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Virtuelles Kommunikationsforum für Gebärdensprachnutzer
Aktuelle Zeit: 25.11.2024, 19:17:18





 Bürgerrechte statt Almosen


Spitzenmitglied



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Dieser Tagesspiegel-Artikel hat zwar nicht direkt mit tauben Menschen und
Gebärdensprache zu tun, trotzdem interessant zu lesen - bzgl Einstellung
gegenüber über behinderte Menschen...

http://www.tagesspiegel.de/meinung/arch ... 072905.asp


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Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



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Lukbo, ein bißchen schon. Da steht unter anderem, daß in Österreich Gehörlose nicht Gebärdensprachausbilder werden dürfen, wenn ich das richtig gelesen habe. [ops] [ugone2far]
Wenn nicht die, wer dann, hätte ich jetzt gesagt....
Als ich meine VHS-Kurse gemacht habe, war der Dozent jedenfalls gehörlos !



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



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Spiegel-ON hat geschrieben:
In Deutschland werden Behinderte unterstützt, aber ausgegrenzt.

Ist doch kein Wunder mit der SBA.
Österreich nicht minder anders mit dem BP. Aber ich denke in richtung Gleichstellung lässt sich es staatrechtlich leichert organisieren als in Deutschland :(

lg deafmax


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Ich bin taub, ergo bin ich.



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Aloha Rainbow,

bezüglich Österreich: doch, in Österreich können Gehörlose seit Jahren
Gebärdensprachkurse leiten. Ein Berufsverbot besteht da nicht. Ich glaube,
du hast dich verschrieben. Es ist damit gemeint, dass Gehörlose im Rahmen
der Pädagogik-Ausbildung kein Lehramtszeugnis wie Hörende bekommen
durften, sondern nur ein minderwertiges Zertifikat.
Es war nämlich so, dass man ein Aufnahmetest machen musste bzgl.
körperlicher Eignung bzw. Sprech-, Sprach- und Stimmtest. Da wurden
gehörlose LehreranwärterInnen diskriminiert.
Erst nach Protesten ist mit dem neuen Hochschulgesetz 2005 dieser Passus
beseitigt worden, und alle Gehörlose haben freien Zugang zur akademischen
Ausbildung...


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@Lukbo:
Ah soooooo !
Okay, danke für die Aufklärung !



gehörlosenfreak
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@Luk auf dem Spiegel ON steht tatsächlich:
Zitat:
Blinde nicht Richter, Gehörlose nicht Gebärdensprachausbilder und Querschnittsgelähmte nicht Lehrer werden.


Es sollte eigentlich heissen
Zitat:
Blinde nicht Richter, Gehörlose und Querschnittsgelähmte nicht Lehrer werden.
Wobei "Querschnittsgelähmte" wohl Rollstuhlfahrern gemeint sind.
Dass GL ned GS-Ausbildner sein dürfen ist schon spaßig. Oder zu hoch gegriffen: GS-Unterricht für GL, ...in dem Fall wärs auch richtig, jedoch es gibt wichtigere Ansätze warum GL Lehrer werden sollte (GL Schüler brauchen GL Lehrer, bessere Kulturverständnis etc.)

lg deafmax


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Ich bin taub, ergo bin ich.



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@Lukbo,
danke für den interessanten Hinweis.
In diesem Artikel ist teilweise auch Blabla. Auch hier haben wir schon längst einen Rollstuhlfahrer in unserem Regierungskabinett. Er wäre fast ein Bundeskanzler geworden und war mal sogar als Bundespräsident im Gespräch trotz seiner SCHWERbehinderung (lieber deafmax). Also nicht nur im Ausland wie Amerika und England.
In Amerika gibt es ein ANGEBLICHes Antidiskriminierungsgesetz. Ja, nur für „Anderssein“. Aber für Reiche und Arme??? Drüben im Krankenhaus: „Kein Geld? Dort ist die Tür.“ Wie toll in Amerika!
Überall wird es sowieso diskriminiert, GANZ EGAL mit oder ohne SBA oder BP! Auch EGAL mit oder ohne Gesetz!


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



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Es gibt viele gute Beispiele wie Bürgerrechte verwirklicht werden können. Anderes ist so noch nicht okay. Je mehr wir selbst aber in den entscheidenden Gremien mitarbeiten, mitentscheiden und umsetzen, so wird sich vieles langsam zum Positiven ändern. Es ist ein Nehmen und Geben. Nicht das Schielen nach Amerika oder anderswo bringt das Positive hervor, sondern der eigene Beitrag im Zusammenleben in der Gesellschaft.

