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Virtuelles Kommunikationsforum für Gebärdensprachnutzer
Aktuelle Zeit: 19.03.2024, 04:22:44





 Wofür Gebärdensprache- sie können doch lesen!


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gehörlosenfreak
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@irrer Vogel,
ok, wie du deine Paradies vor deinen Augen haben willst, ist deine Sache. Ich verstehe du willst nur etwas "vorschlagen", aber trotzdem kann ich nur sagen, dass du tief im Inneren nicht akzeptiert dass du nicht oder schlecht hörst.
"Es gibt leuten die leben lang rein LBG unterhalten" - ist genauso zu bewerten wie die GL die glauben sie sind schwerhörig. LBG bedeutet Lautsprache begleitende Gebärden. Das heisst, JEDES Wort in der Lautsprache müsste durch Gebärden ersetzt werden, einschliesslich die Artikeln. Was glaubst wie "angenehm" es ist diese Gebärden ständig zu wiederholen? Darum gehts hier ja doch nicht...
Glaubst du das lautsprache genauso wie Schriftsprache ausgedrückt wird? Kommunikation ist eine Dialog indem ein Thema sich gegenseitig aufbauen mit Wissen anderer. Zu sprechen wie in der Lautsprache wäre ein Monolog (am besten bei einem Kabarett) oder bei eine Lesung, Buchvorstellung. Glaubst Kommunikation im Dialog klappt ein langer Abend in Schrift?

"Ableinen" gibts übrigens nicht in der deutschen Sprachgebrauch. Weisst du, ich bin noch jung, ich habe noch vor die österr./deutsche Sprache weiter zu lernen und mich zu verbessern. Aber NIEMALS werde ich mich von der GS trennen.
Wenn du dein Glück in der Schriftsprache ohne GS findest, wünsche ich dir alles Gute :)

deafmax


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@irrer Vogel

Du schriebst, dass es eine Utopie ist, Stimme und Hände nicht zu benutzen. Warum hier die Diskussion? Was ist dein Ziel? [neutral]



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Das wundere ich mich auch.. ;)


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Ich verfolge nicht alle Diskussionen. Ich bin über den Thread von Irrer Vogel schockiert. Ich fühle mich so an, also ob er uns den sprachliche Genozid ausübt oder zwar uns mit der Gebärdensprache diskriminiert.

Dieses Problem habe ich einen Zeitlang recherchiert, warum tortzt Gebärdensprache kein oder ermässige Deutsch schreiben können. Ich fass mich mit kurzem Antwort:

- unklare schulische Struktur- und Qualitätskonzept zwischen schriftdeutsch und GS
- Schriftdeutsch sind Zwangssprache (Entschied Mailand 1881)
- Durch das nichthören können wir die Schriftdeutsche Grammatik nicht neues Lernen und Entwickeln lassen.
- Schriftdeutsch sind in der soziologische-kulturelle Gebärdensprache unbedürftig und wirkt zur unfreiheitliche Ausdruck, bzw. Kommunikation.

Ich bin in der Meinung, dass Irrer Vogel das Soziologie, Geschichte und Politik sich respektieren sollen.

Bestem Dank für Kenntnisnahme.


Deafculture is in my Heart!



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@gulfair, natürlich respektiere ich die Gebärdensprache. Davon sollt ihr auch
Schriftsprache bzw Lautsprache respektieren. Genozid ist/war nicht mein
Absicht. Ich glaube, vielleicht müssen wir das Wort "Vielfältigkeit" lernen.
Noch hättest du alle Diskussionen lesen sollen, um es besser zu verstehen.

Eins verstehe ich nicht, was du meinst. Schriftdeutsch sind Zwangsprache.
Ich finde es nicht, da die Schriftsprache in 20 und 21 Jahrhundert eine
Grundlage unsere Leben gehört. Ich weiss auch, dass nicht jeder (auch
Hörende) die Schriftsprache beherrschen, d.h. es ist auch für Hörende
Zwangsprache, oder?

Wegen nicht nicht hörende können wir die Schriftsprache nicht mitfolgen?
Quatsch, wir können mitfolgen, weil wir, visuelle Menschen, die
Schriftsprache überall sehen können. Nur müssen wir fleißig lesen und
schreiben.


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@irrer Vogel,
du fragtest (am 21.03.07, siehe oben), ob du es schaffen würdest, einen Monat lange unter Leuten NUR schriftlich zu kommunizieren, AUCH unter Gehörlosen.
Ich glaube, JAWOHL, du würdest es schaffen! Du bist ja ein Typ, der alles herausfordern will, auch dich selbst. Du magst das harte Disziplintraining ja gerne, oder? ;)


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Habe keine Zeit, die ganze Seiten durchlesen, musste gleich weg. Ich kann später nochmal lesen.

Also, irrer Vogel: Ich mache nur kurz. Es ist ganz einfach. Natürlich können die Gehörlose auch lesen ohne die Gebärdensprache. Aber, vielen Menschen und auch die Gehörlosen haben nicht viel Zeit, immer auf Papiere zu schreiben und lesen. Dafür ist die Zeit Verlust. Schneller geht per Gebärdensprache oder einen Dolmetscher. So dass auch gute Zeit annehmen. Es ist Vorteil.

Überigens, was ist mit Hören? Die Gehörlosen können nicht hören, wenn die Menschen reden. Also, beherrschen die Gehörlosen die Gebärdensprache und ne Unterstützung einen Dolmetscher.

Es ist ein sehr guter Vorteil mehr die Gebärden als immer nur am Lesen.

Das war's. Viele hörende Menschen interessieren sehr die Gebärdensprache und finden sehr gut. Genauso wie meine Geschwister und die Familie (die können aber nicht gebärden, sondern versuchen als Körpersprache zu beherrschen).



3. Fotograf ´09
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@irrer Vogel,Mensch!Ich habe eine interessante Frage für dich!Hoffentlich antwortest du ehrlich. [smile]
Was ist mehr gemütlicher: die liebe Wörter zu Schatz mit der Gebärdensprache in den romantischen Platz ausdrucken oder die liebe Wörter zu Schatz mit dem Schrift in den romantischen Platz ausdrucken?



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@deafmax, ich beantworte deine Frage vom 26.03.07
Ich möchte mich nicht über die Gl-idenität diskutieren, ob man nicht
akzeptieren, dass man schlecht hören.
Ich habe natürlich manchmal die Wünsch, dass ich hören kann, aber mir
macht es nichts aus, dass ich gehörlos bin, ich komme es auch zurecht.
Es gehört nicht zu Thema, okay?

