GL-C@FE.de

Virtuelles Kommunikationsforum für Gebärdensprachnutzer
Aktuelle Zeit: 27.12.2024, 23:15:20





 Definition von „Audismus“


Gehe zu Seite 1, 2  Nächste
Spitzenmitglied
Benutzeravatar
offline
In einem anderen Thread „Was ist Audismus?“ haben wir unendlich diskutiert. Ich denke, hier in diesem neuen Thread soll man versuchen, „Audismus“ nur zu definieren. Möglichst sachlich.

Nun mein Versuch:

„Höherstellung von Hörenkönnen und Lautsprachen gegenüber Gebärdensprachen“

Ja, ich habe versucht, „Audismus“ in nur vorläufig einem einfachen und kurzen Satz zu definieren. Es kann sein, dass diese Definition euch eventuell zu kurz und zu laienhaft erscheint. Jeder von euch darf sie ergänzen oder ändern bzw. verbessern. Aber bitte möglichst sachlich. Natürlich darf man auch bessere Definition von anderen (zum Beispiel von Dirkens Bauman oder Hartmut Teuber) kopieren bzw. zitieren. Man darf auch in zehn Sätzen definieren. Ich möchte nicht streng begrenzen. Ja, vielleicht höchstens in zwanzig Sätzen? Man darf eine Definition streichen und aber dafür eine Alternative vorschlagen. Okay?

Erst wenn wir über „Audismus“ endlich im Bilde sind, möchte ich (wir alle?) dann noch auf den Thread von bengie „Audismus - Pro und Contra“ eingehen, gell?


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



Spitzenmitglied



offline
Hans Busch, gute Idee. Ich wollte grade ähnlichen Tread eröffnen.
Meine Gedanken zum Thema:
Hören hat für 99,90% aller Menschen einen sehr hohen Wert.
Die Bedeutung des hören hat sich in den letzten 40 Jahren
enorm gesteigert.
Ohne Handy geht es privat und beruflich nur noch in ganz wenigen Bereichen.
Musik ist bei fast allen gesellschaftlichen Veranstaltungen entweder
der Mittelpunkt oder zumindest wichtiges Element.

Aber für normale hörende Menschen ist es so selbstverständlich wie atmen.
Kaum ein Hörender macht sich Gedanken über das Hören an sich.
"Das Hören höher bewerten als Taubsein" ist für normale Hörende erstmal eine
unsinnige Aussage.
Anders ist es, wenn man normale Hörende fragt, ob sie sich selbst als
Mensch höher bewerten als einen tauben Mitmenschen.
Da werden die allermeisten Hörenden erst mal vorsichtig
rückfragen:"Wie soll das gemeint sein?"
Nur sehr dumme oder eingebildete Menschen neigen dazu, sich selbst
zu erhöhen.
Klar, so manche Hörende, die einen durchschnittlichen Gl persönlich kennen,
verhalten sich oft herablassend, mitleidig, überheblich usw gegenüber dem Gl.
Bewusst bösartig, benachteiligend usw sind aber nur sehr wenige Hörende.
Man kann die Geisteshaltung solcher Menschen als Audismus zu bezeichnen.
Aber damit gibt man diesen Menschen eine zu hohe Bedeutung.
Ich persönlich nenne solche Menschen einfach "Deppen" oder "Idioten".

Man kann sagen: Für 99% aller Menschen dreht sich das Leben zu 90% um hören.
Aber das bedeutet nicht, das diese Menschen im Sinne einer Ideologie audistisch
sind. Genauso wenig wie Menschen die regelmässig Spass am Sex haben
deswegen sexistisch sind (auch wenn einige frigide Typen das so sehen).



Spitzenmitglied
Benutzeravatar
offline
@CharlyBrown,
ja, stimmt, die Welt wird privat und beruflich immer hörgerichteter gestaltet. So gestaltet, ohne dabei an uns gedacht zu haben. Immer mobiler. Heute sind alle Berufe ohne Handy für Arbeitsgeber undenkbar. Und der „Laufband“ à la Bauman („system of advantages“) fließt ja leider immer schneller. Trotzdem nehme ich es nicht übel. Nein, ich werfe nicht automatisch alle Hörenden in den „Audismus-Topf“ ein.

„Höherstellung von Hörenkönnen und Lautsprachen gegenüber Gebärdensprachen“ muss natürlich nicht die Mehrheit der Hörenden betreffen. Das Gewicht liegt hauptsächlich in der Hörgeschädigtenpädagogik. Selbst Höherstellung von Hörenkönnen besagt schon eine rein BEWUSSTE Handlung.

Ist „Höherstellung von Hörenkönnen und Lautsprachen gegenüber Gebärdensprachen“ genug für eine sehr kurze Definition?


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



Mitglied



offline
Hallo Hans Busch,

ja gute Idee, ich versuche meine Definition:(grübelgrübel) Ne, mir fällt nichts ein
[blush]

versuche es später nochmal, wenn die Erleuchtung kommt.

Aber ich finde Handys nicht schlecht, benutzen wir doch auch alle...
Ganz selten gibt es mal eine positive audistische Erfindung.

b.



