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Virtuelles Kommunikationsforum für Gebärdensprachnutzer
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 Audismus-Fallbeschreibungen/Erfahrungen/Lösungen


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ich hab auch ein fallbeispiel was ich selbst gesehen habe.

um den guten hartmut einen gefallen zu tun: dies ist fall d ^^

an einer straßenbahnhaltestelle stand ne gruppe gehörloser und haben fröhlich miteinander gebärdet. einer davon stand mit dem rücken zur schiene und etwas zu nah dran.
es kam was kommen musste, nämlich eine straßenbahn. der fahrer konnte net vorbei und hat, jetzt kommts, geklingelt. der junge konnte ihn natürlich net hören und er und seine leute waren mit gebärden beschäftigt.
der fahrer hat mit seiner bahn den rucksack erwischt, so dass der gl sich kurz um seine eigene achse gedreht hatte.
ich stand dummerweise an einem anderen gleis und konnte auch net schnell genug da sein um ihn da weg zu zerren.
gottseidank war nix weiter passiert.

ist das audismus oder net?


Für den Frieden kämpfen ist wie für die Jungfräulichkeit vögeln!



Zuletzt geändert von Nightcrawler am 13.06.2007, 22:46:47, insgesamt 1-mal geändert.

Spitzenmitglied



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Aloha Nightcrawler,

wenn der Bahnführer (oder sonstwer) ein Klingelton ausgelöst hat und
annimmt, ALLE können hören (stimmt aber leider nicht), dann ist es für
mich "Audismus" (kein 2-Sinnes-Prinzip für Barrierefreiheit umgesetzt).

Andererseits muss der Taube wie andere Passagiere in Situationen wo
Gefahr vorhersehbar ist selber dafür sorgen, sich in Sicherheit zu bringen.

Wenn ein Todesfall eingetreten wäre, ist die Frage ob es sich um eine
"fahrlässige Tötung" von seiten des Fahrers / oder Bahnbetreiber handelt.
Ich glaube eher Bahnbetreiber, weil der 2-Sinnes-Prinzip (sehen und hören)
nicht umgesetzt wurde.
Oder es steht irgendwo, die Nutzer der Haltestelle haften selbst.
Interessanter Fall... es kann jeden treffen!


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



Spitzenmitglied



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@Lukbo:
Ich glaube, dass niemand dafür gehaftet wird, denn bei den Leuten
(auch wenn sie hörend sind), die in die U-Bahn-Gleis runterfallen, wird der
Fahrer auch nicht gehaftet.
Warum denn auch? Letztendlich ist jeder für sich selbst verantwortlich, so
auch der Gehörlose. Er wusste ja, wo er gestanden ist.
Man kann höchstens visuelle Signale anbringen, aber wenn andere Gl's den
Straßenbahn nicht mal sahen, hätte das Blinken in dem Fall auch nicht geholfen.



Mitglied



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ich bin der meinung wenn ich sehen konnte dass die da gebärden hätte es auch der fahrer sehen müssen. dann hätt er sich das klingeln sparen können. andererseits hätten die anderen gl auch aufpassen können und auch müssen.


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Mitglied



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Ich stimme dir zu, es gibt solchen GL die unmöglich sind ohne zu mitdenken was im Wege noch steht, das nervt es auch davon. Besonders um Gehweg sollte mann nicht im Weg stehen, mitdenken und freie Gang halten, typisch. Da kann ich den Fahrer auch den Recht geben, aber so absichtlich ist man dumm.



Spitzenmitglied



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Sorry, aber GL und SH haben doch Augen im Kopf
und müssen wohl doch wissen, dass man nicht dicht
an den Gleisen stehen soll.

Habs schon selber genug erlebt und gesehen, wie
einige GL/SH (un)bewusst im Weg standen oder
dicht am Gleis standen. Augen auf heißt die Devise,
wenn man nichts hören kann, gilt doch genauso wie
beim Autofahren. ;)



Spitzenmitglied



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@Nightcrawler:
Was hätte der Bahnfahrer denn stattdessen machen sollen ? Gebärden ? Wenn die Gehörlosen nichtmal die Bahn selbst sehen, um wieviel weniger dann den gebärdenen Fahrer?

Und man muß nicht allein vom Gebärden auf Gehörlose schließen:
a) Es gibt auch Hörende, die das können. Wenn davon einer dabeisteht, könnte der den Gehörlosen wegziehen.

b) Es gibt auch Hörende, die eine sehr lebhafte Körpersprache haben. Je nachdem, wie lange und intensiv man das beobachtet, werden auch einem Unkundigen die Unterschiede auffallen, aber wie lange hat denn so ein Bahnfahrer Zeit zu gucken ?



Mitglied



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ich kann gebärdensprache schon von gesten unterscheiden. schließlich hab ich schon sehr oft gebärdensprache gesehen durch meinen kumpel.

ich denk mal er hätte langsamer fahren können. und nein es war kein hörender dabei als solcher wär die klingel net zu überhören.

und nein gebärden wär für den fahrer sinnlos.

aber ein spezielles lichtsignal (in möglichst grellen farben (blau rot oder grün) wär vielleicht hilfreich...


