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Virtuelles Kommunikationsforum für Gebärdensprachnutzer
Aktuelle Zeit: 27.12.2024, 07:34:22





 Taubenkultur?


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Im Internet sehe ich Wort gehörlos ist alt?
Wort taub ist besser?
In deutscher Sprache wird das ein Problem.
Taubenkultur und Taubengemeinschaft denken Hörende an Taubenzüchtervereine.
Viele Gehörlose haben Hörgerät, sind nicht taub.
Wenn Wort gehörlos unbedingt weg soll,
dann besser das englische Deaf.
Manche Deutsche wollen keine englische Worte.
Englisch ist Weltsprache.
Nicht mehr aufzuhalten.
Gebärdensprachkultur geht auch.
Oder gibt es noch anderes gute Wort?
Taub und Tauben finde ich nicht gut.



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Das englische Wort "Deaf" passt nicht in Dtl.

In der amtlichen Sprache und Gesetze gilt die Deutsche Sprache:

Taubstumm (=veraltet)

Hörbehindert / Hörgeschädigt / Gehörlos / Taub / Ertaubt / Schwerhörig / Taubblind /...

Der Stempelaufdruck "Gl" = Feststellung einer Gehörlosigkeit

http://www.soziales.niedersachsen.de/li ... &_psmand=2

---
Einige abgehobene / eingebildete Gehörlosen / Hörgeschädigte wollen mit "Deaf" doll weltmännisch sein -
mehr scheinen als sein.

Sie wollen die Gehörlosen "verdeafen" - Das ist Prahlen / Angeben.
Die meisten Gl können nicht mal richtig und gut englische Sprache / amerikanisch-englisch.

"Deaf" ist ein Spaltpilz!
Es trennt die Gehörlosen - die normal Gl von den Deaf-Typen!

Die gl Amis und die gl Engländer kochen auch nur mit Wasser.
Sieht man doch das Versagen dieser so doll Ami-Deafperson bei den Deaflyps in der Slowakei.

Die abgehobene / eingebildete Gehörlosen gehen in die Knie und schauen hoch auf diese "Deafpower-Typen"

Das Wort "taub" = gehörlos ist in Ordnung - weil "stumm" ist abgesägt worden.

Tauben / Taubenvereine / Taubengemeinschaften sind Vögel!
Taubenkultur = das wird in den Taubenzüchtervereinen gepflegt - den Taubenmist einsammeln,
den Taubenschlag saubermachen ... Taubenfutter geben - Taubenflugwettbewerbe veranstalten.

Gehörlose menschen zu Tauben umwandeln? Wie geht das?

Wenn Keiner "gehörlos" sein will, dann fallen alle Nachteilsausgleiche weg.
Das Sozialgesetzbuch kennt KEIN "deaf".

Wir sind Deutsche - dt Kultur- dt Sprache - dt Gehörlosensprache.
-
Europa, lieber mit den Franzosen als mit den Engländern,
die Engländer haben KEINEN Euro und sie haben auch noch Sonderrechte in der EU
(=zahlen Beitrag und holen seit Premierministerin Maggie Thatcher viel mehr heraus).

Z.B. Die "Drei Musketiere" (= das gehörlose Nordlicht-Trio aus HH) kommt von französisch.

In hundert Jahren sieht die Welt anders aus - Chinesich die Gehörlosen-Weltsprache?
Weil 200 mio chines. Gehörlosen eine neue "Macht".
Lernt besser Chinesische Sprache und chin. Gehörlosen-Gebärden! :-)
-



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@yak, [biglaugh] [biglaugh] [biglaugh] [super]

@ronald7, Wir können Evolution nicht bremsen =)
Zitat:
Viele Gehörlose haben Hörgerät, sind nicht taub.

ich würde sagen, die Gehörlose haben Hörgeräte, sind nicht gehörlos. [wink]
Wir sind GEHÖRLOS = Wir haben kein Gehör, komisch oder?

Mein Rat: Du kannst sagen, dass du Nichthörend bist, gute Idee? :D



Moderatorin & Smalltalkerin´09
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ein allgemeines Wort "Hörbehindert" wäre für mich auch in Ordnung, wenn es keine Schwierigkeit bringt?!
(gehörlos, schwerhörig,CI .. ist (ist in dem Begriff enthalten))
man kann sie dann noch definieren.



Spitzenmitglied



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ich bin nicht "Hörbehindert", denn da musste ich noch was hören.
Hören kann ich nichts deshalb bin ich Taub :-)


____________________________________
*Des Menschen Wille ist sein Himmelreich*



Moderatorin & Smalltalkerin´09
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Hörbehindert kann man definieren
http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6rbehinderung

@deafochse.. wie willst du definieren wenn es ein Rollstuhlfahrer/in ist?? dann dürfte ich nicht sagen er/sie ist
gebehindert!!



Spitzenmitglied



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:-) richtig Rollifahrer ist Rollifahrer genau so wie taub ist taub und nichts anders


____________________________________
*Des Menschen Wille ist sein Himmelreich*



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Yak, mir gefällt auch nicht, das englische Worte mit deutsch vermischt werden.
Das ist bei jungen Hörenden modern.
Junge Gehörlose wollen auch modern sein.
Mir wär lieber Gehörlose, Gehörlosenkultur, Gehörlosenverein bleibt so.
TheMatrix, ich bin nicht Thema!
Jeder kann selbst sagen was er ist.
(Ich bin taub, ich bin gehörlos, ich bin hörbehindert, schwerhörig usw)
Es geht um gute Bezeichnung für die Gemeinschaft der Gebärdensprachler.
Gehörlosenkultur, Gehörlosengemeinschaft, Gehörlosenverein usw, war gut.
Jetzt lese ich immer öfter Taubenkultur, Taubengemeinschaft.
Das finde ich Unsinn weil in deutscher Sprache Tauben Vögel sind.
Deafochse, ich mach es auch wie Du, bin taub.
Du und ich persönlich ist nicht Thema.



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Verdeutschtes Englisch:
Zitat:
Das ist bei jungen Hörenden modern.
Junge Gehörlose wollen auch modern sein.

"Deaf" ist NICHT modern ist uraltes engl. Wort!
Das ist KEIN neues Wort.
Es soll das dt Wort "gehörlos" abschaffen, verdrängen und schlecht machen.