Mitglied



offline
Ich glaube, es ist schon hilfreich, wenn ich die Definition von Harlan Lane vorlege (habe dafür gesucht ;-) Also wie schon hier mehrmals gesagt, hat Lane die zweite Ebene (institutioneller Audismus) geprägt.

„ Der Begriff Audismus verkörpert die institutionalisierte Behandlung von Gehörlosen, wie man sie definiert, Stellungsnahmen über sie abgibt und Ansichtsweisen festlegt ... Kurz gesagt ist Audismus die Strategie der Hörenden, um die Gehörlosengemeinschaft zu dominieren, umzuformen und Macht über sie auszuüben.“

Aus: Harlan Lane: Die Maske der Barmherzigkeit, Hamburg: Signum-Verlag 1994, S. 67.



Spitzenmitglied



offline
Voghel, Nein, es ist nicht hilfreich, wenn Du hier wieder mit
Harlan Lane kommst und von "Gl-Gemeinschaft dominieren" und
"Machtausüben" und "Institutionen" schreibst.
Wir wollen hier für alle Gl verständlich diskutieren und vieleicht
eine Definition von Audismus finden, die von ALLEN Menschen
verstanden wird, nicht nur von den wenigen Menschen mit
einer akademisch hohen Bildung (um nicht zu sagen Einbildung!)



Spitzenmitglied



offline
Aloha CharlyBrown,

warum nicht je eine "akademische" und eine "einfache" Definition?
Dann hätten alle etwas davon.

Aloha Leutz,

auf der BIZEPS-INFO Website habe ich ein Artikel über den Aufkleber
"walking is overrated" (= Gehen wird überbewertet) gefunden. Hier die Links:
http://www.bizeps.or.at/news.php?nr=8570 (mit Foto)
http://walkingisoverrated.com/


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



Mitglied



offline
Ich habe noch keine Erleuchtung bekommen, leider :(

CharlyBrown, du möchtest Definition, für alle verständlich?
Dann meine ich:

Audismus ist, wenn in der Schule für Gehörlose unverständlich oral unterrichtet wird und gehörlose Kleinkinder ein CI eingesetzt bekommen, weil Fachleute die Kultur und Gebärdensprache der Gehörlosen ignorieren.

Klingt doch gut so, oder? [stolz]

b.



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



offline
@berenice
erstere ja,
zweitere nööö
...für mich nur dann wenn die Fachleuten meinen, NICHT Gebärdensprache anzuwenden und NICHT die Gehörlosenkultur dem CI-Kind vertraut zu machen.

lg deafmax


---
Ich bin taub, ergo bin ich.



Mitglied



offline
deafmax, bin anderer Meinung.

Ich glaube nicht, daß es solche Fachleute gibt. Wenn ja, verstehe ich noch weniger , wieso sie einem Kind CI einsetzen, wenn sie unsere Kultur kennen und akzeptieren.

b.



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



offline
@berenice
ist ok. Tatsache ist, wie Paco im gewichtigen Audismusthread schrieb, ist für Hörende das Hörsinn etwas ganz selbstverständliches. So grausam das für taube Menschen ist, ist das nicht zu ändern. Ich habe eingesehen, dass man das Hören nicht verteufeln soll. Ich kenne CI-TrägerInnen oder Hörgerätenträger die mit dem (bisschen) Hören trotzdem Gebärdensprache verwenden. Ich habe mir vorgenommen die Gemeinschaft Gebärdensprachler als Ziel zu setzen. Und nicht das Hören.
Wenn du der Meinung bin, CI-Einpflanzung sei Audismus, wirst du NIEMALS Verständnis kriegen. Das ist wie wenn du meinen willst, Feuer MUSS UNTER Wasser brennen...
Wenn die Eltern entscheiden dem Kinde den CI nicht anzusetzen, sondern Hörgeräte oder keines und Gebärdensprachkultur nahezubringen, dann soll es ok sein. Mehr nicht. Zwanghaft CI zu verbieten ist nicht zielführend.
Das kennen wir schon aus der Geschichte bisher und hat nie zu Harmonie geführt. Es sei du willst Polarisierung.

lg deafmax


---
Ich bin taub, ergo bin ich.



Mitglied



offline
Deafmax, wir dürfen hier gar nicht diskutieren, sonst wird Hans Busch böse.. Nur definieren. [ok] ?

du hast noch keine Definition abgegeben.

Es gibt Feuer, das unter Wasser brennt, ich glaube mit Phosphor geht das. :p



Spitzenmitglied



offline
@ deafmax,
so wie ich es sehe, ist Berenice strong deaf eingestellt.

Am Kopp keine Elektronik, weder außen noch innen! [punk]

Ein CI ist für sie (?) ein Marketing Gag der Elektronik-Industrie. [roll]

Vorsicht, sie hat ein beachtliches Wissen über Kampfstoffe. (Phosphor). [schock]

Komm ihr besser nicht zu nahe… :D


Pyros



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



offline
@berenice,
ok, hast recht. Mein Versuch:
"Gegen Abwerten des Taubseins und Gegen Monopolisierung der Lautsprache"
:)
deafmax


---
Ich bin taub, ergo bin ich.