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Neuling



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Zizou
Sorry, aber GL und SH haben doch Augen im Kopf
und müssen wohl doch wissen, dass man nicht dicht
an den Gleisen stehen soll.

mmh finde das nicht verständlich. kannst du mir erklären wieso es ein hupton/klingel gibt obwohl die hörenden die anfahrende bahn hören können.
Denke es spielt keine rolle, alle menschen egal ob du oder ich können mal die Geschehnisse von aussenrum vergessen.

Lösung für gl: möglich zum seniorenclub hingehen und ein älteren Mensch vom Älterwerden schwerhörig wurde schnappen, die leute mit hellhörigkeit und Herzproblemen und mit ihnen zur bahn gehen und dort verhandeln.
ton reduzieren und mehr visuellen signal herstellen. [wink]



Spitzenmitglied



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Man kann ja auch nicht beim Autofahren träumen oder
sonstige Gefahrzonen nicht beachten.

Dafür haften nicht die Zugführer, wenn irgendwas passiert,
nur weil irgendein Mensch mit den Gedanken ganz woanders
ist. Sogar Hörende hören nicht mal die klingel, wenn eine
Bahn kommt.

Alternative wäre vielleicht, falls wirklich die Hörgeschädigte
überhaupt das sehen, wenn man grelle Lichtsignale macht.

Aber ich habe hier viel gelesen, dass GL mit ihren Augen
viel mehr wahr nehmen als Hörende.
Dann frage ich mich, warum dann nicht ausgerechnet bei
solchen gefährlichen Aktionen?

Ist nicht bös´gemeint!



Spitzenmitglied



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@Nightcrawler:
So, ein spezielles Lichtsignal.
Und Du glaubst, ein Gehörloser sieht die dicke, fette Bahn nicht rankommen, aber das im Vergleich dazu kleine Lichtsignal sieht er ?

Außerdem:
Du kannst das unterscheiden, weil Du durch einen Kumpel viel mit Gebärdensprache zu tun hast.
Wer sagt Dir denn, daß der Zugführer das auch hat und deshalb das gut unterscheiden kann?

@Täubchen:
Meinetwegen, visuelles Signal - aber warum soll dabei der Ton reduziert werden ?
Das wäre dann vermutlich taubistisch oder sowas. Schließlich werden die Straßenbahnen nicht speziell für die Gehörlosen gebaut und eine Reduzierung des Tons wäre dann negativ für die Hörenden. :D



Spitzenmitglied



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Aloha Leutz,

die Frage ist auch, warum hat eine Bahn allgemein ein Warnton installiert,
aber kein Warnlicht?
Man traut den Hörenden zu, dass sie es hören können (obwohl es einige
überhören können), aber hier hat man bei den Beiträgen den Eindruck,
den tauben Menschen wird nicht zugetraut, dass sie Warnlicht sehen können
(obwohl einige übersehen können) ?
Kann oder darf deswegen kein Warnlicht installiert werden? So zu denken ist audistisch ;)

Für die 2 Seiten also gilt:
1) Der Bahnbetreiber sollte dem 2-Sinnes-Prinzip befolgen: Licht- und Tonsignal einrichten.
2) Alle Passagiere, egal ob hörend oder taub, müssen für ihre eigene Sicherheit sorgen.


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



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danke lukbo genau das wollt ich sagen.

und was das gebärden angeht: ich glaube ich sagte, jeder der in der öffentlichkeit arbeitet sollte zumindest ein bisschen gebärden lernen. so kann man denk ich auch zwischen gesten und gebärden unterscheiden.

dazu zähl ich auch straßenbahnpersonal.


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Spitzenmitglied
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@Lukbo,
du schriebst: „… Der Bahnbetreiber sollte dem 2-Sinnes-Prinzip befolgen: Licht- und Tonsignal einrichten. …“ Hartmut sprach schon von „International Design“(?) oder „Global Design“(?) als gesetzliche Grundlage dafür. Keine schlechte Idee von ihm! [stolz] An diesen bestimmten Begriff kann ich mich leider nicht mehr erinnern.


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



Spitzenmitglied



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Aloha Hans Busch,

stimmt, es handelt sich um viele Schlagwörter wie "universal design", "design
for all", "inclusive design", "Design für alle", "Barrierefreies Bauen" usw. ...
http://en.wikipedia.org/wiki/Universal_design
http://de.wikipedia.org/wiki/Barrierefreies_Bauen


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



Spitzenmitglied
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Aloha Lukbo,
stimmt, er sprach von „Universal design“. Danke!


