Hallo, meinesgleichen. Menschensgleichen, nicht nach Hörstatus, ok.
Nun habe ne frag. Kürzlich hatte ich eine Debatte, dass man auch
Workshops und Seminare für GL anbieten sollen, wo man GS Grammatik
lernt. Aber auch Kultur. Eben etwas was einem Deutschunterricht gleicht.
Einwand war, dass die GSler sowieso immer in Übung seien und sich
jederzeit ausdrücken kann, deshalb überflüssig, sowas tiefer zu erlernen.
Ebenfalls war mensch der Meinung dass solche Angebote nur für
Linguistikern oder Interessierten in dieser Richtung sinnvoll sei.
Ein weiterer Einwand war, dass GS-Unterricht nur "von klein auf" was
brächte und nicht in späteren Jahren. Genauso wie dass die taube
Menschen schwierigkeiten hätte verlerntes Deutschkompetenz in späterem
Alter zu verbessern.
Ich denke aber: Da wir unser Leben lang immer Deutschunterricht hatten,
was dessen Status großen Ehre hat. Wir beschäftigen uns in der Bildung
andauernd mit deutscher Sprache in jeder Unterricht. Damit hat diese
Sprache eine anerkennendes Profil.
In GS lernen wir aber nichts in der Bildung. GS hat weitgehend nur eine
Unterhaltungswert und kommt bei GL "aus dem Bauch heraus". Wo ist die
Ehre dem GS auch wirklich zu verstehen und seine Komponenten,
Grammatik auch wirklich zu wissen und nicht nur kommentieren "So
gebärdet man eben!". Es ist für mich eine MISSACHTUNG, dass wir keine
GS-Unterricht haben. Unabhängig davon ob mensch in einer Ausbildung
befindet oder nicht. Ich finde es arrogant dass nur die hörenden die an GS
interessiert sind, GS-Unterricht bekommen aber die taube Menschen
keinen Bedarf sehen, GS-Unterricht zu besuchen.
(Ich bin taub, eine sozusagen "hyperselbstbestimmter" tauber Mensch,
trotzdem habe ich keine vollwertiges Wissen und Anerkennung über mein
GS-Kompetenz - Weil ich ja dessen Struktur nicht 100%ig kenne.)
Was meint ihr dazu? Unterhaltunswert sei völlig ok? "Bauch heraus" das
beste Bildung?
lg deafmax
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Ich bin taub, ergo bin ich.