Mitglied



offline
Pyros,

jaa.. ich bin für 100% Bio am Körper, ist gesünder... [smile]

Wir warten jetzt gespannt auf deine Definition. [popcorn]

@deafmax

Nicht schlecht. Aber ich glaube das "Gegen" müßte eigentlich weg..?

Audismus = Abwertung des Taubseins und Monopolisierung der Lautsprache.

b.



Spitzenmitglied



offline
Deafmax, ich bin noch immer nicht sicher, ob das Wort Audismus
etwas nutzt oder nur neue Missverständnisse bewirkt!
Wie ich schon mal postete, ist es zu ähnlich mit Autismus.
Und ich befürchte, viele Gl werden es falsch verstehen.
Deine Definition ist gutes Beispiel was passieren kann:
"Gegen Abwertung des Taubsein...."?
Audismus ist dann ein positives Wort!
Du meinst "Audismus ist Abwertung des Taubsein...".
Das Wort "Gegen.." in Deinem Satz kehrt die Bedeutung um!

Grundsätzlich wäre mir lieber, wir kämpfen und arbeiten FÜR
etwas positives, nicht GEGEN was negatives, dem wir erst mal
das Wort Anti voranstellen müssen.
Gl sind ja nicht für Audismus, sondern dagegen, also
antiaudistisch.
Wenn das Wörter Audismus und audistisch in der Gl-Gemeinschaft
verbreitet werden, gibt es sehr wahrscheinlich Chaos und Missverständnisse.
Kurz gesagt, mehr schaden als nutzen.
Durchschnittliche Gl werden immer Schwierigkeiten haben, das Wort
im richtigen Zusammenhang verwenden und gegebenfalls die
Vorsilbe Anti zu verwenden.
Die akademisch gebildeten Deafys erkennen diese praktischen
Schwierigkeiten nicht. Vermutlich haben manche im Internet
aktiven Deafys sehr wenig alltäglichen Kontakt mit der Basis der Gl!



Man of Wisdom
Man of Wisdom
Benutzeravatar
offline
Normalerweise sind wir beide ja eher auf derselben "Front",
aber dieser Zitat von dir hatte mich zum Lachen gebracht...

CharlyBrown hat geschrieben:
Die akademisch gebildeten Deafys erkennen diese praktischen Schwierigkeiten nicht.



Mitglied



offline
Genauso lache ich auch gerade mit! Welch eine schöne Gute Nacht-Geschichte mit einem Lächeln im Mund! [lach]



Spitzenmitglied



offline
IM und Voghel,
Mit Euren Antworten habt ihr meine Vermutung bestätigt:
Einige Teilnehmerinnen verstehen die Diskussion um das Wort
Audismus nur vom akademischen Standpunkt.
Ihr habt meinen Satz so verstanden, als ob akademisch gebildete
Deafys die grammatikalischen Schwierigkeiten nicht erkennen.
Könnt Ihr meinen Beitrag nicht als Ganzes lesen?
Ich meinte die praktischen Schwierigkeiten, die Gl haben werden,
das Wort Audismus zu verstehen.
Ihr wisst genau, was ich meine!
"Sätze aus Beiträgen picken", absichtlich anders verstehen und
dann "lach" ist ganz ähnliche Denkstruktur, die Ihr den hörenden
"Audisten" vorwerft: Wer schrift- oder lautsprachlich nicht
grammatikalisch fehlerlos ist, wird gnadenlos abgewertet und
man kann lachen.



Man of Wisdom
Man of Wisdom
Benutzeravatar
offline
Nein, nein, CharlyBrown. Ich denke, ich habe schon
ziemlich verstanden, was du mit diesem Satz meintest.
Du hast akademisch gebildeten Gehörlosen vorgeworfen,
praxisfern zu sein, richtig? Und das fand ich halt lustig.

Wer im Glashaus sitzt... ;)



Spitzenmitglied
Benutzeravatar
offline
Bitte nicht hier streiten, danke. Jeder hat ja seine eigene schlechte Erfahrung gemacht.
Ja, erst eine einfache und vor allem kurze Definition. Eine „akademische“ und lange Definition kann später ja immer noch kommen. Aber ich denke, warum kann man nicht auch mit beiden parallel versuchen? (siehe Lukbo)

@berenice,
ja, dank Handy haben wir SMS. Mit Arbeitsgeber per SMS zu kommunizieren geht es auch. Aber leider zu wenig … hm … Ich hoffe auch, dass bei dir eine Erleuchtung kommen wird.

@Lukbo (Aloha Lukbo),
danke für den interessanten Hinweis.
„Walking ist overrated.“ (Gehen ist überbewertet.) Seit wann gibt es solche Aussage? Von uns nachgeahmt? Eines Tages von Blinden aus vielleicht „Sehen sei überbewertet.“ Und uns wird damit vorgeworfen? [ops]

@Voghel,
oje, dieser Harlan Lane. Seine Lieblingswörter sind extrem. „Ausübung der Macht, Kolonialismus usw.“ Ja, stimmt. Drei Ebene müssen noch kommen. Mehr später.


