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Virtuelles Kommunikationsforum für Gebärdensprachnutzer
Aktuelle Zeit: 28.03.2024, 11:05:11





 Gleichstellungsgesetz - bilinguale Ausbildung wie einfordern


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Neuling



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Hallo!

Ich hab in den letzen Monaten einige Schulen / Ausbildungsstätten besucht. Leider hab ich erlebt: Auch im Jahr 2007 sind die Lehrer / Ausblider oft ohne jegliche Gebärden-Kompetenz. (Ausdrücklich lasse ich den Mittelteil "Sprach") weg....Sie konnten manchmal minimal LBG, aber waren ohne DGS-Kompetenz.

Ich hatte mich an der Berliner OTA-Berufsschule als Ausbilderin für den Bereich Hauswirtschaft beworben. Ich lerne DGS seit 2002.

Weder die OTA, noch die Berliner Senatsverwaltung schienen damals Interesse an DGS-kompetenten Ausbildern zu haben.

Nun möchte ich von Euch wissen: Was habt Ihr eingeleitet, um Euer Recht wegen Erfüllung auf bilingualen Unterricht, zB auch auf DGS-kompetente Ausbilder einzufordern?

Neugierige Grüsse von biene63



Rote Karte!
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@biene63

"Ich hatte mich an der Berliner OTA-Berufsschule als Ausbilderin für den Bereich Hauswirtschaft beworben. Ich lerne DGS seit 2002.

Weder die OTA, noch die Berliner Senatsverwaltung schienen damals Interesse an DGS-kompetenten Ausbildern zu haben.

Nun möchte ich von Euch wissen: Was habt Ihr eingeleitet, um Euer Recht wegen Erfüllung auf bilingualen Unterricht, zB auch auf DGS-kompetente Ausbilder einzufordern?"
---

Darauf haben die "Audismus-Seminar-/ Workshop-Theoretiker" sicher sehnlichst gewartet.
Fallbeispiele in natura zu behandeln.

Hier im blauen Forum läuft der Film "Audismus-Hype" in x-ten Wiederholungen.

Die tauben Herren Hartmut Teuber, Helmut Vogel und Bengie,
diese vom stärksten "Audismus-Keulen - Trio" weit und breit,
müssen Dir sofort wirkungsvolle Unterstützung und Begleitung geben.

Diese haben jetzt die Gelegenheit ihre Theorien
in der Praxis zu erproben.

Es müsste hinhauen mit deiner DGS-Kompetenz, weil nach diesen
fachkundigen tauben Herren ein Ablehnungsgrund nicht haltbar wäre. // gruß yz
--



Apfelwein-Lady & GL-Kultur-Insider´09
Apfelwein-Lady & GL-Kultur-Insider´09
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@yakamoz

hat Dir der Starbucks-Coffee nicht geschmeckt?


°°°°°°°



Neuling



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Hallo!

@yakamoz + erdbebchen: ??? [confused]

@Alle: Mich interessiert ganz ernsthaft, auf welcher Ebene Ihr inzwischen tätig seid, um Eure Rechte wegen Gleichstellungsgesetz einzufordern.!!

Hier in Berlin scheint die Situation so zu sein: Die Vorstände der drei Berliner Clubheim-Vereine schlagen sich gegenseitig die Köpfe ein, wie die Clubheime zu führen sind - fertig. Aha. [roll]

Aber welche Regierungsstellen sind aktuell damit beschäftigt, Eure gesetzlichen Ansprüche auf Gleichstellung zu bearbeiten? ---> bilingualen Unterricht, bilinguale Ausbildung, DGS-kompetente Chefs, DGS-kompetente Kollegen ??

- Welche Politiker habt Ihr angesprochen / angeschrieben - in welchem Bundesland?
- Auf welcher Ebene seid Ihr tätig? Landesebene? Bundesebene? Petitionsausschuß? Bundesverwaltungsgericht? Bundessozialgericht? Mit welchem Ergebnis?
- Welcher Jurist ist DGS-kompetent und am Thema interessiert? [wink] Welchen dieser Juristen habt Ihr angesprochen / angeschrieben? Mit welchem Ergebnis?

Beispiel: Im Mai 2008 wird in Bad Kissingen eine Tagung sein - BV gl Kinder. Dort soll ein Jurist einen Vortrag halten. Selbst ist er ebenfalls als Dolmi ausgebildet und ist CODA. Wie ist es für Euch, mit diesem Mann Kontakt aufzunehmen und mit ihm zusammen Eure Rechte einzufordern?

Versteht Ihr: Ich bin hier - bin Ausbilderin für Hauswirtschaft und DGS-kompetent. Aber ich werde vom Berliner Senat nicht für GL-Ausbildung eingesetzt. Weil die anderen Hörenden die Notwendigkeit nicht sehen. Und Ihr GL fordert offenbar Eure Rechte nicht ein. hmmm. [ops] Ich kann da nichts machen - sondern muss auf Euch warten! Denn nicht Ich werde hier diskriminiert, sondern die GL!

Auf wen wartet Ihr noch? [wink]

lg von biene63



Rote Karte!
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@erdbebchen,
Zitat:
"hat Dir der Starbucks-Coffee nicht geschmeckt?"

Wieder auf Erden und eine neue Bleibe gefunden ...
sehr gut schmeckt der StarbucksCoffee, echtes kräftiges Coffee-Aroma und
voller Geschmack und die Milchschaum-Konstinenz stimmt genau. ;-)
---------

Zum Problem von biene63, Zitat:
"Ich hatte mich an der Berliner OTA-Berufsschule als Ausbilderin für den Bereich Hauswirtschaft beworben. Ich lerne DGS seit 2002.

Weder die OTA, noch die Berliner Senatsverwaltung schienen damals Interesse an DGS-kompetenten Ausbildern zu haben.".
---

Setze auch Du erdbebchen mit den
Herren Hartmut Teuber, Helmut Vogel und dem
Frontrunner-Man bengie
Eure Theorien gegen
den sogenannten Audismus nun endlich in der Praxis in Taten um.

Die "Audismus-Seminare und Deafhood-Workshops"
sind viel zu schöne warme Stuben, und
es ist sehr angenehm und schön nur zu dozieren. ;-)

Die Zeit ist nun da!
Nur Taten und Praxis zählen!
Unterstützt bitte biene63. // yz
--



Neuling



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Hallo Yakamoz,

Zitat:
Unterstützt bitte biene63. // yz

Oh? Danke schön für Deine Unterstützung! :D

lg von biene63



Neuling



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Hallo,

ich hab einen Fehler gemacht: Ich hab im obigen Posting meinen Ärger über vereinsinterne Abläufe der Berliner GL-Clubheime zum Ausdruck gebracht.
Aber ich hatte zuvor nicht Kontakt mit dem Vorstand der Berliner GL-Clubheime aufgenommen.

Ich entschuldige mich hiermit in aller Form wegen meiner schimpfenden Aussage. Denn damit war ich unfair. Ich schicke gleich eine Mail hin, um den Link und die Ursache meines Ärgers mitzuteilen. [sorry]

Danke fürs Lesen



Spitzenmitglied



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biene63,

ich wüsste wirklich gern, wie man dagegen vorgehen kann. Noch nicht mal
ein Jahr her ist meine Entlassung aus der Schule. Also, da bin ich auch ohn-
mächtig!

Ich kann mit einer großen Aktion gegen derzeitige Schulbildung für tauben
und schwerhörigen Kinder anfangen, aber viel weniger mit dem juristischen
und gerichtlichen Kram, denn ich habe echt wenig Ahnung davon. Ich weiß
wirklich nicht, ob Gesetze existieren, die für die Bildung mit Gebärdenspra-
che sprechen.

Kennst du auch andere Leuten, die sich in gleicher Situation wie du befin-
den?

Und über Berliner Clubheime hast du aber wirklich nicht ganz Unrecht. Ich
wünschte mir wirklich Friede und Vereinigung dort!

yakamoz, ich glaube aber, dass auch du (sowie auch andere Anhänger der
"Nur-Diskriminierung-Statt-Audismus-Keule") sie unterstützen könntest.



Rote Karte!
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biene63,
probier mal so, einen Termin beim Berl. Regier. Bürgermeister Wowi
zu bekommen und bringe mit die Herren Vogel und bengie mit.
Good Luck ... // yz



Rote Karte!
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Lieber bengie,
Zitat:
"Ich wüsste wirklich gern, wie man dagegen vorgehen kann.
Noch nicht mal ein Jahr her ist meine Entlassung aus der Schule.
Also, da bin ich auch ohnmächtig!"
----
Du, Herr Vogel, Herr Teuber müssen es machen, also zeigen,
dass ihr Taten folgen lässt.

Ihr ward es, mit mächtig Druck auf alle andern seid ihr für
eure Vorstellungen losgegangen.

Seminare und Workshops zu Audismus und Deafhood hab ihr viele durchgeführt.
Den Hartmut Teuber aus Boston habt ihr einfliegen lassen.

Zitat:
"Ich kann mit einer großen Aktion gegen derzeitige Schulbildung
für tauben und schwerhörigen Kinder anfangen,
aber viel weniger mit dem juristischen und gerichtlichen Kram,
denn ich habe echt wenig Ahnung davon.
Ich weiß wirklich nicht, ob Gesetze existieren,
die für die Bildung mit Gebärdensprache sprechen."