Nur neue Wörter, Bezeichnungen, früher nicht vorhanden, wie Handy, Smartphone, ... können modern und geil sein.

"Gehörlos"

http://dict.leo.org/ende?lp=ende&p=Ci4H ... str=0x8004

http://www.dwds.de/?qu=geh%C3%B6rlos

http://www.canoo.net/services/Controlle ... 28Cat+A%29

-
Tauben, was das?
Nachbarschafts-Krieg: Von Taubenkot und Klopflärm

http://www.spiegel.tv/#/filme/reportage ... ftsstreit/

Die Taubengemeinschaft aus dem Taubenschlag und Taubenkultur (Taubenpflege)
bringen die Nachbarn um die Ruhe,
sie machen die Nachbarn verrückt.

Zum unterscheiden und merken!
Gehörlose sind KEINE Tauben
- KEINE Taubengemeinschaft
- wohnen NICHT im Taubenschlag
- machen KEINE Taubenkultur
- können NICHT abheben wie die Tauben
- picken KEIN Taubenfutter
- legen KEINE Taubeneier ab.



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[deaf] Taube sind endlich ein freier Vogel ^^



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tHE_mAtriX,
guck mal Blog Hewritesilent
USA und barrierefreies Leben?

die USA ein Deaf-Paradies (=Gehörlosen-Paradies)?

http://hewritesilent.wordpress.com/cate ... chadigung/

USA - NY -
nur wegen wieder möglich GAU haben die NY-Gehörlosen die NY-Polizeileute legitim "genervt". :-)
Und "künstlich aufregen tun" ... ist ne Spezialität zum Selbst-Beschäftigen.
Die NY-Polizei hat gute Geduld und Humor,
sie findet es in Ordnung - aber es geht nicht, weil selten Hilferuf von GL -
keine Übung mit GL-Umgang.

Taubheit trennt von den Menschen - das bleibt unüberwindbar.

Mal da und dort nette freundliche "Aufmerksamkeiten". :-)
Das reicht voll aus.

Am besten hilflose Gl immer in Begleitung Hörender! :-)
-



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Die Tauben in Berlin haben es gut:

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 57,00.html

Partei für betreute Tauben
betreute Taubenschläge in allen Bezirken.

Eine Konkurrenz-Partei der Tauben gegen Partei GRÜNE mit gehörlosen Martin Zierold

Es gibt mehr Taubenheime, Taubenpflege und Taubenfutter :-)
Super!
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http://www.die-dagegen-partei.de

die grünen auch tierschutzpartei wegen tauben dagegen oder was? [spannend]



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@yakamoz, :D
Ich habe eine Frage an di, weil ich mich nicht wieder irritiert sein möchte. Befinden wir uns in den USA? ;)

Code:
Am besten hilflose Gl immer in Begleitung Hörender! :-)

Selbstverständlich?!? Meinst du die niedrigintelligenten Hörender? ;)
Ich würde sagen "Am besten hilflose Gl immer in Begleitung intelligenten Menschen"

Code:
Taubheit trennt von den Menschen - das bleibt unüberwindbar.

Welche Menschen? NUR Hörender <-> GL?



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Zitat:
Ich würde sagen "Am besten hilflose Gl immer in Begleitung intelligenten Menschen"

Noch besser in Begleitung von Sozialhelfern und Dolmis (z.B. USA-Hartmut und seine hd Frau).

Hilflose Gl in Begleitung Hörender - einfach so gesagt, denn die Hd sagen ihm das Gehörte, machen für ihn die hohen Barrieren platt.
Das geht wenn Gl und Hd sich kennen. :-)

Heute im Fernsehen gesehen - Blner Wahl bei den Grünen, enttäuschter gl M.Zierold (Die Grünen müssten 22% Stimmen bekommen) mit Begleitung ehrenamtl. Dolmi. , sonst wär er ganz allein mit sich unter Grünen-Wahlabend.
Möglich wäre er über Liste gewählt ,wenn viele Grünen ihrer Partei treu wären (trotz Stimmenzuwachs 4,5% - viele Grü haben
die Piratenpartei -unzufrieden- gewählt).

Also, ohne Hörende-Hilfe geht es in der Öffentlichkeit nicht - die Taubheit ist die große Barriere!

Und - wie bereits gesagt / gebärdet:

Taubheit trennt von den Menschen.

http://www.zitate-online.de/literaturzi ... schen.html

http://www.bbv-net.de/lokales/kreis_bor ... schen.html
-



Spitzenmitglied



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@yak: Nee, du verwechselst leider.

Laut jetzt.de stehts: http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/530641/2/

Zitat:
22 Prozent müsste die Partei im Bezirk Mitte holen, damit Martin in die Versammlung kommt.


Ist nichts zu unterscheiden mit Berliner Ebene und Bezirke. Also hat er mit Berlin Mitte über 22 % erreicht. Siehe www.wahlen-berlin.de

Sinn verstanden?


"Denk ich an Deutschland in der Nacht......." (H. Heine)



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@Yak, ja, wir müssen froh sein, dass es die hörenden Dolmetscher/innen auf Welt gibt, weil es Hörender geben. xD
achja, stimmt, Sozialhelfer/innen... Bitte nimm nicht ein dummes Beispiel über USA... (NUR wegen Hartmut??)

ah meine Erinnerung an Zitat von Helena Keller ist wieder bunt...
Meiner Meinung ist dieses Zitat nicht richtig. Dafür interessiere ich mich kurz, warum "vom MENSCHEN"?
Außerdem vermute ich, dass diese sehr bekannte Frau Taubenwelt nicht kannte und wachse mit isolierender Erziehung wahrscheinlich auf.

Und http://www.bbv-net.de/lokales/kreis_bor ... schen.html
Es handelt leider nur um Kommunikation zw. Hörenden und Schwerhörigen und nicht über Gebärdensprache und Dolmetscher/innen =)



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TW1,
danke für Fehlerhinweis - "Bezirk Mitte" ist mir aus dem Satz gefallen.

Über 22% im Bezirk Bln-Mitte haben Die Grünen geschafft.

Der gehörlose Martin Zierold (sicherer 14. Listenplatz) kommt über die Liste ins Abgeordnetenhaus.

M.Z. bei der stärksten Partei SPD oder CDU könnte mehr machen?