Ich verstehe nicht, warum bewertest du, deafmax, LBG sehr schlecht, ich
finde LBG auch schöne Sprache, denn sie hat viel mehr Wortschatz
gegenüber Gebärdensprache. Okay ich nehme an, dass Gebärdensprache
nur kurzem entdecken worden. Natürlich haben viele Leute schon früher in
Gebärdensprache unterhalten, aber sie versuchen immer in richtig
Deutschgrammatik, also LGB, zu unterhalten, aber sie wissen trotzdem
nicht, dass sie jedoch den Grammatik der Gebärdensprache und
Lautsprache zu vermischen, wie meine Deutsch in Schriftsprache, denn ich
kann beide Sprache nicht trennen. Ich wiederhole meine alte Posting
wieder, wenn man gebärdet, egal welche Grammatik sie nehmen, DGS
oder LBG, wird sie am Ende überwiegend Gebärdensprachengrammatik
nehmen, denke ich. Deafmax, ich glaube du akzeptiere tief im Inneren die
Lautsprache bzw Schriftsprache nicht, indem du immer wieder sagst, dass
es monoton ist, aber es ist leider nicht. Vielleicht fehlt es dir kreativ.

Danke für deine Glückwunsch. Es war wirklich eine Kompliment für mich.

@hans, Danke für deine Motivation, ich teste es gern, nur muss ich eine
Monat auswähle, wann ist es für mich passend, ohne eines Tages Sünden
zu machen.

@felmine, ich gebe natürlich zu, dass ich es auch finde, dass
Gebärdensprache schöne Sprache ist, aber ich glaube, wenn man richtig
Deutsch schreiben möchte, muss man Gebärdensprache für eine Weile
weglassen, um richtig zu konzentrieren, z.b. wenn man Englich in
Deutschland lernen, kommt man nicht so schnell weiter, als wenn man in
England englisch lernt, es ist genauso wie bei Gebärdensprache und
Schriftsprache.

Bei Liebe braucht man auch kreativ, es klappt auch bei Schriftsprache.
Vielleicht kannst du auch versuchen.


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gehörlosenfreak
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@irrer Vogel,
LBG ist keine Sprache, sie ist nur eine Ergänzung zur Lautsprache, die Grammatik ist die Lautsprache und bei LBG ist die Gebärden eine Ergänzung dazu. Wenn man LBG exakt wörtlich nimmt, müsste man JEDEN vorhandene Wörter gebärden, einschliesslich Beistich, Fragezeichen etcetera.
Versuche mal eine A4 Seite durchgehend zu LBGieren. "Schön"? In GS wärest du mind 10x schneller fertig.

Ich akzeptiere die Schriftsprache voll, ich liebe es nahezu, auch wenn ich nicht sonderlich gewandt bin und noch viel lernen muss. Aber auf die GS würde ich niemals mehr verzichten. Ich war mal fast rein Laustsprachist und anderen haben davon profitiert, ich nicht, ich habe schlechte Lippenablesefähigkeit, was habe ich den davon?

Ich meine nicht mit monoton, dass die Lautsprache nach Schriftsprachumfang "fad" ist, sondern die Wörter in der Sprache selbst wird sentiquell dargestellt - also in der Reihenfolge nach - und bewundern kann man diese Sprache nur nach dessen Inhalt. Schriftsprache überträgt nur die Inhalt, verschönern kann man höchstens mit Schrift. Schönheit und Kreativität kann man bei Schriftsprache nichts machen, Lautsprache schon, denn da kommts in Kombination auf die Betonung an. Und Gebärdensprache genauso: Inhaltlich und Ausstrahlung mit Gebärdensprache. Manche GLs mit ihre authentisch reinen GS sind fantastisch als die meinsten Gehörlosoralierten. Ein Mischmasch aus der Grammatik der Deutschen Sprache und GS liegt mir nicht an, diese sind nur durch Minderwertigkeitskomplexe entstanden. Für mich gilt: Entweder Lautsprache oder Gebärdensprache aber nicht beide zusammen! Schriftsprache ist sowieso ein muss, aber ohne GS kommt nich in Frage.

Du kannst romantische Briefe schreiben, die Metapher wird vom Autor sinnlich durch Buchstaben und Wörter zum Leser übertragen. Wenn du berauscht und fasziniert bist denkst du dabei an den Autor (deine Liebsten oder so), aber nicht an die Buchstaben, Wörter...
Bei einer Romanze in GS oder Lautsprache (bin neutral) ist die Übertragung mit der Person in einem, da kannst du leicht dazu verführt werden die Person zu umarmen und gar küssen. Aber im Brief? Da hast nur Papier und vermisst den Autor. Also Schreiben is voll ok, nur ohne GS oder LS gehts nich.

Und zuletzt nochmals: LBG ist keine Sprache. Höchstens ein schlechten Frustabbauer, weil man in Lautsprache nicht verstanden wird. Mehr nicht.

lg deafmax


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Ich bin taub, ergo bin ich.



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@deafmax,
ich genieße DGS.
Ich genieße LBG.
Ich genieße „Schriftsprache“.
Ich genieße „Lautsprache“ (nur abgelesene und geschriebene Lautsprache, versteht sich).
Ich genieße jeden Buchstabe (als kalligraphische Schönheit, egal in welcher Sprache).
Ich genieße jede Hässlichkeit (leider nur von Menschen erfunden) als Schönheit für sich.
Ich genieße den stereotypischen Satz „Ich genieße …“
Ich genieße nicht nur den Inhalt sondern auch dessen Sprache.
Ich genieße einfach alles!

Lass den irren Vogel doch auch genießen. ;)

@irrer Vogel,
bin gespannt, ob du überhaupt anfangen und diese „Durststrecke“ überleben wirst. Viel Erfolg und viel Spaß! ;)


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    (..) ich finde LBG auch schöne Sprache, denn sie hat viel
    mehr Wortschatz gegenüber Gebärdensprache.
Da kann man Deutsch sehr schlecht mit DGS vergleichen. Ist
dir der Spruch "Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte." bekannt?
Das kann man auf DGS übertragen!



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@irrer Vogel

LBG hat mehr Wortschatz??? Gebärden meinst du? Wenn ja, dann frage ich dich, wie du denn draufkommst?
Die Gebärden kommen aus der DGS, daher muss die Anzahl der Gebärdenvokabeln in der DGS viel größer sein als sie in der LBG benutzt werden, weil es viele Gebärden gibt, die in deutscher Sprache nicht gibt.

Wenn du meinst, dass deutsche Sprache einen größeren Wortschatz als DGS hat. Ich weiß nicht, ob Gebärden Wörter entsprechen. Vielleicht hilft uns Hartmut weiter.

Will noch mal betonen, dass LBG keine Sprache ist.