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



Neuling



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@Rainbow, entschuldige, mit Tonreduzierung mit gewissenes Mass hab ich an die hellhörige Menschen gedacht. eine Freundin von mir hats und musste immer die Ohrpax in die hosetasche haben.
Taubistisch ist s nicht so gedacht :D schlimmer wäre wenn wir tauben verlangen den ton zu erhöhen damit wir die Warnung auch zu spuren bekommen :D das ist taubisisch.



EL-Sieger´13
EL-Sieger´13



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eigentlich müsste doch an den Gleisen so ein weißer Strich sein. Es gibt ja ausreichend Hinweis Schilder, dass man die weiße Linie erst überschreiten soll, wenn der Zug steht.

Diese weiße Linie gibt es auch bei Straßenbahnen und U-Bahnen.

Da muss der GL schon selber dafür haften.


Wer tanzt, hat bloß kein Geld zum saufen!



Spitzenmitglied



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@Lukbo:

Ein Hörender übersieht die Bahn, weil er gerade in Gedanken ist. Den schrillen Ton hört er aber, der schreckt ihn auf.

Ein Gehörloser übersieht die Bahn und müßte jetzt das an der Bahn angebrachte Warnlicht sehen. Wie soll er das sehen, wenn er die Bahn nicht sieht ??????????? [nerv]



Spitzenmitglied



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LÖL! Stimmt schon, aber Warnlichter können auch von
der anderen Seite kommen, also von beiden Seiten,
so dass der Gehörlose das gar nicht übersehen kann.

Wenn doch, hat der GL nen´Tunnelblick. :D



Spitzenmitglied



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Aloha Rainbow,

Zitat:
und müßte jetzt das an der Bahn angebrachte Warnlicht sehen

ich habe bis jetzt noch keine Bahn gesehen, die in einer Gefahrensituation
Blinklichtsignale ausgesendet hat. Klar, weil es nicht angebracht worden ist!
Oder hast du einen ìrgendwo gesehen?
Es fehlt es an Erfahrungswerte, ob taube Menschen auf ein Blinklicht
aufmerksam gemacht werden können. Klar, weil es keine Gelegenheit dazu
gibt, die sie in diese Lage versetzen.
Hörende haben da leicht reden, denn sie haben für sich alles vorgesorgt.
Wenn erst einmal Warnlichter installiert sind, erst dann können wir darüber
diskutieren, ob es was nützt. ;)

Aloha Zizou#74#,

es gibt leider taube Menschen mit Usher-Syndrom, die könnten tatsächlich
Schwierigkeiten mit Warnlichter haben. Aber in der Regel sind sie in der
Umwelt achtsamer als leichtfertige sehende Taube.


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



Spitzenmitglied



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@Rainbow,
Blinklichter erfasst man schneller als die herannahende Bahn, sogar um die Ecke, wenn die Lichter an verschiedenen Gegenstaenden reflektiert werden.

Lukbo hat die Situation gut analysiert.

Universal Design muss vorgeschrieben und allgemein praktiziert werden. Es waere auch gut, wenn Bahnbeamte taube Leute ans Gebaerden erkennen koennen. Darin stimme ich Nightcrawler zu.


Hartmut



Neuling



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@all

verliere hier den überblick. wurde gern mit audismus mit unterschiedlichen beispielen und lösungen fortsetzen..
kann man s im Gl-Cafe kein ein festes Thema Audismus und Deafhood einsetzen . und wir alle für die diskussionein beispiel eingeben und im laufenden diskussion auch gern haargenauer beschreiben und ähnliche fällen mit vergleichen.


lg täubchn



Spitzenmitglied



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Ah, wir geben also erstmal massig Geld aus, das die öffentliche Hand gar nicht hat (denn es müßte ja überall nur so vor Blinklichtern strotzen), und hinterher überlegen wir uns, ob es sinnvoll war ?

Ich glaube, hier sollte jemand in die Politik gehen. Genauso machen´s die Politiker auch. [british]



Mitglied



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Sorry, bin etwas verwirrt. [confused]

Will nun mal sichergehen, da ich mal mit meinen Eltern über Audismus geredet hab.

Fall E

Wenn ein Hörende, egal ob auf der Strasse, im Einkaufsladen etc, mich etwas fragt (zb: Nach der Uhr, wo welche strasse ist, etc) und ich nicht verstanden habe. Hab ihn aufmerksam gemacht, dass ich gehörlos bin und er langsamer und deutlicher reden soll, damit ich es auch verstehe und er überlegt sich kurz und haut einfach ab.

Ist das ein Audismus?


GTSV FFM



Zuletzt geändert von Butt-Deaf am 15.06.2007, 07:20:22, insgesamt 1-mal geändert.

Neuling



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mmh zu deinem bsp: ich würde sagen JA

er hat dich wegen dein hörplm und sprechplm zugleich auch verständnisplm verachtet.
mögl bezeichnet er dich für geistige ruckgebildet, so er befürchten kann du wurdest ihm den falschen Uhrzeit angeben.
möglich auch keine zeit gehabt für die kommunikation in schneckentempo das ist alles egal denn es ist nicht unser problem.
aber sein verhalten gegenüber dir ist nicht o.k
wenn du hörend wärst hatte er mit dir darüber geredet.

entweder er bemuht sich oder bei eile oder plm mit der umgang könnte er sich bei dir entschuldigen.