„Abwertung des Taubseins und Monopolisierung der Lautsprache“ (Idee von deafmax und abgeändert von berenice)

Ich finde, dieses ist schon ein starkes Stück. Vieles ist darin gesagt. Für nur einen Satz reicht es schon. Inzwischen habe ich anders überlegt. Ich würde das Wort „Abwertung„ wegen Ansichtssache Individueller vermeiden, ebenso auch „Höherstellung von Hören“ (ganz oben im Eingangsposting) aus Rücksicht auf Blinde … hm …

Lieber deafmax, ich hätte es lieber so:

„Inakzeptanz von Gehörlosigkeit bzw. Taubsein und Monopol bzw. Vorrang der Lautsprache“

Okay?


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



Spitzenmitglied



offline

"Nicht dudendefinierte, anerzogene Gewohnheit von manchen hörenden Menschen,
Gehörlose in gewissen Situationen als Kommunikationspartner zu meiden".


Pyros



Mitglied



offline
@Hans Busch,

jetzt ist mir Erleuchtung gekommen, aber anders als du denkst.

Ich frage mich jetzt folgendes: du möchtest, daß wir hier eine gute und verständliche, (nicht akademische?) Definition für Audismus finden.

Ich glaube nicht dass wir das so richtig machen. Dürfen wir einfach so daran herumbasteln? Die Definition für Audismus steht schon fest, nur ist sie für viele nicht verständlich. Also müssen wir so vorgehen, daß wir die "offizielle" Definition (von Tom Humphries, dem Entdecker des Phänomens) nehmen und diese so "übersetzen" daß sie allgemein verständlich ist.

Hm, oder?

b.



Spitzenmitglied
Benutzeravatar
offline
@berenice,
im Eingangsposting schrieb ich „... Natürlich darf man auch bessere Definition von anderen (zum Beispiel von Dirkens Bauman oder Hartmut Teuber) kopieren bzw. zitieren. …“ und im letzten Posting: „… Ja, erst eine einfache und vor allem kurze Definition. Eine „akademische“ und lange Definition kann später ja immer noch kommen. Aber ich denke, warum kann man nicht auch mit beiden parallel versuchen? …“ Das heißt, du darfst auch eine „fertige“ und „akademische“ Definition von Tom Humphries nehmen. Und natürlich auch „übersetzen“. Gell!


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



Spitzenmitglied



offline
"Taubsein soll nicht durch die individuelle Wertschätzung
des Gehörs minderbewertet werden."


Weiß nicht, wie ich es sachlich und klar formulieren soll.

Ich wollte nur sagen, dass Menschen mit guter Hörfähig-
keit die Taubheit nicht minderbewerten sollen, nur weil
sie die Hörfähigkeit nicht missen wollen und sich kein
Leben ohne Gehör vorstellen können.

Es ist genauso, dass ich die Weiblichkeit respektiere und
nicht minderbewerte, auch wenn ich die Männlichkeit sehr
schätze und mich ein Leben als Frau nicht vorstellen kann.
Vielleicht nur für ein Tag als Neugierde =)



Spitzenmitglied
Benutzeravatar
offline
Bild

(Quelle: http://www.raa-deaf.org/sandbox1.html )

Verbale Definition von Audismus? Zu schwer?
Ganz einfach: Ein Bild (siehe oben) sagt mehr als 1000 Worte. :)

Was meint ihr dazu?


@berenice,
ich habe dir ja schon längst eine grüne Ampel gegeben.

@bengie,
auf dein Posting werde ich später noch eingehen.


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



Mitglied



offline
Hm, was ich komisch finde, dass ihr das Wort "Audismus" definieren wollt, was gegen das Hören entsprechen sollte, denn, wenn ich diesen Begriff genau ansehe, kommt es aus dem lateinischen "audire", was auf deutsch: hören oder auch anhören bedeutet.. Ich versteh nicht, dass das Wort als Gegensatz benutzt wird..


°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Auf die Feminismus! [wink]



Spitzenmitglied



offline
Miss Sahne, stimmt.
Das Wort Audismus ist problematisch.
Das manche Hörende gegenüber Hörbehinderten abwertend,
überheblich usw denken, ist Tatsache.
Das hat jeder Hörbehinderte schon erlebt.
Ein spezielles Wort für das falsche Denken Hörender
über Hörbehinderte könnte nützlich sein.
Aber im Wort Audismus sind zu viel Missverständnisse
vorprogrammiert.
Ich dachte, wir könnten hier ein besseres Wort finden
und das Thema frei diskutieren.
Leider sind einige Teilnehmerinnen schon total auf US-Vorgaben
fixiert und fordern die Anerkennung des Wort Audismus.
Was das Wort genau bedeuten soll wissen aber auch die
US-geschulten Akademiker nicht wirklich genau.



