servus bengie,
hier mein Beitrag.
PRO Audismus
==================
Tatsache ist im Leben allgegenwärtig, dass hören das absolute Medium zur Menschsein
ist. Ohne Hören ist das meiste Dingen die ich z.B. in GEO-MAGAZIN lese nicht möglich,
zumindest aus der Sicht der Hörenden. Man braucht für alle wissenschaftlichen Dingen
das Hören um kommunikativ ein Reportage erstellen zu können. Das gilt auch fürs
Fotografieren, nämlich dessen (Selbst)Studium um als professionelle Fotograf zu
etabilieren können.
Für die meisten Menschen, die einmal GEO-Magazin zur Hand bekommen haben, und
zugleich die Frage haben, ob es möglich sei, dieses Magazin in so einer Qualität zu
aufzubauen, als wäre man gehörlos, wäre die Antwort "unmöglich".
Schlicht "unmöglich". Sanft ausgedrückt, gar lyrisch empfunden, bestimmt überzeugt.
unmöglich.
Nur ein Beispiel von vielen. Ich bin gehörlos, ich wage zu behaupten, dass es immer
noch sehr viele Menschen gibt, die denken, wenn man nicht hören würde, wäre es
schlicht unmöglich, genauso zu etabilieren wie man Situationen aus den Medien (TV)
kennen würde. Wer das verneint, leugnet den Realität. Selbst wenn tauben Menschen es
zustimmen, die meinen, mit dem hören wäre die Welt für sie genauso in "Ordnung" wi es
für ein Hörender selbstverständlich sei.
Tatsache auf anderer Seite die ich kenne, nämlich ein Leben voller Stille, ich spüre
nur meinen Körper, ich empfinde nur meinen Körper durch Fühlen und Sehen, alle
Emotionen, alle psychologische Handlungen basieren auf diese Sinne (neben Tasten,
schmecken und Riechen) ist für mich das natürlichste auf der Welt.
Trotzdem bin ich tagtäglich mit Situationen konfrontiert, die einerseits zu
natürlichen Zustand der hörende Welt gehört, andererseits so entwickelt ist, dass es
nur für sie bestimt ist (vor allen aus wirtschaftlichen Gründen = GELD), werde ich
diskriminiert.
Manche Sachen gehören einfach zum Leben eines Gehörlosen, z.B. das ein Zugdurchsage
nicht hört (es gibt gl, die meinen das sei diskriminierend), und manche Sachen ist
aus der Sicht des Hörenden - weil sie nichts anders kennen - natürlich und trotzdem
diskriminierend.
Diese Diskriminierung nenne ich audistisch. Audismus ist eine Form von
Diskriminierung. Dazu gehört "harmlose, natürliche Audismus", die ich selbst in
meiner hörende Familie empfinde, nämlich nichts zu verstehen und Aussenseiter zu
sein. Diese Vorzubeugen wäre zum Beispiel eine DolmetscherIn einzubeziehen, oder eine
Situation zu ermöglichen dass einer der Familie sich mit dem Gehörlosen beschäftigt.
Als Kind z.B. im Kinderzimmer zusammen spielen. Als Erwachsene eine Zeitschrift
zeigen und mit ihm darüber unterhalten.
Andererseits muss dem Gehörklosen bewusst sein, wenn er trotzdem beider
Familientreffen dabei sein will und kaum etwas versteht, dass es halt zu seinem Leben
gehört. Das wird immer noch sehr wenig zur kenntnis genommen. (Vielmehr denkt man:
"Wäre man hörend, wäre das Problem nicht...")
Aus allen genannten Gründen bin ich der Meinung Begriff "Audismus" hat seine
Notwendigkeit!
Es wird derzeit manchmal falsch verwendet, nämlich dass z.B. im Schlimmsten Fall
einer nicht gebärden kann obwohl ein Zusammenhang mit Gehörlosen gibt. Das wäre für
mich nicht audistisch sondern Unwissenheit. Einer der nie einen Schwarzen gesehen hat
und da angewurzelt auf einen Schwarzen starrt, ist lange noch nicht rassistisch! Nur
kapiert es scheinbar bei der komplexen Begriffsprozess der Menschen nicht gleich!
CONTRA
==================
Gegen den Begriff "Audismus" selbst schreibt bei mir nichts. Aber die Entwicklung
diesen Begriff zu gebrauchen schon. Das heisst, man müsste noch arbeiten um den
"Contra" des Begriffs "Audismus" abzubauen.
Nämlich dass in eigenen Reihen der Menschen, die nicht hören können,
entweder ein Traum zum absoluten Natürlichkeit "wenn sie hörend wären"
oder sie aufgrund Spätertaubung, das Hören im Hinterkopf als immer noch
beste Lösung gern hätten, lernen dass kein Weg mehr an der
Gehörlosigkeit vobei geht. Und das ihnen die Wege gezeigt werden kann,
dass auch ohne Hören vieles Möglich ist. Und vor allem dass es zum Leben
eines Nicht- bzw. wenighörender gehört, abstriche zu machen, die einem
Hörenden voll möglich wäre.
Wenn diese Menschen, die "Hörverlust" haben, lernen können mit ihrer
Zustand des Nicht- bzw. Wenighören zurecht komen können, würden sie
auch besser für ihre Rechte kämpfen.
Das ist DERZEIT meines Erachtens nach wenig der Fall. Vielmehr hat man
Schwerbehindertenausweis, fühlt sich in Mitleid wohler, nennt sich lieber
Taubstumm als gehörlos oder gar taub, um sozial und auch wirtschaftlich
durch die Hilfslosigkeit bessere Ausgang zu erreichen.
Dadurch erhält der Begriff "Audismus" einen negativen Beigeschmack,
nämlich dass er "stört" bei der optimalen Lösung - sozial und auch
wirtschaftlich gesehen -
Selbständigkeit ist der Garaus (
http://derstandard.at/?url=/?id=2040174 )
unter Gehörlosen und taube Menschen in der dutschsprachigen Raum.
Wer es leugnet: Siehe die Rundgebührenbefreiung, soziale Vorteile durch
Benachteiligtenausgleich, status eines Behinderten nicht hören zu können
erreicht durch Frust, Sehnen nach Hören usw. bessere Position, als
Gehörlose und taube Menschen die selbstbewusst sind.
Letztere ist eigentlich ein PRO für Audisnmus.
Aber es ist die Entwicklung in der deutschsprachige Raum die zu Ungunsten
der Audismus kommt. Würde sich die "Betagten" auf Lösungen schlagen,
sich durch die Diskrimminierung "Audismus" nichts gefallen zu lassen,
stünden sie vielmehr auf schwere Wege als wenn sie diese Vermeiden.
So brutal diese Sicht ist, ...es ist die Realität. Nicht nur bei taube Menschn
bzw. Gehörlosen ist das so, sondern auch bei Hörenden.
Es müsste sich von beide Seiten durchkämpfen: Die taube Menschen
bzw. gehörlosen sich selbstbewusster, selbstbestimmter machen, als auch
die Hörenden die ihnen Fähigkeiten, Recht auf Leben ohne Hören zutrauen,
entwickeln.
Audismus ist in jeder Form allgegenwärtig. So sehr ich die Stille liebe,
so sehr fühle ich mich alleine mit der Gehörlosigkeit.
Sowohl von Hörenden als auch die meisten taube Menschen als auch Gehörlosen.
Stürbe ich, würde ich derjenigen der mich das Dasein ermöglichte,
meinen Dank des Lebens aussprechen, dass ich als taube Mensch auf der Welt meinen Dasein lebte.
tschu'ug lang blabla, gebärden wär besser...
deafmax