Mehr Behindertenbeauftragte, die gehörlos sind oder Gehörlose im Rundfunkrat oder Mitarbeiter im Bildungsministerium, als Lehrer/innen oder.......es gibt noch mehr Beispiele, die verwirklicht werden können. [wink]

Also Ärmel hochkrempeln und los... [wink]


********************
Wer für die kleinen Dinge Augen hat,
der hat auch ein Herz für große.
(Thomas Romanus)



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@Hans Busch,
stimmt nicht mit deiner klischeehaftigen Angabe ueber die medizinische Versorgung fuer die Armen in den USA. Es gibt free medicine" in meisten Krankenhaeusern, wo damit mittellose Patienten untentgeltlich bedient werden. Z.B. Taube Einwanderer, die kein Einkommen haben und nicht fuer eine vom Staat finanzierte Krankenversicherung qualifizieren koennen, bekommen solche "free medicine".

@Alantos,
ja, du hast richtig gesprochen: man muss nur daran aktiv gehen und sich kraeftig beteiligen. Man muss nur lernen, wie und wo? Das war gerade das Problem mit den Verbaenden, deren Fuehrungsmannschaften damals politisch unwissend waren und sich zu sehr auf Auslands-Gruppenfahrten beschraenkten.


Hartmut



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Der Artikel vom bekannten Aktivisten der Behindertenbewegung ist interessant. Ich habe einen Kommentar unter dem Artikel auch gegeben. Ihr könnt ja auch machen.

Man soll an den wichtigen Stellen mitarbeiten oder führen, nicht die Nichtbehinderten, sondern die Behinderten selbst. Das wird zum Perspektivenwechsel schneller führen. Wenn die qualifizierten Behinderten als Expterten in eigener Sache und in Zusammenarbeit mit anderen bestimmen, wo es lang gehen sollte.

Das Problem wäre, ob die Welt sich helfen lassen will, oder die Macht unter sich weiterhin behalten will. Auf die Behinderten wird eher geschaut, dass sie geholfen werden sollen. Nicht dass die Behinderten die Welt helfen. Siehe verschiedene Beispiele im Text (Amerika, Schweden und Großbritannien). Wenigstens können wir noch hoffen, dass Uli Hase soweit kommen kann ;-)

Viele Gebärdensprachnutzer sollen sich bewusst werden, dass die qualifizierten Gehörlosen und Schwerhörigen entscheidende Posten bekommen und Verantwortung übernehmen sollen. Zum Beispiel in den Schulen, Beratungsstellen, den wissenschaftlichen Instituten, politischen Gremien usw. Das ist genauso notwendig. Das sollen die Gehörlosenverbände auf ihre Fahnen schreiben. Gemeinsam kämpfen kommt besser voran.



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@Hartmut: Über die "Qualität" und "soziale Gerechtigkeit" der medizinischen Versorgung in den USA kann man sich in diesem (aktuellen) Artikel informieren:
Skid Row - Straße der Hölle - Kliniken in Los Angeles setzen hilflose Patienten im Freien aus, wenn sie obdachlos sind

Vermutlich alles Klischees der bösen deutschen Presse ;-). Fragt sich, ob Deine Ansichten über D nicht manchmal auch etwas klischeehaft sind.

Und Tschüss

Pnin



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@Hartmut,
es mag klischeehaft sein? Was Pnin oben zeigte, ist nur ein von vielen traurigen Beispielen. Gestern sah ich auf der Straße eine Schlagzeile der Bildzeitung „Ärzte lassen Kassenpatienten so lange warten.“ Schon wieder ein weiteres Beispiel. Diesmal ganz sicher viel weniger Klischee, denn wir, die Deutschen, schreiben auch über uns selbst was Negatives. Wir, die Deutschen, sind Weltmeister, die auch über sich selbst was Schlechtes schreiben. ;)
Ich sagte oben, ÜBERALL wird im Alltag doch irgendwie diskriminiert. Dabei bleibe ich.
Könntest du bitte uns erklären, was hinter „free medicine“ wirklich steht? … hm …
(Hey, dear user, sorry for this off-topic.)

@Voghel,
Deafhood sei angeblich schon in Mode gekommen. Und nun wieder passiv auf den Hasen hoffen??? [ops]


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



miss clumsy
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off topic:

es ist ja diskriminierung, wenn eine ältere dame oder
ein älterer herr in die ubahn oder den Bus kommt und
die jungen Leute sitzen einfach weiter und die tun so als wären die Luft!

@hans busch: ich seh´s genauso dass ÜBERALL und IMMER diskrimierung herrscht


miss clumsy




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