Rote Karte!
Rote Karte!



offline
Thema – Posting mit Bild vom 27.01.08 - 18:35:59 - Hans Busch

Mit diesem schön ekligen Bild aus der Psychiatrie Sandrock wird Hass, nichts als Hass aufgebaut!
Hass auf die hörenden Menschen? und Hass auf die gehörlosen Menschen in dem hd Umfeld?
(Bild siehe Quelle: http://www.raa-deaf.org/sandbox1.html )

Die Hälfte des Gesichtes eines - erwachsenen - Mannes in den Dreck gedrückt von einer
eisernen brutalen Hand eines stärkeren Erwachsenen.


Die dargestellten Personen sind austauschbar,
das hälftig in den Dreck gedrückte Gesichtes ist das eines hörenden Mannes oder
es kann auch eines tauben Mannes sein und für die die brutale Hand ist es ebenso.


Mit dieser brutalen Unterdrückung einen sogenannten Audismus bewusst darzustellen,
ihn künstlich aufzubauschen und dies als eine absolute Definition in die Köpfe der Menschen
einzubrennen, zeugt von schlimmen Verfolgungswahn und hasserfüllter Einstellung gegenüber
den anders denkenden Menschen.


Die von radikalen englischsprachigen Deafys gesäte Saat des Hasses ist hier bei uns in Dt bei den
radikalen tauben Leuten auf fruchtbaren Boden gefallen.

Mit der scharf gemachten „Audismus-Keule“ und dem sehr ekligen „Bild (siehe oben) im Herzen“
durchs ganze Leben zu wandern finden die radikalen tauben Leute herrlich schön.

Eine hasserfüllte Phase auf alles - Andersdenkende und Hörende - hat somit begonnen.
Eine Fortsetzung des hässlichen CI-Krieg erfolgt nun mit anderen Mitteln.

Die radikalen tauben Leute hier versuchen mit aller Macht die Gehörlosen-Kultur immer im
Zusammenhang mit dem Audismus auszulegen.

Das lehnen die in der hörenden Welt lebenden und arbeitenden gehörlose Menschen strikt ab.
// yz (volltaub – ohne CI)



Mitglied



offline
60 Jahre später ...

Kind: "Opa, hast du früher auch Audisten gejagt?"
Opa: "Nee, nee, ich war inner Widerstand!"

[azzangel]



Mitglied



offline
wap wap wap pur



Mitglied



offline
Miss Sahne,

eigentlich besteht Audismus aus 2 Wörtern, 1. audire, wie du richtig schriebst, aus dem lateinischen, bedeutet hören , 2.-mus, das bedeutet auch was, ich weiß aber nicht was es bedeutet. Vielleicht weiß das hier jemand?

@Hans Busch, das Bild passt etwas zum Audismus, aber nicht speziell, "Unterdrückung" paßt besser zum Bild, meine ich.

Das Bild, das mir bei Audismus vorschwebt sieht eher so aus:

Der Hörende(oder hörend denkende Mensch) spricht zu dem Gehörlosen, dabei hält er dessen Hände fest, artikuliert übertrieben deutlich. Der Gehörlose nimmt ein abwehrende Haltung ein und versucht seine Hände zu befreien.

leider habe ich kein passendes Bild.

b.



Spitzenmitglied



offline
@ Berenice,

-mus?

hm…, da denke ich an Apfel-mus oder Brei.

Auf gut Deutsch wird dann aus der so verqueren Bezeichnung Audismus ganz einfach und verständlich, -Hör-Brei!


Pyros



Zuletzt geändert von Pyros am 29.01.2008, 00:44:10, insgesamt 1-mal geändert.

Rote Karte!
Rote Karte!



offline
@MissSahne: Laut Posting von Bagger Vance hat er richtig eingeschätzt. Siehe: http://www.gl-cafe.de/viewtopic.php?t=3 ... &start=300



Mitglied



offline
Yakamoz, weit gefehlt!

Der Begriff Audismus ist nicht so! Es ist ein Heilungs- und Sensibilisierungsprozess, der uns allen zuguten kommen wird!

Wenn jemand zum Bild was zu stören hat, kann sich doch an den Künstler wenden!

Übrigens, die politische Arbeit und die Forschungsarbeit sind zwei verschiedene Schuhe. Es ist insgesamt ein vielschichtiger Prozess! Hier eine Antwort auf Calva in anderem Posting!

Audismus ist eigentlich klar (siehe Interview mit Baumann), aber wenn man wirklich niemandem Gehör schenken möchte, dann hilft es ja nicht weiter. -smus bedeutet auf lateinisch System.



Rote Karte!
Rote Karte!



offline
Voghel,
der Künstler ist unschuldig, weil er für den Audismus von deinen radikalen
tauben Kumpels eingenommen wird.

Sehen statt Hören hat in einer Sendung vor 2 Wochen gezeigt,
wie problemlos die zwei Gehörlosen Arbeitstelle gefunden haben.
Die Arbeitgeber haben diesen beiden Gehörlosen keinerlei Probleme gemacht.
(Moderator Thomas Zander)

Von Audismus ist weit und breit nichts zu sehen!

Die allermeisten Gehörlosen haben gute bis sehr gute Berufe.
Sie wurden nach Kräften von den Hörenden gefördert.
Bei Audismus - wie du und Kumpels daran so leidenschaftlich festklammerst,
wäre das niemals der Fall. //yz
-



Spitzenmitglied



offline
Voghel,
Yakamoz hat zu Recht angeprangert, das ein ekliges Bild
verwendet für Audismus.
Das Bild ist hochgradig negativ.