-



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unnötige Information für yak:
Bild

Zitat:
M.Z. bei der stärksten Partei SPD oder CDU könnte mehr machen?
Kannst du ihn unterstützen? ^^



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tHE_mAtriX,
dass er's geschafft hat, hat mit Behindertenbonus (sicherer 14. Li-platz) zu tun.
Anders geht es nicht.
Er muss es allein mit Dolmis und mächtigen Berliner Gehörlosen-Fürsten machen. :-)
So ist eben Politik.

Er ist gehörlos Jungspund und er hat sehr viel Zeit, Sozialarbeiter ist er.

Fernsehen-UT Über die Piratenpartei - für die Gewählten eine Überraschung - aus mit dem Spass, es wird ernst.

Du mAtriX, such dir Politikernähe zu ihm, bekommst tiefe Einblicke ins polit-Getriebe. :-)
-



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Leider ist die Diskussion vom Thema weg.
Martin Zierold und die Grünen sind anderes Thema.
Auch interessant.
Zu dem neuen Wörtern Taube, Taubenkultur, Taubengemeinschaft
haben wenig UserInnen etwas gepostet.
Ich hoffe, der DGB ändert nicht in DTB.
Dann gibt es viel Verwirrung.
Tschüss, wünsche allen UserInnen weiter viel Spass im Gl-Cafe.
Ich bin zu alt, keine Lust mehr im Internet schreiben.



Spitzenmitglied
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Martin Zierold, mich interessiert,
wie und ob er gewählt wurde - ich scheine das verpasst zu haben?

Mir ist nur lt der Taubenschlag heute seit halbe Stunde bekannt,
dass er mit seiner Partei mit 17,6 in Bezirksverordnetenversammlung einzog

Vielleicht erreicht er, dass GL mehr UT im TV bekommen ...


****~cat



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ich habe geforscht falsch 17,6%, sondern 24,1%. stimmt tw1 hat recht berlin mitte selbst also über 22%.

ergebnisse bezirke
http://www.wahlen-berlin.de/wahlen/BE20 ... &sel2=0651

gewählte mandate steht name martin zierold
http://www.wahlen-berlin.de/wahlen/BE20 ... &sel2=0673

@ronald7: stimmt ich bin auch dagegen wenn deutsche gehörlosen bund name geändert wird. passt echt nicht zusammen.



Mitglied



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Ich versuche mal, eine Verbindung zu beiden Diskussionssträngen zu ziehen und zitiere eine grüne gehörlose Politikerin:
Zitat:
taub/Taubheit: Ein anderer Begriff für „gehörlos“ bzw. „Gehörlosigkeit“, der aber umgangssprachlich auch mit „gefühllos“ gleichgesetzt wird. Gehörlosigkeit ist aber nicht gleichbedeutend mit Gefühllosigkeit, während „taub“ diese Assoziation erweckt.“ (Helene Jarmer, Schreien nützt nichts, S. 113)
Für mich ist "gehörlos" seit den 80er Jahren die kulturelle Bezeichnung, ist verbunden mit Gebärdensprache, ihren wunderbaren kulturellen Bereicherungen und politischen Erfolgen und ist überhaupt nicht diskriminierend. Nicht jedes „ –los“ bedeutet nämlich in der Semantik einen Verlust für alle Sprachbenutzer. Gefahrlos ist z.B. für die meisten Leute (außer Abenteurern) eine positive Bezeichnung. Ich bin autolos und empfinde das als Vorteil für meinen Geldbeutel und für die Umwelt. Für andere mag das ein großes Unglück sein.
Nun gut, „taub“ als Adjektiv kann man vielleicht noch als eindeutige Kennzeichnung akzeptieren, zumal es ja in der Medizin schon immer zur Bezeichnung gehörloser Menschen benutzt wird (taub, an Taubheit grenzend, ertaubt…denkt jemand noch an die fürchterliche Wyeth-Kampagne 2001 – taub macht stumm?)

Die Substantivierung allerdings (Taubenkultur etc.. s.o.) wirkt in der deutschen Laut- und Schriftsprache nur noch bescheuert, wenn man damit Menschen bezeichnet, besonders im Ruhrgebiet wird man einen Lacherfolg ernten.
Sorry, aber wer sich auf diese Bezeichnung festgelegt hat, muss mit solchen Rückmeldungen leben.
In Gebärdenform bleibts ja beim alten "taubstumm" (warum sieht hier keiner einen Änderungsbedarf? Bildung wird ja neuerdings auch anders gebärdet – also wenn schon Totalrenovierung in Sachen Selbstbewusstseinsförderung, dann auch hier).



Spitzenmitglied



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Hallo Paco,


Zitat:
Die Substantivierung allerdings (Taubenkultur etc.. s.o.) wirkt in der deutschen
Laut- und Schriftsprache nur noch bescheuert, wenn man damit Menschen bezeichnet,
besonders im Ruhrgebiet wird man einen Lacherfolg ernten.


Nicht nur im Ruhrgebiet, auch weiter südlich wirkt der Begriff "Taubenkultur" mehr
oder weniger lächerlich. Die Mehrzahl der Deutschen wird sich bei diesem Begriff fragen,
warum herunter scheißende Vögel auch noch als Kultur anzusehen sind.

Man kann Frau Jarmers Aussage auch anders interpretieren:
Anhänger der Taubenkultur gehen gefühllos mit der deutschen Sprache um.


Pyros



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Zitat:
Die Mehrzahl der Deutschen wird sich bei diesem Begriff fragen, warum herunter scheißende Vögel auch noch als Kultur anzusehen sind.


Der konservativ denkende Pyros entwickelt sich langsam und hat überlange Leitung. Ich gehe davon aus, dass Pyros ganz taub ist. Er hat nie richtig gehört von einer Abortkultur (Sitz-, Stehklo und Duschklo, mit oder ohne Klopapier, Stehpiss-Verbot etc.). Das ist auch eine Hochkultur. ;)

Vom Spottwort zum hochangesehenen Wort. Der Begriff "Taubenkultur" wird eines Tages auch so. :)


I Love Julia Probst.
Hier URL: http://meinaugenschmaus.blogspot.de/



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wort gehörlosenkultur gibt es immer noch. http://de.wikipedia.org/wiki/Gehörlosenkultur

ich bin gespannt wer sich traut dort in taubenkultur umbenennt. beweis da: wort gehörlos bleibt macht. taub zu wenig. http://hewritesilent.wordpress.com/2011 ... s-vs-taub/



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Ulla, da überschätzt du aber die Möglichkeiten gehörloser Menschen, Sprachbedeutungen verändern zu können.
Angenommen, alle 80.000 gehörlose Menschen wollen sich jetzt als „Taube“ bezeichnen und machen kräftig Werbung für ihre Taubenkultur.
Auch dann wird die Mehrheit der über 80 Millionen Sprachbenutzer in Deutschland die bisherigen Inhalte für „taub“ und „Taube/n“ weiter assoziieren.