Spitzenmitglied



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@Rainbow,
die Kosten, das Nachhineinbauen der Blinklichter wird gross sein. Das haette vermieden werden koennen, wenn nicht im

von vornherein

geplant. Das Blinklicht wuerde vielleicht nur 20 Euros bei der Fabrikation kosten, wenn zusammen mit dem Horn gebaut. Das Nachhineinbauen wird bestimmt wegen Labor und Lieferungskosten nach allen Orten mehr als 200 Euros kosten. Die Dummheit haben nur die Verkehrsbehoerden gebaut! Die Suender sind die Maechtigen, die nicht an Tauben gedacht haben.

Das hinterher Ueberlegen, ob es sinnvoll ist, kann auch beim Horn liegen. Hoerende werden genauso angefahren bzw. ueberfahren. Wenn etwas auditiv gebaut wird, muss unbedingt auch etwas visuell schon bei der Produktion gebaut werden. Das kostet oft nur wenige Euros mehr. Warum zetert man denn dagegen?

Warum muessen wir unsere Ohren wie ein geaengstigter Hund voll niederlegen, weil die Kosten hoch sein oder die Widerstaende zu gross wuerden!?

Das Problem in diesem Fall liegt nicht im Nicht- oder Zuspaeterkennen der ankommenden Strassenbahn, sondern im unvorsichtigen Zunahe-Stehen an den Gleisen. Die Person ahnte nicht, dass ihr Rucksack im Weg stand und von der Strassenbahnspiegel erwischt werden konnte.


Hartmut



Spitzenmitglied



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@Hartmut:
Eben, eben. Das Problem hier liegt eigentlich daran, daß jemand zu nah an den Gleisen stand. Und um DAS zu verhindern, braucht es ja wohl kein Blinklicht.

Im übrigen, werd bitte nicht unsachlich.
Ich habe mich über Lukbos Ansicht mokiert, daß man das erst einmal machen und dann hinterher sehen sollte, ob es sinnvoll ist.
Ich habe kein Problem damit, daß Geld für Dinge ausgegeben werden, die gut und sinnvoll sind. Wenn mit dem Blinklicht wirklich geholfen ist, gut. Ich lasse mich auch gern überzeugen, wenn meine Ansichten falsch sind, aber nachfragen, ob und wieso das wirklich nutzt, das muß man schon dürfen. Ansonsten können wir wirklich für jede Schnapsidee sofort unbegrenzt Geld zur Verfügung stellen. Und damit ist dann niemandem geholfen. Es sollten dann doch wirklich Dinge sein, die auch hilfreich sind !



Mitglied



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Thanks. Es ist bei mir oft passiert.

beim 1. und 2. mal hab ich mein Auge zugedrückt. Seitdem drücke ich mein Auge gar nicht mehr zu, sondern beleidige sie hinterher lautstark. [nerv]


GTSV FFM



Spitzenmitglied



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@Butt-Deaf:
....möglicherweise mit dem Ergebnis, daß der Hörende beim nächsten Gehörlosen erst recht so reagiert, weil er denkt, ach ja, das waren die Typen, die mir wüste Beschimpfungen hinterhergeschrien haben.

Ich finde das Verhalten auch daneben, es kann aber auch sein, daß es sich um eine Übersprungs- bzw. Leerlaufhandlung handelt....(was von beiden es war, weiß ich auch nicht mehr....mein Biologie-LK ist zu lange her).
Kann auch sein, daß der Hörende jetzt zu überrascht ist, damit einfach nicht gerechnet hat, und weil er noch nie mit Gehörlosen zu tun hatte, einfach nicht weiß, was er tun soll. Also flüchtet er erstmal aus der für ihn unangenehmen Situation. Vielleicht informiert er sich hinterher oder spricht mit jemandem darüber....aber sicher nicht, wenn er angegiftet wird.

Was ich für besser halten würde:
Sowas hinterherrufen wie: Ich bin gehörlos, aber ich beiße nicht...oder meinetwegen auch auf die Unhöflichkeit hinweisen, aber nicht ausfallend werden. Sowas ist nie gut.



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



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Hartmut hat geschrieben:
Deafmax, doch: Unterdrueckung, Diskriminierung usw. sind in der Definition als Result von bestimmten Einstellungen definiert, sonst waere er kein diskriminiernder Ismus. Wenn nicht, dann zwecklos ueber Audismus zu sprechen. Also ist die Definition einigermassen negativ geladen. Du meinst sicherlich, dass manche Einstellungen nicht diskriminierend oder verletzend wirken kann, das stimmt. Man kann audistisch (unbewusst) sein, ohne dass es zum Audismus ausartet.