An den Künstler wenden?
Dann könnte man auch sagen:
Wem die hörgerichtete Erziehung an Schulen nicht gefällt
kann sich ja an den zuständigen Minister wenden.

Yakamoz, stimmt,
fast alle Gl verdienen ihren Lebensunterhalt selbst nd
viele haben gute Berufe.
Aber sehr gute Berufe? Das haben doch nur sehr wenige Gl.



Spitzenmitglied



offline
@Voghel,

im Wiki habe ich einen interessanten Abschnitt zu Ismen als Dogmata
gefunden.
Die hier heiß diskutierte Bezeichnung "Audismus" kann man auch dazu zählen.

http://de.wikipedia.org/wiki/-ismus


Pyros



Mitglied



offline
CharlyBrown,
Zitat:
Das Bild ist hochgradig negativ.


Ja, Audismus ist ja auch negativ.Was dachtest du?

Pyros
Zitat:
..Ismen als Dogmata... Die hier heiß diskutierte Bezeichnung "Audismus" kann man auch dazu zählen.


Ja da hast du recht. Audismus ist ein Dogma der Päds und Ärzte.

b.



Rote Karte!
Rote Karte!



offline
Hallo Voghel,
kleiner Textauszug:
RECHT / Der Würzburger Rechtsprofessor Horst Dreier soll
Richter am Bundesverfassungsgericht werden

Die Menschenwürde wird antastbar

Am 15. Februar wird gewählt: Im Bundesrat soll Horst Dreier,
Rechtsprofessor aus Würzburg,
als Richter des Bundesverfassungsgerichts bestimmt werden.
Mit ihm käme erstmals ein Mann ins Amt,
der die Menschenwürde für abwägbar gegen andere Rechtsgüter hält.
... // ohne Kommentar - gruss yz

http://www.suedwest-aktiv.de/landundwel ... 94e00601f9
-



Neuling



offline
"Taubsein soll nicht durch die individuelle Wertschätzung
des Gehörs minderbewertet werden."

von Bengie klingt gut, nur es ist nicht passend das Phänomen "Audismus" zu beschreiben, denn es ist eine Zustand, und keine Erklärung, was man machen muss.

"Höherstellung von Hörenkönnen und Lautsprachen gegenüber Gebärdensprachen"

von Hans Busch klingt auch gut,es beschreibt die Zustand. Allerdings fehlt mir da die Beschreibung dass die Kultur der Hörenden auch höher gestellt sind. Und nicht nur Gebärdensprache, sondern auch das Taubsein, Taubheit...

Meine Vorschlag zu Hans Buschs Definition: Höherbewertung von Kultur, Sprache, Identität und Kompetenz der Hörenden gegenüber der Tauben.

Audismus ist eine Zustand und kein Prozess, nochmal betont!


cool@ by cocaboy



Spitzenmitglied



offline
Doofe Hörende, die nichts besonderes können, fühlen sich
als Hörende höherwertig.

Gl, die nur Taubsein als Identiät haben, fühlen die hörendelich
Welt als feindlichen Audismus.

Die Mehrheit der Hörenden und Gehörlosen machen sich keine
Gedanken über "höherwertig".
Die normalen Gl und Hörenden versuchen einfach, so gut wie
möglich miteinander zu leben als Nachbarn und ArbeitskollegenInnen.
Dieses Zusammenleben ist manchmal schwierig, es gibt oft
Missverständnisse.

Das negative Wort Audismus löst keine Probleme, bewirkt nichts
positives, macht nur noch mehr Missverständnisse!



Neuling



offline
Charly Brown,

ja, das Terminologie Audismus führt vielen zu Missverständnisse, denn es ist nur eine Wort für den Zustand, wo die Gehörlosen sich aufgrund der Höherbewertung des Hörens diskriminiert fühlen, egal ob es bewusst oder unbewusst geschieht...

es sei denn zB

- wegen Untertitelmangel
- keine gleichwertige Sprachnutzung
- Paternalismus
- Jobchancen
- Gehaltpolitik --> Gehörlose als Billigarbeitskraft

etc...

Das sind die Ursprünge des Zustands.


cool@ by cocaboy



Mitglied



offline
CharlyBrown,
beschönigst du nicht zu sehr die Lebenssituation der tauben Menschen?

Natürlich bin ich mit dir der Meinung, dass fast alle Gehörlosen ihren Lebensunterhalt verdienen, aber das sagt noch nicht viel aus über die Lebensqualität und die Qualitäten, die die tauben Menschen vorzuzeigen hätten oder die in ihnen stecken.

Ich wundere mich immer mehr, dass du das Buch "Maske der Barmherzigkeit" von Harlan Lane nicht mehr erwähnst, wo du damals oft darauf hingewiesen hast. Ist das Buch dir jetzt zu heiss geworden, weil der Audismus gerade in diesem Buch ausführlich beschrieben worden ist?