Im Glossar der lesenswerten Broschüre „Mein Kind – Ein Ratgeber für Eltern mit einem hörbehinderten Kind“ (Hrsg. Deutscher Gehörlosen-Bund e.V.) steht folgende Erklärung: „taub: In jüngerer Zeit bezeichnen sich immer mehr gehörlose Menschen als taube Menschen. Damit wollen sie eine neutrale Sichtweise auf ihre Behinderung zum Ausdruck bringen, die wegführt von einer defizitär geprägten Wahrnehmung. Die Endung –los in gehörlos legt den Fokus auf das Fehlen des Hörsinns und wird als nicht ressourcenorientiert wahrgenommen.“

Die Absicht ist verständlich. Aber ist „taub“ wirklich ein neutraler und ressourcenorientierter Begriff? Er bezeichnet genau wie „gehörlos“ das Fehlen des Hörsinns – aber transportiert noch viel mehr Unerwünschtes: gefühllos, tumb, hohl. Man verbindet damit eine umfassendere Behinderung.
Gehörlos dagegen bedeutet schlicht: Ich kann alles, nur nicht hören.

Wenn man wirklich einen ressourcenorientierten Begriff sucht, wäre „gebärdensprachig“ besser. Allerdings ist man damit nicht allein. Gebärden können auch Hörende.
Vielleicht steckt hinter dem Wunsch nach einem neuen Wort auch der Wunsch nach Exklusivität.
(Das würde auch erklären, warum ich so viel "Sturheit" erlebe - es scheint egal zu sein, ob dieser Begriff abstoßend wirkt oder nicht - eine gewisse Gefühllosigkeit.. "Taubheit".. gegenüber Sprache stelle ich auch fest)



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Ulla,
lies mal

zum Beispiel

Christine Nöstlinger-Kinder-Jugendliteratur

Martin Walser - Bücher - neuester Roman Muttersohn

die Sprache mit Gefühl = Sprachpflege

http://de.wikipedia.org/wiki/Sprachpflege

http://de.wikipedia.org/wiki/Sprachkultur

Sprachpfleger wenden sich daher gegen eine Sprachverschluderung und einen Sprachverfall,...

----

Die Hörenden sind taub, stellen sich taub. =sie gehen nicht darauf ein / wollen nicht davon wissen.

Die Tauben sind nicht taub, ein Pfiff, ein Futterschrei, die Tauben stürzen und balgen auf die ausgestreuten Körner.

Die Tauben ruhen sich auf Denkmäler aus und schissen auch noch drauf.

http://www.nordbayern.de/nuernberger-na ... n-1.832806
Zitat:
Tauben-Kultur - Willkommen in Karlheinz Sollfranks Taubenmuseum,
Dort liegt, hängt und steht alles, was mit Tauben zu tun hat - allerdings keine ausgestopfte.
Vielmehr sammelt er seit 40 Jahren Bilder, Ölgemälde, Bücher, Figuren, Gläser, Schachteln, Krawatten, Parfümflaschen, Kinderkassetten («Pumuckl und die Tauben») Medaillen, Zigarettenschachteln und
vieles mehr, auf dem ein Vogel der Familie der Columbidae,
so der wissenschaftliche Name, abgebildet ist.


Taube = Vogel der Familie der Columbidae

Mensch = lat. Homo sapiens

Das Unterscheiden zwischen Tauben (Vögel) und Menschen fällt dir doch nicht schwer?
-

Yak als Kleinkind - immer schlechter hörend bis null-Ton - Gehörlosenschule mit Internat
(nicht Taubenschule mit Taubenschlag)
Beim Gehörlosenverein (nicht Taubenverein) die Gehörlosengebärdensprache
(nicht Taubenverein mit hör. Taubenzüchter / Taubenfreunde gurr-gurr-gurr)
__________



Spitzenmitglied



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Verehrte Frau Ulla,

die "Hochkultur" auf dem stillen Örtchen zusammen mit der "Taubenkultur"
zu erwähnen, lässt den Schluss zu, dass du beide auf die gleiche Stufe stellst. [biglaugh]

"Jedem Tierchen sein Pläsierchen!"
Deshalb lasse ich jedem, auch dir, gern seinen (virtuellen) Vogel… [wink]


Pyros



Spitzenmitglied
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Stichwort: "Tauben" in Google - Suchmaschine eingegeben

1) Verschiedene Links zu Tauben (Vogel):
Tauben


2) Gehörlose sind ja visuell veranlagt, deshalb noch ein Link:
Bilder Tauben


Kurz: auf die schnelle findet man keine Information über Tauben (bzw. Gehörlose gemeint)


3) Irgendwann sorgt das vielleicht noch für Verwirrung :D
Ist jetzt Tauben oder Tauben gemeint?


Bild
Bild zu klein, dann klick auf das Bild ....

Schon klar, man wollte aus dem englischen deaf/Deaf = Taub übernehmen, aber war die Idee wirklich gut?
In USA oder England heißt Vogel der Rasse Tauben dove oder pigeon ... tja.


****~cat



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Hallo alle,

ich habe alles durchgelesen.
Erst als ich im Wikipedia über das Wort "Gehör" intensiv gelesen habe,
habe ich tatsächlich kapiert,
warum Gehörlos passender ist als "Taube".

Hier liest mal durch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Geh%C3%B6r

Ciao
Roomster



Spitzenmitglied
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@all
Was mich jetzt noch interessiert:
Wer hatte die Idee, Vorschlag, Erfindung "Taub / Tauben" zu verwenden,
und Gehörlose / Gehörlosen abzuschaffen?


