GL-C@FE.de

Virtuelles Kommunikationsforum für Gebärdensprachnutzer
Aktuelle Zeit: 28.12.2024, 00:29:28





 gebärdenkompetente Hörende in der GL-Kultur: Regeln was?


Neuling



offline
Hallo! :D

Hab ne Frage an die Mitglieder der Gehörlosen-Gemeinschaft. Was?

Ich lerne DGS seit 4 Jahren. Bei Visualhands in Berlin. Bin dort auch im Konversationskurs bei Gunter Trube. DGS ist eine wunderschöne Sprache!

Vor einigen Wochen hatten wir im Kurs dieses Thema: Was wünschen sich Gehörlose von gebärdenkompetenten Hörenden?

Wir wissen alle: Hörende, die Gebärdensprache blöde finden, wird es immer geben. Die meine ich hier nicht.

Ich meine hier Hörende, die sehr gerne DGS lernen, aber keine Dolmetscher sind! ;)

Wo sollen Hörende mit Gebärdenkompetenz in der GL-Welt dabei sein und wo nicht?
Was soll künftig in der GS-Gemeinschaft als höflich gelten?

Sollen gebärdenkompetente Hörende …
-….in die Clubheime kommen?
- …im GL-Sportverein Mitglied sein?
- …im Gebärdenchor mitmachen?
- …beim GS-Festival auftreten?
- …bei anderen Treffen der GL mitmachen? Wo?

Ich möchte hier ein KOFO-Thema vorschlagen. Werde mich hier in Berlin deswegen auch an Jochen Muhs wenden.

Andere deutsche Bundesländer, Österreich, Schweiz, andere Länder weltweit:
- Wie wünschen sich die GL da den Kontakt zu (gs-interessierten !!) Hörenden?
- Welche Ideen habt Ihr da schon?
- Was konntet Ihr schon machen…im Kontakt mit (gs-interessierten !!) Hörenden, was hat gut geklappt, was nicht – und warum?
- Hattet Ihr dort schon KOFO´s zum Thema? Ergebnis was?

Lg von biene63






offline
die gebärdenkompetende Hörende können ja hier aktiv werden und auch in der KoFo aktiv werden, sie können ja eine Erfolg machen, mit die Auffalligkeiten, Unternehmungslustigkeit, großzügig,...



Mitglied
Benutzeravatar
offline
Die Hörende die an das Gebärdensprache interessierte, sollen Freude daran haben. Freude mit GL zusammentreffen, Freude im Verein aktiv zu sein, Freude an das GS intensiver zu lernen, Freude an das GL-Kultur zu lernen und aktiv sein, Freude am GL-Politik mitzukämpfen.

Wenn Sie freude daran haben, dann sind sie automatisch aktiv. So einfach ist das Theorie. [wink]


Deafculture is in my Heart!



Spitzenmitglied



offline
Gebärdensprachkompetente Hörende können natürlich ins Clubheim kommen. Sie dürfen und können aufgrund ihrer Hörfähigkeiten aber nicht aktiv beim Gehörlosensport mitmachen. Es gibt bestimmte Grenze beim Grad des Hörschadens - oder besser der Hörfreiheit ;o) -, ab wann man beim Gehörlosensport mitmachen kann. Ich denke aber mal, daß Hörende Mitglieder bei Vereine sein können. Und natürlich können sie beim Festival auftreten. Die Siegerin des letzten Festival bei der Kategorie Frauen ist hörend! =)

Nicht umsonst heisst das Festival "Gebärdensprachfestival", nicht "Gehörlosenfestival". Sowie auch DeGeTh, das "Deutsche Gebärdensprach-Theaterfestival".

Was mich stört, ist, wenn Hörende mit Gehörlosen nur kontaktieren wollen, um eigene Gebärdensprache erweitern zu lassen. Man kann manchmal spüren. Ein Beispiel ist die Eröffnung des Themas, die hier schon mal vorkommt, über den möglichen Treff mit wildfremde Gehörlose, um Gebärdensprache zu lernen und zu üben.

Es gibt Schwierigkeiten: Ich unterhalte mich bei Veranstaltungen meistens lieber mit Menschen, die die Gebärdensprache ganz gut beherrschen können. WEIL ich sie nicht täglich sehe. Sondern halt selten. Beim Gespräch mit Menschen, die die Gebärdensprache (noch) nicht beherrschen, habe ich immer das Gefühl, was verpasst zu haben. Das ist bei mir so! Vielleicht ist es bei anderen Gehörlosen anders.

Ich habe kein besonderer Wunsch von gebärdensprachkompetenten Hörenden. Sie gehören halt zur Gebärdensprachgemeinschaft! Sie sollen auch wie Gehörlose behandeln werden.

Es ist nur nicht nötig, wenn sie audistisch sind und uns das Gefühl vermitteln, dass wir die Schönheit des Hörens verpassen.



Spitzenmitglied



offline
Es gibt andere Plaetze, wo Hoerende ihre GS pflegen koennen:

Gottesdienste bzw. Besuch in Glaubensgemeinschaften
Recreationsport wie Bowling, gemeinsam Joggen, rudern, Radtouren, Basketball oder Fussballspielen usw.
Jugendgruppen
Tanzveranstaltungen
Altersheimen
Taubblindenbegleitung
Theatergruppen
Babysitting von tauben Kindern oder hoerenden Kindern von tauben Eltern


Hartmut



Spitzenmitglied



offline
@bengie:
Du meinst, wenn Du in Gehörlosenkreisen bist (Party, Gl-Sportverein oder wo auch immer), und da kommt ein Hörender her und möchte mit Dir seine Kenntnisse vervollkommnen, dann verpaßt Du das, was um Dich herum unter Deinen Freunden gebärdet wird, nur weil Du einem Fremden quasi Nachhilfe gibst - habe ich Dich da richtig verstanden ?
Das könnte ich nachvollziehen, es wäre ja so, wie wenn ich auf einer Fete mit meinen Freunden eine Unterhaltung mit einem fremden Ausländer sprechen soll, der kaum Deutsch kann.

Aber wie genau sähe denn dann Dein Vorschlag aus, wo die Hörenden ihr Gebärdensprachniveau so weit erhöhen können, daß Du sie als akzeptable Gesprächspartner betrachtest ? Oder wärest Du dann eher dafür, daß wir unter uns bleiben und Ihr unter Euch ? Andererseits: Was genau möchtest Du in dem Fall mit Deinem Thread über die Aktion Mensch erreichen - bzw. mit den von Dir vorgeschlagenen Aktionen ? Reicht dann nicht aus, was jetzt schon ist - denn für die wenigen Gelegenheiten, wo ein Kontakt unvermeidbar ist (Behördengänge etc.), habt Ihr ja inzwischen Gesetze, wonach Euch der Dolmi zu bezahlen ist ?

(Hoffentlich setze ich mich jetzt nicht schon wieder in die Nesseln.....)



Mitglied



offline
ich habe einen tipp der funktionieren könnte.

bin hörend das wisst ihr ja schon.

habe jetzt im praktikum eine frau getroffen die gehörlos war, und hab einfach nur versucht ins gespräch zu kommen (trotz spärlicher gebärdensprachkenntnisse meinerseits) und... hab sogar mal was verstanden, was sonst net geklappt hatte [stolz] :D

also... einfach nur mit gl oder sh in eurer umgebung ins gespräch kommen, ohne den hintergedanken, eure gs-kenntnisse zu testen.