Yakamoz, lass mal doch vom Gerede von radikalen Deafys. Das kannst du den anderen, die die Diskussion über die Verbesserung der Lebenssituation wollen und den Glauben an uns fest halten, nicht antun!
Ich könnte auch gegenschiessen, aber das hilft nach unseren langen Diskussionen nicht weiter.

Sag doch mal, wie es mit dem Dreier ist. Wolltest du hinweisen, dass die Menschenrechte verhandelbar sind? Aber das ist jetzt ja nicht mehr so, diese sind unverhandelbar! Die CDU will jetzt nicht mehr Dreier.



Mitglied



offline
Pyros, danke für den Hinweis! Der Google ist doch weitergekommen, schau genauer hin. Der Audismus ist nicht unter dem -ismen als Dogmata zu finden, sondern unter -Ismen als Geisteshaltung und Lebenseinstellung, so lass ich hier zitieren (Link siehe oben im Posting von Pyros)

Ebenfalls ohne dogmatischen Einschlag, wenn auch mit der Bedeutung der grundlegenden, verallgemeinernden Einstellung verknüpft, sind Pessimismus, Idealismus, Zynismus (hier auch: Zyniker und zynisch statt „Zynist“ und „zynistisch“). Daraus folgen gewöhnlich keine diskriminierenden Praktiken in Form von Äußerungen, Verhalten, Taten, Regelungen usw. Andere Geisteshaltungen, die manchmal unbewusst sind, jedoch allgemein gehalten werden, führen zu Diskriminierungen gegen gesellschaftlich schwachen Bevölkerungsgruppen Rassismus, Alltagsrassismus, Sexismus, Antisemitismus, Homophobismus, Monolingualismus, Ethnozentrismus, Audismus, Ableismus. Solche Diskriminierungen bilden einen festen semantischen Bestandteil dieser Ismen. Manche davon haben ihre entsprechenden Anti-ismen, worin bestimmte Maßnahmen zur Verringerung der diskriminierenden Praktiken und Einstellungen zusammengefasst werden: Antirassismus, Antisexismus, Antihomophobismus.



Spitzenmitglied



offline
Voghel, Du missverstehst etwas grundsätzlich in meinen Postings.
Ich habe immer wieder darauf hingewiesen, das Gl im Berufsleben
sehr benachteiligt sind und es damals ein Erfolg war, das Gl als
Schwerbehinderte anerkannt sind.
Den Schwerbehindertenstatus wollen jetzt einige radikale Deafys
abschaffen. Das halte ich für einen grundfalschen Weg.
Den Lebensunterhalt verdienen die meisten Gl.
Leider meistens nicht viel mehr als eben den Lebensunterhalt.
Und mit solchen akademischen Theorien über Audismus wird das
Zusammenleben der Gl mit den Hörenden nicht besser sondern
mit neuen Missverständnissen belastet!

Anscheinend verwechselt Du mich? Harlan Lanes Buch
Maske der Barmherzigkeit hab ich nicht in meinen Postings erwähnt.
Und wenn doch, muss es lange her sein und ohne Zusammenhang
mit diesem Thema hier.



Rote Karte!
Rote Karte!



offline
Voghel,
die Zeiten haben andere aufgeschlossenere hd Menschen hervorgebracht,
die behinderten Menschen bekommen alle nötigen Unterstützungen.
Das Diskrimi-verbot zeigt große Wirkung.

Und "Barmherzige Masken" die habe ich hautnah erlebt,
das waren die matronigen Internatshausmütter-und Schlafsaal-Erzieherinnen und
die anderen "Ich mach das für dich-Menschen", und das war mal gewesen.
Heute werden sogar erwachsene Kinder betreut von Soz-pädis - es geht auch nicht anders.

Viele sagen "in der Haut von Helfern" will ich nicht stecken.
Die mit dem "Helfersyndrom" sind selbst akute Problemfälle.

Wäre man/ frau doch besser Architekt oder Maschinenbauingingenieur,
da könnte man/ frau große Werke der Menschheit hinterlassen. ;-)
Und Handwerksberufe sind auch wertvoll.

An die Adresse der "radikalen tauben studierten Kopfleute":
Vom Erklären und Beraten und Trommeln, vom Mahnen und Warnen
haben sich die Leute nicht erholt, und wollen davon nichts wissen. // yz
---



Spitzenmitglied



offline
@Voghel,

mit dem Internet scheinst du doch noch ein paar kleine Probleme zu haben. [smile]
Der Unterschied zwischen Google und Wkipedia
ist dir scheinbar noch nicht ganz klar.

Allerdings, dein Zitat liegt so ganz auf der Linie deines Gurus!

Mein Posting mit Link zu Wikipedia wurde im Cafe am
29.01.08 um 15:15:24 Uhr registriert.

Rund sechs Stunden später, um 21:48 Uhr, wurde die von mir
verlinkte Wiki-Seite „-ismus“ erheblich erweitert und ergänzt.
Man kann das hier sehr gut erkennen:

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=-ismus&diff=41817543&oldid=41063615


Die rot markierten Zeilen wurden von einem User mit der
IP-Nr. 141.154.202.252 hinzu gefügt.
Aber auch bei den Zeilen 109 (Audismus), 176, 231 und 354 gab es Neueinträge.