Für mich ist es schwierig: In meiner Familie wird geredet und ich versteh dabei nichts. Ist mir auch egal, ich brauch nicht immer alles zu wissen. Aber wenn das kein natürliches, harmlose Audismus ist, was ist das dann? Ich VERSTEHE ja nicht worüber gesprochen wird, wo auch immer ich nur hinblicke. Wenn das nicht Audismus sein soll, dann bin ich das Problem? Hä?
Mir geht es in dem Fall darum Ausgrenzungen in der Kommunikation auch eine Feststellung zu geben, damit man künftig mehr Vertrauen hat, auch bei Gehörlosen.
Oder sollen wir denken 1. Ja, ich bin das Problem, ich kann nicht hören, weil ich die da reden nicht höre
oder gar 2. DIE hörenden sind schuld, die nehmen kein Rücksicht auf mich,...
Also mit 1. und 2. kann man keine zufriedstellende Ergebnis bekommen!

Ich halte nichts davon "Ismen" nur zu radikalisieren. ("Nein zu Audismus mit Radikalismus") Ein Schwarzer in einer Gruppe von Weisser ist kommunikativ nicht ausgeschlossen, kann aber das Gefühl haben, anders zu sein. Da wird man denken, es ist einfach in "Rassen" so. Eine natürliche Situation zwischen den Rassen. Wie solls bei Hörende/Gehörlosen und hä Audismus aussehen?

Übrigens die Diskussion mit der Bahn ist ein bisschen überzogen. Ein Hörender mit Walkman wäre auch angeschissen... Sogar kann man tief in Gedanken sein und das Hören ignoriert selbst schrille Alarmtöne.
Ich bin mal an einem Gleisabgrenzung (gelbe/weisse Linie) Kopf zur Linie hängend schauend entlanggeghangen und da kam ein Zug vorbei. War zu Tode erschrocken. Der gl Freund neben mir sagte "boah war laut, aber hast nix gehört!" - Tiere in der Natur fressen andere Tiere - Schicksal meinte es gut mit mir, hätte es mir erwischt, gute nacht. Aber dran ist mein Taubheit nicht schuld, sondern weil bei Menschen ...eben manchmal Schei**e passiert!

deafmax


---
Ich bin taub, ergo bin ich.



Spitzenmitglied



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@Rainbow,
Schnapsideen kann man sofort als solche erkennen. Warum muss immer, was tauben Menschen helfen kann, hinterfragt werden!? Das gleiche sollte auch fuers Hupen, Martinshorn und Sirene getan werden.

In Fuehrerscheinen von tauben Autofahrern werden mancherorts Auflagen hinein geschrieben: Tragen von zwei Hoergeraeten, zwei Aussenspiegeln, Geschwindigkeits-, Tonnage- und manchmal Ortsbeschraenkungen, ohne durch empirische Studien genau zu wissen, ob solche Auflagen wirklich nuetzen im Vergleich zu ohne. Zwei Aussenspiegel muessen auch von Hoerenden verlangt werden. Wenn es an uns ginge, koennen wir Periphaer-Vision-Test verlangen, wenn wir glauben, ein gutes Periphaer-Vision waere wichtiger als Hoeren. Taube Menschen sind bekannt besser auf diesem Gebiet als Hoerende.

Nur unsere "Schnapsideen" sollen hinterfragt werden, nicht die der Hoerenden, wie in den obigen Fuehrerscheinauflagen.

Was alles hinaus kommt ist das Prinzip: Wenn jemand an auditiven Warnsignal als gut denkt (ohne empirische Forschung aufzuweisen), dann soll zugleich an visuelle Mittel gedacht werden (ohne Hinterfrage). Es soll nicht nachher gedacht werden und verkrampft nach Hansapflaster-Loesungen gesucht werden.


Hartmut



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Ah ja. Siehst Du, das ist genau das, was nervt: Ständig diese Überempfindlichkeit und die Vermutungen, daß nur Ihr Gehörlosen getriezt werdet.

Natürlich sollte auch der Sinn bei sämtlichen anderen Staatsausgaben hinterfragt werden. Nur so können Schoten verhindert werden wie daß eine Brücke in die Landschaft gebaut wird, wo weder ein Fluß drunter ist noch eine Autobahn langgeht. (Ist so passiert.)

Nur ist das wohl etwas einsichtiger, wieso für Hörende ein Martinshorn wirksam ist (hörst Du schon, wenn der Krankenwagen noch hinter der Ecke und nicht zu sehen ist, und wirst schon aufmerksam) und eine Klingel oder Hupe an Auto und Straßenbahn (natürlich schreckt ein schrilles und plötzliches Geräusch aus den Gedanken hoch).

Ich finde es einfach nur komisch, wieso so eine Frage nicht sachlich beantwortet werden kann und man keine Frage stellen darf, wenn irgendjemand irgendwelche Forderungen stellt, ohne daß man sofort als gehörlosenfeindlich angegriffen wird und sich irgendjemand dumm angemacht fühlt. Auf die Dauer nervt das und sorgt beim Gegenüber sicher nicht für Offenheit.



