Disl muss um Platz in der Staffel bangen
02.01.2006
Im Lager der deutschen Biathleten ist der Kampf um einen Platz in der Staffel in vollem Gange. Selbst die Olympiasiegerinnen Uschi Disl und Katrin Apel müssen sich beweisen und bekommen keinen Freifahrtschein.
Uschi Disl muss um den Staffelplatz kämpfen (dpa)
Bei den beiden deutschen Weltcup-Veranstaltungen in Oberhof und eine Woche später in Ruhpolding könnten die Staffelbesetzungen bereits Rückschlüsse auf Olympia-Einsätze geben. "Entschieden wird das zwar erst nach den olympischen Einzelrennen, doch bei den Staffeln in den Hexenkesseln von Oberhof und Ruhpolding kann jedes der Mädchen punkten. Wer da die Nerven behält, kann auch in San Sicario bestehen", sagte Frauen-Bundestrainer Uwe Müßiggang.
Durch die Reduzierung der Staffel-Laufstrecken von 7,5 auf 6 Kilometer bei den Frauen wurden die Karten völlig neu gemischt. Während Müßiggang früher bei der Staffel-Nominierung auf Laufstärke gesetzt hat, sind jetzt die sicheren Schützinnen im Vorteil. "Auf der Zwei-Kilometer-Laufrunde kann man nicht mehr so viel gut machen", begründet Co-Trainer Harald Böse die Umorientierung.
Dazu kommt, dass mit Disl und Apel zwei frühere Erfolgsgaranten des Staffel-Quartetts in diesem Winter ungewohnte Nerven zeigten. Disl musste bei der Auftaktstaffel in Östersund zwei Strafrunden drehen und spekulierte anschließend - sicher nicht ganz Ernst gemeint -, ob sie überhaupt noch Staffelrennen laufen wolle.
Apel patzte in Hochfilzen mit einer Strafrunde und überlegte sich danach, "ob der Uwe mich angesichts der Stärke unserer Mannschaft noch für Staffelrennen benötigt". Dazu stellte der Bundestrainer fest: "Fakt ist: eine Strafrunde ist bei der kürzeren Laufstrecke kaum noch zu kompensieren."
Während bei den Frauen Martina Glagow als Startläuferin, Andrea Henkel und Kati Wilhelm die besten Ausgangspositionen haben, scheinen bei den Herren Ricco Groß, Sven Fischer und Michael Greis gesetzt zu sein. Um den jeweils einen freien Platz kämpfen bei den Damen neben Apel und Disl noch die sehr zuverlässige Simone Denkinger und die am Schießstand sichere Katja Beer.
Bei den Herren haben derzeit der Saison-Aufsteiger Michael Rösch sowie der Weltcup-Spitzenreiter Alexander Wolf die besten Karten. "Bei den nun folgenden Staffelrennen will ich testen, ob sie auch vor großer Kulisse bestehen können. Doch über das Olympia-Quartett entschieden wird erst vor Ort", relativierte Bundestrainer Frank Ullrich die Bedeutung der Rennen in Oberhof und Ruhpolding.
http://sport.sportal.de/de/nncs/wintersport/2006/01/02/1946200003.html
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