(etwa wie wenn ihr frau kennenlernt, ohne hintergedanken auf sex [totlach] *mal kurz spam* )

is besser als topics wie: "suche gl für gs-üben!"

gruß nightcrawler


Für den Frieden kämpfen ist wie für die Jungfräulichkeit vögeln!



Mitglied



offline
Oder eine Art von Nachhilfe zu bieten, die Gl es vielleicht so gern
annehmen. z.b. eine Runde Bier in eine Stammtisch spenden, ihm in
einer Kneipe einladen oder ihr eine Angebot machen, z.b. Stadion zu
gehen, und an ihr alles übersetzen, was sie hören, falls es auch für Gl
interessiert. (Wichtig ihm nie Stich lassen, ansonst hört die Kontakt auf)

Was man auf keine Fall machen soll, über ihre "Gehörlossein" zu fragen,
wie z.b. "Wie wirst du bemerket, wenn jemand klingelt? Oder ähnlich
Frage" Es wird für Gl sehr genervt, weil sie solche Frage schon 1000 mal
beantwortet haben. Falls sie es unbedingt wissen möchten, fragen doch in
der Forum, Gebärdenkursleiter oder Verbände. Glück kann man, wenn
sie für selbst erzählt.


Schönste Freude ist, nach gute Verlierer zu gewinnen. http://www.Sign-Dialog.de



Neuling
Benutzeravatar
offline
wenn 2 wie auch immer geartete kulturen aufeinander treffen, ist es doch klar, dass die jeweils andere kultur sich für das, was anders ist, interessiert. menschliche neugierde ist gut und vermehrt unser wissen. man sollte dann die chance nutzen und sich austauschen. in diesem forum hab ich schon oft gelesen, dass einige gehörlose sich von hörenden genervt fühlen. das kann ich mir natürlich schon vorstellen. aber um den gehörlosen aufmerksamkeit, akzeptanz, politisches gewicht usw. zu verschaffen, ist es wichtig, sich positiv in der öffentlichkeit darzustellen. im interesse der gehörlosengemeinschaft. die realität sieht nunmal so aus, dass die mehrheit der hörenden eben selten kontakt zu gl´s hat. wenn sie dann mal auf jemanden treffen, sollten sie ermutigt werden sich damit auseinander zusetzen und nicht gleich verschreckt werden. das ist kontraproduktiv.
ich bin hörend und hab so schon immer angst, fehler in der dgs zu machen. aber ich bemüh mich (denn die eltern meines freundes sind gl). wenn ich mir vorstelle, dass dann einer genervt reagiert...na danke, dann ist mein lernerfolg natürlich im eimer. deswegen wünsche ich mir, dass auch, wenn ihr die fragen zum 20. mal hört, trotzdem noch freundlich reagiert. bengie und irrer vogel, denkt ihr nicht auch, dass man damit echt was erreichen kann?!!!



Spitzenmitglied
Benutzeravatar
offline
mich nervts nicht wenn hörende leute mich mit gleichen fragen wie anderen stellen aber was mich nur nervt dass manche mich wirklich blöde fragen gestellt haben und diese Fragen ist doch logisch sowas die hörende sich selber denken können aber trotzdem gehörlose fragen das nervt mich echt...finde doof zb hörende lernen gebärdensprache und fragen uns wie wir uns mit hörende kommunizieren können wenn sie nicht gebärdensprache können??Solche Fragen find ich,ehrlich gesagt,primitiv...logisch ist doch denn man kann sich per Papier und Stift kommunizieren oder so irgendwie...ich mag gar nix Fragen beantworten, die zu offensichtlich sind und von ihnen (den Fragestellern) selbst leicht beantwortet werden können.


[love]..GEMAUNIK..[love]

[deutschland] GERMANY RULEZ



Zuletzt geändert von L!77L€ D€V!L am 10.06.2006, 11:00:39, insgesamt 1-mal geändert.

Mitglied



offline
@Cavalera, Mir ist lieber, wenn du falsch oder Fehler in DGS zu
gebärden, als angst davor zu haben, denn man wird vom Fehler schnell
lernen, als perfekt zu sein. Oft habe ich gefühl, dass die Menschen aus
Mitleid die Gebärdensprach zu lernen, damit sie nichthörende Menschen
helfen können. Eine Art von Hilf-syndrom brauchen wir nicht. Mir ist
lieber, dass sie Gebärdensprache freiwillig oder als Pflicht (wie bei
Englisch in der Schule) lernen, als aus Mitleid. Ich frage mich, warum wir,
Gebärdensprachler immer bemühen und freundlich zu hörende Menschen
sein sollen, um daher zu freuen, wenn sie Gebärdensprach zu lernen.
Ein freund von mir sag ehrlich zu mir, dass er keine lust
Gebärdensprache zu lernen, aber jetzt verstehen wir ganz prima in
Gebärdensprache unterhalten, weil er es von Wochen zu Wochen gelernt
hat. Ich fühle mich auch wohl, weil er mich wie hörende Menschen
behandelt, indem er vor dem Tür geklopft hat, und erst danach hat er
gemerkt, dass es nicht klappt, weil ich es nicht hören kann, versucht er
ganz alternativ zu machen, mich zu erreichen. So lernt er meine Kultur
sehr schnell. Leider kann ich den nicht mit anderem vergleichen, da die
Menschen sehr unterschiedlich.


Schönste Freude ist, nach gute Verlierer zu gewinnen. http://www.Sign-Dialog.de



Spitzenmitglied
Benutzeravatar
offline
irrer vogel beispiel tür klopfen und versuchen ob gehörlose doch hören können finde ich voll primitiv wenn sie genau wissen dass wir nix hören können versuchen sie trotzdem sowas find ich gar nix schön u mag das nix...aber wenn es dir gefällt is okay :)
ja genau leute, die die gebärdensprache lernen, sollen freiwillig machen und nicht aus mitleid oder so


[love]..GEMAUNIK..[love]

[deutschland] GERMANY RULEZ



Spitzenmitglied



offline
L!77L€ D€V!L, meiner Vermutung nach sieht er irrer vogel als normaler
Mensch und reagiert ganz normal, was er normalweise tun würde.. also
klopfen! Nicht anders machen.. nicht extra machen.. Genau deswegen
gefällt es ihm vielleicht ;o)

...

Mit der Hemmung habe ich auch Probleme.. Ich kann auch nicht fran-
zösisch oder englisch fließend schreiben.. ich gebe mich immer mühe,
fehlerfrei zu schreiben..



Mitglied



offline
@little Devil, er hat es nur einmal getan, um zu begreifen, dass es nichts
geholfen hat. Und es ist nur eine beispiel davon, aber er behandelt mich
wie ein normal Menschen, ohne vorher zu überlegen, dass ich nicht hören
kann. Und vom wegen habe ich von ihm auch viel erlebt und gelernt,
indem er fragt mich einfach ohne zu überlegen, ob es auch für Gl gilt.
z.B. zu Kino ohne Untertitel, zu Stammtisch, usw...
Falls wir zu seinem Party gehen, nehme ich immer Papier und Stift mit,
und zu meinem Party nimmt er sie auch mit.