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Ist doch egal, ob die eine Sprache mehr, schneller oder schöner als die andere ist. Alle Sprachen sind eben sehr verschieden. In einem bestimmten Bereich ist die eine mehr und schneller als die andere und dafür in einem anderen weniger und langsamer. Trotzdem sind alle in andere doch irgendwie übersetzbar bis zur Zufriedenstellung. :)


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@yippiee,

machst du Witze? :D

Zitat:

Wenn du meinst, dass deutsche Sprache einen größeren Wortschatz als DGS hat.


Bildlich ausgedrückt ist LBG der Wort-Anhänger von gesprochenem Deutsch.
Die LBG visualisiert parallel zur Aussprache die Worte.

Jeder Dolmi hat so seine Probleme, wenn er "Fachsprache" dolmetschen soll,
weil ihm dann die Gebärden fehlen.
Dann bleibt nur fingern übrig. Oder neue Gebärden erfinden.

Der Wortschatz der DGS ist jedenfalls bedeutend kleiner im Vergleich zur dt. Sprache.

Kannst du z.B. einen Artikel vom SPIEGEL über die Nano-Technologie
so in DGS wiedergeben, dass es ein GL versteht?

Ich bin öfter froh, wenn meine hörenden Gesprächspartner LBG verwenden.
Dann verstehe ich beim Ablesen viel mehr.

Ob Hörbehinerte untereinander lieber DGS oder LBG verwenden, entscheiden oft die Leute automatisch.

Ich kenne etliche Hörbehinderte, die sich je nach Gesprächspartner mehr wie SH verhalten und mit Lautsprache
und LBG kommunizieren, aber bei anderen Personen wieder die DGS verwenden.

Darum, - es lebe die Kommunikationsfreiheit. [smile]


Pyros



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Man sollte einen Kugg veranstalten, wo es um Schriftsprache/Lautsprache vs. Gebärdensprache geht!

Ich würde dahin mit 100%-sicherheit kommen und alle anderen Termine liegenlassen ...

Ich kann`s mir nicht erklären, aber ich glaub jedenfalls, man kann alles
in GS ausdrücken, wie man es in Schriftsprache ausdrücken kann.
Aber trotzdem hab ich jahrelang auch den Eindruck, daß mir in der GS
die Hälfte naja 1/3 an Wortschatz fehlen [confused] [sick] [crap]



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



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:)

hab dann und wann mit gl studentinnen auf hohem Niveau GSiert, für besondere Wörtern fingerieren wir einfach und wenns wiederholt, gsmäßig "weisstdu". Denn wie immer schon gesagt, gs fehlt in der bildung, daher Folge nich verwunderlich.

Ich kann auch nich sagen, schwimmen is scheisse, weil nur die wenigsten und trainierten 100mKraul unter 1:01 Min schaffen. Man braucht einfach Training und Routine. Dasselbe is mit GS. Wahrhaben oder Verstehen tun das nur wenige, leichter ist darüber zu nörgeln, wie schwach,kleinschätzig.mistig die GS in der Vokabular ist. Man wächst ja nich anders auf.

@lim, is ned gegen di gemeint, es liegt einfach den meisten im Blut das Gefühl zu haben GS habe weniger Wortschatz. I teile diese Meinung nich, es ist sprachkulturell bedingt nich notwendig mehr zu haben. Andererseits wie geschrieben zu wenig "Beschäftigung" in der Bildung und Erziehung, daher l [ops] gisch.

lg deafmax


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Zitat:
es ist sprachkulturell bedingt nich notwendig mehr zu haben


Da hast du recht. Belassen wir uns drauf [wink]



Spitzenmitglied



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@yippie,
Wortschatz der Sprachen kommen in zwei Typen: verschiedene Wörter für die kleinen Bedeutungsunterschiede oder ein Wort mit Abwandlungen im Wort durch Suffix, Präfix oder innerhalb des Wortes, z.B. Vokalablaut.

GSen besitzen in der Regel ein kleineres Grundwortschatz, auch wenn kürzlich neue Vokabeln für Fachsprachen in die “Schatztruhe” hinzukamen. Aber viele Gebärden können viel verschieden modifiziert (=abgewandelt) werden, z.B. die Gebärde SCHWER kann in der Ausführung der Hand und des Armes, in Gesichtsmimik und mit Mundadverbialen abgewandelt werden, sodass sie für die Bedeutungen “schwer”, “schwierig”, “sehr schwer”, “so schwer”, “am schwersten”, “soso schwer”, “nicht so schwer”, “das Gewicht/Aufgabe so schwer, unmöglich aufzuheben oder zu erledigen” u.v.a. eingesetzt werden. Gleichfalls die Gebärde ARBEITEN für “arbeiten”, “Arbeit”, “schwer arbeiten”, “lang arbeiten”, “sorgfältig arbeiten”, “verbissen arbeiten”, “nahlässig arbeiten” usw. Es ist als ob DGS Wörter mit hundert möglichen Suffixen besitzt. Lautsprachen dagegen besitzen dafür zusätzliche oder verschiedene Wörter.


Hartmut



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Zu Pyroses “Kommunikationsfreiheit” füge ich hinzu:

Es lebe Zwei(Mehr)Sprachigkeit!

Wenn beide Kommunikationspartner zweisprachig sind, reden sie in ihrer Primärsprache (die Sprache, in der man gerade zuhause ist und am besten beherrscht). Oft geschehen Kodewechsel, wenn momentär in einer anderen Sprache übergegangen wird und dann zurück in die Primärsprache, besonders bei einem Thema, das in der Nicht-Primärsprache gelernt wurde. ASL und Englisch sind jetzt meine Primärsprachen.

Das geschieht bei Irrer Vogel und auch bei mir und vielen anderen. Wenn man in nicht primärer Sprache kommuniziert, kommt immer etwas von der primären dazwischen und Kodewechsel findet dann statt. Das wird beim Schreiben zu ärgerlich. Dieser Verdruss hindert ihn oft das Weiterlernen von Deutsch. Er überlegt sich, was man darüber tun sollte. Irrer Vogel spielt mit der Gedanke, ob es nicht besser geworden wäre, wenn er am Anfang nur Deutsch gelernt hätte. Er weiss auch, dass das nicht gut für ein taubes Kind sei, sonst würde sein Sprach- und Wissenserwerb stark verzögert. Ich verstehe Irrer Vogel zu meinen, dass eine starke Trennung zwischen Deutsch und DGS in der Spracherwerbsphase stattfinden soll. Nicht umsonst empfehlen Experten in Bilingualismus, dass das Kind die Sprachen getrennt erwerben soll, z.B. der Vater nur Deutsch und Mutter nur Englisch oder zu Hause nur Englisch aber in der Schule nur Deutsch usw. So geschieht am effektivsten bei CODA-Kindern.