****~cat



Mitglied



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Verehrter Mann Pyros,
Taube und Taube wirfst du in einen Eintopf und kannst nicht einmal unterscheiden. Du armer deutschkompetenter Mann. Verwirrungsanfällig?
Hier spielst du in einer Lauerecke dich groß auf und machst vor DGB deinen Rücken aber krumm. Du kannst deine Botschaft per Hochkultur-Brieftaube (auf einer anderen Stufe als deiner Scheißenstufe) gerne an den DGB schicken, dass die vom DGB geplanten "Taubenkultur" garantiert eine Lachbombe ist. Warum tust du es nicht? Ist das schwer?

Hallo yakamoz,
doch, ich kann zwischen Tauben und Tauben gut unterscheiden. Du nicht? Für dich mache ich es ganz einfach: Gurr-gurr-gurr-Tauben und Nichtfliegende oder gebärdende Tauben. Das ist eine gute Sprachpflege. ;)

Paco,
ob "Taub" viele Unerwünschte transportiert … na ja, vielleicht für Gefühlarme leider ein Problem. Eine gewisse Gefühllosigkeit gegenüber GEBÄRDENsprache stelle ich auch fest …
Ein Begriff (in Deutsch oder Gebärdensprache) kann 100 Bedeutungen haben. Dabei muss man nur ein gutes Sprachgefühl haben.
Mit schlichtem "Taub sein" bin ich zufrieden. Es signalisiert eine reine Eigenschaft. "Ich kann alles, nur nicht hören" habe ich nicht nötig. Das würde nach Hilfsschreie oder Entschuldigung klingen.

@snowcat,
Taubenabwehr gibt es schon seit der Menschheit und der Tierheit. Die Schwächeren müssen beseitigt werden laut Evolutionstheorie.


I Love Julia Probst.
Hier URL: http://meinaugenschmaus.blogspot.de/



Spitzenmitglied



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Ach ja, man soll eines nicht vergessen, die Gehörlosen bilden eine Art Subkultur, wo eigentlich jeder rein kann, vorausgesetzt man kann die Gebärdensprache. Insofern ist die Gehörlosenwelt nicht rein TAUB, sondern eher gemischt. Das sieht man bei Sportveranstaltungen bzw. Kulturveranstaltungen der Gehörlosen ganz gut.


"Denk ich an Deutschland in der Nacht......." (H. Heine)



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Zitat:
Ulla: Für dich mache ich es ganz einfach:
Gurr-gurr-gurr-Tauben und Nichtfliegende oder gebärdende Tauben.
Das ist eine gute Sprachpflege.


Sowas passt gar nicht ausser bei Spott-Ironie-Satire über Tauben.
Albern, lächerlich!



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Der yak, du macht alles immer lächerlich. Alles, was du machst, wird immer heimgezahlt. Ulla ist dein Gurrspiegel.

Wenn du TAUB (gurrend oder gebärdend?) nicht magst, geht die Welt nicht runter. Du kannst heimgehen zu GEHÖRLOS. Das ist in Ordnung. Dann bist du nicht mehr verwirrt. Du bist im Stillstand. Stillstand ist Rückschritt.

Die Sprache ist immer lebendig und verändert sich ewig. Bei Taub gehen Hörende und Taube mit. Nur der yak nicht. Das ist ordentlich.


I Love Julia Probst.
Hier URL: http://meinaugenschmaus.blogspot.de/



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Ulla, kannst du mir erklären, warum du „taub“ besser findest als „gehörlos“?

Ich möchte schon ernsthaft diskutieren – auch wenn ich anfangs etwas provokativ eingestiegen bin. Ich bin allerdings auch frustriert, weil ich schon oft mit Leuten darüber diskutiert habe und mir noch kein überzeugendes Argument genannt wurde.

Wenn ein Wort in der Politik – besonders in der Sozialgesetzgebung – gut eingeführt ist, steht eine Menge auf dem Spiel, wenn man es ändern möchte. Dafür braucht man dann besonders gute Gründe. („Ein neues Wort muss her“ – das reicht nicht aus).

Also – warum ist „taub“ deiner Meinung nach besser?



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Ulla,
als eine stolze Taube willst du ticken?
Darüber darf man sich doll lustig machen. :-))

Zitat:
Paco: Wenn ein Wort in der Politik – besonders in der Sozialgesetzgebung – gut eingeführt ist,
steht eine Menge auf dem Spiel, wenn man es ändern möchte.
Dafür braucht man dann besonders gute Gründe. („Ein neues Wort muss her“ – das reicht nicht aus).-

So ist es!

Aus übersteigertem Selbstbewusstseinsdrang das tierische Wort „Tauben“ benutzen, ist eh schräg und albern.
Zitat:
Du bist im Stillstand. Stillstand ist Rückschritt.

Bei Dir, du bist im Verwirrungszustand. Verwirrungszustand ist kein guter Zustand.
Yak - dein sehr lebendiger Gehörlosspiegel
-



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@Paco,
auch ich möchte ganz gerne und sehr ernsthaft diskutieren. Auf eine sachliche und offene Diskussion gehe ich ganz gerne ein. Dein Einsteigen war nicht provokativ sondern interessant.
Auch ich und andere Tauben waren oft frustriert, weil andere "Partei" sich in unsere Lage nicht einfühlen kann oder will. Daher die Gefühllosigkeit der Gesellschaft.

Könntest du dich ein bisschen vorstellen? Ob du schwerhörig, resthörig oder ertaubt (prä- oder postlingual) bist? Ich bin taub schon von Geburt an und kann nur höchstens das Brüllen im ganz tiefen Ton einiger Tauben aus nächster Nähe hören.

Im letzten Dezember bin ich hier eingestiegen und noch Neuling. Habe hier auch viel herumgelesen in anderen Threads. Dort wurde auch viel über Pro und Contra TAUB diskutiert. Ich schließe mich als Betroffene an TAUB-Anhänger an. An diese Schicksalgenossen, Gleichgesinnten, auch Gleichsinnigen. Für die meisten Tauben ist TAUB viel leichter auszusprechen als GEHÖRLOS. Deshalb bevorzugen sie TAUB vor GEHÖRLOS. Das gilt auch für mich.