Schönste Freude ist, nach gute Verlierer zu gewinnen. http://www.Sign-Dialog.de



Neuling
Benutzeravatar
offline
@ irrer vogel: auf die idee, mit dem mitleid bin ich noch nicht gekommen. dass würde mich in der tat auch voll annerven. ich sage dir, warum ich dgs lerne, nämlich aus respekt vor den eltern meines freundes. sie haben einen unglaublich tollen sohn hinbekommen und da ist jawohl das mindeste, dass ich ihnen meinen guten willen zeige dgs zu lernen. außerdem möchte ich ja mit ihnen kommunizieren, ohne dass mein freund ständig übersetzen muss. also ist es auch praktischer es selber zu lernen. und natürlich auch, weil es spaß macht, eine neue sprache zu lernen (obwohl es auch anstrengend und kompliziert ist manchmal).
zu der mitleidsgeschichte: wenn man sich mit den hörenden als gl auseinandersetzt, werden die schnell merken, dass mitleid fehl am platze ist. deswegen sag ich ja, bitte drückt mal n auge zu und lasst euch auf unterhaltung ein. es sei denn natürlich, die benehmen sich echt zu doof. dann würde ich denen das auch klipp und klar zu verstehen geben. logo.



Spitzenmitglied



offline
Mitleid ? [ugone2far]
Erstens leben wir heute in einer ziemlich gefühlskalten Zeit und ich glaube kaum, daß es so viele Leute gibt, die ein Helfersyndrom haben.
Zweitens lassen solche Leute doch, wenn, das eher an "sowas Süßem" wie Tieren und Kindern aus - oder ?
Ich habe damals DGS gelernt, weil es mich interessiert hat, nachdem ich eine Zeitlang gehörlose Antragsteller im Büro hatte - mit Mitleid hat das nichts zu tun.
Außerdem hatte ich doch immer das Gefühl, Ihr wollt, daß die DGS anerkannt wird - und doch wohl nicht nur für Euch, oder ? Und Eure Dolmis, das sind doch Hörende, die die DGS gelernt haben....hätten sie das nicht getan, dann hättet Ihr doch gar keine Dolmis, auf deren Einsatz bei Behördengängen Ihr bestehen könntet.....
Also, ein bißchen erstaunt mich die Wendung der Diskussion schon !



Neuling



offline
Rainbow hat geschrieben:
@bengie:
Aber wie genau sähe denn dann Dein Vorschlag aus, wo die Hörenden ihr Gebärdensprachniveau so weit erhöhen können, daß Du sie als akzeptable Gesprächspartner betrachtest ? Oder wärest Du dann eher dafür, daß wir unter uns bleiben und Ihr unter Euch ? Andererseits: Was genau möchtest Du in dem Fall mit Deinem Thread über die Aktion Mensch erreichen - bzw. mit den von Dir vorgeschlagenen Aktionen ? Reicht dann nicht aus, was jetzt schon ist - denn für die wenigen Gelegenheiten, wo ein Kontakt unvermeidbar ist (Behördengänge etc.), habt Ihr ja inzwischen Gesetze, wonach Euch der Dolmi zu bezahlen ist ?

Die präzisen Antworten auf diese Fragen interessieren mich auch!....
Auf jeden Fall.

Also, @bengie & alle Anderen: Bin gespannt auf Eure Antworten! ;)

lg von biene63



Mitglied



offline
ich hätte gern in der schule schon dgs gehabt. so wie als fremdsprache. (erst mal wahlfach später dann als pflichtfach, wenn die resonanz gut war)

hab auch versucht dgs wegen meinem kumpel zu lernen und das hat mit mitleid nix zu tun, sondern nur da ich aus mir unbekanntem grund mich eher wie ein typischer schwerhöriger (siehe anderer topic) verhalte und auch eher kurze sätze spreche.

irgendwie fühl ich mich wohl so...


Für den Frieden kämpfen ist wie für die Jungfräulichkeit vögeln!



Neuling



offline
Zitat:
Oft habe ich gefühl, dass die Menschen aus
Mitleid die Gebärdensprach zu lernen, damit sie nichthörende Menschen
helfen können.


hast du schon mal jemand hörenden getroffen, der aus mitleid dgs lern?? ich nämlich nicht.. ud ich kenne sehr sehr viele, die dgs lernen...
wieso sollte man aus mitleid eine sprache lernen, ich glaube, da kann man schneller andere wege finden, sei nhelfersyndrom auszuleben...

und falls es doch leute geben sollte, die dgs aus mitleid lernen, so werden sie wohl spätestens nachdem sie mehr gehörlose kennengelernt haben merken, dass mitleid völlig fehl am platz ist..



Spitzenmitglied



offline
biene63, lach, hier meine Antwort..

Rainbow, ich sagte bereits, dass ich "mich bei Veranstaltungen
meistens lieber mit Menschen, die die Gebärdensprache ganz gut
beherrschen können, unterhalte
"! Das gilt auch für Hörende!

In der Schule habe ich mich genug Mühe gegeben, Hörende wie
Lehrer und Erzieher zu verstehen und mich mit sie zu kommu-
nizieren. Das nochmal bei Veranstaltungen für Gehörlosen, die
ich gar nicht täglich sehe?

Was für ein Vorschlag habe ich gemacht?

Durch die "Gesellschaftler" von Aktion Mensch haben wir viel-
leicht die Chance, uns gegenüber den Hörenden richtig zu zei-
gen, wer und was wir wirklich sind. Ich wünsche mir nur, dass
Hörende uns wirklich gut kennen. Ca. 99% der Hörenden haben
falsches Bild von uns! Alle Menschen hier in Deutschland sollen
nur richtiges Bild von uns haben. Es wäre aber toll, wenn einige
von sie Lust haben, die Gebärdensprache zu erlernen.

Ich freue mich natürlich, wenn es immer mehr Menschen gibt,
die gebärden können. Wenn ein wildfremder Hörende mich und
meinen Freunden bei einem Cafe oder in der Stadt anspricht und
mit uns in DGS (egal wie gut) unterhält, würde ich nicht das Gefühl
haben, dass es eine Zeitverschwendung ist. Das ist bei Veranstal-
tungen aber anders! Das gilt nur für mich! Das Gefühl würde ich
nur erst haben, wenn ich mich mit "inakzeptable Gesprächspart-
ner" mehr als halbe Stunde unterhalte. Bei 10 Minuten aber nicht
so! Das gilt auch für Gehörlose, die keine hohe Gebärdensprach-
niveau durch ihrer schwachen Bildung haben!

Ich bin gar nicht dafür, dass ihr unter euch bleibt und wir unter uns.
Ich sagte bereits, dass Hörenden "halt zur Gebärdensprachgemein-
schaft gehören! Sie sollen auch wie Gehörlose behandeln werden.
"

War das eine Antwort zu deiner Frage? Oder kannst du deine Frage
vielleicht umformulieren? Weil ich das Gefühl habe, dass deine Fragen
eigentlich bereits durch meinen ersten Posting hier beantwort sind.



Neuling



offline
Ich habe hier das Gefühl dass man hier besonders dem GL keinem so recht machen kann. Das ist wie bei dem Wetter, mal klagen wir, ist doch so kalt, dann klagen wir , boah ist doch zu warm usw. Und so ist mit den Hörenden auch so, sie dürfen so und und so verhalten, sonst denken wir so und dies und das.... Hat man z. B. ein Dolmi, dann beklagen wir über dies und das, wie komisch sie gebärdeten, oder sonst was...
Das war meine bisherige Erfahrung, dass man entweder so oder so nicht richtig macht... Schade eigentlich, dass man vielleicht noch zu wenig RESPEKT vor den GEBÄRDENBEHINDERTE Hörende haben, die sich noch im Lernprozess befinden. Wenn ich auf einer "hörende" Party gehe, dann bin ich heilfroh wenn sich einer mit mir unterhält. Und würde es net als Zeitverschwendung ansehen... Hmm grübel [confused]



Spitzenmitglied



offline
tomspollo, man soll auch realistisch sein.. Ich schrieb,
was ich wirklich denke.. du hast das gefühl nicht, viel-
leicht weil du in einer Hörendenfamilie aufwächst, viel-
leicht weil du gut sprichst usw. - oder? wenigstens wer-
den hörende von uns gar nicht beschimpft, wenn sie
die gebärdensprache (noch) nicht beherrschen können.
öfter werden gehörlose (wie ich und meine schwester)
von hörenden im internet beschimpft und niederge-
macht, wenn sie die deutsche sprache nicht beherr-
schen.. (dagegen sind gls viel flexibler und toleranter)



Mitglied



offline
es gibt solche und solche bengie...


