Hallo Pyros,
gerne führen wir hier einen sachlichen Dialog.
Zitat:
hallo Euronotruf,
mir ist kein gemeinnütziger Verein bekannt,
der Nichtmitgliedern elektronische Hilfsmittel gegen Rechnung verkauft.
Ich nenne Ihnen hier mal nur die "ganz Großen", die egal ob Mitglied oder nicht, für
mtl. 18-40 Euro elektronische Hilfsmittel in Form von
Hausnotruf zur Verfügung stellen: Rotes Kreuz, Caritas, Johanniter, Malteser, AWO usw.
Wir gehören ebenso zu diesen bundesweit tätigen Anbietern und bieten den GL-Notruf für
nicht mtl., sondern
einmalig ab 39,95 Notruf an.
Zitat:
Die Produkte:
http://www.euronotruf.de/Info_GL/deaf-sos_2_0/deaf-sos_2_0.htmDiese gelbe Quasselbox ist nichts anderes, als ein fest- bzw. individuell
programmiertes Sprachausgabe-Modul. Es spuckt nur fortlaufend den gleichen Text aus.
Schon die erste Werbe-Aussage dazu ist nicht korrekt:
"Spricht für Sie mit den Helfern".Ja, als Endlosansage!
"Gelbe Quasselbox" ist ein lustiger Name für einen
Notruf-Assistenten. Die Box macht genau das, was Gehörlose nicht können: "Quasseln"! Und genau dafür haben wir Sie erfunden.
Dabei spricht Sie nicht mehr, als für die ordnungsgemäße
Einleitung eines Lautsprachnotrufs notwendig ist. Ziel:
Aufmerksamkeit der Leitstelle erregen, damit der Notruf
nicht als Fehlalarm eingestuft wird.
Bisher haben Gehörlose dies per Fax probiert. Mit mehr oder weniger gutem Erfolg, wie man überall im Internet nachlesen kann. Da die "
Sprach-Ausgabe" bei Gehörlosen nicht funktioniert, übernimmt dies der Notruf-Assistent.
Warum ist die "
Endlosansage" so wichtig:
Da der Gehörlose nicht direkt mithören kann, kann er auch nicht genau feststellen, ab wann
tatsächlich jemand in der Leitstelle zuhört (Thema Warteschleife). Deshalb spricht sie immer wieder den gleichen Text. Das ist sehr sinnvoll, weil es garantiert, dass irgendwann die Wichtige Nachricht rüberkommt: "Dies ist ein Notruf, ...bitte orten Sie mich und schicken Sie sofort Hilfe!"
Zitat:
"Alarmiert direkt den Notruf."
Eine simple Aussage. Jeder, der 112 wählt, landet bei einer Notrufzentrale.
Selbst wählen kann das gelbe Ei nun doch nicht, von "direkt" kann keine Rede sein!
Und wie erkennt das Wunderding, dass bei der Notrufzentrale jemand ins Telefon spricht??
Warum sollte der Assistent auch noch selbst 112 wählen?
Das kann der Gehörlose so gut wie der Hörende Notrufer! Hier gibt es also keinen Grund, warum ein Assistent die Aufgabe abnehmen sollte.
Was Sie hier als "simple Aufgabe" hinstellen, nämlich die Kontaktaufnahme mit dem 112-Notruf, ist für Gehörlose wohl nicht so simpel. Warum sonst kämpfen Gehörlose für eine gute Lösung des Problems?
Das Problem ist
nicht das Wählen der Rufnummer 112. Das Problem ist ein Sonderproblem in Deutschland: Wenn ein Notruf vom Handy kommt, wird er als
Fehlalarm gewertet, wenn man
nicht mit der Notrufzentrale spricht! Diese Aufgabe übernimmt deaf-sos 2.0 perfekt: Die "Quasselbox" quasselt mit der Notrufzentrale! Und ja, das reicht, um ernstgenommen zu werden!
Sie bemängeln, dass das Gerät
nicht "direkt" die Notrufzentrale kontaktet.
Hier haben Sie uns
nicht richtig zitiert:Es geht vielmehr darum, dass der Notruf
ohne Umweg über SMS, sondern
tatsächlich direkt per Lautsprache übermittelt wird. Also genauso, wie es Hörende Mitmenschen tun.
Wir meinen direkt also im Gegensatz zu einer "indirekten" Notrufeinleitung per SMS.
Wie erkennt das "
Wunderding", dass jemand zuhört?
Das haben wir bereits weiter oben erklärt: Da es eine
Endlosansage ist, muss der genaue Zeitpunkt des Zuhörens nicht ermittelt werden. Das schaltet eine weitere Fehlerquelle bei technischen Geräten aus.
Zitat:
"GSM-Ortung inklusiv"
Eine banale Feststellung. Jedes Handy kann über GSM Funkzellen geortet werden.
Mir ist jedoch nicht bekannt, dass das automatisch erfolgt.
Wir beschreiben hier die Notrufsituation so genau es uns möglich ist:
Seit der Einführung der "
SIM-Karten-Pflicht" auch bei Notrufen, wird bei
jedem 112-Notruf sofort
automatisch eine Ortung durchgeführt. Der Leitstellenmitarbeiter schaut auf den Bildschirm und kann erkennen, wo der Notrufer ist. Dies gilt nur für Lautsprachnotrufe an 112. Für SMS wäre dies unseres Wissens vermutlich nicht gegeben (weil bisher nicht vorgesehen).
Zitat:
"Notrufe mit allen Handys und den meisten Festnetz-Telefonen möglich!*
Wie bekommt ein Gehörloser Antwort, wenn er von einem simplen Festnetztelefon
oder aus der Telefonzelle anruft?
Jedes Festnetztelefon ist einer Wohnadresse oder einem Telefonzellen-Aufstellplatz genau zugeordnet. Der Leitstellenmitarbeiter, wird diese genaue Adresse in aller Regel auch sofort auf dem Bildschirm haben! Dies ist der Unterschied zum Handy-Notruf: Es ist keine Ortung notwendig!
Die Gefahr, dass der Anruf als Fehlalarm abgetan wird, ist durch Einsatz des Notruf-Assistenten gebannt, da ja "gesprochen" wird. Es wird sofort Hilfe geschickt!
Es ist nicht zwingend notwendig, dass der Gehörlose genau beschreibt, was passiert ist. Dies können Hörende auch nicht immer: Wenn man nach dem Wählen der 112 ohmächtig wird, oder wegen eines Schlaganfalls nicht sprechen kann, wird trotzdem Hilfe geschickt. Diese Art Notruf nennt man im "Fachjargon" "Röchelanruf".
Dies gilt nur für Festnetz-Notrufe!!!Zitat:
Irreführende Werbung kann bei solchen Aussagen nicht ausgeschlossen werden.
Was soll das? Wollen Sie damit andeuten, dass wir etwas strafbares machen? Unglaublich!
Haben wir etwas vergessen zu beantworten?
Lassen Sie es uns wissen!
lg. euronotruf