So, das Wichtige nicht zu können, zu zugeben
und Andere aufzufordern es zu machen, oder Ausreden,
Nein, das geht so nicht!

Du und deine Freunde müssen sich weiter qualifizieren und
rechtskundig machen, d.h. Praxis erwerben, und zwar bald.

Der Dt. Gl-Bund wurde hier in diesem Forum allzu gern
von Dir und Freunde zum Handeln aufgefordert. ;-) // yz
--



Neuling



offline
Hallo bengie

Zitat:
Ich weiß
wirklich nicht, ob Gesetze existieren, die für die Bildung mit Gebärdenspra-
che sprechen.


Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen (Behindertengleichstellungsgesetz - BGG)

LINK: http://209.85.135.104/...

Zitat:
Kennst du auch andere Leuten, die sich in gleicher Situation wie du befin-
den?

Ja - ähnliche Situationen. Aber diese Leute sind anders qualifiziert. Und sind selbst ohne eigene Handicaps.

Ich hab zuerst 14 Mal Einzelkurse besucht, dabei waren immer auch Teilnehmer, die in sozialen Berufen qualifiziert sind. Im vergangenen Jahr habe ich eine einjährige Kompakt-Ausbildung in DGS-Kompetenz absolviert. In den Kursen waren zB auch Studenten fürs Lehramt, aber sie werden nicht für GL-Schulen eingesetzt, weil angeblicher Einstellungsstop.

Eine DGS-komeptente Lehrerin mit Schwerpunkt GL + Verhalten ist jetzt an einer Schule für Verhaltensauffällige, obwohl sie viel lieber an einer GL-Schule unterrichten würde. Aber an GL-Schulen ist kein Platz - weil da sind ja weiterhin die LBG-Leute...oder die Leute ohne jegliche GS-Kompetenz....

Eine DGS-kompetenente Verwaltungsbeamtin hätte gern eine Praktikantenstelle für einen gl Praktikanten zur Verfügung gestellt. Aber es gab die Aussage, hier in Berlin wären die GL mit zu niedrigem Bildungsniveau. Darum konnte dieses Praktikanten-Angebot nicht mit einem GL besetzt werden - obwohl die DGS-Begleitung des Anleiters gewährleistet gewesen wäre!

Eine DGS-kompetente Sozialarbeiterin möchte gern eine gl Sozialarbeiter-Kollegin in ihrem Team haben, weil viele gl Migranten betreut werden müssen. Aber das Team muss für GL sensibilisiert werden. Und welche der gl Sozialarbeiter ist engagiert genug, sich in ein hörendes Team zu begeben, um dort solche experimentelle Arbeit zu leisten? Hartes Terrain, ich weiss! Aber eigentlich durch die DGS-kompetente Kollegin bereits gut vorbereitet. Wird diese Möglichkeit genutzt? Nein!

Eine DGS-kompetente Diplom-Biologin möchte ein Museums-Angebot für Gehörlose konzipieren. Der Chef dieser Frau müsste für dieses Angebot noch stärker sensibilisiert werden. Aber es erwies sich als schwierig, Kontakte mit den Berliner GL aufzunehmen und sie für solches Museums-Projekt zu interessieren.

Eine DGS-kompetente Heilpädagogin wünscht ihr hörendes Team für DGS zu sensibilisieren und möchte gl Kollegen in ihrem Team. Aber welche gl Erzieher, Sozialpädagogen, Heilpädagogen, Heilerziehungspfleger treten dieser engagierten Frau unterstützend an die Seite?

Ach was - Lest doch bitte einfach mal in den Foren von Taubenschlag, hier gl-cafe und deafred die Postings....dann habt Ihr doch die Kontaktgesuche von uns und die Gründe wieso wir Kontakt wollen...und wie ist es dann weitergegangen? Auch die Kontaktgesuche in deafbase.de bleiben meist über viele Jahre hinweg unbeantwortet. Vielleicht erhält man als Hörender den Ratschlag, mal den Gebärdenstammtisch zu besuchen...und ausserdem gibt es ja auch die "KOFO´s"....Aber zusammen engagiert arbeiten, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen?...hmm, ich glaub da warten wir noch ne Weile - oder doch nicht?

Übrigens: In den Kursen bis DGS4 waren immer wieder auch Leute dabei, die sich bemüht haben (zB mit Aushängen im Clubheim), mit Euch GL Kontakt zu kriegen..oder sie haben in den Foren gepostet. Aber es war in der Regel nicht möglich, mit Euch Kontakt zu kriegen. Nun ja, das ist vielleicht die "Feuerprüfung", durch die alle Hörenden hindurch müssen. Jetzt, jenseits von DGS6 sind diese Kurs-Teilnehmer von damals oft nicht mehr dabei, die haben aufgegeben. Aber ist schade. Viel DGS-Kompetenz geht Euch da verloren. Die GL hatten diese DGS-interessierten Leute alles andere als "Willkommen" geheissen. Im Gegenteil - abserviert!

Warum bin ich eigentlich noch dabei - und habe mich noch nicht abschrecken lassen? Ich brauche ja selbst die DGS für mich selbst. Die DGS baut mir ein Körperschema auf. Ich konnte früher meinen Körper nicht spüren, in welcher Stellung der Körper sich grad wo befindet. Und dieses Körperschema entsteht nu also. Auch hilft mir die DGS sehr bei der Kommunikation. Weil mein Hören so langsam verarbeitet wird und mein Sehen aber viel schneller verarbeitet ist. Da kommt also das Mundbild oft viel schneller in meinem Gehirn an als der dazu passende Ton. Ich bin asperger-autistisch aufgewachsen. Dank DGS wird nun der Autismus weniger, ich darf endlich das "Mensch-sein" lernen. Das ist sehr schön, ich darf endlich teilhaben an Kommunikation.

lg von biene63



Neuling



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Hallo Bengie, [smile]

Zitat:
Ich weiß
wirklich nicht, ob Gesetze existieren, die für die Bildung mit Gebärdenspra-
che sprechen.

Ich hab beim Googeln hier noch was gefunden: http://www.kestner.de/n/verschiedenes/p ... Begleitung

Titel: "Konzept zur bilingualen Erziehung gehörloser Schüler und Schülerinnen an der Ernst-Adolf-Eschke-Schule" / Arbeitsgruppe Bilinguale Erziehung in Berlin

Da stehen auch viele Gesetzes-Quellen drin.

So - nun erneut meine Frage:
Wer von Euch engagiert sich derzeit, sich die eigenen Rechte auf angemessen bilinguale Ausbildung zu erkämpfen? Wen habt Ihr bereits angesprochen? Auf welcher Regierungsebene? Mit welchem Ergebnis?

Ich sehe das so: Ihr seid in Deutschland rund 80.000 GL, stimmt? Rechenaufgabe: Wieviele von Euch engagieren sich, die eigenen Rechte höflich aber bestimmt einzufordern? Welche Ergebnisse liegen inzwischen vor?
Im Jahr 2002 hatte Euer Kampf wegen Anerkennung der DGS guten Erfolg: DGS ist als eigenständige Sprache gesetzlich anerkannt.

Aber nun - wie ging es seither weiter? Seit 2002 sind inzwischen S E C H S Jahre vergangen....hmm [confused]

Die DGS-Kompetenz ist bei vielen Leuten mit passender Fachkraft-Qualifikation inzwischen da. Doch nun seid Ihr GL dran, den Einsatz dieser DGS-kompetenten Fachkräfte zu fordern! Diese Leute müssen von ihrem Wartelisten-Status in einen aktiven Einsatz mit GL hinein gefordert werden.

Abwartend neugierige Grüsse von biene63



Mitglied



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biene63,

Ich habe während meiner schulischen und beruflichen Ausbildung versucht, Gebärdensprachdolmetscher zu bekommen. In den Institutionen, die mehr oder weniger auf GL "spezialisiert" sind, ist das ein Kampf gegen Windmühlenflügel. Immer der gleiche Tenor: GL müssen doch Deutsch lernen, wie soll das sonst später im Arbeitsleben klappen, da sind doch nur hörende Kollegen.? Die Betonköpfe bewegen sich leider keinen mm. Leider sind das auch die "Fachleute" auf die die Politiker hören.
Heute gibt es bessere Gesetze,ich glaube aber nicht, daß man als junger Mensch während der Ausbildung so weit geht, seine Rechte vor Gericht einzuklagen. Da hat man meist anderes im Kopf, oder es fehlt an Unterstützung der GL- Verbände. Oder der/die GL hat sich nicht an die Verbände gewandt mit Bitte um Unterstützung.

Aber ich glaube nicht, wie du meinst, daß die GL mit den Leuten die DGS-Kurse besuchen, nichts zu tun haben wollen. Die GL-Vereine und Veranstaltungen stehen allen offen. Sie müssen nur den Mut haben, ins kalte Wasser zu springen, anstatt "Schutzräume" oder Sonderbehandlungen für sich zu fordern. Wenn sich die Hd höchstens zu Gebärdenstammtischen trauen, kommen sie nicht weiter. Sie sollten lieber mit den GL Sport treiben, Kegeln, Wandern, oder die KOFO besuchen. Und nicht gleich aufgeben, wenn ihnen mal jemand dumm kommt. GL suchen Kontakte auch nicht übers Internet oder über Aushänge, sondern gehen zu den Veranstaltungen und Treffs. Also, ich unterhalte mich gerne mit DGS-kompetenten Hd, habe kein Problem mit denen.

b.