Für den Frieden kämpfen ist wie für die Jungfräulichkeit vögeln!



Mitglied



offline
Verstehen kann ich Bengie.

Ich versuche mehr zu erklären, warum es so ist.

Das Gebärdensprachfestival z.B. findet in Berlin statt. Gehörlosen kommen aus ganz Deutschland nach Berlin, um sich Programme anzuschauen, aber nicht nur das, sondern auch um Freunde und Bekannte wiederzusehen.
Viele Gehörlosen kennen Freunde, die weiter weg wohnen und das Gebärdensprachfestival ist eben eine gute Gelegenheit sich mal wiederzusehen. Mich persönlich interessieren natürlich Freunde und Bekannte mehr als Fremde, egal ob sie gehörlos oder hörend sind.
Ich finde Gebärdensprachfestival ist ein schlechter Ort, neue Leute zu treffen, wenn man niemanden kennt.

Schade finde ich auch, dass es so wenige Gehörlose gibt, die bereit sind, mit den Hörenden zu unterhalten. Genauso schade finde ich, dass es nur wenige Hörende gibt, die bereit sind, mit Gehörlosen zu unterhalten.

@Biene63
Es gibt keine Extra-Regel für Hörende, wenn sie in die Gehörlosengemeinschaft kommen wollen.
Wie Alexander von Meyenn es so schön sagte, dass wir nicht in einer Gehörlosengemeinschaft sondern in einer GEBÄRDENSPRACHGEMEINSCHAFT leben.

Herzlich Willkommen in der GEBÄRDENSPRACHGEMEINSCHAFT [applaus] [applaus] [applaus] [totalverliebt]



Spitzenmitglied



offline
Nightcrawler, was habe ich falsch geschrieben? es ist wirklich so, dass
meistens hörende kein schlechtes deutsch (besonders grammatikalische
fehler) tolerieren können.. ich habe bei hörenden genauso gleiches prob-
lem wie hörenden, die in die gehörlosenwelt reinkommen wollen.. ich
werde von hörenden komplett ignoriert und nicht ernst genommen.. so
sind eben alle menschen, nicht gehörlose allein, oder hörende oder gar
ich..

ich glaube gar nicht, dass du viel zeit gibts für einen wildfremden, der
deiner sprache oder deiner niveau nicht entspricht, wo du mit deinen
freunden feiern gehst..

ich weiss nicht, wohin solche diskussion wie hier führt..

habt ihr, die die gebärdensprache (noch) nicht beherrschen, besondere
erwartungen, wünsche etc. von uns? Regeln was? Wie sollen wir uns
verhalten?



Neuling



offline
Hallo Bengie! :D

Dass mein Thema ein "echtes Thema" ist, hast Du ja an den vielen Reaktionen von anderen Hörenden gemerkt...oder?
Die Erfahrungen in den Postings waren jedenfalls ähnlich wie meines.

Entsprechend geh ich davon aus, dass noch sehr viel mehr Hörenden ganz ähnliche Gedanken haben wie ich sie hier beschreibe.

Es mag sein, dass dieser Tread hier für Dich sinnlos erscheinen mag. Aber ICH halt ihn für sehr wichtig.

Die GS-Gemeinschaft ist grad dabei, gewaltig "Zuwachs" zu kriegen....

Es gibt eine Wissenschaft, die heisst "Soziologie". Da geht es darum, das Verhalten von Menschen in grösseren Ansammlungen zu erforschen.
Das Gruppenverhalten von Hörenden ganz verschiedener Kulturen ist gut erforscht.

Entsprechend ist logisch, dass die GS-Gemeinschaft in den nächsten wenigen Jahren gewaltigen Veränderungen durchlaufen wird.


bengie hat geschrieben:
habt ihr, die die gebärdensprache (noch) nicht beherrschen, besondere
erwartungen, wünsche etc. von uns? [/size]


Im Moment lernen hunderte oder gar tausende von Hörenden in Deutschland die DGS.

Viele von diesen Hörenden sind einfach an der DGS interessiert. Aber die Gehörlosen sind derzeit nicht darauf vorbereitet, soviele Hörende gleichzeitig in der Gebärdensprach-Gemeinschaft willkommen zu heissen. Bedeutet: DIESE Hörenden lernen also umsonst gebärden!

Nur die Hörenden, die genügend Kraft haben in allen Bereichen, sich zur Not auch längere Zeit durchzuboxen, werden derzeit übrig bleiben....find ich sehr schade! [ops]

Was wünsche ich mir von den GL?
Ich lese immer wieder ....in allen möglichen Postings...oder auch in Kontakt-Anzeigen...oder in Poesie-Beiträgen, von Euren TRÄUMEN !
hmm, nun sind wir Hörenden wirklich kurz davor, an Euren Gesprächen teilhaben zu können.
Aber wie reagiert Ihr GL auf uns? Ich wünsche mir von Euch, dass Ihr Euch da ernsthaft Gedanken macht!
Heisst Ihr die Hörenden mit GS-Kompetenz bei Euch willkommen? Wie?
Welche Möglichkeiten gebt Ihr den gs-kompetenten Hörenden?
Ich wünsch mir Orientierung wegen Verhaltensregeln...zufällige Treffen in der Bahn und im Bus: Sollen-dürfen wir GL beobachten...oder zwanghaft wegschauen, oder Small Talk machen? Wieviel Abstand wollt Ihr künftig? Wieviel Austausch wollt Ihr?


bengie hat geschrieben:
Regeln was? Wie sollen wir uns verhalten?[/size]

In 1880 haben die hörenden GL-Pädagogen viel Schaden angerichtet. Auch davor und danach ist von Hörenden viel Schaden gemacht worden.

So, was ist nun mit den Hörenden hier in Deutschland, die Interesse haben an der DGS, am Kontakt zu Gehörlosen, am Aufenthalt in der GS-Gemeinschaft?....Dürfen wir Hörenden nun sagen, welche Regeln gelten sollen? Ich fürchte, da würden ähnliche Schäden entstehen wie damals beim Mailänder Kongress. Jedenfalls finde ich nicht angemessen, wenn Hörende in der Gebärdensprach-Gemeinschaft die Regeln aufstellen.

Jedenfalls habt "Ihr GL" meiner Meinung derzeit ein soziologisches Problem, dem Ihr Euch stellen solltet.

Ihr könnt auch abwarten, wie sich alles regeln wird. Dann aber werden die Möglichkeiten zur Vorbereitung und Gestaltung vertan sein.

Ich wünsche mir von gl Sozialarbeitern, dass sie sich um dieses Thema hier Gedanken machen.