Mitglied



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Solche Gedanken habe ich mir auch gemacht. Meine Gedanken war, wenn ich den hörende beleidige, hat er ein schlechtes Gewissen. Ich meine Beleidigung wie "Du Angsthase, hast keine Ahnung von den Gehörlosen." Ein Bespiel. Einen Erfolg hatte ich von vielen Fällen gehabt. Ein Hörende hat sich bei mir entschuldigt, dass er einfach abgehauen ist und hab mich dann ebenfalls auch entschuldigt. Er fragte, warum ich das tat. Den Rest kennt ihr sicher. [wink]

Ist ja nicht immer einfach...


GTSV FFM



Spitzenmitglied



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@Hartmut: Eigentlich ist es logisch wie wir damals auditisch gegen CI, SH und Spätertauben verhalten haben. Sowie ich hier und in anderen Themen gelesen habe steht es fast gleiches beschrieben und ich muss hier nicht näheres beschreiben.


"Denk ich an Deutschland in der Nacht......." (H. Heine)



Spitzenmitglied



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Tiger Woods,
erklaere bitte naeher, wie man "audistisch" gegen CI, SH und Spaetertaubten verhalten hat. Vielleicht verstehst du unter 'audistisch' anders als was ich definiert habe.
Auch: was sind fast gleich beschrieben? Referenz fehlt.


Hartmut



Spitzenmitglied



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Ok kein Problem Hartmut, ich weiß, was Audismus ist. Ich schreibe nur ein kurzes Beispiel.

Schwerhörige und DGS-kompetente Gehörlosen trafen sich irgendwo und lernte sich zum ersten mal kennen. Doch kurze Zeit später guckte GL weg und lacht ihn aus, weil er ihn zu schwach DGS-kompetent hält.
Grund: Schwerhörige beherrscht die DGS kaum und hat eine große psychologische Belastung, weil er unbedingt Gehörlose kennenlernen möchte nur weil er kaum DGS kompetent ist! Das ist auch Audismus. Solches Fall gibt es wirklich.

Was sind fast gleich beschreiben? Hier wurde damals zum Beispiel über CI heftig diskussiert und das zu beobachten, wie einige Betroffene ausgegrenzt fühle. Audismus? Könnte man schon sagen.


"Denk ich an Deutschland in der Nacht......." (H. Heine)



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Ich stimme Tiger Woods zu, auch CI sind GL, weil die nur das Gerät einschalten und tragen muss, dabei hören die besser (das selbe Situation von SH mit Hörgerät), nur wenn ein CI Träger kein Gerät trägt ist doch völlig taub,das ist logisch (zu dumm was die Ärzten dabei gedacht haben, es gibt Prothese, nicht drangedacht??). Ich bin CI dafür, weil die sonst sowieso ohne den Gerät taub sind. Wenn die CI bemerkten die können nichts erreichen, verstehen, Situationschwierigkeiten und brauchen doch DGS, also müssen wir auch akzeptieren dennen beizubringen anstatt sich auszugrenzen.



Spitzenmitglied



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@TigerWoods,
dein Beispiel zeigt nicht Audismus. Nur der Schwerhoerige ist Opfer von Audismus, empfangen in seiner Kindheit (er haette GS frueher lernen sollen). Auch nicht von umgekehrtem Audismus. Es ist nur vergleichbar wenn zwei Fremden, die keine gemeinsame Sprachen haben oder in einer Sprache nur muehsam miteinander sprechen. Man hoert oft Geschichten von Reisenden in fremden Laendern. Der taube Gebaerder hat sich nur ungeduldig verhalten, das zur Unhoeflichkeit wird.

Es ist auch nicht audistisch gegen eine neue Technik zu reden. Unsere weltweite Gegnerschaft gegen das CI ist ein Abwehr gegen die CI-Befuerwoertern, also gegen den Audismus hinter dem CI-Treiben, die die Taubheit verschwinden sehen moechten wie Malaria. Ich habe seitenlange Zitaten von diesen Leuten, die sagen, dass Zweibeinige nicht Menschen seien, wenn sie nicht hoeren und sprechen koennen. Die CI- und HG-Traeger werden im grossen und ganzen nicht bei uns ausgegrenzt. Nur die CI-Aposteln werden kritisiert.


Hartmut



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



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War heute bei einem Notar, von dort ne Auszug:
"...ist taub, jedoch lesen und sprechen kann..."
:)

Ehrlich gesagt wenn der Notariat nur taub schrieb, wäre die taube Menschen befriedigt. Aber auf der andere Seite wird mit Sicherheit viele Menschen geben die wenig oder gar nicht mit taube Menschen zu tun haben, gleich hinterfragen "Wie soll das gehn? Kann der lesen? Kannn er schreiben? ...etc."
So läufts nun mal im Leben. Diese Bezeichnung ist aber für die Hörenden, die das Problem lösen müssen, nicht ich :)
Langfristig und der Vision nach wirds später mal überflüssig sein.

lg deafmax
(p.s. über den notar gebe ich keine weitere Auskunft!)


