Hi, alle,
was Ihr über die Trinität geschrieben habt, ist sehr interessant. Früher habe ich hier mit einem gehörlosen Juden über die Trinität heftig diskutiert. Die Juden, die Mohammedaner, die Zeugen Jehovas und einige christlichen Gruppen lehnen die Trinität rundweg ab. Daher habe ich damals versucht, die Trinität zu beschreiben:
Der Begriff "Trinität" bedeutet auf deutsch Dreieinigkeit oder Dreieinheit. Diese Dreieinigkeit bezieht sich auf Gott, den Vater, Gott, den Sohn und Gott, den Heiligen Geist. Obwohl die Bibel klar sagt, dass die Drei ein Gott sind, so sind Trinität, Dreieinigkeit, Dreieinheit selbst nicht in der Bibel zu finden. Die Erklärung für die Dreieinigkeit ist:
Das göttliche Wesen, welches einfach und unteilbar ist, wird in drei ewigen Personen offenbart: in dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist. Drei Personen, die voneinander unterschieden sind, stellen einen Gott dar. Gott der Sohn ist nicht identisch mit Gott dem Vater, nicht identisch mit dem Heiligen Geist. Doch sind diese drei göttliche Personen eins im göttlichen Wesen. Wir dürfen diese drei göttliche Personen nicht im Sinn
a) von drei voneinander getrennten Personen beschreiben, sonst wären sie ja drei Götter,
b) von drei verschiedenen Erscheinungsformen einer derselben Person beschreiben, sonst wäre z.B. Gott der Sohn identisch mit Gott dem Vater.
Die göttliche Person darf man nicht mit einer menschlichen Person gleichsetzen. Das Wort "Person" könnte irreführend sein, als gäbe es drei Einzelwesen innerhalb der Gottheit. Welches andere Wort könnten wir benutzen?
Einerseits haben drei göttliche Personen in ihrer Natur etwas gemeinsam, welches sie nicht trennt und welches sie eins im göttlichen Wesen macht. Demzufolge ist jede göttliche Person nicht ein eigener Gott. Was dieses göttliche Etwas ist, kann der menschliche Verstand nicht erfassen, weil es (göttliches Etwas) nicht in der Natur der Menschen vorhanden ist. Aus diesem Grund ist jeder Mensch eine eigene Persönlichkeit. Andererseits hat jede göttliche Person etwas, was sie von anderen göttlichen Personen unterscheidet. Dieses göttliche Etwas lässt sie nicht identisch mit jeder anderen göttlichen Person werden.
Einerseits offenbart Gott seine Einheit: "ich bin der Herr, und sonst keiner mehr" (Jes. 45, 5). Andererseits finden wir die "Mehrheit" Gottes im Genesis: "lasset uns Menschen machen..." (1. Mose 1, 26).
Viele Menschen haben Verständnisprobleme mit der Trinität, weil sie an die folgende mathematische Gleichung denken:
1 + 1 + 1 = 1
Diese Gleichung ist falsch. Aber man versteht die Dreieinigkeit etwas besser, wenn man folgende Gleichung betrachtet:
1 * 1 * 1 = 1 (* = Multiplikation)
Gott ist nicht drei und eins. Er ist drei in eins. Zahlenmäßig ist er zugleich singular und plural.
Die Dreieinigkeit ist ein Geheimnis, das schwer zu begreifen ist. Doch es gibt ein Ding aus dem Alltag, das dieses Geheimnis etwas erhellen und veranschaulichen kann: die Kuchengabel. Diese Kuchengabel hat einen Stiel und drei Zinken. Der Stiel stellt das göttliche Wesen dar, und die Zinken die drei Persönlichkeiten in der Gottheit.
Wasser ist ein anderes gutes Beispiel für Dreiheit in der Einheit, denn es behält im festen (= Eis), gasförmigen (= Dampf) und flüssigen Zustand dieselben chemischen Eigenschaften. Eis, Dampf und flüssiges Wasser sind Wasser, dennoch unterscheiden sie sich voneinander.
Das sind aber nur unvollkommene Beispiele. Wir stehen eben vor einem Geheimnis.
Dass die Trinität uns Verstandsschwierigkeiten bereitet, bedeutet nicht, dass sie falsch ist. Es gibt in der Wirklichkeit Dinge, die wir nicht begreifen können. Zum Beispiel ist das Licht sowohl eine Wellenerscheinung als auch ein Teilchenstrom (Doppelnatur des Lichtes). Beide Erscheinungen widersprechen sich, aber sie ergänzen sich, indem sie sich widersprechen. Sie sind, wie die Physik es ausdrückt, komplementär. Die Komplementarität ist ein Beweis dafür, dass hinter den wissenschaftlich erkannten Naturgesetzen ein unfaßbarer geheimnisvoller Hintergrund steht.
|