Darum sammle ich hier derzeit Eure Gedanken und Ideen....und Wünsche.

lg von biene63



Spitzenmitglied



offline
Hallo! :D

Von unseren Träumen? Haben wir gemeinsame Träumen? Nehme
einfach Kontakt mit Gehörlose, die die Träume haben, auf.

Die Gebärdensprache ist halt nur eine Sprache. Es gibt auch keine
bestimmte Regeln für Leute, die mit Französisch angefangen haben
und sich mit Franzosen unterhalten wollen. So schnell werden sie
auch nicht aufgenommen, wenn sie die Grundlage der französi-
schen Sprache noch nicht im Griff haben.

Alle sind in der Gebärdensprachgemeinschaft sowieso willkommen!
Es muss aber nicht gleich heissen, daß jeder Hörende von Gehörlose
umarmt, angeküsst und begrüsst werden. Bekanntlich kommt man
nicht leicht in einer Clique oder in einem Freundenkreis rein. Man
muss Geduld haben, um überhaupt von der Clique oder vom Freun-
denkreis aufgenommen zu werden. Das ist auch unter Gehörlosen so.

Eine Userin von hier namens Nayuma konnte am Anfangs noch keine
Gebärdensprache und ist schon ein Teil der Gebärdensprachgemein-
schaft geworden. Vielleicht kann sie hier ihre Erfahrung erzählen.

Ich möchte mich mit Hörenden nur anfreunden, wenn sie mir mensch-
lich gefällt. Nicht weil sie die Gebärdensprache gelernt haben.

Hörenden, die bereits in der Gebärdensprachgemeinschaft sind, Dol-
metscherinnen, CODAs, Gebärdensprachdozenten usw. können dich
aufgrund ihrer Erfahrungen vielleicht besser sagen, wie ihr in die Ge-
hörlosenwelt kommt. Ich kann nichts dazu sagen, weil ich die Wege
zur Gehörlosenwelt nicht kenne, denn ich bin dort geboren ;o)

Es gibt keine bestimmte Regeln. Ihr sollt euch am bestens normal ver-
halten.

Ich kann nicht mit Hörenden anfangen, wenn wir die Gebärdensprache
als einzige Gemeinsamkeit haben, wenn sie sich für Wandern, Blumen,
Pferde oder so interessieren. Wir wurden uns viel schneller anfreunden,
wenn wir auf gleiche Wellenlänge sind und gemeinsame Interesse haben.

Ich sehe die Gebärdensprache als eine Sprache. Vielleicht siehst du
sie anders.

Wie würdest du dich verhalten, wenn Wildfremde aufgrund der deut-
schen Sprache mit dir kontaktieren wollen und in deiner Gemeinschaft
einsteigen wollen, denn sie haben vor kurzem Deutsch gelernt? Wobei
sie völlig andere Interesse haben z.B. Nationalsozialismus, Rocker oder
so, was dich gar nix interessieren würde. Eine Sprache als einzige Ge-
meinsamkeit reicht nicht!! Auf jeden Fall würdest du diesen Mensch, der
in deiner Gemeinschaft sein will, ignorieren.

Finde einfach Gebärdensprachler, die dir ähnlich sind und gleiche Inte-
resse haben.

P.S.:

Viel Glück dabei! Ich hoffe, dass du ein Teil von der Gebärdensprach-
gemeinschaft sein wirst - ohne Mühe! =) Peace.. Gebärdensprachliche,
weltmeisterliche, buddhistische und nächtliche Grüsse aus Essen.. ;o)



Neuling



offline
hI IHR Lieben,
mit meinem Posting oben habe ich niemanden PERSÖNLICH angesprochen, sondern allgemein ! Nicht alle Ausländer sind scheisse ! Genauso ist es bei uns (Gehörlosen und Hörenden) ! Zu Bengie: ich bin in einer gehörlosen Generationen (Seit 6 !!!!!) aufgewachsen ! Ich finde sehr schade, dass man trotz verschiedene Interessen, dann die DGS net der rettender Nenner ist, mit jemanden zu kontaktieren, und kennenzulernen. Ich denke mich interessiert gerade deswegen wenn ein andere Mensch sich für Briefmarken interessiert, dann kann er mir endlich seinen Standpunkt erklären und so sehe ich es aus andere Perspektive. Muss ja net gleich mit ihm ins Bett... ( [wink] aber Meinungsaustausch trotz Interessenkonflikt ist ideal, Egal oB Französisch usw. Wenn Du in Urlaub fliegt, sagen wir mal so Thailand, Also sitzt du auch nicht im Hotel und versucht mit niemanden zu kontaktieren, nur weil du diese Sprache net kennst, im Gegenteil, du bist auf sie angewiesen, die Kultur noch besser kennenzulernen, allein die Reiseführer reichen nie aus. Da ist es immer besser, dass man jemanden hat, der die Kultur einführt. Sag mir bloss nicht, dass du sowieso Einzelgänger bist iM Urlaub oder so. Ich rede immer allgemein ! Man lernt nie aus ! Einen schönen sonnigen Morgen wünsche ich Euch alle aus dem Norden ! [lach]



Mitglied



offline
@ biene klasse beitrag. du sagst es.

@ bengie du hast recht, wir können genausowenig regeln aufstellen wie ihr. und die wellenlänge machts, net die sprache. wenn die wellenlänge stimmt, geht es auch ohne gebärden, sondern durch das herz. wo ich meinen kumpel getroffen hatte wusste ich weder dass er hochschwerhörig war, noch dass es gebärdensprache gibt. hab sie aus rein interesse lernen wollen.
stimmt dass meiste hörende gl-deutsch net tolerieren, hab deine postings in einem videospielforum gelesen ^^ die wussten ja net dass du gl bist, die meisten verstehen das erst, nach erklärung dass du die grammatik halt in deiner sprache schreibst. mir persönlich ist das wayne (=egal :D ) wie jemand schreibt, hauptsache man versteht sich.
muss auch im forum manchmal überlegen was gemeint ist, aber kein problem. das übt außerdem ;)


Für den Frieden kämpfen ist wie für die Jungfräulichkeit vögeln!



Spitzenmitglied



offline
Ich stimme mit bengie ueberein.

Aber leider ist es fuer einen Hoerenden GS-Lernenden schwierig Eingang in die GS-Gemeinschaft zu finden, um die gelernte Sprache anzuwenden.

Man weiss bestimmte Verhaltensregeln noch nicht ausser gesundem Menschenverstand und eine Brise Fingerspitzengefuehl, um niemanden zu verletzen.

Gemeinsame Interessen muss man finden. Sport, Tanz, Kunstwerken, Theater, Wandern, Radtouren oder einfach Kartenspielen usw. sind naheliegende Gebiete, wo hoerende mit tauben Personen gemeinsam unternehmen und gleichzeitig die Sprache ueben koennen. Es gibt andere Beruehrungspunkte, wo taube und hoerende oft aufeinander treffen koennen: als Nachbar, Arbeitskollege, in Sozialarbeit irgendeiner Art (wie Rainbow hier) oder irgendwie beruflich, Sportverein, Alcoholiker Selbsthilfegruppe, Glaubensgemeinschaft usw.

Gewisse Verhaltensregeln, wo sie unterschiedlich zu Hoerenden sind, werden "entdeckt" (manchmal nur unbewusst) durch informellem Umgang mit tauben Personen. Sie von vornherein aufzustellen und zu verkuenden sind etwas gefaehrlich und kontraproduktiv. Nur eine Verhaltensregel kann ich empfehlen: Man soll die als Hoerende vorher etablierten Verhaltensregeln auf die Seite schieben und sie nicht auf taube Personen aufstuelpen. Man soll sich wie die Anthropologen in einer Feldstudie bei einem fremden Volk verhalten: zurueckhaltend, beobachtend und teilnehmend wenn angebracht.