---
Ich bin taub, ergo bin ich.



Spitzenmitglied
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@deafmax: Warste alleine beim Notar oder doch mit Dolmi????

Ich selber war im letzten Jahr mit meinen Eltern beim Notar...Aber der Notar gab mir die Urkunden zum lesen, ob ich einverstanden bin oder nicht...sogar ohne Dolmi...es hat gut geklappt...

Der Notar hat mich auch selbst gefragt wegen wichtige Sachen. Ich habe ihn gut verstanden. Als mein Vater allein dort war, da hat er ihm gesagt, dass ich nicht hören kann. Er hat ihn alles gefragt....toll...gell...er war selbst auch [ops] , da ich auch selbst lesen und schreiben kann....

Immer dasselbe fragen die Leute mich, ob ich Autofahren kann. Es ist doch ganz selbstverständlich...warum denken sie sowas??? Was ist da daran gefährlich???

Mir ist noch was eingefallen und möchte auch eine Frage stellen. Ob es Audismus gibt, wenn der Schwerhörige und Tauber miteinander quatschen. Genauer gesagt: Wenn der Schwerhörige keine Gebärden benutzt und spricht nur...und der Tauber redet mit diesem nur die Gebärden und zwar ohne Ton...Jeder versteht nix...Nur Zettel hin- und her geschoben....

Ohne Ton - doch Audismus???



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



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@KDB
Zitat:
Immer dasselbe fragen die Leute mich, ob ich Autofahren kann. Es ist doch ganz selbstverständlich...warum denken sie sowas??? Was ist da daran gefährlich???

man soll keine Gedanken darüber machen, wieso man dauernd nachgefragt wird. Gedanken darüber soll man machen, wenn man etwas niedermacht (GS schadet nur) oder bewusst verdrängt (im Sinne "Du sollst nicht gehörlos sein, sondern hören und sprechen").
Für die Hörende ist das Hören eben das Allerwichtigste (ich nehm anstandshalber von "Allerwerteste" momentan abstand :D)

War ohne Dolmi dort, Ich hab auch nur geredet und lippengelesen, denn zwecks Bezeugung hat er alles wiederholt was im Vertrag stand, also las ich abwechselnd das papier und sein lippe. Die zusammenhang war ersichtlich und er hat deutlich gesprochen. Dieser Entgegenkommen lass ich mir durch Radikalismus nicht nehmen.

Zu deiner Frage, Audismus war in deinem Beispielsfall in der Bildung und Erziehung existent. Die sind "Opfer" der Audismus, aber an der sh und Tauber ist nix audistisch.

lg deafmax


---
Ich bin taub, ergo bin ich.



Spitzenmitglied



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Man moechte die glaenzende Gelegenheit nicht voruebergehen lassen, eine Aufklaerungsarbeit durch ein Gespraech mit dem Fragesteller von "Faehrst du Auto?" (im Sinne von "Koennen taube Leute ueberhaupt autofahren?") zu machen.

Wie waere es mit der Antwort: "Ja, natuerlich, und zwar mit ausgeschaltenem Radio, ohne Walkman an den Ohren oder ohne Handy in der Hand!"

"Aber ihr hoert nicht den Martinshorn/die Sirene oder das Hupen."

"Ich passe vermehrt auf; ich hoere den Horn mit den Augen, dafuer sind die Spiegeln doch da; das Hupen ist nur Verkehrslaerm und wird sowieso fast immer nicht beachtet; das Aufblinken der Scheinwerfer ist viel freundlicher als das Hupen; usw."

Dann vielleicht ein Gespraech ueber die Unfallhaeufigkeiten bei tauben und hoerenden Fahrern; wieso gibt es dennoch Zusammenstoesse zwischen hoerenden Fahrern und Autos mit heulenden Sirenen; dass man mit Augen viel sicherer faehrt als mit Ohren; usw. Dieses Gespraech dient dazu, das Gehoer als weniger wichtig als bisher gedacht den hoerenden Gespraechspartnern heimzubringen.

Es geht minimal ohne Dolmis beim Rechtsanwalt (Notar ist fuer mich etwas anders) oder bei den anderen Professionellen. Spaeter, wenn der Dolmetschermangel nicht mehr so akut ist, dann moechte man lieber per Dolmetscher solche wichtige Geschaefte abwickeln lassen, da man Fragen viel freier stellen und dann ausfuehrlichere Auskunft bekommen kann. Auch der Hoerende braucht Dolmetscher, da er auch sorgfaeltig arbeiten und nicht nur Papiere vorlegen und einige Punkte erklaeren moechte.

Der Gebrauch von Sprechen zwischen tauben Personen ist an sich nicht audistisch. Sie koennen nichts dafuer und haben nichts anderes gelernt. Anders wird es, wenn sie herumlaufen und die orale Methode als das einzige Richtige preisen und die GS fadig machen.