Beim Gebärden im deutschen Satzbau birgt die Gefahr, dass beide Sprachen gemischt als eine Sprache, also eine Abart von Deutsch und DGS, erworben wird, besonders wenn die gleiche Person beides macht. Das ist leider das nach Oralismus zweitgrösste Unglück in der Geschichte der Pädagogik mit tauben Kindern. Also benutzt das gebärdete Deutsch mit grosser Vorsicht!


Hartmut



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Hartmut hat geschrieben:
Wenn beide Kommunikationspartner zweisprachig sind, reden sie in ihrer Primärsprache (die Sprache, in der man gerade zuhause ist und am besten beherrscht)


[sconf]
Was ist nun jetzt meine Primärsprache? [lach]

Also, wenn ich unter Gebärdensprachkompetente bin, auch wenn der
Gegenseite sprechen oder hören kann, ich verwende TROTZDEM die
Gebärdensprache. Fühl mich darin wohl .....
(auch wenn ich zeitweise das Gefühl hab, mir fehlt u.a. irgendwie die Grundlage)

Bestes Beispiel ist wohl die hier:
Die eine Dolmi wusste 2 Monate lang nicht, daß ich auch sprechen kann.
Eines Tages musste ich aber, weil ich das Wort in GS nicht kannte, sie
war nicht begeistert, weil sie der Meinung war, ich würd gut genug
sprechen, und warum ich die Stimme dann nicht benutze ... :D

Dagegen wenn ich in der Familie bin, dann spreche ich nur.

Obwohl ich die Deutsche Sprache als erste lernte, und ich glaub, ich hab
Grundlage eher in Schriftsprache/LS. Denn ich rede, denke, träume,
ja so, wie ich schreib.

Trotz allem, sag ich:
Ich habe in beidem kein Problem, man kann sagen, ich springe von
der einer Sprache zu der anderen. Bereitet mir heute keine Schwierigkeiten mehr.


****~cat



3. Fotograf ´09
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@Irrer VogelSelbstverständlich müssen die Schriftsprache und die Lautsprache gut beherrschen.Das heißt nicht,dass Gebärdensprache weglassen muss!Die Gebärdensprache ist ein feiner Teil der Kommunikationen für gl.Man könnte die Schriftsprache gut beherrschen ,wenn man stark wünscht.Das muss man üben,lernen,lesen wie bekannt!Das gibt viele-viele verschiedene Methode für die Verbesserung der Schriftsprache. Das kommt darauf an,wie man für Lernen und für Üben anpassen kann.Die Gebärdensprache verhindert den Schriftsprache auf keinen Fall nicht.Man kann die Schriftsprache in Ruhe ohne Gebärdensprache lernen.Wir,alle gl. und sh.,brauchen die Schriftsprache+die Lautsprache+die Gebärdensprache,sie sind alle wichtig und nötig für das Leben.



Mitglied



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@Felmine

[gpost]



Spitzenmitglied



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@Limette,
man kann in zwei Sprachen vollkommen zuhause sein, so bei dir Deutsch und DGS. Ich schrieb, wenn beide die gleichen zwei Sprachen gut beherrschen, dann wird die "staerker" beherrschte oder am meisten zuhause Sprache unbewusst gewaehlt. Kodewechsel findet bei ihnen natuerlich haeufig statt. Da du angabst, dass du mit hoerenden Gebaerdensprechern ohne Stimme gebaerdest, scheint dir DGS deine Primaersprache zu sein. Das bedeutet natuerlich nicht, dass du die andere Sprache weniger beherrschst.

Die Dolmi, die von dir beim Gebaerden sprechen hoeren moechte, ist leider von der alten Schule!


Hartmut



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@Hartmut,
diese Dolmi war teilweise ne Ausnahme, warum ich nur GS verwendete [lach]
Ich kenne eig. nur 2 Dolmi, die eine CODA - die andere nicht.

Bei diesem CODA Dolmi hatte ich den Eindruck, die ist ne gl. Die
gebärdete auch ganz wie eine gl.
Bei der anderen Dolmi, die gs erst später erworben hat, da hab ich
auch gesprochen.

Die CODA-GSD hat nur gesagt, wenn ich dazu sprechen würde, die würde
es leichter haben. Und sprechen würde mir keine Mühe bereiten, damit
hat sie recht. (das hört man auch) GL die es schwer haben zu sprechen,
von denen würde die es nicht verlangen.

Ob GS meine primärsprache ist? Kann ich nicht sagen, beide (d.h.
Schriftsprache/GS) ist mir gleich viel wert. Nicht mehr, nicht weniger.

Denn:
Ohne die Schriftsprache wär mein Leben nur halb so schön, wenn ich gar
keine Bücher lesen könnte => [heuul] - Bücher lesen zu können => [grazy]

Nix für ungut, konntest du nicht wissen.
Lim


****~cat



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@Limette,
Zitat:
Die CODA-GSD hat nur gesagt, wenn ich dazu sprechen würde, die würde es leichter haben.

Warum moechte diese CODA-GSD, dass du beim Gebaerden mitsprichst? Du sagst, sie wuerde es leichter haben. Versteht sie besser, wenn du mitsprichst? Hat sie Schwierigkeiten, von deinen Gebaerden ins gesprochene Deutsch ueberzusetzen und braucht deine mitgesprochenen Worte als Stuetzung?
Zitat:
[...], beide (d.h.Schriftsprache/GS) ist mir gleich viel wert. Nicht mehr, nicht weniger.

Der Fachbegriff 'Primaersprache' hat nichts mit Wertvorstellung zu tun. Man kann eine Sprache, die nicht Primaersprache ist, hoeher wertstellen. Z.B. Irrer Vogel haelt Deutsch wertvoller als DGS, obwohl DGS seine Primaersprache (und Muttersprache) ist. Oder die Primaersprache und die andere Sprache gleich wertvoll. Primaersprache haengt nur von Komfort im Gebrauch und Grad der Beherrschung der Sprache ab.


Hartmut



Spitzenmitglied
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Hartmut,
hab grad andere Sachen zu tun, aber jetzt mal kurz:

Sie versteht meine GS voll. Nur ist es ähnlich wie bei gl, wenn hd etwas
LBG verwenden, die GL verstehen die hd dann auch viel leichter beim ablesen.

Ich war ja paar Jahre lang hochgradig sh, und konnte die Sprache
teilweise auch über hören aufnehmen, und etwas LBG als Unterstützung.

Das hilft wirklich!
Daher kann ich die GSD mit ihren Kommentar auch schon nachvollziehen, [confused]

Seit Jahren schon gehts nicht mehr, hör schlechter als früher, und trag
keine hg mehr usw. Bin also voll auf GS oder ablesen angewiesen.