Die Endung "–los" ist für mich meistens negativ. Zum Beispiel farblos, lustlos usw. Andere Endung "–frei" ist eher positiv eingestellt. Bei GEHÖRLOS denke ich so, dass ich mich dauernd entschuldigen muss, dass ich nicht hören kann. Ich kann nicht. Kann nicht. Kann nicht. Bis zum Loser. Muss ich mich wegen einem Anderssein entschuldigen. Da bin ich schon zu müde dafür.

TAUB zeigt, dass ich einfach so, wie ich bin, bin. Eine ganze Eigenschaft. Eine ganze Persönlichkeit. Es muss nicht ein Defekt in der Persönlichkeit sein. Hallo, liebe Welt, auch ich bin da hier, kann und darf man so sagen.

In anderen Sprachen ist es auch so: DEAF, DOOF, SOURDS, SORDO. So wie TAUB bei uns. In unserer deutschen Sprache Deutsch ist es meistens pessimistisch eingestellt wie bei HÖRGESCHÄDIGT.

Zuerst nannten Hörende uns die Tauben die Taubenstummen, dann Gehörlosen, dann Hörgeschädigten und dann …? NICHTS! Uns die Tauben (Gehörlosen, Hörgeschädigten) gibt es angeblich nicht mehr!!! Warum müssen wir der hörenden Gesellschaft dauernd hinterherlaufen??? Wir die Tauben müssen endlich mündig sein und uns bezeichnen, wie wir wollen.

Ich hoffe, du, Paco, verstehst mich nun, was ich meine?


Hallo yak,
Ulla ist dein sehr lebendiger Taubspiegel ohne Gurr. [stolz]


I Love Julia Probst.
Hier URL: http://meinaugenschmaus.blogspot.de/



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Zitat:
Ulle: Die Endung "–los" ist für mich meistens negativ. Zum Beispiel farblos, lustlos usw. Andere Endung "–frei" ist eher positiv eingestellt. Bei GEHÖRLOS denke ich so, dass ich mich dauernd entschuldigen muss, dass ich nicht hören kann. Ich kann nicht. Kann nicht. Kann nicht. Bis zum Loser. Muss ich mich wegen einem Anderssein entschuldigen. Da bin ich schon zu müde dafür.

Das kann man Dir nicht abnehmen.
Du machst es künstlich, durch Beeinflussung ist diese Einbildung stark gewachsen,
zu übertrieben auf Selbstbewusst rüberbringen. :-)

Ich hab mich NIE NIE NIE entschuldigen müssen,
es ist absolut korrekt und höflich zu sagen "Kann nicht hören" / "Kann sie nicht verstehen" ... Bin gehörlos ... etc.
Das sind meine besten "Schmieröle" in der Kommunikation.
Das Wort "taub" sag ich auch mal, es kommt auf die hörende "taube Nuss" an!

Du schreibst "Tauben", aber du kannst nicht fliegen.
Du kannst schreiben, Tauben können NICHT schreiben.
Du wohnst nicht im Taubenschlag, hast eine schön eingerichtete Wohnung, das ist kein Taubennest?

"Wir Tauben" - das ist Lächerlich - eine stolze "taube Nuss" (sprachlich gefühllos) darf sich so nennen.

Taube, deine Persönlichkeit? Das ist ja ein weiterer Persönlichkeits-Defekt (= gl / taub plus Taube).
Weil "Hast nicht alle Tassen im Schrank".

Die Bloggerin Meinaugenschmaus Julia denkt bei "taub" an taube Nuss, Recht hat sie.

Taub = Taubheit sind normal - das "Nicht-Hören" / "nichthörend" - muss bezeichnet - s. Blog Hewritesilent - werden.
Zitat:
hörenden Gesellschaft dauernd hinterherlaufen

Das ist normal, ALLES läuft hinterher, wer nicht hinterherläuft, den bestraft das Leben.
Was die Hörenden machen, das machen die Gehörlosen mit hörender Unterstützung auch - absolut normal.

Blicke in deinen Taubspiegel, und frage, bin ich die schönste Taube?
Dein Taubspiegel wird die stolze Einbildung gern bejahen. :-)
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Zitat:
Das sind meine besten "Schmieröle" in der Kommunikation.

TAUB ist Schmieröl in der Artikulationsmotorik.
GEHÖRLOS ist Sand im Motor.

Zitat:
Du kannst schreiben, Tauben können NICHT schreiben.

Du schreibst ULLE statt ULLA ??? Du, die schönste Taube, kannst nicht richtig buchstabieren.

Zitat:
Persönlichkeits-Defekt

Nennt man dich TAUB, brichst du vor Selbstverdrängung und Scham zusammen. So landest du in der Psychiatrie. Das ist normal und in Ordnung. Dort ist es immer überfüllt (gut besucht).

Zitat:
…, wer [der hörenden Gesellschaft] nicht hinterherläuft, den bestraft das Leben.

Du willst NUR der hörenden Gesellschaft hinterherlaufen?
Wer der Taubenwelt nicht hinterherläuft, den bestraft das Taubenhochkultur-Leben.

Zitat:
... Taubenschlag … Taubennest …

Du wohnst im Gehörlosenaltenheim. Von Hörenden versorgt. Das ist normal und in Ordnung.


I Love Julia Probst.
Hier URL: http://meinaugenschmaus.blogspot.de/



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Sehr interessant, hier zu lesen.

Das deutsche Sprache ist einfach ein großes Problem, weil eine Wort die gleich lächerlich findne, teils verwechlungen verursachen usw.

So, ich bleibe mal bei dieser Thema:
Wenn ich die Gebärdensprache von Gehörlosen/Tauben/Nichthörende (was weiss ich...) genau ansieht, wie man "Gehörlos" gebärdet, empfinde oder verstehe ich so meistens "Taubstumm"...den man zeigt die Zeigefinger (oder Zeige- und Mittelfinger) vom Ohr zum Mund bewegend, so daß wie "Still" oder "Stumm" bedeuten....
siehe hier: http://www.visuelles-denken.de/Bilder/c_gehoerlos.jpg,
man sieht das Mundbild "o", aber viele Gehörlosen/Taube/Nichthörende (was weiss ich) verwenden keine Mundbild..daher...

Was ist dann eure Meinung?