Hartmut



Zuletzt geändert von Hartmut am 23.06.2007, 06:34:40, insgesamt 1-mal geändert.

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Zitat:
"Aber ihr hoert nicht den Martinshorn/die Sirene oder das Hupen."

"Ich passe vermehrt auf; ich hoere den Horn mit den Augen, dafuer sind die Spiegeln doch da; das Hupen ist nur Verkehrslaerm und wird sowieso fast immer nicht beachtet; das Aufblinken der Scheinwerfer ist viel freundlicher als das Hupen; usw."


Hartmut, ganz genau....diese benutze ich sehr oft. Vor allem merken die tauben Menschen auch, wenn die Autos nach rechts wechseln, dann stimmt etwas nicht...Dies habe ich auch erklärt... Die Hörenden waren dann [ops] und gibt mir dann recht... [tongue]

Hartmut und deafmax: Danke für eure Antworten zu meiner Frage...



Spitzenmitglied



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@KDB,
dein Beispielsantwort ueber das Hoeren der Sirene, das Beobachten des Verhaltens anderer Autos vorne ist auch gut zu benuetzen. Ich wuerde das witzig formulieren:

"Wenn du ploetzlich nach rechts faehrst, weiss ich schon, dass etwas hinter mir los ist und ich folge dir. Du darfst ja auch fuer mich hoeren, gell!"

Das wirkt einem Kumpel besser als einem nagelneuen Fremden. Der Hoerende lernt, dass er mit seinem Gehoer auch fuer andere da ist. Das macht alles mehr menschlich.


Hartmut



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@deafmax und KDb, Was Notar betrifft:
Ist sein Job, der Notar ist verpflichtet die Dokument o.ä. immer vorzulesen.
Wer nichts hört, muss bestätigen es zu verstehen, ob durch lesen oder Ablesen.
Soweit ich mich erinnere muss sonst ein GSD her, so soll es im Gesetz stehen ...

Bei mir war so - Hab gesagt daß ich lesen kann. Also gab er mir eine Kopie.

In Dokument steht dann auch so, daß ich gl bin, etc. und die Kopie gelesen habe.
Der Hacken ist, die/der Person muss wissen, was die/der unterschrieben hat.
Und der Notar später keine Schwierigkeit bekommt. So ist das halt nun mal.



Spitzenmitglied
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@Limette: ganz genau...das ist gleich der Fall bei mir...

In der Urkunde steht geschrieben:

KDB ist nach der Überzeugung des Notars gehörlos. Er erklärte jedoch lesen und schreiben zu können. Auf die Zuziehung eines Zeugen wird allseits verzichtet. Eine Kopie des Vertragsentwurfs hat KDB zum Mitlesen vorgelegen.

Wenn ich nicht verstanden hätte, dann hätte ich nicht unterschrieben...Also wenn es etwas vorkommt, dann frage ich den Notar halt mal. Wenn ich immer noch nicht verstanden habe, dann unterschreibe ich nicht.

Aber zum Glück war es aber nicht so schwer geschrieben, dass jeder sowas verstehen kann...

Bei einem komplizierten Fall hätte ich einen GS-Dolmetscher verlangt.



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@Hartmut: Das ist irgendwie seltsam, warum mein Beispiel nicht als Audismus betrachtet wird. Und Opfer von Audismus kann ich mir sehr schwer vorstellen. Schwerhörigen brauchen von klein auf eine Sprache um sie nicht zu vernachlässigen. Bitte mich nicht falsch verstehen. Später kann er/sie DGS noch mehr erwerben, was für sie dann richtig hält oder wenn er/sie mag. Und in einem Punkt hast du recht, wie der GL sich unhöflich verhalten hat.

Und ich fürchte der Begriff Audimus wird hier in Deutschland in die Öffentlichkeit wohl kaum durchsetzen, weil schwer zu definieren ist und Hörende sie oft falsch oder gar nicht verstehen.


"Denk ich an Deutschland in der Nacht......." (H. Heine)



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@Tiger Woods

wie Hartmut mal geschrieben hat, dauert es mit der Zeit, bis Audismus von allen verstanden wird!
Zunächst sollen die Tauben das Wort definieren und auch festlegen, welches Wort wir zukünftig verwenden sollen (gehörlos, taub, taubstumm etc). Mit anschliessender Öffentlichkeitsarbeit wird dies "publik" gemacht und wird wohl von Hörenden dann auch verstanden werden.

Gruss Marky



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@Hartmut: Darf ich dich eine Frage stellen? Gerade habe ich was interessantes entdeckt und ist mir was besonderes aufgefallen. Als ich gerade http://www.audism.org/ besuchte und sah oben Deaf = Ignorance. Irgendwie wird mein Fallbeispiel doch als Audismus betrachtet, wenn man auch ignoriert wird. Wie kommt das? Schwerhörigen wird auch im englischen übersetzt deaf. Total irreführend!


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