Was ich so alles unter Qualifikation verstehe, ist, dass was zu der freien Stelle erforderlich ist. Hier in diesem Fall kann ich nicht alle aufzählen, weil ich die Aufgaben des W3-Professors nicht gut kenne. Aber auf jeden Fall gehören wissenschaftlichen Kenntnisse (Titel, Bücher...), Sprachkenntnisse wie Deutsch, DGS, Englisch, Vortragsqualitäten, Umgang mit zukünftigen Mitarbeiter, Persönlichkeiten, usw dazu.
Da man nicht alle Qualifikationen aus einer Bewerbungsmappe entnehmen kann, hat man die 4 besten Kanditaten von den vielen Bewerbern zu einem Hearing gewählt. Hier an dieser Stelle möchte ich einem gehörlosen Kanditaten herzlich glückwünschen. Er hat den Respekt vor mir. Es ist schon eine enorme Leistung, zu den 4 besten zu gehören.
Dann während einer Hearing werden die weiteren Kriterien geprüft. Ich stimme mit Euch überein, dass Deutsch- , DGS-Kentnisse und Wissen über Gehörlosenkultur auch zu den Kriterien zählen. Aber NICHT das Taubsein.
Wer die höchste Qualifikation hat, der bekommt die Stelle. Da die Berufskommission aus Personen, die demokratisch gewählt wurden, habe ich Vertrauen, dass sie den richtigen Professor wählen würde.
Ich bin gespannt auf das Ergebnis und hoffe, dass der gehörlose Kanditat die höchste Qualifikation hat und deshalb gewinnt.
Was Krischi mit Strukturen meinte, habe ich leider nicht ganz verstanden. Die Hochschulen bilden Studenten aus, damit sie vielleicht Führungspositionen einnehmen können. Und es ist unabhängig, ob man taub ist oder nicht. Da aber bei den Tauben Kommunikationsbarrieren vorhanden sind, gibt es natürlich Probleme. Daran muss gearbeitet werden und es hat schon etliche Erfolge gegeben wie SGBIX.
Ich bin optimistisch, dass es in Zukunft viel mehr talentierter Gehörlosen mit hoher Qualifikation geben wird.