Zur Primärsprache, ich verstand dich schon vorher, *g*
Ich sag, daß für meinen Teil die Schriftsprache wertvoller ist.
Ohne GS kann ich vielleicht mehrere Wochen lang auskommen,
wenn ich z.b. im Klinik bin, aber ohne Schriftsprache???? => [heuul]

Gut, jetzt kann man mich hier als verrückt abstempeln, *gg*
Denn ich bin wahrscheinlich die einzige hier die so denkt.... [roll]

Andererseits: Ohne die GS kann und will ich auch nicht sein ;)


****~cat



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



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@Hartmut,
tschuligung, jemandem DGS als Primärsprache zuzuordnen dem nicht im klaren ist, welche Sprache für ihn die Primärsprach ist, geht nicht so einfach. Ich beispielerweise kann gern behaupten GS ist mein Primärsprachen, aber USA-Deafhoodfetischten würden das bei mir nicht definieren und eher als "hörend Denkender"-GL degradieren. Zwar drücke ich mir im GS am besten aus, doch habe ich da meinen Zweifel, weil ich z.B. meine Kindern ungewohnt dauernd anspreche als zu gebärden. (Darüber haben sie sich beschwert - "Du redest immer nur mit uns, warum gebärdest ned.") Also ich würde keine Voreilige Schlüsse ziehen, jemanden GS als Primärsprache zuzuordnen.
Ich glaube eher dass Menschen die lieber Lautsprache oder auch Schriftsprache verwenden wollen, obwohl sie darin nicht ausgereift kompetent sind, keiner Primärsprache zugeordnet werden kann. Weshalb sie auch Sprachprobleme haben. Egal ob GS, LS, SS oder was auch immer.

@Lim,
zur Info, ich kenne hier einige nich-CODA-GSD, die für mich besser gsen als CODA-GSD. Es kommt für mich nur drauf an, welchen GS-Bildung sie erlebt haben. Hier gibts auch Coda-GSD, die voll sch*** dolmetschen. In höflicher Weise: Nicht den Grundlagen einer Dolmetscherberuf nach übersetzen.

Zitat:
Ich sag, daß für meinen Teil die Schriftsprache wertvoller ist.
Die CODA-GSD hat nur gesagt, wenn ich dazu sprechen würde, die würde
es leichter haben.
Ich enthalte meinen Kommentar :) Es heisst ja, jedem das seine :D
Zitat:
Denn ich bin wahrscheinlich die einzige hier die so denkt...
nö, das glaube i nich. Eher würde man denken, "Mein Sprache ist Lautsprache, auch bissl englisch. Schriftsprache, gar die LBG.
Achja und auch (Im Sinne "last and least" und nicht "last but not least") die Gebärdensprache." dabei dachte man sicher nach dem Lautsprache an den LBG, aber weil es ja unüblich unter gehörlosen es zuzugeben, vermeidet man diese zu äußern. Oder so ähnlich.
Da ist deine denkweise mir schon lieber.

lg deafmax


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Ich bin taub, ergo bin ich.



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Sicher gibts Coda die nicht gut gebärden können.
Meine kann es halt. Hatte nicht den Eindruck, daß die hd wäre, daher.

Und ich verwend ja auch kein LBG unter gl. Daher zählte ich die gar nicht auf.
Es kann durchaus passieren, ich red, und verwend 1,2 Gs dazu...

Es ist eher so:
ich red unter hd (natürlich nur unter hd die ich KENNE, oder die schon was mit gl zu tun haben/hatten),
oder in reiner GS unter gl, oder ich lese Deutsch und zwar hochdeutsch. Und Nix weiter, [razz]

Trotzdem, ich bleib dabei:
GS und Schriftsprache ist gleich viel wert. :)

Tja, es sagten auch schon viele, ich sei hörend denkende, ... [shrug]


****~cat



Spitzenmitglied
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@ Irrer Vogel

ich las dein Beitrag, bin wirklich überrascht, was du geschrieben hast!

ich könnte mir nicht gut (sogar unmöglich) vorstellen:

Wenn 2 Gehörlose sich treffen, müssen auf dem Papier schreiben oder nur in Lautsprache reden, ohne die Gebärdensprache zu verwenden! Die Kommunikation zwischen 2 Gehörlosen klappt sicher nicht. Das ist ja reine Unvorstellbar!!!! [eek]

Ich möchte nochmal die Zusammenhang über dein Beitrag über die Kinder (Seite 1) sagen:

"....die Lautsprachen sollen wir die Kinder fördern...!"

Ich arbeite mit der kleine Kinder im Internat, da ich selbst bereits die Erfahrung gemacht habe.

Ohne Gebärdensprache können die Kleinkinder nicht lernen oder merken. Die Kleinkinder brauchen unbedingt die Zusammenhang von die Dinge, damit sie schnell verstehen und begreifen, was sie bedeuten! So lernen die Kinder schnell, dann sind die Schriftsprache besser! So bringe ich die Kinder die Gebärdensprache bei, natürlich mit Gebärdensprache! Solche Dinge beispiel "Ball" nur in Lautsprache, wie soll ein Kind davon verstehen? Ich gebärden "Ball" mit Lautsprache, da versteht ein Kind sofort, was ich da meine! Deshalb ist mir wichtig, um die Kinder mit Gebärdensprache zu kommunizieren! OHNE Gebärdensprache - NEIN DANKE! [idiot]

Wie du geschrieben hast, dass du Deutsch so schlecht schreibst, das hängt nur ab, ob deine Eltern dich nicht genug gefördert haben oder dein Lehrer nicht gut genug unterricht hat. Es muss immer den Grund geben. Also ich denke, du sollst ja nicht klagen oder jammern! Es gibt schlimmer als du! [blablabla]


~**!RoCk i$ iN!**~



3. Fotograf ´09
3. Fotograf ´09



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@Crazyrockfanie, [gpost] [punk]



Neuling



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Ich (HD) finde GS einfach unverzichtbar. Wenn ich mit meinem GL-Freund kommuniziere, dann will ich ihn ansehen und in seinem Gesicht und in seiner Körpersprache lesen, was er fühlt und wie er denkt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir miteinander "reden" sollen, indem wir Blatt und Papier benutzen und uns dabei kaum anschauen. Alle Emotionen fielen unter den Tisch, würde man sie nicht explizit namentlich erwähnen. Wie lange würde das aber dauern und wie umständlich wäre das im Vergleich zur GS!
GS ist ästhetisch und ausdrucksstark; eine wunderbar direkte Sprache, die zu nutzen sich lohnt!