Am 31. Jan. 2008 um 0:33 Uhr wurde von IP-Nr.
151.203.14.227 noch einmal eine weitere Ergänzung eingefügt.

Hier gut zu erkennen:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=-ismus&diff=prev&oldid=41867334

Es ist natürlich reiner Zufall, dass beide IP-Nummern
141.154.202.252 und 151.203.14.227 zum Pool des
amerikanischen Internet-Providers Verizon Internet Services Inc. gehören.


Der Satz "Solche Diskriminierungen bilden einen festen
semantischen Bestandteil dieser Ismen", sagt mehr als genug,
dass der Wind hier heftig aus Boston weht. [roll]

Alles klar?


Pyros



Mitglied



offline
Pyros, in Ordnung, ich wusste vorher nicht, dass die Wikipedia-Site über -Ismus aktualisiert wurde. Inhaltlich stimmt es mit neuen Einträgen im ganzen auch so.

Pyros, CharlyBrown, Yakamoz:
Die Deaf Studies stehen nicht alleine da. Schau doch bei anderen Forschungen herum: Disability Studies, Rassismusforschungen, Gender Studies usw. aussieht. Unser Freund Wikipedia ist gerne da ;-)

Dafür ist die hochinformative Seite von der bekannten Professorin für Psychologie, Birgit Rommelspacher mit vielen PDF-Artikeln auch geeignet! - http://www.birgit-rommelspacher.de

In Deutschland findet man allerdings das Wort Ableism nicht verbreitet, das wird bei uns eher als Behindertenfeindlichkeit beschrieben – dazu wird die Diskriminierung bei Menschen mit Behinderungen in hervorragender Weise beschrieben, wie Lukbo einmal hingewiesen hat:
http://www.birgit-rommelspacher.de/wie_ ... ierung.pdf

Ich zitiere hier mal die hervorragende Zusammenfassung aus ihrem Artikel:
„Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Diskriminierung immer auch der Interpretation durch die Diskriminierten bedarf. Erkennen sie sie nicht als eine solche, ist die Gefahr gross, dass sie sie als „normal“ oder gar als „gerechtfertigt“ akzeptieren.
Diskriminierungen können aber auch zurückgewiesen werden. Voraussetzungen dafür ist allerdings,
- dass die Diskriminierung identifiziert und erkannt wird
- dass ihr die richtigen Ursachen zugeordnet werden und
- dass es Unterstützungsmöglichkeiten gibt, um sich dagegen zu wehren.
Gerade letzteres ist angesichts der symbolischen Diskriminierung, d.h. dem Unwichtigmachen, dem Des-Interesse und der De-Thematisierung, der Behinderte vielfach ausgesetzt sind, von ganz entscheidender Bedeutung.“

Wir haben im Prinzip das gleiche Ziel. Wir sollen uns doch zutrauen können, dass wir die Diskriminierungen identifizieren und diskutieren. Wir brauchen selbst aktiv zu werden und nicht einfach auf die vorhandenen Gesetze hinzuweisen, ohne selbst damit richtig handeln zu können. Gerade das Erklärungsmodell Audismus hilft uns weiter, die offenen, versteckten, individuellen, institutionellen, symbolischen Diskriminierungen zu identifizieren und zu interpretieren. Natürlich ist nicht von heute auf morgen zu erwarten. Wir müssen halt uns zutrauen und vertrauen können! Jede Zeit braucht ihre Antworten!



Spitzenmitglied



offline
Liest mal diesen Artikel, aber vor allem die Kommentare von User zlozale!
http://science.orf.at/science/news/150702

Auszug aus den Kommentartexten, dies auch um Diskriminierung zu dokumentieren.

    * ich bin der meinung, dass es kindesmisshandlung ist, einem kind, bei dem dies medizinisch möglich wäre, KEIN ci zu geben!

    * tut mir leid, ich finde nicht, dass es das recht der eltern sein soll, zu entscheiden, dass das kind schwer behindert sein soll. sind sie gegen ein ci trotz medizinischer indikation, wuerd ich ihnen vorübergehend die obsorge entziehen, das ci implantieren und dann per gerichtlicher anordnung das kind zum hörtraining schicken und die eltern dazu verpflichten, dassdas kidn das ci traegt (die obsorge wird den eltern zb auch jetzt schon entzogen, wenn sie - wie gelegentlich zeugen jehovas es tun - aufgrund abstruser ideen ihren kindern eine lebensrettende bluttransfusion verwehren)


Diese Gedanken - z.B. Zwang durch richterliche Anordnung - gab es auch
schon mal vor oder während des Dritten Reiches. Unter uns laufen noch
vereinzelt Spinner herum. Zu der damaligen Zeit gab es Österreicher, die
noch eifriger als Deutsche die Nazi-Gesetze vollzogen hatten.


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D




 Definition von „Audismus“





Suche nach:
Gehe zu:  




Kontakt: info(at)gl-cafe.de

Powered by phpBB © 2000, 2002, 2005, 2007 phpBB Group
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de