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berenice und Alle,
Zitat:
"Immer der gleiche Tenor: GL müssen doch Deutsch lernen, wie soll das sonst später im Arbeitsleben klappen, da sind doch nur hörende Kollegen.?"

Nur zu diesem Zitat v. b. meine Antwort:

Die tauben Gehörlosen, die hier viel schreiben,
bengie, H.Vogel, H.Teuber, Hans Busch und
Du haben Deutsch gut bis sehr gut gelernt!
Ohne Fleiss kein Preis.
Die Abschlüsse: Abitur / Dr. / Mastergrad / Dipl.-Ing.
beweisen das sehr deutlich.

Das hat also sehr gut geklappt.
Kein meister fällt vom Himmel.

Auch Yakamoz musste Deutsch lernen, es hat geklappt.

Für die anderen Gl, die mit DGS besser drauf sind,
sind andere Wege zu begehen.
Das wurde wohl vernachlässigt zugunsten GS-Dolmi-Ausbildung. // yz
--



Spitzenmitglied



offline
Biene63, die gesetzliche Anerkennung der DGS als eigenständige Sprache
war ein Erfolg. Seitdem gab es für Gl einige Verbesserungen.
Zum Beispiel
DGS-Dolmis als Arbeitsassistenten, recht auf DGS-DolmetscherInnen.
Und ganz langsam ändert sich auch in den Köpfen der Hörenden etwas:
Wenn Gl in der Öffentlichkeit in DGS kommunizieren, werden sie
zwar von Hörenden neugierig beobachtet, aber es ist heute mehr
eine positive Neugierde, nicht mehr wie früher (mitleidig bis
verächtlich).

Im Bereich Schulbildung für Gehörlose hat die Anerkennung der DGS
anscheinend nichts oder sehr wenig verändert.
Die ca 80.0000 Gl sollen da was einfordern?
Von den 80.000 sind nur ein sehr kleiner Teil Schüler, Azubi oder
Studenten!
Die grosse Mehrheit der 80.000 Gl hat Schule und Berufsausbildung
schon lange abgeschlossen und ganz andere Sorgen und Interessen
als "einfordern von DGS-kompetenten Lehrern und Ausbildern".
Da sollten die hier im Forum postenden Diplom-PädagogenInnen,
Abiturienten, Studenten, aktiv etwas real praktisch tun!

Grundsätzlich: Das Gleichstellungsgesetz und die
Anerkennung der DGS, sind für alle Gl in allen Lebensbereichen.
NICHT nur für Schule, Studium und Jobs für DGS-kompetente Hörende.



Mitglied



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yakamoz,

du wirst schon verstanden haben, was ich meinte. Aber na gut,
ich erkläre es gerne noch einmal.

Mit dem "Deutsch lernen" habe ich die GL -Lehrer zitiert,
wie sie es sehen. Sie denken,
man lernt nur Deutsch durch Unterricht mit
Artikulation und Absehen. Und die Gebärdensprache
wird als störend empfunden.

Wir wissen, das das nicht stimmt,
es wurde auch von wissenschaftlicher Seite wiederlegt.
Die Gebärdensprache unterstützt den Deutsch-Spracherwerb
(nicht verwechseln mit Deutsch sprechen!)

Ich wollte nur klarmachen, wie lächerlich die Situation war.
Ein GL-Lehrer (den ich nicht bestellt hatte)
sagt mir im Alter von 23 Jahren,
obwohl ich perfekt Deutsch kann (schreiben, lesen) daß ich gut
Deutsch und Sprechen lernen muß
um mit hd Kollegen klarzukommen und verhindert so,
daß ich Gebärdensprachdolmis für die Ausbildung erhalte.
Schrei!
Ich hatte natürlich wiedersprochen,
aber wem glauben Leiter von Ausbildungsstätten mehr,
der jungen gl Person oder dem hochgebildetem "Fachmann"?
Ich habe die Ausbildung trotzdem geschafft,
mit einigem Frust. Wer jetzt sagt "Na bitte, es geht doch!"
dem würde ich am liebsten eine scheuern.

Jetzt weißt du natürlich wieder alles besser
und fragst: "Ja, aber wo hast du dein gutes Deutsch gelernt?"
Ich kann dir versichern,
daß die Schule daran keinen Anteil hatte,
da ich nach dem Spracherwerb ertaubt bin.

b.



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berenice,

"du wirst schon verstanden haben, was ich meinte. Aber na gut,
ich erkläre es gerne noch einmal."

Um dein vorheriges Posting zu verstehen, ist einiges mehr zu erfahren schon besser.

Die Lehrersichtweise und die eigene Sichtweise prallen immer zusammen.
So ergeht es vielen vielen Schülern, nicht nur den gehörlosen S.
Bei mir war es auch, und das in einer strengeren Zeit und es war nicht
ungefährlich die Lehrer-Autorität anzukratzen-schienbeintreten.

In sbw und DZ steht darüber viel geschrieben.

Nun, ja, Du bist sowas wie ein sehr guter "Ausnahmeschüler",
hast einen hellen Kopf, kannst perfekt Deutsch -sprechen-schreiben-lesen-denken. :-)
Ganz riesengrosses Bravo!!!!
Diese Schüler müssen selbstverständlich aus eigener Kraft ihren Weg machen!!!!

Die anderen gehörlosen Schülern tun sich viel schwerer, und hätten eher
berechtigten Anspruch auf die wenigen Gs-Dolmi.
Dein beurteilender Lehrer musste ein "Gutachten" wg. Dolmi machen.

Nur dem unabhängigen Richter müsstest Du ihn vom Gegenteil
überzeugen können. Das wäre ein Weg-ein ja frecher Ratschlag.

Übrigends, die hd Mitmenschen oder Arb.-kollegen werden kaum
verstehen, wenn in Deutsch versierte taube Gehörlosen herzzereissend nach Hilfen rufen.

Dein Fall liegt nicht an Dir und beim Lehrer.
Der aus Amerika übernommene Radikalismus der tauben Deafys
ist voll verantwortlich an der "Sprachlosigkeit" zw. tb. und hd. Menschen.
Nach der DGS-Anerkennung sollten alle zusammenarbeiten,
dem Störfeuer aus Amerika wurde gern gehuldigt, leider... //yz
--



Mitglied



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bienchen, so einfach isses nicht. Werden Gehörlose in der Ausbildung mit DGS verwöhnt, wie sollen diese Küken dann im harten (Berufs-)Alltag zurechtkommen? Sollen sie etwa ständig von einem Dolmetscher begleitet werden? Du weißt ja, was passiert, wenn der verhätschelte Eisbär Knut mal freigelassen wird: Der wird gleich von ein paar Pinguine vermöbelt! [smash]

Die Devise heißt: Leisten statt fordern!



Neuling



offline
@LB:

Zitat:
bienchen, so einfach isses nicht. Werden Gehörlose in der Ausbildung mit DGS verwöhnt, wie sollen diese Küken dann im harten (Berufs-)Alltag zurechtkommen? Sollen sie etwa ständig von einem Dolmetscher begleitet werden? Du weißt ja, was passiert, wenn der verhätschelte Eisbär Knut mal freigelassen wird: Der wird gleich von ein paar Pinguine vermöbelt!

Die Devise heißt: Leisten statt fordern!

Dieses Zitat ist weit jenseits meiner obigen Fragen. Mich interessiert nicht die Bohne, ob Du selbst Gebärdensprache kannst oder magst. - Beziehungsweise ob Du das Hören / Lautsprache bevorzugst. Deine Sache!

Mich interessiert in diesem Thread lediglich: Was haben Gehörlose bisher in die Wege geleitet, um ihr eigenes Recht auf auf bilinguale Ausbildung einzufordern?

Wenn ich den Postings von bengie, berenice und Charlie Brown folge: Offenbar gar nichts. [confused]

Yakamoz dagegen hatte Euch darum gebeten, die Idee der obigen Fragen zu unterstützen. :D

@Alle: Ich bitte sehr darum, dass meine Fragen / möglichst mit Verwendung der Zitat-Funktion beantwortet wird. Danke sehr!

Ausserdem wäre es natürlich ganz klasse, wenn dieser Thread mit den obigen Fragen dazu dienlich wäre, Euch als gl Einzel-Personen aufzuwecken und zum Handeln zu bringen.

Ich seh das so: Entweder einzelne GL bringen mit ihrem Engagement einen Prozess in Gang. Oder: Es passiert gar nichts! Ersatzweise können natürlich auch hörende Eltern von gl Kindern diese Rechte einfordern. Aber: Wollt Ihr erwachsenen GL das wirklich - dass erneut Hörende das weitere Schicksal der GS-Gemeinschaft bestimmen und Eure Rechte kalkulieren?