Zu dem Problem schlechter Deutsch-Kenntnisse:
Auch mein Freund hat Schwierigkeiten mit Deutscher Schriftsprache (und ich zuweilen mit GS [wink] ). So helfen wir uns gegenseitig und machen uns auf die Besonderheiten der jeweils anderen Sprache aufmerksam - davon haben wir beide was!

Saro



Neuling



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@irrer vogel

gebärdensprache besitzt eine andere sprache. man kann nicht mit deutsch vergleichen!

mein deutsch ist auch nicht so perfekt, aber wichtig ist dass man inhaltlich her verstehen können.

ich kann echt nicht vorstellen wie ich mit meine gehörlose freunde ohne gebärdensprache kommunzieren. das wäre echt primitiv wenn ich mit meine gehörlose freunde nur lautsprache kommunzieren!



Neuling



offline
@Irrer Vogel

Ich selbst habe auch schlechte Deutsch/Grammatik, aber es stört mich nicht.

Stell Dir mal vor, du wohnst München oder Hamburg. Dort hat man eigenen Dialekt und reist nach Köln. Der Kölner hat dich angesprochen egal Schriftsprache oder Lautsprache: Wie soll dat nur wigger jon?

Coofy, der Legende


~Man, der wie Du, darf niemals aufgeben werden!~



Neuling



offline
@irrer Vogel, wie gehts dir jetzt? ist deine Tage schon vorüber. [wink]



Mitglied
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offline
[sconf]
@n irrer Vogel: Dein Thema ist fast "not amused". Aber du hast Mut, den
Welt auf dem Kopf zu stellen! Aber ich liebe diese extreme Frage!!! [totalverliebt] :D

Hast du schon mal daran gedacht, dass viele Leute aus dem Zeit Mittelalter
nicht lesen können? Sie können sich zwar mit anderen Leute mündlich
kommunizieren. Zum "Lesen" gibt es aber dafür viele Bilder von Jesus,
Maria, Josef und andere bibelische Figure an den Wänden in den Kirchen
oder im Bibel vorhandend, damit Leute sie bildlich "lesen" können. Ein Bild
sagt mehr als 1000 Worte, wie hier bengie geschrieben hat.

Außerdem kenne ich ein Buch „Endlich gehörlos!“ vom Autor: Mark
Drolsbaugh (Meine Empfehlung!). Eine folgende Abschnitt aus dem Buch
hat mir treffend gefallen.
„Die Heilung der Gehörlosigkeit sind unsere gehörlosen Kinder.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass wir so viel Zeit damit verbringen,
über Dinge nachzudenken und an unserer Methodik zu feilen, dass wir
dabei vergessen, warum und für wen wir es tun. Es ist nicht wichtig,
welche Methode wir wählen, sondern, dass wir unseren Kindern
beibringen, offen und objektiv zu sein. Wir müssen unsere Blicke auf ihre
Fähigkeiten, statt auf ihre Behinderung richten. Wenn ein Kind sehr gut
gebärdet, müssen wir es dafür loben. Wenn ein Kind sehr gut sprechen
kann, müssen wir es ebenfalls loben. Wenn ein Schüler dem Unterricht gut
folgen kann, müssen wir in dafür loben. Wir müssen unseren Kindern
Toleranz gegenüber den Auffassungen anderer beibringen. Am besten
machen wir das, in dem wir mit gutem Beispiel vorangehen. Toleranz und
Verständnis sind die besten Lektionen, die wir unsere Kinder lehren
können. Diese Dinge sind viel wichtiger als Gebärdensprachlinguistik oder
korrekte orale Aussprache. Gehörlosigkeit ist heilbar. Wir können sie
heilen, indem wir der Welt unsere Kinder zeigen und das, was sie leisten.
Wir können der Welt gehörlose Kinder zeigen, die unterschiedlich
kommunizieren können, sich aber alle gegenseitig mit ihren Unterschieden
akzeptieren. Wir können unseren Politikern, Wirtschaftsvertretern und
Gemeindevorständen zeigen, dass unsere Kinder verschieden und
trotzdem zu allem fähig sind. Unsere Kinder werden die Mauer der
Gehörlosigkeit einreißen. Wir schulden ihren unsere Geduld, unseren
Respekt und unsere Hilfe.“


Das ist das Treffendste, was ich in diesem Zusammenhang je gelesen
habe und was auf jeden zutrifft, wenn es um eine Lösung in Bezug auf
Gehörlosigkeit geht. Wenn Eltern, Lehrern und Fachleute nach „der
Antwort“ auf Gehörlosigkeit suchen, läuft das unverweigerlich auf einen
Kommunikationsmethodenstreit hinaus. Obwohl die Gebärdensprache für
mich ein „Gottesgeschenk“ war, kann ich sie nicht für jeden predigen.
Wenn die Menschen jedoch dazu bereit sind, ihre Überzeugung über diese
oder jene Kommunikationsmethode einmal beiseitezulegen, glaube ich,
eine allgemeine Formel zu haben, die den meisten gehörlosen Kindern
Erfolg garantiert. Es ist ziemlich einfach. Gehörlose Kinder brauchen:

1. Liebende, sie unterstützende Eltern
2. Ein für sie effektives Kommunikationssystem
3. Eine gute Schule, die vollen Informationszugang garantiert
4. Einbeziehung der Eltern in der Schule und zuhause
5. Hohe Erwartungen – sowohl von Eltern, als auch von Lehrern
6. Viel Lesen und Schreiben
7. Mehr Lesen und Schreiben
8. Wiederholen von 6, 7, und 8, wenn nötig



Neuling



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ich habe nicht alle kommentare verfolgt, aber was irrer vorgel geschrieben hat, hat mi echt fast zum herzinfarkt gebracht!!!!!!!!

deutsch perfekt zu schreiben schaffen sicher ca 10% personen, hoerenden schreiben ja auch viele rechtschreibungsfehler...
ich denke es haengt auch von der erziehung ab, kenne vielen, die keine lust am lernen oder buchlesen haben. das finde ich echt sehr schade...

es hat mit gebaerdensprache fast nicht zu tun....(ausser gramatik hats mit gebardensprache damit zu tun, denk ich so, aber eigentlich soll ja fast jeder so wissen, dass dgs grammatik und deutsch gramatik fast gleich ist)
also mehr buch lesen!!!! und lernen, lernen,...
sei doch froh, dass du ueberhaupt schreiben, lesen kannst....und dass dein deutsch gar nicht schlecht ist...

ich habe fast 4 jahre damit mit dem stift und papier verbracht, um den hoerenden, die nicht gebaerdensprache koennen, zu kommunizieren. glaub mi, es ist echt traurig! und langsam, echt zeitverschwendung!
und papierverschwendung, auch kuli imma aus...meinem hand tut echt manchmal weh, wenn ich zuviel schreiben musste!!