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@Ulla: So kannst du nicht so formulieren. Die Welt ist nun mal subjektiv und Beeinflussungen gibt es immer wieder. Objektiv wird nie sein. Möglich ist dennoch, dass man auf einer bestimmte Ebene bzw. grad zusammen klarkommen kann, ohne sich zu mögen, das gilt auch für Integration, Super-Integration wird nicht geben, eher lockere. Vor allem bei Gehörlosen als bestes Beispiel. Denn Deafhood bedeutet ja auch Ghettogemeinschaft, die nur unter sich sind und andere nicht zulassen. Das finde ich schade und doof.

Medizinisch gesehen gibt es bundesweit viel mehr Schwerhörige als Gehörlose und "echte" Gehörlose gibt es sowieso kaum. Die sind eine echte Rarität, nur werden halt auch diejenigen als gehörlos bezeichnet, wenn sie Hörhilfen ablehnen oder hauptsächlich DGS verwenden. Es gibt solche Leute, die medizinisch gesehen hochgradig an taubheit grenzend schwerhörig, sogar resthörig, bezeichnet sich aber als gehörlos, da er/sie sich der GL-Kultur eher verbunden fühle und DGS oder LBG oder LUG recht gut verstehe.


"Denk ich an Deutschland in der Nacht......." (H. Heine)



Zuletzt geändert von TW1 am 28.09.2011, 17:30:47, insgesamt 1-mal geändert.

Spitzenmitglied



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Vieleicht kann das Thema etwas sachlicher diskutiert werden,
wenn persönliche Stichelei vermieden wird.
Vor über 50 Jahre wurde das Wort taubstumm durch gehörlos ersetzt.
Es hat Jahrzehnte gedauert, bis das Wort gehörlos allgemein bei
den Hörenden bekannt wurde.
Heute noch kommt es immer wieder vor, das eine Zeitung das Wort taubstumm
verwendet.
Vereine und Verbände der Betroffenen haben ihre Namen von Taubstumm...
in Gehörlosen... geändert.
Bei den Hörenden meiner Stadt ist der Gehörlosensportverein und das
Gehörlosen Sport- und Kulturzentrum hoch angesehen.
Das kann nicht in Taubensportverein und Taubenzentrum geändert werden.
Es würde Missverständnisse erzeugen und sicher auch lachen und Spott.
Es ist persönliche Sache, ob man sagt "ich bin taub" "ich kann nicht hören"
oder "ich bin gehörlos".
Worte an sich sind nicht negativ.
Es liegt an jedem einzelnen Menschen (und Menschengruppen),
ob die Mitmenschen einen negativen, positiven oder neutralen Eindruck
bekommen.
Wenn das Wort gehörlos unbedingt weg soll, dann sollte bei allen
Betroffenen eine Umfrage mit Vorschlägen gemacht werden.
Und dann sorgfältig überlegen, ob ein neues Wort wirklich etwas
verbessert und welche Folgen so eine Änderung hat!
Mir gefällt nicht, das eine kleine Minderheit einfach die Worte taub, Taubenkultur
Taubengemeinschaft, "wir Tauben" einführen will ohne demokratische
Abstimmung bei allen Betroffenen.
Der Satz "Nicht ohne uns, über uns" sollte immer beachtet werden!
Sprachlich korrekt wäre vieleicht:
"Kultur tauber Menschen" "Sportverein tauber und schwerhöriger Menschen" etc.
Die Deutsche Sprache ist leider voll Stolpersteine und möglicher
Missverständnisse. Pech für uns, das eine Vogelart in Deutscher Sprache
Tauben genannt wird.



Spitzenmitglied
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Ulla,
sorry, aber ich kann nichts negatives an Geruchlos, Geschmacklos etc. feststellen.
Es ist nur eine Tatsache, wenn etwas nicht riecht, oder schmeckt etc.

Ich frag mich langsam, ob das ganze nicht mit einer Gehirnwäsche vergleichbar ist? [confused]

Mir ist u.a. auch bekannt, dass einige GL lieber "taub" haben wollen,
weil das Wort "Gehörlos" von den Taubstummenlehrer käme.

Deshalb ein bisschen Geschichte zur Richtigstellung:
Im 2. Weltkrieg wurden viele Taubstummen zwangsterilisiert u.a.
v.a. die das Gehörlos-Gen in sich haben.
Die Taubstummenlehrer wollten Schlimmeres verhindern.
Die verpassten denen ein neues Wort, und zwar Gehörlos bzw. Gehörlosen.
Gehörlose sind eben GL die noch etwas hören oder spätertaubte.
Es wurden so nicht wenige gerettet.

Somit ist das nur positiv anzusehen, und nicht unbedingt negativ.

Taubenverein, Taubenkultur, Taubenschule,
da fühl mich wie ein gefiedertes Federvieh, und nicht wie ein Mensch ...


****~cat



Rote Karte!
Rote Karte!



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@roomster73: stimmt gehörlos sieht wie taubstumm aus, aber es gibt auch wort deaf und in asl gebärdet genauso wie dgs. kein unterschied!



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Danke, Ulla – für die sachliche Antwort.
Möchte mich kurz vorstellen: Ich bin hörend, aber beruflich und in meiner Freizeit mit gehörlosen und schwerhörigen Menschen zusammen, organisiere mit ihnen gemeinsam auch Kulturangebote (z.B. das Kofo Essen), nach Möglichkeit immer barrierefrei für alle.

Ich kann deine Erklärungen gut nachvollziehen. Du möchtest keinen „Defekt“ in deiner Selbstbezeichnung haben. Es stimmt, dass im Deutschen die Bezeichnungen oft negativ sind – z.B. „hörgeschädigt“ ist für mich auch ein sehr unangenehmer Begriff.

Außerdem ist es für viele Gehörlose einfacher, „taub“ zu artikulieren, als „gehörlos“. Das ist in diesem Fall die Bezeichnung der Wahl, die auch jeder Hörende versteht.

Es ist richtig, dass gehörlose Menschen selbst über ihre Bezeichnung entscheiden. Die Entscheidung für „gehörlos“ war auch eine Entscheidung von Gehörlosen selbst, keine Erfindung von Ärzten oder der Taubstummenlehrern. Gehörlosenvereine in der Weimarer Republik haben sich selbst so umbenannt und schließlich hat der Reichsverband der Gehörlosen Deutschlands (ReGeDe) bei seiner Gründung 1927 diese Bezeichnung übernommen.