Beispiel: Was ist zum Beispiel, wenn ein hörender Politiker wegen Kampf ums Gleichstellungsgesetz sich diesen Thread hier anschaut - und wer kämpft da? Eine einzelne Hörende. [roll] Und was tun die GL - sitzen da und warten ab! [roll] Warum also soll sich solcher Politiker sich um Durchsetzung Eurer Rechte bemühen? Ist doch wahre Zeitverschwendung! Euch selbst interessieren Eure eigenen Rechte nicht ein bisschen! [roll]

Ich meine so: Dieser Thread hier könnte wunderbar dafür genutzt werden, dass einzelne GL sich wegen Details künftiger Handlungen verabreden. Es könnten Arbeitsschritte definiert werden. Die beteiligten Personen (gerne auch ich) können sich per PN verabreden. Wird diese Möglichkeit genutzt? [wink]

Gruss von biene63



Mitglied



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yakamoz,
Zitat:
Um dein vorheriges Posting zu verstehen, ist einiges mehr zu erfahren schon besser.

stimmt, [smiliesorry]



Zitat:
Übrigends, die hd Mitmenschen oder Arb.-kollegen werden kaum
verstehen, wenn in Deutsch versierte taube Gehörlosen herzzereissend nach Hilfen rufen.


yakamoz, es scheint mir, daß du dich selbst meinst und unschuldige Hörende vorschiebst, um deine seltsame Weltsicht hier zu propagieren.
Ich denke schon, daß Hörende es verstehen, daß GL gerne an Diskussionen oder Mitarbeitergesprächen teilnehmen. Mehr als Deutsch braucht man nicht im Leben, meinst du??

biene63

gut gegeben (an Addresse LB) [applaus]

du hast natürlich Recht, wir sollten uns wirklich mal aufraffen und unsere Rechte einklagen.

Es gab aber schon mal einen Fall, in der Collegschule Essen, hatte eine Schülerin versucht, ihr recht auf Unterricht in DGS einzuklagen. Ich glaube, es ging mit einem Vergleich aus?

Das müßte im Archiv des Taubenschlag zu finden sein.

b.



Mitglied



offline
[poke]

bienchen, du hast die Botschaft nicht verstanden: Du musst deinen Gehörlosen an der Hand nehmen und für ihn protestieren, für ihn schreiben, für ihn klagen und so weiter ...

Denn Leute wie Bengie und Co. sind große Babys, die immer auf Dolmetscher angewiesen waren und es immer noch sind.



Neuling



offline
Hallo! [smile]

@berenice:
Zitat:
du hast natürlich Recht, wir sollten uns wirklich mal aufraffen und unsere Rechte einklagen.

Danke für Deine Zustimmung! :D


Zitat:
Es gab aber schon mal einen Fall, in der Collegschule Essen, hatte eine Schülerin versucht, ihr recht auf Unterricht in DGS einzuklagen. Ich glaube, es ging mit einem Vergleich aus?

Das müßte im Archiv des Taubenschlag zu finden sein.

Danke für den Tip! Jedoch: Ich hab wenig Zeit für Recherche.

Und nun ja, wie Du schon sagstest, die GL müssen sich selbst engagieren. Darf ich Dir den "Ball darum wieder zuspielen" und Dich bitten entsprechenden Link zum TS-Forums-Posting zu recherchieren. [wink] Darfst ihn hier natürlich gerne posten, dann können wir alle mal nachlesen. Lieben Dank!

@Admin / Moderatoren:
Ist es bitte möglich, solche Fakes wie LB offenbar jemand ist, mit Sanktionen zu belegen? Was weiss ich: Posting löschen, Account blockieren usw. Warum?
Ich bin hier daran interessiert, zum Thema passende Infos zusammen zu tragen. Ich bin absolut dagegen, dass nicht zum Thema passende Aussagen diesen Thread hier vollmüllen! Erst recht hab ich kein Interesse daran, dass die User hier wegen Ihrer Sprache und-oder Identität beleidigt werden. Danke für Eure Unterstützung! :D

@LB: Solltest Du mit Deinen Schrott-Aussagen hier noch mal aufkreuzen und meine Texte zumüllen, beschwere ich mich offen bei den ADMINS - und zwar solange und so oft bis diese von mir so komplett genervt sind, dass sie sinnvoll tätig werden MÜSSEN. Weil nämlich deren Briefkasten von meinen Postings überquellen werden. Raus mit Dir aus diesem Thread! [evil]



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berenice,
Zitat:
yakamoz, es scheint mir, daß du dich selbst meinst und unschuldige Hörende vorschiebst, um deine seltsame Weltsicht hier zu propagieren.
Ich denke schon, daß Hörende es verstehen, daß GL gerne an Diskussionen oder Mitarbeitergesprächen teilnehme.

Ich sollte mehr mitteilen... ;-)
das mit den Arb.-platz-Diskussi und Mitarb.-Gespräche
wurde im eingeführten Zertifizierung-System zur Pflicht mit Protokoll ...
Vorher und danach, alles geht wie bisher weiter ...
Der Nutzen war sehr gering, viel bla-bla ... ;-))

Aus einer Unterhaltung mit einigen gl. Betroffenen:
Bei einer Insolvenz einer grossen Fabrik,
die gl. Arb.-nehmer erwarteten stets,
dass der Betriebsrat für sie alles macht immer um sie besorgt ist.
Der BR hatte sie aufgefordert selbst um Dolmis zu sorgen. Kostenfrage...
Versammlung ohne Dolmi - jammern-empören ...
Am Ende dieser Geschichte, alle Gl hatten keine Nachteile erlitten. //yz
--



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biene63
Zitat:
Aber nun - wie ging es seither weiter?
Seit 2002 sind inzwischen
S E C H S Jahre
vergangen

Keiner konnte - wollte Dir unterstützen???

Auf der untersten politischen Ebene ist das Parkett schon sehr glatt.


Ein Versuch hiermit:
Die SsH-Moderatoren Stahlewitz und Thomas Zander,
Jochen Muhs, der Berliner Großverbandsmann,
U.Hase, Frau G.Gerkens, das erdbebchen,
der Gl-Bund,
haben viel Erfahrungen gesammelt und diese
könnten Dich beraten.
Die Behindertenbeauftrage beim B.Senat und
Sozialpädagogen nicht vergessen?

Nach SECHS Jahren und immer noch NICHTS?

Es war noch nie anders:
Die Gehörlosen und die Tauben sind im Grunde eine
fröhliche heitere und streitbereite Freizeit-Gemeinschaft,
sie sind "Erholungszentren" von der Berufs-Kommunikationsschwere. :-)

SozialpädagogInnen und Dolmis stehen immer in der Nähe in Bereitschaft.

Hilfsbereite kompetente Gehörlosen, das ward nicht gern gesehen. //yz
--



Mitglied



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Zitat:
@LB: Solltest Du mit Deinen Schrott-Aussagen hier noch mal aufkreuzen und meine Texte zumüllen, beschwere ich mich offen bei den ADMINS - und zwar solange und so oft bis diese von mir so komplett genervt sind, dass sie sinnvoll tätig werden MÜSSEN. Weil nämlich deren Briefkasten von meinen Postings überquellen werden. Raus mit Dir aus diesem Thread!


Gute Idee! [totalverliebt]

*sichduck*



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biene63,

hier im blauen Forum findet eine begeisterte leidenschaftliche
Nominierungsschlacht um den Gehörlosen-Kulturpreis statt.
Die Spannung steigt und steigt.

Da werden sogar "Leichtgewichte" (ohne nachhaltige Wirkung)
ernsthaft vorgeschlagen.

Und wie gut die Gl ihre Kultur kennen erkennt man an den
bereits geehrten Trägern.

Das Schöne an der Freizeit-Gl-Gemeinschaft ist ihre
grenzenlose Unbekümmertheit. ;-)

Ernste gewichtige Dinge sind noch nie Sache der verspielten Gl gewesen.
Diese werden gern anderen Leuten überlassen. //yz
--



Spitzenmitglied



offline
Biene63,
Du urteilst sehr schnell:"Gl haben nichts getan..".
Du meinst natürlich nur das Einfordern bilingualer Ausbildung
und ganz speziell Dein persönliches Interesse, Anstellung von
hörenden DGS-kompetenten Lehrern.
Und Du engst den Zeitraum auf die letzten sechs Jahre ein,
seitdem die DGS gesetzlich anerkannt ist.
Mich hat es in den letzten 40 Jahren schon öfters genervt, wenn
irgendwelche Hörende (meist Eltern tauber Kinder) in Gl-Vereinen
auftauchten und Hilfe für ihre ganz spezioellen Interessen wollten
und wenn da nicht sofort alle Gl begeistert aktiv wurden, haben sie
gemeckert, das die Gl nichts tun, nur "Kaffeekränzchen" und
"Sport- Spiel- Vereine" sind etc.

