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Virtuelles Kommunikationsforum für Gebärdensprachnutzer
Aktuelle Zeit: 18.04.2024, 12:13:26





 Geb.sprache in der Ausbildung der Ärzte


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Quelle: www.taubenschlag.de

Bisher galten Mediziner in Bezug
auf die Gebärdensprache als unbelehrbare
Betonköpfe. Das soll nun anders werden. Das zumindest
fordert Prof. Pagel, stellv. Direktor des Instituts für Physiologie
der Universität zu Lübeck.
http://www.physio.uni-luebeck.de/index. ... /pagel.htm

Was er in seinem Aufsatz "Historische Anmerkungen
zur Kultur und Kommunikation Gehörloser" schreibt,
ist für einen Mediziner wirklich revolutionär, und wir
können ihn nur bejubeln. Wenn seine Ausführungen
dazu beitragen, seine Kollegen von der starren
Anti-Gebärden-Haltung abzubringen, dann ist das
sicher ein gewaltiger Fortschritt.

Die Zusammenfassung seines Artikels:
Die Unterdrückung der natürlichen Kommunikation
Gehörloser mittels der Gebärdensprache hat
jahrtausendelange Tradition. Der Grund hierfür
ist letztlich in einem einzigen historischen Irrtum
zu suchen: In dem Begriff ‘Wort’ wird bisher im
Allgemeinen lediglich das ‘gesprochene Wort’ impliziert.
Wird hingegen nach Noam Chomsky Sprache als
‘Korrespondenz zwischen Signalen und Bedeutung’
definiert und somit das ‘gebärdete Wort’ mit einbezogen,
lösen sich die meisten Widersprüche auf.

Hier ist eine Korrektur in unseren Köpfen erforderlich.
Ein erster wichtiger Schritt, um die Gebärdensprache
in angemessener Form zu propagieren, wäre,
sie in das Curriculum für Humanmediziner zu verankern.
Die von Emotionen geprägte Diskussion um die
Cochlea-Implantate könnte dann eher auf einer
sachlichen Grundlage geführt werden.

Der Artikel:
http://www.taubenschlag.de/kommunikatio ... /pagel.pdf



Spitzenmitglied



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ja das habe ich auch gelesen.

hoffe das es nicht nur auf dem Papier bleibt.


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*Des Menschen Wille ist sein Himmelreich*



Spitzenmitglied



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stimme deafochse zu,
hoffentlich, dass es verwirklichen wird!



Mitglied
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Ich wurde bereits 2 x in einer hörende Berufsschule eingeladen, um einen Referat in die gehörlosen Kultur und deren Gebärdensprache zu halten.

Von den angehenden Arzthelfer/innen wurde das Thema sehr interessiert aufgenommen und haben mir Fragen in den Bauch gelöchert. Dabei hat mir
der Lehrer auch erzählt, dass sie im Moment das Buch "Jenseits der Stille" durchnehmen und ob dieses auch der Tatsachen entspricht und was ich von
dem Buch halte etc.

Ich fand es toll, dass eine hörende Berufsschule das Thema "Gehörlosigkeit" aufgefangen hat.


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