stell di ma vor, eine gehorlosen gruppen, ein will was eine geschichte erzaehlen, also schreibt man geschichte aufm papier, und anderen muessen warten evtl die stille, sozusagen die trauermimik oder bloede grimassen aufzusetzen, bis er fertig ist, dann liest jeder die seite, danach liest der anderer....das ist ja doch bloed...gebaerdensprache zu benutzen ist schoen,schnell, leicht verstaendigen fuer sprachbehinderten...ach ja gebardensprache ist ja auch vorteilhaft fuer schueler, die schummeln moechten :D

@deafziege, hier soll ja nicht beleidigt sein, das wissen wir ja scho... aber irrer vogel hat uns, die gebaerdensprachenfans, beleidigt, dass gebaerdensprache primitiv ist...also ist er und der anderer quitt...also fuer mi ist es beleidigt!!!!
mein herz tut imma noch weh, wenn ich daran denkt, dass gebaerdensprache primitiv ist...

aber ich respektiere den Irren dass er nur mitm papier und stift benutzen will (ach ja gebardensprache ist ja umweltfreundlicher als papier mitm stift, imma im mull werfen "kopfschuettel" )

@hans busch, ob er schafft nur 1 monat nur mitm stift und papier benutzen?? das schafft er nur mit den Hoerenden. gehoerlosen wuerden nur gebaerdensprache benutzen, da es ja entspannen und lockere sprache ist...vielleicht ausser dir [wink]



Neuling



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sorry habe zweimal absenden geklickt...musste ja zweite kommentar loeschen hihi....



Neuling



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ich habe nicht alle kommentare verfolgt, aber was irrer vorgel geschrieben hat, hat mi echt fast zum herzinfarkt gebracht!!!!!!!!

deutsch perfekt zu schreiben schaffen sicher ca 10% personen, hoerenden schreiben ja auch viele rechtschreibungsfehler...
ich denke es haengt auch von der erziehung ab, kenne vielen, die keine lust am lernen oder buchlesen haben. das finde ich echt sehr schade...

es hat mit gebaerdensprache fast nicht zu tun....(ausser gramatik hats mit gebardensprache damit zu tun, denk ich so, aber eigentlich soll ja fast jeder so wissen, dass dgs grammatik und deutsch gramatik fast gleich ist)
also mehr buch lesen!!!! und lernen, lernen,...
sei doch froh, dass du ueberhaupt schreiben, lesen kannst....und dass dein deutsch gar nicht schlecht ist...

ich habe fast 4 jahre damit mit dem stift und papier verbracht, um den hoerenden, die nicht gebaerdensprache koennen, zu kommunizieren. glaub mi, es ist echt traurig! und langsam, echt zeitverschwendung!
und papierverschwendung, auch kuli imma aus...meinem hand tut echt manchmal weh, wenn ich zuviel schreiben musste!!

stell di ma vor, eine gehorlosen gruppen, ein will was eine geschichte erzaehlen, also schreibt man geschichte aufm papier, und anderen muessen warten evtl die stille, sozusagen die trauermimik oder bloede grimassen aufzusetzen, bis er fertig ist, dann liest jeder die seite, danach liest der anderer....das ist ja doch bloed...gebaerdensprache zu benutzen ist schoen,schnell, leicht verstaendigen fuer sprachbehinderten...ach ja gebardensprache ist ja auch vorteilhaft fuer schueler, die schummeln moechten :D

@deafziege, hier soll ja nicht beleidigt sein, das wissen wir ja scho... aber irrer vogel hat uns, die gebaerdensprachenfans, beleidigt, dass gebaerdensprache primitiv ist...also ist er und der anderer quitt...also fuer mi ist es beleidigt!!!!
mein herz tut imma noch weh, wenn ich daran denkt, dass gebaerdensprache primitiv ist...

aber ich respektiere den Irren dass er nur mitm papier und stift benutzen will (ach ja gebardensprache ist ja umweltfreundlicher als papier mitm stift, imma im mull werfen "kopfschuettel" )

@hans busch, ob er schafft nur 1 monat nur mitm stift und papier benutzen?? das schafft er nur mit den Hoerenden. gehoerlosen wuerden nur gebaerdensprache benutzen, da es ja entspannen und lockere sprache ist...vielleicht ausser dir [wink]



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ich fasse es mal kurz! vielleicht ist irrer vogel sehr gebärdensprachbehindert. deshalb hat er was gegen die gebärdensprache. ;)



Spitzenmitglied



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hee, denke irrer Vogel hält seine Vorträge in DGS oder hat er Dolmi für die DGS :-O


____________________________________
*Des Menschen Wille ist sein Himmelreich*



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Ich kann mir gut vorstellen "Wofür Lautsprache- sie können doch affengebärden"



Mitglied



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Es kann sein, dass irrer Vogel sehr gebärdensprachbehindert ist, weil er nur 2 Fügel hat. [british]
Zwar kann er mit seinen irren Fügel nicht buchstabieren. Aber hat er dafür 2 Augen zum lesen.
Deshalb hatte irrer Vogel eine urkomische Thread "Wofür Gebärdensprache- sie können doch lesen!" eröffnet.
-



Neuling



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Da bin ich in andere Meinung. Sinnlos ist es überhaupt nicht.

Lesen können, ja, aber verstehen, das ist die Frage.
Das ist wie Fremdsprache, z.B. Englisch, nicht jeder kann den englischen Text verstehen.
Z.b. Erklärungstext im Wikipedia, ich versteh nicht ALLES! Wäre schön wenn jemand den Text vereinfachen könnte oder in Gebärdenformat erklären, dann würde ich sicherlich leichter verstehen, echt! Den ganzen Textfluss kann ich nicht im Kopf arbeiten. Kommt vielleicht darauf an dass mein Gehirn nicht Wörter sieht, sondern in Gebärden
Gebärdensprache ist auch eine Sprache. Es hat auch einen eigenen Grammatik.
Ich verstehe nicht was du für ein Problem hast.

Zu einem Punkt hast du aber Recht.
Ich bin auch gehörlos und bin in beide Welten aufgewachsen, ich spreche auch oft durcheinander, DGS, LBG oder sogar DGS mit Stimme, oder LBG ohne Stimme, mir tut manchmal mein Gesprächpartner leid, weil ich Abwechselnd mal mit Stimme und mal ohne spreche. Aber schreiben, nein, bin zwar gut im Deutsch, aber jeden Tag mit dem Papier kommunizieren, puh da hätte ich echt keinen Lust.
Und keine Gebärdensprache lernen, NEIN Danke, der Grund kommt in nächster Abschnitt.