Grundsätzlich: Viele Gl haben in den letzten 40 Jahren viel
getan für allgemeine Verbesserung der Lebensqualiät von Gl.
Die Gl meiner Generation haben nicht auf gesetzliche Regelungen
gewartet, sondern bei hörenden ArbeitskollegenInnen und
Berufsausbildern die Gebärdensprache nahe gebracht.
Beispiele:
In meiner Stadt hat ein Gl vor 45 Jahren bei einer grossen Firma
erfolgreich eine Facharbeiterlehre gemacht und gleichzeitig
dem hörenden Ausbilder Grundzüge der Gebärdensprache und
Umgang mit Gl beigebracht.
Viele andere Gl haben danach in dieser Firma bei diesem Ausbilder
einen guten Beruf erlernt.
Und einige Gl-Sportvereine hatten gute Kontakte zu den
Gl-Schulen und so manchen hörenden Lehrer dazu gebracht,
die Gebärdensprache zu erlernen.
Und dadurch ist auch eine bilinguale Schulklasse entstanden.
Leider ist es inzwischen wieder still geworden um die
bilingualen Schulversuche?
Hörende Sozialarbeiter wurden von Gl schon lange vor der
gesetzlichen Anerkennung in Gebärdensprache ausgebildet.
Gl haben sich auch oft engagiert um anderen Gl Arbeitsplätze
zu vermitteln.

Nochmals grundsätzlich: Die mehrheit der Gl ist aus der
Schul- und Ausbildungszeit raus und hat andere Sorgen
als einer hörenden Hauswirtschaftlehrerin bei Jobsuche zu helfen.















eine Lehre gemacht



Mitglied



offline
Biene,

zum Thema Kollegschule Essen kannst du hier nachlesen:http://www.bizeps.or.at/news.php?nr=7482&suchhigh=bundesbehindertengleichstellungsgesetz



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und hier http://www.taubenschlag.de/cms_pics/Verhandlung_vor_dem_Landessozialgericht.pdf

leider habe ich noch nicht kapiert wie man 2 links in eine Antwort tut [schäm]

b.



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Biene63 und all,
nach den Diskussionen hier möchte ich verschiedene Punkte schreiben. Du, Biene63, hast ja viele Fragen aufgeworfen.
1. der DGB hat im letzten Jahr eine Broschüre für Eltern gl Kinder herausgegeben, die Schulbildung ist auch ein Thema drin.
2. der DGB hat einen Tag der Gehörlosen für alle Bundesländer im letzten Jahr eingeführt, unter dem Motto "Gebärde mit mir". Es war nicht überall gleich angelaufen, wird sich noch demnächst bessern, wie ich annehme.
3. im Berliner Landesgleichstellungsgesetz ist eine Forderung beinhaltet, dass die Lehrer an Gehörlosenschulen die Gebärdensprachkompetenz vorweisen sollen. Es war das erste (1999!), noch bevor das Bundesgleichstellungsgesetz im 2002 verabschiedet wurde. Aber die Kontrolle oder die Zertifizierung ist aber noch ein Problem, glaub ich.
4. Ausser diesem LGG ist die Schulbildung kein Thema in allen LGG in allen anderen Bundesländern, also herausgeklammert worden. Es ist eher ein Verwaltungsrecht und ein Bürgerrecht für Menschen mit Behinderungen seitens der Trägern öffentlicher Verwaltung!
5. Im Taubenschlag findest du jetzt eine Information über die Lage an den Schulen in Österreich. Unter dem Motto "Sprache - Macht - Wissen" sind teilweise erschreckende Ergebnisse festgestellt worden. Es ist sicherlich in Deutschland nicht viel anders, wenn hier deutschlandweit eine Studie geben sollte.
6. Es ist bedenklich, dass die Bundesländer eine strukturelle Diskriminierung in den Schulen weiter zulassen. Natürlich ist in einigen Bundesländern eine Offenheit und eine Zusammenarbeit gegenüber der Gebärdensprache und der Gehörlosenkunde schon da. Es herrscht nach wie vor Diskriminierung in vielen Schulen, wo die Lehrer kaum die Gebärdensprache können. Es wird nach wie vor der institutionelle Audismus gefördert.
7. Es stellt sich auch die Frage, ob es eine Diskriminierung vorliegt, dass die Gebärdensprachbenutzer so wenig Informationen und Bewusstsein über die Ziele und Zwecke der LGG und BGG bekommen. Ich bin der Meinung, dass die Ministerien die Verantwortung diese Informationen in Gebärdensprache verbreiten lassen oder die tauben Interessierten speziell ausbilden lässt, damit sie weiter informieren können.
8. Daher ist es vielleicht so, dass die Gehörlosenverbände genauso diskriminert werden, vielleicht können sie sich nicht so richtig auf das LGG und andere Gesetze berufen. Die Zielvereinbarungen werden auch nicht viel genutzt. Es ist eine Diskrepanz zwischen dem Recht und der Wirklichkeit.
9. Ich habe einen dreiseitigen Bericht über die Behindertenpolitik in Deutschland, Europa und Welt in der Januar-Ausgabe der Deutschen Gehörlosen-Zeitung veröffentlicht.
10. Es sieht wirklich nach einer strukturellen Diskriminierung aus, dass die DGS-kompetenten Mitarbeiter ausgegrenzt werden oder an den Rand gedrängt werden, anstatt mit ihnen mit den gebärdensprachigen Menschen zusammen zu arbeiten, wie Biene63 so hingewiesen hat! Es ist wirklich bedenklich und es ist wirklich sinnvoll, wenn solche Fälle auch in der Öffentlichkeit besprochen werden, und nicht wie immer in unserer Gemeinschaft einfach herunter geschluckt werden.
11. Ich würde vorschlagen, dass du diese Fälle genauer dokumentierst. Wir können uns weiter überlegen, wie wir aktiv werden können. Natürlich wäre es sinnvoll, wenn du diese Fälle erstmals an die Gehörlosen-Zeitung, das Zeichen, die Neue usw. schickst, damit in der Gehörlosengemeinschaft auch diskutiert wird, nicht nur im Gl-Cafe hier.
12. Wo bleibt ihr, Yakamoz, Charly Brown usw. , wo ihr immer wieder herum schreibt, dass der Begriff Diskriminierung ausreicht? Ich habe schon längst gemerkt, dass ihr so viel Unsinn über die Audismus-Keule und die "Reicht nur die Diskriminierung aus!" schreibt, ohne selber aktiv zu werden. Euch interessiert nur der Kleinkrieg mit Hartmut! Mach doch endlich Schluss und werdet auch aktiv, wie wir gegen die Diskriminierungen aktiv werden.
Danke!



Spitzenmitglied



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Lieber Voghel,

Zitat:
Es ist eine Diskrepanz zwischen dem Recht und der Wirklichkeit.


Der Spruch „Recht habe und Recht bekommen“, ist uralt.
Hast du das nicht gewusst?

Du brauchst nur den Lokalteil einer beliebigen Tageszeitung zu lesen.
Überall wirst du mit Schulproblemen konfrontiert werden.
Auch bei hörenden Schülern.
Eltern, Schüler und oft auch Lehrer auf der einen Seite,
auf der anderen Seite stehen staatl. Stellen und Schulbehörden
bis hinauf zum Kultusministerium.
Hier liegt auch eine institutionelle Diskriminierung vor, oder nicht?
Soll man sie vielleicht „Kultismus“ nennen, zur Freude der Ismus-Anhänger?

Jeder, den du unter Punkt 12 nennst und auch ich,
hat oft im beruflichen und privaten Leben bewiesen,
dass Gehörlose den Hörenden ebenbürtig sein können.
Damit haben wir uns Respekt, Anerkennung und Achtung
der Gesellschaft erarbeitet.

Wir haben auch Jahrzehnte im Vorstand von GL-Vereinen
mitgearbeitet und kennen die Problem der GL hautnah.
Linguistische Abhandlungen über Ismen interessieren
vielleicht ein paar Elfenbeinturmbewohner, aber keinen
arbeitslosen GL, der mit Hartz IV eine Familie ernähren muss.

Einen Kampf gegen Diskriminierungen führt wohl jeder von uns.
Dazu brauche ich aber auf gut Deutsch gesagt, keine Tonismus-Definition.


Pyros



Spitzenmitglied



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Voghel schrieb:

" Wo bleibt ihr, Yakamoz, Charly Brown usw. , wo ihr immer wieder herum schreibt, dass der Begriff Diskriminierung ausreicht? Ich habe schon längst gemerkt, dass ihr so viel Unsinn über die Audismus-Keule und die "Reicht nur die Diskriminierung aus!" schreibt, ohne selber aktiv zu werden. Euch interessiert nur der Kleinkrieg mit Hartmut! Mach doch endlich Schluss und werdet auch aktiv, wie wir gegen die Diskriminierungen aktiv werden.
Danke!"

Das ist eine Verdrehung der Tatsachen!
Nicht ich mach Kleinkrieg mit Hartmut, sondern Hartmut und einige
radikale Deafys provozieren seit über zwanzig Jahren immer wieder
unsinnige Diskussionen und haben noch nie aktiv für bessere
Lebensqualität der Gl mitgearbeitet, immer nur gegen alles mögliche
geschrieben und Vorträge gehalten und "gefordert" ohne selbst aktiv
an der praktischen Umsetzung der Forderungen mitzuarbeiten.
Seit über 25 jahren sitzen akademische Gl an der Hamburger Uni
und forschen über DGS. Da müsste es doch schon DGS als
Unterrichtsprache zumindest an den Nordeutschen Gl-Schulen geben?!