@Biene63, die Wissenschaft Soziologie weiss noch nicht viel von uns. Sie lernt noch und wird manches von ihren theoretischen Vorstellungen revidieren. Z.B. der Begriff "Kultur" wird noch als geographisch gebunden definiert und uebersieht dabei das Phaenomen mancher Kulturen, die in der Diaspora gedeihen. Wie Taubheit eine gewisse Grupenkonstellation hervorruft, hat die Soziologie leider noch nicht erfasst.


Hartmut



Mitglied



offline
Ich möchte mich nur entschuldigen, dass nicht alle Hörende aus Mitleid
gebärdensprache lernen möchten. Ich meine so, dass es mir lieber, dass
sie Gebärdensprache mit offene Herz lernen statt Mitleid.
Zitat:
zufällige Treffen in der Bahn und im Bus: Sollen-dürfen wir GL
beobachten...oder zwanghaft wegschauen, oder Small Talk machen?
Wieviel Abstand wollt Ihr künftig? Wieviel Austausch wollt Ihr?
Ihr dürfet es auch machen, ihr z.b. in der U-Bahn oder im Bus beobachten
oder ansprechen. Ich mache diese Weise auch oft. Man bemerkt es immer
erst danach, ob es bei Ansprechen angenehm oder nicht war. Es gilt bei
hörende Menschen genauso.

Zitat:
In 1880 haben die hörenden GL-Pädagogen viel Schaden
angerichtet.
Auch davor und danach ist von Hörenden viel Schaden
gemacht worden.

Ich glaube nicht, dass es mit der Geschichte zu tun ist, dass wir hörende
Menchen nicht mögen, weil sie viel Schade gamacht haben. Diese Weise
ärgernen wir nur für Lehrer, die immer noch nicht begreifen, warum die
Gebärdensprache in der Unterricht so wichtig ist.

Wie Bengie schon gesagt hat, dass es keine klare Regel gibt. Aber eins
sollen sie uns nicht bevormunden. Diese Weise mögen wir nicht.


Schönste Freude ist, nach gute Verlierer zu gewinnen. http://www.Sign-Dialog.de



Spitzenmitglied



offline
@bengie:
Was für Hörende kennst Du denn ??? [ops]
Also, wenn wirklich alle Hörenden kein schlechtes Deutsch tolerieren können, dann gibt es aber genug davon, die sich an die eigene Nase fassen können.
Du hast jedenfalls ein deutlich besseres Deutsch als viele Hörende, um das mal zu sagen.

Ich kann jetzt natürlich auch nicht für alle Hörenden sprechen; mag sein, daß meine Leute auch einfach nur besonders nett sind. Aber als ich erwähnt habe, daß ich DGS lerne (lange her, leider), war die Reaktion Neugier und Interesse. Von daher kann ich mir nicht vorstellen, daß etwa bei uns jemand abgelehnt und ignoriert würde, weil er gehörlos ist - ich glaube eher, daß die sich bemühen würden, mit dem Gehörlosen kommunizieren zu lernen. Die sind da sehr offen.

Ja, klar, befreundet sein und sich länger unterhalten, das will man nur mit Leuten, die auf einer ähnlichen Wellenlänge liegen. Aber ob sie das tun, muß man natürlich erstmal rausfinden, und wie macht man das, wenn man nicht versucht, sich kennenzulernen ?
Ich finde sowieso, die Mischung macht´s: Ein Mensch, den ich interessant finde, muß meine Interessen bzw. Meinungen so weit teilen, daß er mir nicht völlig fremd und unbegreiflich bleibt, aber genug Unterschiede zu mir aufweisen, daß er eben interessant ist....Unterhaltungen, bei denen der andere immer nur mit "ja, das stimmt" und "das finde ich auch" antwortet, reizen mich zum Beispiel auch nicht.
Gewisse gemeinsame Schnittpunkte sind aber ohne Zweifel unerläßlich.
Daß ich verstehen kann, daß man sich auf Partys lieber mit den eigenen Freunden unterhält, habe ich ja auch schon geschrieben.
Dann bleibt einfach festzustellen, daß es schwierig bis nahezu unmöglich ist, gut genug DGS zu lernen, um sich problemlos und nicht allzu anstrengend mit Gehörlosen unterhalten zu können.



Neuling



offline
Rainbow hat geschrieben:
Dann bleibt einfach festzustellen, daß es schwierig bis nahezu unmöglich ist, gut genug DGS zu lernen, um sich problemlos und nicht allzu anstrengend mit Gehörlosen unterhalten zu können.

Das scheinen hier die Ansichten von (uns) Hörenden zu sein.
GL scheinen da bisher kein Problem entdeckt zu haben.

@Bengie: Dein Tip mit Nayuma ist soweit korrekt. Danke für die Empfehlung! [wink] Ich kenne Nayuma, treffe sie manchmal beim Gebärdenklatsch.
Relatives Problem für mich: Wie ich in anderem Tread wegen hörender User (in Soziles) schon geschrieben habe, bin ich Asperger-Autistin. Meine Lebenserfahrungen sind also ganz andere, als bei Hörenden üblich. Meine Möglichkeiten, soziale Kontakte aufzubauen sind erst jetzt möglich. Dein Tip ist für mich also nicht umsetzbar. Weder neurotypische Hörende können verstehen, was los ist bei mir, noch offenbar GL können das verstehen.

Ist nun auch egal. Ich werde weiterhin meine Experimente machen, Soziale Kontakte aufzubauen. Ich werde meinen Weg schaffen. Egal, ob nun in der Gebärdensprach-Gemeinschaft oder in der lautsprachlichen Welt.

lg von biene63



Spitzenmitglied



offline
@biene63:
Nein, Gehörlose haben damit natürlich kein Problem. Die haben DGS als Muttersprache und habe natürlich kein Problem damit, mit der DGS in der Gehörlosengemeinschaft weiterzukommen.
Und ja, meine Ansicht ist das, die sich hier so allmählich rausgeprägt hat.
Von daher sehe ich dieses Forum als nette Abwechslung, um auch mal mit Menschen Austausch haben zu können, mit denen er normalerweise unmöglich ist, - aber außerhalb des Internets sollte man dann wohl doch lieber getrennt bleiben.



Spitzenmitglied



offline
Hallo Biene, du kennst mich ja. Ich will dir erzählen, wie es bei mir war:

Ein Gehörloser hat mich damals ganz am Anfang mit in das Clubheim genommen. Er hat mich verschiedenen vorgestellt. Manche konnten mit mir etwas anfangen, manche nicht. Zu Anfang habe ich mit den GL Skat gespielt. Dazu brauchte es nicht so viele Kenntnisse. Die Zahlen kannte ich fürs Reizen. :-)

Dann habe ich beim Romme zugeschaut, mich für alle Sportarten interessiert. Ja und manchmal habe ich auch einfach nur dagesessen und geschaut. Glaub mir, ich konnte am Anfang auch nicht folgen und musste alles aufschnappen. Ich habe aber fast nie gesagt, bitte sprecht mit mir. Ich habe mich durchgewurstelt. Oft gab es Missverständnisse;-) Ich sah auch die Gebärden unter dem Tisch noch nicht und wenn sich jemand über die Farbe meines Pullis aufregt, auch nicht :-) Der eine war schrecklich rosa! ;-)

So saß ich zwei mal die Woche einfach bei den GL und habe geschaut, bis ich was verstanden habe - mich mit unterhalten und mit getrunken und gefeiert.