Auch später haben Gehörlose immer wieder überlegt, ob nicht doch „taub“ besser wäre als „gehörlos“. Ich zitiere aus einem Editorial der DGZ 1987:

Zitat:
Ein Vogel ist an allem schuld

… Wer das Wort (gehörlos) „erfunden“ hat, konnte ich noch nicht eindeutig feststellen. Mir ist nur bekannt, dass der Ausdruck „gehörlos“ erstmals nach dem Ersten Weltkrieg aufkam, vermutlich in Anlehnung an das Wort „sprachlos“. Damals waren alle, die nicht hören oder nicht sprechen oder beides nicht konnten, durchweg „taubstumm“. Das passte den Taubstummen, die in der Taubstummenanstalt mittlerweile sprechen gelernt hatten.., gar nicht (…)
Nun wäre es aber ganz logisch und naheliegend gewesen, von dem Wort „taubstumm“ einfach die zweite Silbe auszumerzen und nur noch „taub“ zu gebrauchen – wie die Engländer und Amerikaner das allgemein gut ankommende „deaf“.
Da aber hat uns ein sehr bekannter, vielgeliebter, oft auch gehasster Vogel mit seinem Namen einen dicken Strich durch die Absicht gemacht. Es würde sich doch sehr komisch lesen, wenn unser Leib- und Magenblatt mit dem Titel „Deutsche Tauben-Zeitung“ zu Ihnen kommen würde. Man würde Sie sofort als Mitglied eines Taubenzüchtervereins sehen. Oder wenn der Herr Pastor uns in seiner Kirche mit „Meine lieben Tauben“ anreden würde. Nein, die damaligen Führer der Taubstummenvereine waren sich schnell einig, dass mit dem Wort „taub“ kein Staat zu machen ist. So machte man sich auf die Suche nach einer anderen Bezeichnung und kam eben auf „gehörlos“, das schon hier und dort verwendet wurde und Anfang der zwanziger Jahre bereits in Vereinsnamen zu finden war (….)

Die damalige „Allgemeine Deutsche Taubstummen-Zeitschrift“ änderte ihren Namen am 1. Januar 1927 in „Allgemeine Deutsche Gehörlosen-Zeitschrift“ und 14 Tage später wurde in Weimar der „Reichsverband der Gehörlosen Deutschlands e.V.“ (Regede) mit Sitz in Berlin gegründet, der Vorgänger des jetzigen Deutschen Gehörlosen-Bundes. So war`s mit dem „gehörlos“! Wissen Sie vielleicht ein besseres Wort?
Herzlichst, Ihr Friedrich Waldow
(aus: DGZ 11/1987,Dank an Helmut Vogel für die Übergabe des Artikels)

Interessant ist, dass schon damals die Ambivalenz diskutiert wurde, die uns auch heute noch beschäftigt. Die deutsche Sprache hat sich nicht geändert, auch heute noch macht uns der Vogel einen Strich durch die Rechnung.

Besonders wichtig wird eine neue Bezeichnung für die Schulen. Mit "Schule für Hören und Kommunikation" waren viele Gehörlose - verständlicherweise - nicht einverstanden. "Inklusion", die Beschulung auch von immer mehr gehörlosen Kindern in Regelschulen wird kommen. Wir alle wissen, dass es problematisch ist. Wie können Schulen für Gehörlose ihr Profil schärfen, attraktiver werden? Unter der Bezeichnung "Taubenschule" sicherlich nicht...



Spitzenmitglied



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Hallo gurr-gurr-gurr-Taube,


Ulla hat geschrieben:
„Hier spielst du in einer Lauerecke dich groß auf und machst vor DGB deinen Rücken aber krumm.“

Lass dir sagen, ich habe mit dem DGB nichts am Hut. Warum willst du mich partout
mit diesem Verein verkuppeln? :D

Es besteht ja die Möglichkeit, dass sich der DGB in nächster Zeit vielleicht umbenennt in
"Deutschen Touristischen Tauben-Bund". Drei Geschäftsstellen in Berlin, Hamburg und München
sowie der Betriebsausflug nach Durban lassen das erste „T“ plausibel erscheinen, das zweite weniger.
Warst du auch in Durban dabei?

Statt als Internet-Junkie bei http://www.h3.tv/ abzuhängen, wär´s vielleicht besser, ab und zu die Nase in die FAZ,
Süddeutsche oder andere große Tageszeitung zu stecken.
Keine seriöser Journalist wird dort auf die Schnapsidee kommen, von Gehör-lose den
Begriff „Loser“ [engl. = Verlierer] abzuleiten.

Das bringen nur die Anhänger der Taubengemeinschaft fertig.

Andererseits- wenn man es gesellschaftspolitisch betrachtet, sind viele Gehörlose ebenso
wie andere Behinderte, die Verlierer in unserer heutigen Gesellschaft.
Ein Namenswechsel von Gehörlose nach Taube ändert an dieser Situation keinen Deut.

Ein arbeitsloser, gehörloser Hartz-IV Empfänger wird auch als arbeitsloser, tauber Hartz-IV
Empfänger keine besseren Chancen auf einen neuen Arbeitsplatz haben.

@Paco,
der seelige Friedrich Waldow hat das Ornithologie-Problem gut auf den Punkt gebracht. :)


Pyros



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Paco,

Zitat:
Es ist richtig, dass gehörlose Menschen selbst über ihre Bezeichnung entscheiden. Die Entscheidung für „gehörlos“ war auch eine Entscheidung von Gehörlosen selbst, keine Erfindung von Ärzten oder der Taubstummenlehrern. Gehörlosenvereine in der Weimarer Republik haben sich selbst so umbenannt und schließlich hat der Reichsverband der Gehörlosen Deutschlands (ReGeDe) bei seiner Gründung 1927 diese Bezeichnung übernommen.


Hm, und die Taubstummenschule und Taubstummen bis wann wurden das so genannt?

Weil ich erfahren hab, dass die Taubstummenlehrer im 2. Weltkrieg die Taubstummen
schützen wollten - denn angeblich hatte man den Plan die "Taubstummen" ausrotten zu wollen.
Aber das würde jetzt bedeuten, dass die Bezeichnung "gehörlose" vorher schon gab
und die Lehrer das damals lediglich übernommen haben, oder auch nicht ... ups ... ?

Wenn das nicht stimmt, lösche ich mein letztes Beitrag ... [wink]


****~cat




 Taubenkultur?





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