Aktiv für etwas arbeiten? Das haben viele Gl und auch ich
seit über vierzig Jahren gemacht.
Zum Beispiel vor über 25 jahren in meiner Stadt das erste grosse Gl-Kultur und Sportzentrum in Europa realisiert,
aktiv bei den grossen Firmen in der Region Arbeitplätze
für Gl beworben, gegen Unverständniss und Diskriminierung der
Gl gekämpft.
(Ein kleines Beispiel:Die Gl-Sportler sind in meiner Stadt schon Jahre vor
dem Gleichstellungsgesetz als gleichberechtigt anerkannt, bekommen
für Teilnahme an Gl-Meisterschaften gleiche Zuschüsse und Ehrungen
wie die hörenden Sportler.)

Zu einer Zeit, als die Gl-Vereine in meinem Bundesland grade auf bestem
Weg waren, die hörenden LehrerInnen der Gl- und Sh-Schule für
Gebärdensprache im Untericht zu engagieren, hat Hartmut Teubner
heftige "Rassismus- und Faschismus-Artikel" gegen die hörenden
deutschen PädagogenInnen verbreitet!
Die meisten PädagogenInnen waren aber zur Nazizeit kleine Babys
oder noch gar nicht geboren.

Und später kam der Krieg gegen CI.
Damit wurden die Hörbehinderten gespalten und verhindert, das
manche CI-Kinder zur Gl-Gemeinschaft kommen konnten!
In manchen Städten wo Deafys das sagen haben können CI-Träger
nicht wagen das Gl-Clubheim zu betreten!

Und jetzt das Wort Audismus.
Ich hab mehrfach versucht zu verstehen wozu das gut sein soll.
Aber leider keine vernünftige Antwort bekommen.



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Hier nochmals von Biene63:
"Ich hatte mich an der Berliner OTA-Berufsschule als Ausbilderin für den Bereich Hauswirtschaft beworben. Ich lerne DGS seit 2002.
Weder die OTA, noch die Berliner Senatsverwaltung schienen damals Interesse an DGS-kompetenten Ausbildern zu haben."
Ich erinnere mich: die OTA ist Projektpartner bei der
Gebärdensprachdolmetscherausbildung namens "Signale" vor ein paar Jahren. Wenn du Petra Piel kennst, kann sie bestimmt dir weiter helfen. Sie war die Projektleiterin der "Signale". Ich kann hier selber nicht ganz nachvollziehen, warum die OTA kein Interesse an dir hat.

Nun einige andere Auszüge von Biene63:
"Eine DGS-komeptente Lehrerin mit Schwerpunkt GL + Verhalten ist jetzt an einer Schule für Verhaltensauffällige, obwohl sie viel lieber an einer GL-Schule unterrichten würde. Aber an GL-Schulen ist kein Platz - weil da sind ja weiterhin die LBG-Leute...oder die Leute ohne jegliche GS-Kompetenz....
Eine DGS-kompetenente Verwaltungsbeamtin hätte gern eine Praktikantenstelle für einen gl Praktikanten zur Verfügung gestellt. Aber es gab die Aussage, hier in Berlin wären die GL mit zu niedrigem Bildungsniveau. Darum konnte dieses Praktikanten-Angebot nicht mit einem GL besetzt werden - obwohl die DGS-Begleitung des Anleiters gewährleistet gewesen wäre!"

Für mich ist es so, dass die Gebärdensprachbenutzer, egal ob gehörlos oder hörend, hier nicht angestellt werden, weil die Gebärdensprache nicht für notwendig gehalten wird. Das liegt an den Einstellungskritierien oder Standards, wo das nicht festgeschrieben ist. Die Gehörlosenverbände sollen gemeinsam die Standards festschreiben und mit den entsprechenden Zertifizierungsstellen oder Behörden die Kritierien ausarbeiten, damit die Zugangshindernisse oder die strukturellen Diskriminierungen beseitigt werden können! Daran hat der Deutsche Gehörlosenbund vor ein paar Jahren schon gedacht. Mein Vorschlag an dich: beschreibe die Fälle genauer und schreibe an die Zeitschriften der Gehörlosen, dann werden wir schon darüber diskutieren!

Du hast auch die Frage aufgeworfen, wie es mit den Eltern aussieht. Ich fände es gut, wenn die Gehörlosenverbände und die Elternverbände zusammenarbeiten können! Ich denke, es wird sich schon in nächster Zeit entwickeln!

Ich sehe, hier hat niemand dagegen geschrieben, bloss Yakamoz hat auf die möglichen Gesprächspartner hingewiesen. Warum haltet ihr immer wieder fest , dass der Begriff "Diskriminierung" ausreicht? Gerade bei diesen von Biene63 genannten Fällen könnt ihr nicht einmal richtig beim Namen nennen! Das ist meine große Frage! Ich behaupte, dass ihr euch selbst zurückwirft! Wenn ihr euch in Ruhe mit dem Audismus und -ismen beschäftigt, dann werdet ihr schneller merken, wann Diskriminierungen auftreten. Bring bloss nicht alles durcheinander mit anderen Geschichten aus früherer Zeit, das gehört doch zu anderen Zeiten! Mehr im anderen Posting "Was ist Audismus?", bitte diskutiere dort weiter, hier ist es ein anderes Thema! Für mich ist es auch nicht so wichtig, wer angefangen hat, wie Charly Brown mir dagegen gehalten hat! Es ist doch Zeitverschwendung, daran immer wieder und über frühere Zeiten zu schreiben.

CharlyBrown,
nun zur tatsächliche Situation: in Bremen, Hamburg, Schleswig, Berlin sind einige DGS-kompetente Lehrer vorhanden. Die Öffnung des Unterrichts hat schon dort stattgefunden. Auch bilingualer Unterricht ist vorhanden. Am Institut für DGS an der Uni HH arbeiten drei festangestellte gehörlose Lektoren, ansonsten gibt es Drittmittelprojekte mit gl wissenschaftlichen Mitarbeitern, das sind meistens die Erstellung und Ausarbeitung der Fachgebärdenlexikons. Ansonsten arbeiten akademische GL in verschiedenen Berufsfeldern. Ich persönlich bin seit 6 Jahren Lehrbeauftragter an der Uni HH, also bin nicht festangestellt! Was willst du genau damit sagen?



Rote Karte!
Rote Karte!



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Voghel,
für die Angelegenheit von biene63 sind jene Gehörlosen und Tauben angesprochen,
die Erfahrungen in der Verbandsarbeit oder bedeutende Vereinsarbeiten gemacht haben.

Da auf biene63 Hilferuf erstmal "große Stille" eingetreten ist, hat yakamoz
an die Sendungen von SsH, den Artikeln in sbw und DZ erinnert, und war erstaunt, nicht nur er!

Herr Voghel, die Herausforderung ist da, statt hier weiter zu schreiben,
sind Taten von Dir und deinen Mannen / Frauen und Verbandserfahrene Gl / Tauben gefragt.
Es stünde Dir frei den Deaf-Guru Hartmut T. aus Boston hierher zu holen.

Weil die Tauben-Trupps auf Konfrontation eingestellt sind hat sich die Gegenseite auf Abwehr aufgestellt.
Dieser neuerliche "Krieg" nützt Niemanden, ja doch, eine neue Studienspielplätze würden entstehen. //yz

--



Spitzenmitglied



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Voghel hat geschrieben:

"Eine DGS-komeptente Lehrerin mit Schwerpunkt GL + Verhalten ist jetzt an einer Schule für Verhaltensauffällige,
obwohl sie viel lieber an einer GL-Schule unterrichten würde.
Aber an GL-Schulen ist kein Platz
- weil da sind ja weiterhin die LBG-Leute...oder die Leute ohne jegliche GS-Kompetenz....


Lehrerinnen sind größtenteils Beamte. Sie unterliegen der Weisungsbefugnis ihrer vorgesetzen Dienststelle.

So gesehen greift der Anspruch von Biene63 ins Beamtenrecht ein.
An dessen Reformierung haben sich schon andere Leute die Zähne ausgebissen.

Ich muss auch tun, was mein Chef mir sagt.

Also gut lieber H. Vogel und CO, legt doch Verfassungsbeschwerde gegen
diese Fehldelegation von DGS-kompetenten Lehrkräften ein.


Pyros



Spitzenmitglied



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Aloha Pyros,

Weisungsbefugnis ja vielleicht, aber ich glaube eher, den LehrerInnen wird
ein gewisser Spielraum eingeräumt, WIE sie den Unterricht - d.h. hier in
welcher Sprache - gestalten.

Ich weiß nicht ob die Gebärdensprache in Deutschland in den Ländern
verboten ist, oder?

Wenn kein Verbot oder eine Weisung gegen die Gebärdensprache vorliegt,
wieso wird dennoch Gebärdensprache im Bildungssystem nicht angewandt?


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



Spitzenmitglied



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hallo Lukbo,

ich glaube, wir reden hier über unterschiedliche Sachverhalte.

Ich schrieb von der Weisungsbefugnis der übergeordneten Dienststelle zum Dienstort eines Beamten,
also an welcher Schule er unterrichten soll/muss.

Das hat nichts mit der Unterrichtsgestaltung und dem Einsatz von DGS zu tun.
Natürlich ist das in einem Lehrplan wahrscheinlich auch geregelt.