Auch ich kam mir manchmal ein bisschen doof vor, wenn gelacht wurde und ich nicht wußte warum. Egal. Ich weiß auch nicht, ob ich lästig war, danach habe ich nicht gefragt, denn es musste sich niemand mit mir unterhalten.

Und mit der Zeit war es selbstverständlich, dass ich da rum saß. Später habe ich mit zwei GL einen eigenen kleinen Info-Kreis gegründet, mit kleiner Zeitung und Theater und Abenden, an denen über Sprichwörter oder anderes diskustiert wurde. Wir haben auch Diskussionsabende gehabt. So kam ich mehr und mehr in die Sprache.

Freunde habe ich dabei nur wenige gefunden, aber die Freundschaften sind bis heute geblieben. Resepkt war das Wichtigste - gegenseitig!

Heute ist es so, das manche mich mögen, manche nicht, manche sehen mich neutral und freuen sich wenn ich komme.

Es ist nicht möglich mit allen befreundet zu sein. Ein paar wenige ist genug! Und das passt dann auch! Respekt ist wichtig! Und Teilhabe an dem was Gehörlose machen und teilnehmen an Problemen.

Viele Grüße
Karin



Neuling



offline
zuerst muss ich sagen ich bin begeistert von dieser diskussion. sie ist sehr lehrreich für mich.
ich glaube, das die erwartungen und ansprüche auf "beidenseiten " oft enttäuscht werden, weil sie so hoch sind. und völlig unnötig. ich frage mich die ganze zeit warum es hier um die hörenden und die gehörlosen geht, also es klingt wie pauschal ALLE! geht es nicht darum menschen kennen zulernen? und wenn sich leute für einanderer interessieren dann ist es doch einfach oder? wie karin geschrieben hat, manche mögen sie und andere nicht.

wie schon einer (vergessen wer!) vorher erwähnte, wenn ich franze lerne dann mache ich das ja auch nicht um alle franzosen kennen zulernen.oder hab ich was falsch verstanden?
@biene was ist denn asperger autismus
@harmut was heisst : die in der Diaspora gedeihen???


some learn to run, some stay to fight



Neuling



offline
Hi Ihr Hörende, lass Euch net unterkriegen ! Unser Logo sollte auch für uns heissen, die Welt zu Gast bei Freunden ! Also willkommen im Club der Gehörlosen bzw. DGS !

Wenn ihr nur still uns zuschauen würdet, würde es am Ende heissen, mensch warum hast du uns net angesprochen dass DU DGS lernst bzw kannst. Spricht ihr uns an, ist es für euch immer der falsche Zeitpunkt. Also net aufgeben ! Herzliche Grüße aus dem sonnigen Norden



Spitzenmitglied



offline
@glasgow:
Natürlich lernt man eine Fremdsprache nicht, um alle Leute kennenzulernen, die diese Sprache sprechen. Nur, wenn man gar keine Praxis bekommt, dann verlernt man es eben.

@Karin:
Wohl gesprochen, aber siehst Du: Du hattest zumindest schon mal einen Gl, der Dich mitgenommen und vorgestellt hast - und ich vermute mal, Du warst zwar, wie Du schreibst, noch nicht so gut in DGS wie Du es ja heute bist, aber doch vermutlich um einiges sicherer.

@tomspollo:
Gut, also könnten wir, kann man sagen, es in jedem Fall nicht richtig machen - aber sollen trotzdem nicht aufgeben (wenn ich Dich richtig verstehe) ?
Einfach demnach durch Versuch und Irrtum weiterkommen ?



Spitzenmitglied



offline
Hi, nun ich war mehr als unsicher. Mir haben richtig die Knie gezittert.
Und DGS konnte ich noch nicht, nur LBG. :-) War auch für mich ein Abenteuer, aber es war gut so.
Viele Grüße
Karin



Neuling



offline
Hi Rainbow,

durch Irrtum ? Wieso das denn ? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt ! Also durch Versuche kann man lernen, durch Irrtümer lernt man nicht aus, aber warum lernst Du durch Irrtum die Gl kennen, oder verstehe ich da was falsch ?
Ich meine, die rein typische Generations-GL-Familien sehen den Hörenden ein wenig skeptischer an, wenn sie angesprochen werde, als die schon als Kindheit viele hörende Freunde/Beziehungen hatte.

Aber meiner Meinung nach, ist schon ein deutlicher Wandel in der Gemeinschaft zu seehen, druch die Anerkennung der DGS und immer mehr Hörende Interesse daran haben, DGS zu lernen (auch LBG) Für mich ist es egal, denn es gehört zur GL-Gemeinschaft, Gebärde ist Gebärde, haben wir Gl auch immer mehr Respekt und Interesse Hörende zu lernen, als damals, wo wir als Affen bezeichnet worden sind, so haben wir selbt ne Mauer um sich gebaut, aber das ist heute schin Seltenheit geworden, dass wir Hörende ablehnen, die fast kein DGS können, es gibt zum Glück Handys, wo beim ersten Kennenlernen überwiegend damit kommunziert wird in Discos usw. Spart Papier und STift.. Hehe [lach]



Spitzenmitglied



offline
@tomspollo:
"Lernen durch Versuch und Irrtum" ist ein feststehender Begriff.
Würde hier bedeuten: Man versucht es mal, indem man die Gl einfach anquatscht (mit DGS natürlich) und dann feststellt, ob die drauf reagieren - oder eben nicht (das wäre dann der Irrtum - dann hast Du es offenbar falsch gemacht). Beim nächsten Mal versuchst Du es zurückhaltender - und wartest auch da das Ergebnis ab. Und dadurch siehst Du eben, was dann richtig ist und was nicht.



Neuling



offline
@ Rainbow.....

AAAAAAAhhhhhhhhhhhh jetzt habe ich verstanden und muss Dir [sorry] recht geben... Es gibt selten den richtigen Zeitpunkt (laut GL) sich vorszustellen, es sei Denn Liebe auf den ersten Blick, dann gehts komischerweise alles von alleene.... [schäm]
Herzliche Grüße Aus sem sonnigen fussballverrückten Berlin



Spitzenmitglied



offline
@glasgow,
"in der Diaspora gedeihen": Was ich oben zu sagen versuchte, ist dass Soziologie den Begriff 'Kultur' nur noch vorstellt, dass eine Kultur schnell nicht mehr praktiziert und absterben wuerde, wenn Kulturangehoerige vereinzelt inmitten fremder Kulturen leben wuerden. Eine Kultur gedeiht gewoehnlich, wenn Kulturangehoerige kompakt in einerm Dorf/Stadt/Region wohnen und taeglich untereinander/miteinander umgehen. Wenn ein Mitglied einer Kultur in eine fremde Kultur zieht, z.B. in ein fremdes Land, verliert er diese Kultur und assimiliert sich an die fremde Kultur. Diaspora heisst einfach, dass man sich unter Fremden befindet und Schwierigkeiten hat, die alte Kultur weiter zu pflegen.

Aber es gibt gewisse Kulturen, die "in der Fremde" gedeihen, d.h. weiter gepflegt werden. Das Judentum ist ein Beispiel. Taube Menschen leben unter hoerende Menschen und lassen ihre Taubseinskultur gedeihen, auch wenn sie nicht in einer tauben Stadt wohnen.


