Black Shadow
Gibt es bei dir was neues?
Bei mir lief es so ab:
Es wurden 20 Kandidaten eingeladen, alle waren Hochschulabsolventen und alle hatten Business-Klamotten (13 Männer und 7 Frauen).
Am Anfang wurde uns die Firma präsentiert, was die Firma macht. Anschliessend wurde genau erklärt, was die Firma von den Kandidaten erwartet und was im Job gemacht werden muss. In diesem Fall ging es um einen Traineeplatz.
Zum Schluß der Präsentation wurden wir aufgeklärt, wie der Tag abläuft, was wir machen müssen.
Auf jeden Fall musste jeder einen Eignungstest am PC und ein Interview (Vorstellungsgespräch) machen.
Ich wurde als erster zum Interview aufgerufen. Die Gebärdensprachdolmetscherin, die für mich die Präsentation gedolmetscht hatte, kam auch mit. Beim Gespräch konnte ich die Fragen gut verstehen, deswegen musste die Dolmi nicht mehr übersetzen.
Beim Interview wurde ich von einer Psychologin befragt und von einer zweiten Psychologin beobachtet. Beide machten sich immer wieder Notizen, darüber was ich sagte und wie ich mich verhielt.
Es kamen folgende Fragen:
Warum möchte ich mich für diese Firma bewerben, warum ausgerechnet dort. Was sind meine Ziele in dieser Firma und was will ich erreichen? Ich musste meinen Lebenslauf erzählen. Dann wurden noch Fragen auf Englisch gestellt, die ich auch in Englisch beantworten musste. Da musste ich ein oder zwei mal die Psychologin darum bitten, die Frage zu wiederholen, dann verstand ich wieder alles. Es wurde gefragt, was meine Stärken und Schwächen sind und was Teamfähigkeit für mich bedeutet.
Ich selbst konnte gut reden und habe auch vieles erzählt, dabei muss man aber immer locker bleiben, denn die Pschologin beobachtet die Kandidaten die ganze Zeit.
Am Ende konnte ich selbst noch ein paar Fragen stellen. Ich gebe zu, ich habe nicht mit einem Vorstellungsgespräch gerechnet, aber da ich an der Uni schon einiges über Vorstellungsgespräche mitbekommen habe, konnte ich mich gut improvisieren :-)
Das dauerte 45 Minuten.
Nach dem Interview erhielt ich Essensgutscheine für mich und meine Dolmi, so durften wir uns in der Kantine verstärken und die Dolmi verabschiedete sich dann von mir, da ich beim anschliessenden Eignungstest am PC keinen Dolmi brauchte.
Der Eigungstest am PC:
Es wurden Fragen zu 5 verschiedene Kategorien gestellt, die man zu beantworten hatte:
zwei zahlengebundene Test: eines mit mathematischen Operationen, also mit plus, minus, geteilt durch, mal
Dabei wurden verschiedene Testaufgaben gestellt, die immer schwieriger wurden: Ich musste anhand der Zahlen, die gezeigt wurden, herausfinden, welche Operationen (+,-,*,/) verwendet bzw. nach welchen Regeln gerechnet wurde:
Beispiel:
18 19 21 22 24 25 27 28 30 ?
Bei genauerem Betrachten der Reihe fällt relativ schnell auf, dass hier abwechselnd mit 1 und 2 addiert wird. Die richtige Lösung ist daher 31.
Ein weiteres Beispiel:
528 264 270 90 96 24 30 6 12 ?
Hier gestaltet sich die Suche nach einem Aufbauprinzip schon etwas schwieriger. Diese Reihen befinden sich oft im mittleren oder hinteren Aufgabenbereich von Tests. Versuchen wir trotzdem die Struktur dieser Reihe zu erfassen: Die Erstellung der Differenzen zwischen den einzelnen Gliedern führt zu folgendem Muster:
-264 +6 -180 +6 -72 +6 -24 +6
Es fällt auf, dass in jedem zweiten Schritt mit 6 addiert wird. Somit haben wir schon einen Teil der Regel erfasst. Kommen wir nun zum anderen Teil der Regel: Da die Differenzen zwischen dem ersten und zweiten, dritten und vierten Glied etc. unregelmäßig fallen, ist eine Subtraktion als zweiter Teil der Regel wohl ausgeschlossen. Jedoch geben uns die stark abfallenden Differenzen einen anderen Hinweis. Da die Glieder der Zahlenreihe bei der gesuchten Operation stark fallen, liegt die Vermutung, dass dies durch eine Division verursacht wird, nahe. Dividieren wir also das zweite Glied durch das erste Glied, das vierte durch das dritte usw. und setzen diese anstelle der ersten, dritten, fünften und siebten Differenz unseres „Versuchmusters“:
:2 +6 :3 +6 :4 +6 :5 +6
Der zweite zahlengebundene Test war ein Test mit Statistischen Tabellen und Diagrammen. Man musste anhand der Tabellen und Diagrammen herausfinden, wo was am größten, am kleinsten ist usw.
Es gab 20 Aufgaben und man hatte 30 Minuten Zeit.
Z.B. kam eine Tabelle mit 10 verschiedenen Bundesländer. In jedem Bundesland wurde die Einwohnerzahl mitgeteilt. Neben der Einwohnerzahl gab es auch eine weitere Zahl, die die Anzahl der Zeitungsleser in diesem Bundesland erfasst. Nun sollte herausgefunden werden in welchem Bundesland die wenigsten Zeitungsleser pro Einwohner gibt. z.B. Hamburg hat 1.700.000 Einwohner und 30.000 Zeitungsleser, NRW hat 17.000.000 Einwohner und 680.000 Einwohner. In diesem Fall hat Hamburg, im Vergleich zu NRW, weniger Zeitungsleser pro Einwohner als Hamburg.
Es gab 20 Aufgaben und man hatte 30 Minuten Zeit.
Beim Logik-Test wurde die logische Kombinationsfähigkeit, also den IQ, getestet. Solche Test sind bekannt. - 30 Aufgaben in 30 Minuten
Beim Deutsch-Sprachtest musste versucht werden, den Inhalt von einem Text zu verstehen und aus 5 verschiedenen Antworten, die sich sehr ähnlich sind, die eine Antwort herausfinden, die den INHALT vom Text wiedergibt.
Beim Englisch-Sprachtest musste man mit dem Multiple-Choice-Verfahren (aus 5 Antwortmöglichkeiten, die richtige Lösung anklicken).
Es wurden Sätze mit Lücken gezeigt. In der Lücke sollte aus den Antworten die richtige Lösung angeklickt werden. Es wurde zum Teil auch die Grammatik getestet. Meistens waren es umgangssprachliche Vokabeln, aus denen die richtige Lösung ausgewählt werden musste.
50 Fragen in 30 Minuten.
Von den 20 Bewerbern werden nur 2 Kandidaten ausgewählt...
mal schauen :-)
Frage nicht: warum etwas NICHT geht - sondern: Was kann ich tun, DAMIT es geht!
________________
Suomi on ihanaa :-)
|