Wieviel Freiheit ein Lehrer in der Unterrichtsgestaltung hat, - da bin ich überfragt.

Ich bin kein Lehrer, aber u.a. auch Handwerksmeister.
Ich darf Lehrlinge ausbilden und habe das früher auch schon getan.

Ein Ausbilder muss die sowohl im Berufsbild als auch im Ausbildungsrahmenplan
ausgewiesen beruflichen Fertigkeiten und Kenntnisse vermitteln,
damit der Azubi seine Ausbildung mit der
Gesellen- oder Facharbeiterprüfeng erfolgreich abschließen kann.

Mir ist keine Vorschrift bekannt, in welcher Sprache die Unterweisung zu erfolgen hat.

Falls Meister und Azubi in DGS, Mandarin, Russisch oder Türkisch parlieren wollen, sehe ich keinerlei Probleme dabei.


Pyros



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Pyros,
Zitat:
Du brauchst nur den Lokalteil einer beliebigen Tageszeitung zu lesen.
Überall wirst du mit Schulproblemen konfrontiert werden.
Auch bei hörenden Schülern.
Eltern, Schüler und oft auch Lehrer auf der einen Seite,
auf der anderen Seite stehen staatl. Stellen und Schulbehörden
bis hinauf zum Kultusministerium.
Hier liegt auch eine institutionelle Diskriminierung vor, oder nicht?


der Vergleich paßt überhaupt nicht.
Für Hd gibt es alle möglichen Schulen, staatlich, private,
Internate, Waldorf, Montessori, Nena-Schule, etc..
da kann jeder nach seiner Fasson glücklich werden.
Und das beste daran:
Die Lehrer drücken sich in einer Sprache aus,
die für die Kinder verständlich ist.

Davon können GL nur träumen.
Sie wären schon mit einer stinknormalen,
spießigen Penne zufrieden, wenn für sie nur der Unterricht
verständlich durchgeführt wird.

Daß in Zeitungen und allgemein diskutiert wird,
ist normal und gehört zur Kultur der Meinungsbildung.
Auch GL wären froh, wenn sie Argumente für und wider
eines bestimmten Themas mit anderen erörtern könnten.

b.



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@Pyros,
auf welcher Verfassungsgrundlage können wir Klagen machen, wenn wir bilinguale Förderung einfordern wollen, wie du vorschlägst?
Im Prinzip sind die Schulen auch die Träger öffentlicher Gewalt, wie in den LGG formuliert worden ist. Da müsste man richtig nachhaken!

Es ist klar, jeder Lehrer hat einen Spielraum an Methoden. Aber wenn an den Schulen die Kompetenz der Gebärdensprache nicht gefragt ist, dann werden die Lehrer, die das können, nicht so gerne gesehen. Sie werden für ihre Karriere auch nicht so gefördert, wie die anderen Lehrer ohne GS-Kompetenz! Das entspricht auch möglicherweise mit den von Biene63 angegebenen Fällen! Das kenne ich aus verschiedenen Erzählungen von den Lehrern, die sich für die Bilingualität engagiert haben. Daher sollte Biene63 die Fälle genauer dokumentieren, wenn möglich.

Ich zitiere eine vielsagende Erklärung über die Einflüsse aus der Gesellschaft auf die gehörlosen Kinder aus der Zusammmenfassung der Studie aus Österreich, das läuft auch genauso an vielen Schulen bei uns!
[Gesellschaftlicher Normierungsdruck wurde als einflussreicher Faktor erkannt. Normvorstellungen wirken auf Eltern, beeinflussen die Identitätsfindungsprozesse gehörloser/hörbehinderter Kinder und Jugendlicher und die Perspektiven und Aktivitäten von LehrerInnen. Abgesehen von ihren Auswirkungen auf Individuen wirkt normierende
Gehörlosenpädagogik natürlich auch noch in einem größeren gesellschaftlichen Zusammenhang. Wir halten es für unumgänglich, dass PädagogInnen ein kritisches Bewusstsein für gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge und Machtverhältnisse haben, damit sie nicht zu den HandlangerInnen einer normierenden Gesellschaft werden, die
massiven Druck auf ihre SchülerInnen ausübt.
Wir stellten fest, dass vielerorts im österreichischen Gehörlosenbildungswesen rein lautsprachlich orientierte, audistische Konzepte herrschen, die Assimilation verlangen und dies mit ‚Integration’ begründen. SchülerInnen werden in so genannte ‚hörgerichtete’
und ‚gebärdensprachorientierte’ Klassen (sofern es diese gibt) zugeteilt, wobei dies sich oft weniger an den Bedürfnissen der Kinder orientiert, sondern viel mehr von organisatorischen und ideologischen Faktoren abhängt. Positive Identitäten, Sprachkompetenz und
Selbstbestimmung, sowie Empowerment wurden als Voraussetzungen für gesellschaftliche Integration und als Frage der sprachlichen Menschenrechte erkannt - jedoch als oft in der Praxis fehlend.]

http://www.univie.ac.at/sprachemachtwis ... enKurz.pdf, S. 7-8



Spitzenmitglied



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Lieber Voghel,

klagen könntest du ggf. beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte,
http://www.coe.int/T/D/Menschenrechtsgerichtshof/

oder eben beim Verfassungsgericht.
http://www.bundesverfassungsgericht.de/

In beiden Fällen brauchst du einen Anwalt.

Am besten fragst du hier Frau RA Hartmann.
http://www.kobinet-nachrichten.org/cipp/kobinet/custom/pub/content,lang,1/oid,17342/ticket,g_a_s_t


Sende den zitierten Passus doch an das nächstgelegene Oberschulamt deines
Wohnortes bzw. Kultusministeriums und bitte um Stellungnahme.

Schulpolitik ist bekanntlicht Ländersache.


Pyros



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



offline
Hallo, biene63,

das Problem ist zurzeit, dass es keine aussagekräftige
Belege gibt, die für die Gebärdensprache in der Unterricht
spricht. Die hier erwähnte Studie "SpracheMachtWissen"
deckte nur die Missstände in österreichischen Schulen auf
und durchleuchtete die Situation wie die LehrerInnen bzw.
DirektorInnen gegenüber die Gebärdensprache sind. In der
Studie fehlte die Entwicklung der Sprachkompetenz von
Kindern vor der Schulalter. Immer noch ist die "Hörgerichtete
und Lautsprachliche" Förderung dominant in der Unterrichtsplan.

Ich bin überzeugt, dass die gebärdensprachliche Erziehung
bzw. Bildung für taube Kindern die sprachliche Fähigkeiten
fördern, weil die Systematik der Sprache (Dialog, Begriffe,
Zusammenhänge) in der Gebärdensprache gegeben ist.
Und damit wäre es eine große Stütze auch die Schriftsprache
zu erlernen (mir ist dieser erster Linie in der BILDUNG
wichtiger - Lautsprache ist keine Bildungsgegenstand!).
Aber das ist derzeit noch subjektiv unter GS-Befürwortern
verbreitet, soweit ich es weiss. Es muss eine überzeugende
Studie auch dafür geben. Soweit ich weiss ist das bei
Migrantenkindern belegt, dass sie auch in Muttersprache
unterrichtet werden sollte um die Deutsche Sprache vertrauter
zu machen. Sowas gibts bei den Gebärdensprache immer noch
nicht.

Ausserdem wie du siehst vom Einwand, dass viele glauben, die
Gebärdensprache soll das einzige in der Bildung sein bzw.
es soll die Lautsprache komplett ersetzen. Diese Verbreitung
fördert Verunsicherung und Ablehnen. Die Rechtslage ruht sich
immer noch nur darauf "hörgerichtet, lautsprachlich zu förder"n
damit man in der taubbehinderten Welt "integriert" ist. Es
gibt noch keine Toleranz und Akzeptanz, dass AUCH MIT
Gebärdensprache eine Integration in die taubbehinderten Welt
förderlich sein kann.

Und zu deiner Frage was man tut: Ich verlasse mich auf den
Österr. Gehörlosenbund, sie machen ihre Sache nach Aussen
ganz gut. Nur die Mobilisierung der Gemeinschaft hapert es,
weil ÖGLB zu wenig darum kümmert - bzw. zu wenig Leuten hat.
Ist aber nur meine persönliche Meinung.

lg deafmax
Nachsatz: taubbehinderte Welt = hörende Welt [nerv]


---
Ich bin taub, ergo bin ich.



Mitglied



offline
Lieber Pyros aus Karlsruhe,
danke für die Hinweise! Wenn es möglich mit Klagen wird und es mal soweit ist, machst du mit?! Oder sind es nur literarische Übungen von deiner Seite aus?

@biene63
was sagst du zu allem? Ich habe ja viele Stichpunkte geliefert, hilft dir das weiter?! Was gedenkst du jetzt zu tun?



Spitzenmitglied



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Voghel hat geschrieben:

@Pyros,
auf welcher Verfassungsgrundlage können wir Klagen machen,
wenn wir bilinguale Förderung einfordern wollen, wie du vorschlägst?



@ Voghel,

du hast mich etwas gefragt, also habe ich darauf geantwortet.

Ich habe weder etwas mit dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe zu tun
und wohne auch nicht in Karlsruhe.