Hartmut



Neuling



offline
Hallo! :D

@Karin: Lieben Dank für Deinen Erfahrungs-Bericht. Ich werde prüfen, ob ich Details daraus für mich übernehmen kann. ;)

----------

tomspollo hat geschrieben:
Hi Ihr Hörende, lass Euch net unterkriegen ! Unser Logo sollte auch für uns heissen, die Welt zu Gast bei Freunden ! Also willkommen im Club der Gehörlosen bzw. DGS !

Danke schön für diesen tollen Spruch! [lach]

-----------

glasgow hat geschrieben:
@biene was ist denn asperger autismus

http://de.wikipedia.org/wiki/Asperger-Syndrom

lg von biene63



Spitzenmitglied



offline
Naja ich find das Thema irgendwie etwas übertrieben...

bengie hat Recht, ich konnte damals wenig gebärden und hab genauso angefangen wie alle Hörenden... über Gebärdensprachkurse... Ich habe auch Kontakte zu GLS gesucht, einfach bei MSN angesprochen, weil ich einfach raus aus Kurs-Situation kommen wollte und endlich die "GL-Welt" kennenlernen... Ich habe bis jetzt wahnsinnig viele Gehörlose, Schwerhörige und gebärdensprachkompetente Hörende kennengelernt und habe auch nur zu denen richtigen Kontakt, die mir sympathisch sind.

bengies Meinung kann ich verstehen. Ich empfinde es mittlerweile auch als anstrengend mich mit Hörenden in Gebärdensprache zu unterhalten, die erst am Amfang mit ihrer DGS stehen, aber ich unterstütze sie gern, da ich weiß wie sie sich fühlen...

Meine Erfahrung durch Gebärdenstammtisch ist aber auch, dass Hörende wahnsinnig große Hemmung haben mit Leute zu gebärden, die besser gebärden können. Warum Hemmung? Wollt ihr Anfänger nun DGS lernen oder nicht?!
Auch damals im DGS-Kurs saßen viele ohne Wunsch auf Kontakt zu GL usw. Da frage ich mich warum sie im Kurs sind?! Sprache lernen ist eine Sache, die Kultur zu verstehen eine andere!
Ich habe mich damals ins große Abenteuer gestürzt und bin als Anfänger zu Treffen von GL gegangen zu Parties und und und... Ohne diese Erfahrung würde ich jetzt nicht "mein DGS" können... Ich muss aber auch sagen, dass ohne meine Energie mehr Probleme gehabt hätte. Oft bin ich an Grenzen gestoßen und wurde auch von GL beschimpft und verarscht, aber das sind eher Ausnahmen gewesen...

Die meisten GL, die ich kennengelernt habe, habe mich nicht ignoriert und mich unterstützt, was womöglich auch daran lag, dass ich immer wieder hingegangen bin ohne aufzugeben! Ich wollte das so und hab es gemacht. Schade, dass so viele HD nicht so viel Energie haben...
Da ist wohl einfacher den GL die Schuld zu geben, dass sie zu viel von HD erwarten und nur Leute willkommen heißen, die DGS "perfekt" können!

Die Ignoranz von der hier geschrieben wird, habe ich nicht erfahren! Aber man muss selber was dafür tun. Ich denke die GL wollen auch ein bisschen unbewusst Beweis haben, das HD es wirklich ernst meinen, damit sich Mühe mi "Nachhilfe" lohnt. Oder seh ich da was falsch?!


:HOMEPAGE: KiTOSi - FiLME erleben mit UNTERTiTEL



Spitzenmitglied



offline
Hallo Nayuma,

nicht hinzugehen, solange die DGS noch nicht gut genug ist, war ein Tip, den ich bekommen habe. Darauf bin ich nicht von allein gekommen. Man hat mir das so gesagt, daß das einfach zu ermüdend ist für die Gehörlosen, und daß die sich bei solch blutigen Anfängern ziemlich schnell abwenden werden und man dann doch eher verloren rumhängt.
Da ich das zum einen irgendwie nachvollziehen kann (ich hatte oft genug Türkinnen bei mir im Büro, die kaum Deutsch radebrechen konnten - und das war auch verdammt nervig) und zum zweiten ohnehin eher schüchtern bin und nicht so DER Partymensch, der mal locker weg die ganzen Kontakte kriegt (auch unter Hörenden nicht !), habe ich mich dann daran gehalten.
Den Kurs hatte ich aus beruflichen Gründen besucht, hätte zwar auch Interesse dran gehabt, auch darüber hinaus mit Gehörlosen zu tun zu haben - aber siehe oben, ich habe mich dann daran gehalten, was mir die Leute gesagt haben, von denen ich doch annehme, daß die sich einigermaßen auskennen.

Gruß
Rainbow



Spitzenmitglied



offline
[ops] Huh?!

Wie sollst du denn dann DGS lernen, wenn du nicht zu Veranstaltungen gehst bzw. mit Gehörlosen Kontakt hast! Englisch in der Schule lernen ist eine Sache, aber wenn dich dann die Realität einholt stottert man auch nur vor sich rum... Genauso ist das mit DGS! Kurse sind ja schön und gut, aber die Realität ist nunmal anders, viel schneller, umgangssprachlicher und einzigartig. Im Kurs lernst du nur die Gebärden vom Lehrer kennen, jeder hat seinen eigenen Stil im gebärden und das Tempo ist erst recht anders als im Kurs, also ab in die Realität und weg von der Theorie!

Ich kann nur jedem "Gebärdensprach-Anfänger" empfehlen, so schnell wie möglich Erfahrungen mit Deafies zu sammeln. Natürlich muss man auch was dafür tun und darf sich von den Deafies nicht unterhalten lassen, sondern man sollte da schon aufgeschlossen sein... 'ne Portion Selbstbewusstsein gehört schon dazu! Schließlich will man ja was dabei "lernen" und wenn man sich da zu sehr zurückhält, dann wird's jedem langweilig, egal ob GL oder HD.

Das ist genau das Ding was ich nicht verstehe, wenn ich beim Gebärdenstammtisch bin, könnten die HDs so viele Fragen los werden, aber nur selten kommt man richtig in Diskussion. Meistens nur SmallTalk. Warum?! Da könnte jemand etwas erklären oder so, aber alle sitzen meistens nur schüchtern da... Das finde ich ein bissl schade...


:HOMEPAGE: KiTOSi - FiLME erleben mit UNTERTiTEL



Spitzenmitglied



offline
Ja, das hätte ich auch gedacht, deshalb hatte ich ja versucht in Erfahrung zu bringen, wo ich mal hätte hingehen können, aber nach der Auskunft "also mit ein, zwei VHS-Kursen lohnt das nicht, da muß man schon etwas mehr können" - naja, das war´s dann.

Eben das ist ja das Problem, das wohl bei vielen Hörenden gesehen wird.

Und ein kleiner Widerspruch:
Zwar verlernt man auch Lautsprachen, wenn man sie gar nicht praktiziert.
Aber ich denke, viele Hörende (ich auch) können sich in Lautsprachen wesentlich schneller wieder einfinden als daß sie DGS richtig fließend lernen können.

Aber schade ist das, da geb ich Dir recht - und nicht nur ein bißchen.




 gebärdenkompetente Hörende in der GL-Kultur: Regeln was?





Suche nach:
Gehe zu:  




Kontakt: info(at)gl-cafe.de

Powered by phpBB © 2000, 2002, 2005, 2007 phpBB Group
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de