Pyros, in Ordnung, ich wusste vorher nicht, dass die Wikipedia-Site über -Ismus aktualisiert wurde. Inhaltlich stimmt es mit neuen Einträgen im ganzen auch so.
Pyros, CharlyBrown, Yakamoz:
Die Deaf Studies stehen nicht alleine da. Schau doch bei anderen Forschungen herum: Disability Studies, Rassismusforschungen, Gender Studies usw. aussieht. Unser Freund Wikipedia ist gerne da ;-)
Dafür ist die hochinformative Seite von der bekannten Professorin für Psychologie, Birgit Rommelspacher mit vielen PDF-Artikeln auch geeignet! -
http://www.birgit-rommelspacher.de
In Deutschland findet man allerdings das Wort Ableism nicht verbreitet, das wird bei uns eher als Behindertenfeindlichkeit beschrieben – dazu wird die Diskriminierung bei Menschen mit Behinderungen in hervorragender Weise beschrieben, wie Lukbo einmal hingewiesen hat:
http://www.birgit-rommelspacher.de/wie_ ... ierung.pdf
Ich zitiere hier mal die hervorragende Zusammenfassung aus ihrem Artikel:
„Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Diskriminierung immer auch der Interpretation durch die Diskriminierten bedarf. Erkennen sie sie nicht als eine solche, ist die Gefahr gross, dass sie sie als „normal“ oder gar als „gerechtfertigt“ akzeptieren.
Diskriminierungen können aber auch zurückgewiesen werden. Voraussetzungen dafür ist allerdings,
- dass die Diskriminierung identifiziert und erkannt wird
- dass ihr die richtigen Ursachen zugeordnet werden und
- dass es Unterstützungsmöglichkeiten gibt, um sich dagegen zu wehren.
Gerade letzteres ist angesichts der symbolischen Diskriminierung, d.h. dem Unwichtigmachen, dem Des-Interesse und der De-Thematisierung, der Behinderte vielfach ausgesetzt sind, von ganz entscheidender Bedeutung.“
Wir haben im Prinzip das gleiche Ziel. Wir sollen uns doch zutrauen können, dass wir die Diskriminierungen identifizieren und diskutieren. Wir brauchen selbst aktiv zu werden und nicht einfach auf die vorhandenen Gesetze hinzuweisen, ohne selbst damit richtig handeln zu können. Gerade das Erklärungsmodell Audismus hilft uns weiter, die offenen, versteckten, individuellen, institutionellen, symbolischen Diskriminierungen zu identifizieren und zu interpretieren. Natürlich ist nicht von heute auf morgen zu erwarten. Wir müssen halt uns zutrauen und vertrauen können! Jede Zeit braucht ihre Antworten!