Ich habe dir einen konkreten, rechtlichen Weg aufgezeigt,
den man in diesem Fall gehen könnte.
Es gibt viele Leute, die diesen Klageweg in anderen Sachen beschreiten.

Warum soll mein Posting jetzt eine "literarische Übung" sein?

Ich habe nie die Absicht geäußert, zu klagen. Warum sollte ich?

Ich wurde von dir und anderen Taubisten hier schon heftig angefeindet,
weil ich mit der Bezeichnung „Audismus“ nichts anfangen kann.

Warum soll ich dann auch noch dafür klagen, dass sich diese Bezeichnung „Audismus“ sich durchsetzt?
Mit der Ismus-Theorie kann man einen Hörenden kaum überzeugen.

Die Diskriminierung von Hörbehinderten erlebe ich selbst öfter.
Dagegen wehre ich mich auch! Aber ohne diese Audismus-Gebrabbel!

Ich halte auch die DGS als Basissprache für GL als unbedingt notwendig.
Das CI lehne ich nicht ab, Kleinkinder sollten dann aber auch DGS lernen.

Das ist meine Position dazu.


Pyros



Rote Karte!
Rote Karte!



offline
Voghel,

voghel hat geschrieben:
@biene63
was sagst du zu allem? Ich habe ja viele Stichpunkte geliefert, hilft dir das weiter?!


So einfach und Basta, das ist Meisterleistung um den heißen Brei herum. :-)



Zitat:
Lieber Pyros aus Karlsruhe,
danke für die Hinweise! Wenn es möglich mit Klagen wird und es mal soweit ist...

Bevor der Spruch vom höchsten dt. Gericht dein Herz höher schlagen lässt,
haben die "rotbemützten Götter" hohe Hürden aufgestellt und eine
Mißbrauchsgebühr für offensichtlich unpassende Inanspruchnahme soll
Mutwilligkeit abschrecken.
Sie wollen die unteren Gerichte die Arbeit nicht wegnehmen und
zelebrieren den endgültigen Spruch.

Man muss ganz klein und unten anfangen und Schritt für Schritt auf dem
Instanzenweg Verwaltungschiene nach oben Punkte um Punkte sammeln.

Die Gl und Tauben wollen Unterhaltung und wollen Dich in Praxis sehen.

Wenn das OVerwG Revision zulässt steht die Himmelspforte
zum Rechthaben herzlich einladend weit offen.

Sechs Jahre im Uni-Elfenbeinturm, die Audismuskeule genug geschärft,
nimm die anschwellenden Hilferufe an und vollbringe deinem Ruf passend das Wunder. :-)
Auch wenn's länger dauert. //yz
--



Mitglied



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Yakamoz, ich bin sowieso schon lange nicht mehr nur im Elefenbeinturm geblieben und seit Jahren auch ehrenamtlich aktiv, wie sieht es bei dir aus? Wenn nicht, warum nicht? Bildest du dich auch weiter in Sachen Diskriminierungen und den Gesetzen aus?

"Die Diskriminierung von Hörbehinderten erlebe ich selbst öfter.
Dagegen wehre ich mich auch! Aber ohne diese Audismus-Gebrabbel!
Ich halte auch die DGS als Basissprache für GL als unbedingt notwendig.
Das CI lehne ich nicht ab, Kleinkinder sollten dann aber auch DGS lernen."
Pyros, das sind doch unsere Gemeinsamkeiten. Du hast dich bestimmt gefragt, warum es bisher so gelaufen ist und woher die Diskriminierungenn kommen? Woher haben sich die hörenden Fachleute das Recht genommen, die Gebärdensprache in der Bildung und Erziehung immer noch zu diskriminieren? Wie bist du zu Schlussfolgerungen gekommen? Du müsstest doch mit mir der gleichen Meinung sein, das alles ist kein Zufall.

Übrigens, warum hast du Biene63 nicht geholfen, wenn in Sachen Bildung und Erziehung nach wie vor diskriminiert wird und du über die derzeitige Gesetzlage kaum geschrieben hast? Ich bin ein Befürwörter der beiden Begriffe Audismus und Diskrimimierungen (nicht entweder-oder, sondern sowohl-als auch), es ist eine Erweiterung der Perspektive! Ist ganz einfach, oder?!



Rote Karte!
Rote Karte!



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Lieber Voghel, hat geschrieben:
Bildest du dich auch weiter in Sachen Diskriminierungen und den Gesetzen aus?


Und ich war niemals diskriminiert worden!
Aus dem anfänglichen "Gehörlos, na und" wurde es zu mehr als eine
für beide Seiten "Erfolgsstory".
Mein Geheimnis: Keinem Hörenden habe ich Audismus vorgeworfen!

Satire switch on:
Nein, ich haue mit Taubismus voll drauf, gebärde (wie sprich),
audismusiere die hörenden Leute nach Herzenslust.
Lasse sie tanzen von meiner Pfeife. Sie danken es mir.
Satire switch off.

Zitat:
Übrigens, warum hast du Biene63 nicht geholfen,
wenn in Sachen Bildung und Erziehung nach wie vor diskriminiert wird und
du über die derzeitige Gesetzlage kaum geschrieben hast?


Du möchtest mich als ochsentouriges gehörloses Pferd vor deiner Kutsche spannen,
in der luxuriös ausgestattene Kutsche unterhält sich die "Tauben-Elite" mit dem
Boston-Guru. Wie lieb und brav und dankbar sollen die gehörlosen
unstudierten Pferde sein, für die "Tauben-Elite" die Kohlen aus dem Feuer holen???

Den Fussball köpfe ich zu Dir zurück. Tore schiessen muss die "Tauben-Elite"
im Berliner Spitzenduell "biene63 gegen Senat"!!!
Du als Trainer von biene63, ich drücke dir meine beiden Daumen!

Meine Schlußfolgerungen sind deutsch-umgangs-muttersprachlich
und mit beiden Füsen fest auf dem Boden
mit pralle und fette Portion Menschenverstand, zwar unstudiert! // yz
--



Spitzenmitglied



offline
Aloha yakamoz,
Zitat:
Und ich war niemals diskriminiert worden!

Wie oft hast du mit dieser Aussage dich selber angelogen?

Deine Aussage ist nicht als glaubwürdig zu werten, eine Prise mehr gesunder
Menschenverstand täte dir gut.

Natürlich wird jeder, auch Nicht-Behinderte irgendwie aus welchem Grund
auch immer irgendwie benachteiligt, also quasi diskriminiert.


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



Neuling



offline
Hallo,

sorry - in den letzten Tagen konnte ich hier nur lesen. Aber ich konnte hier nicht schreiben, denn beim Login wurde mein Passwort nicht akzeptiert. Jetzt klappt es offenbar wieder. *freu*

@all: Ich danke Euch für Eure Antworten. :D

Allerdings wundert mich etwas. Was?
Ich beobachte hier viel Streit...kleine Wortfechtereien, Kampf um relativen Unsinn...wer was geschrieben hat usw.

Aber ich beobachte nur ganz wenig: Brainstorming! Ich beobachte nur wenig, dass Ideen gegeben werden, wie bestimmte Situationen aktuell aufgezeichnet und dann irgendwie geändert werden können.

Ich beobachte viiiiel Streit um einzelne Worte, die nicht zum Thema gehören. Und ich beobachte seeeehr wenig unterstützende Beiträge, damit das Gleichstellungsgesetz eingefordert werden kann. *merkwürdig-grübel-staun* [sorry]

@Voghel: Während der vergangenen Tage hab ich Dir eine Mail geschrieben. Denn hier posten klappte ja nicht. Nun hoffe ich auf gut fruchtbare Antwort. Danke für Deinen Einsatz

Lieben Gruss von biene63



Rote Karte!
Rote Karte!



offline
Aloha Lubko,

wenn dem nicht so wäre, wäre ich nur Hilfsarbeiter und ein Spielball
für die hd Leute gewesen!
Und ein schwerer Fall für euch Tauben dazu.

Zitat:
Wie oft hast du mit dieser Aussage dich selber angelogen?

Deine Aussage ist nicht als glaubwürdig zu werten, eine Prise mehr gesunder
Menschenverstand täte dir gut.


Lubko, da darfst du sehr gern Recht haben, das gönne ich Dir sehr!
Doch du täuscht dich dabei sehr.

Kann nicht sein, was nicht sein darf, das ist das Motto der Tauben.

Die Prise Menschenverstand wird bei den Tauben immer
nur im Zusammenhang mit dem "Audismus" gewertet. //yz
--



Rote Karte!
Rote Karte!



offline
biene63,
Zitat:
Aber ich beobachte nur ganz wenig:
Brainstorming! Ich beobachte nur wenig, dass Ideen gegeben werden,
wie bestimmte Situationen aktuell aufgezeichnet und
dann irgendwie geändert werden können.


Biene63,
das ist Neuland, das was dir beruflich vorschwebt.
Du muss es selbst mit den Verbandspolitisch-Erfahrenen und den
Taubsein-Ideengebern von der Hamburger Uni erarbeiten und durchkämpfen!
Du muss deinen Erfolg selbst schmieden!
Viel Glück wünsch ich Dir. //yz
--




 Gleichstellungsgesetz - bilinguale Ausbildung wie einfordern





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