Aber zum anderen hast du auch nicht Recht.
nicht alle Gehörlosen haben deutschschwäche, viele Deutsche und Zureisender sind Analphabeten oder können nicht mal richtiges Deutsch schreiben. Wie willst du mit ihnen sonst kommunizieren? Eine Idee wäre ja Gebärdensprache, aber sie haben nicht gelernt. (Schuld ist die wirtschaftliche oder politische System, oder dass die Gebärdensprache immer noch nicht wirklich als offizieler Sprache erkannt wurde.)
Einen meinen Kumpel hat diesen Problem, wenn wir schriftlich kommunizieren, ist echt schwer zu verstehen aber wenn ich oft nachfrage geht es schon, ist aber nervig. Auf direkten Kommunikation, läuft es ohne Problemen.
Und ich denke Gebärdensprache als zweiter/dritter Sprache für Hörenden können sie auch lernen. Dann wäre die Gesellschaft für uns Gehörlosen UND FÜR die, die deutschschwäche haben, oder ich denke auch für die, die Trisomie 21 (Downsyndrom) haben und für viele anderen, wäre auch leichter.
Oder du musst auch noch Braillenschrift lernen, damit du auch überhaupt mit Blinden kommunizieren kann. Nein, hä, ich weiß auch nicht was besser ist, weil jeder verschieden ist, einer bevorzugt das Schreiben, das andere lieber in einfachere Gebärden, oder Englisch. So wäre die Inklusion, ist echt ein schwieriges Thema.

Ich bin nämlich froh dass ich Deutsch und überhaupt DGS lernen durfte und gute Lehrer habe, das erleichtert mir mit dem Verständigen. (früher sagte ich: DGS scheiße, besser LBG!, aber der DGS-Lehrer erklärte mir immer wieder und wieder, dass es wichtig ist und weil es unsere Muttersprache ist, außerdem benutzen wir oft unbewusst Gebärden, ohne wirklich zu wissen was das bedeutet, einen Beispiel, mir fällt leider im Moment nicht anderes ein, das Wort: „primitiv“.
Ok, ich kenne das Wort nicht, habe noch nie gehört, noch besser gelesen.
Als sie mir die Gebärde für das Wort gezeigt haben, habe ich schlagartig verstanden. Und das gleiche auch umgekehrt.
So ist das auch mit dem Sätzen und so.)

Z.b.: Meine beiden Eltern können keinen DGS, weil sie nie gelernt haben, aber alte Gebärden (ich nenn es so, weil früher in DDR Zeit Gebärdensprache verboten waren).
Für meine Mutter ist Deutsch sehr schwierig, aber mein Vater viel einfacherer(kommt von Lehrer und Famillie) und sie (vor allem mein Mutter) sagen dass ich gut habe, dass ich Beides gelernt habe. Wegen dem Verständis.
Und deshalb sage ich meisten Gebärden(namenlos) ist meine Muttersprache, aber DGS, Deutsch (und Englisch) ist meine „zweite Sprache“. Obwohl eigentlich DGS meine Muttersprache ist, lerne ich echt viel neues darüber und ist für mich manchmal schwer, weil ich es erst spät Unterricht bekommen habe. Daher als zweiter Sprache eingeteilt.

Jetzt sehe ich ein das Gebärdensprache sehr wichtig ist. Weil es ein Kommunikationsmittel ist und es auch für die anderen nutzbar sind!


Tut mir leid für den langen Text, aber ich hoffe ihr habt es durchgelesen, weil es sehr ernst ist und außerdem ist es mein erster Beitrag.



Spitzenmitglied



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Allgemeines beispiel Vorstellung

Wenn man ins Gericht landet? Wie soll man da verstehen was der Richter sagt? Da braucht man einen Dolmetscher dafür. Da kann man beim lautsprache nicht machen, das ist unbegrenzt mühsam. Deswegen wie soll der Richter und GL miteinander kommunizieren? Also ist Gebärdesprache wichtig. So haben auch Hörenden Vorteil Zeit schneller zu kommunizieren, dafür ist Dolmis da. Ohne Dolmis geht überhaupt gar nicht. Das wäre ja Diskrimminierung für aller Hörbehinderten. Das gilt auch Anwalt der kann doch gar nicht sowas antun, Stift und Papier mit GL Klient und er spricht dem Richter an und umgekehrt hin und her. Das wäre hoher Zeitaufwand und ausserdem ist Anwalt kein Dolmetscher sondern Verteidiger.

Genauso bei andere ähnliche Situationen geht es gar nicht beim lesen oder schreiben, denn es gibt auch Analphapethen oder GL Ausländer. Das geht schief und daran geht man alles kaputt wenn wir bei Hörenden irgendwo landen und sowas kommunizieren müssen. Ohne Dolmetscher, da haben andere Hörbehinderten auch viele Probleme und brauchen solchen Mitteln für Alltag. Ich kann nur bei Tourismus vorstellen Stift und Papier, aber Gebärde ist noch viel mehr verständlicher als schreiben. Das ist so. Natürlich ist es wichtg dass alle Hörbehinderten lesen müssen und auch schreiben können. Sonst kann man echt bei einem Hilfslosen echt vergessen was die Hörenden denken.

Solche Fälle gibt es was die Hörenden denken, also lieber nicht schlecht über Gebärdensprache sagen, wir brauchen es. Ohne Mitteln haben wir keine Chance. Sonst wäre alle Arm wie die Maus und sowas wollen wir nicht sein und werden auch nicht sein. Es gibt CI die können kein Gebärdensprache aber die brauchen es irgendwann wenn CI kaputt geht und was dann? Da hilft Papier und Stift auch gar nicht weil die sprechen können nur aber Notfall taub sind. Das dürfen Hörenden auch niemals vergessen wenn man selbst ertaubt wird, Gebärdensprache ist ein begleitendes Leben mit Kommunikationsmittel für alle. Egal was aber sehr nützlich für Gerechtigkeit.


Techno rulez



Rote Karte!
Rote Karte!



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Zitat:
Ich kann nur bei Tourismus vorstellen Stift und Papier,
aber Gebärde ist noch viel mehr verständlicher als schreiben.

Nur auf Reisen?
Stift und Papier alltäglich dabei haben - die HD-Mundbilder sind selten
perfekt ablesbar.
In laute Umgebung schreibt GL auf Papier, auch schwer-/falsch-aussprechen-Wort/-Satz
besser aufschreiben.
___
Zufällig trifft GL im Lokal einen unbekannten HD - der die GL kennt - es kommt zum Kontakt -
dieser HD passt sich dem GL mundbildlich an und benutzt dazu einige gelernte
(gebrochene) Gebärden.
Ist dieser HD ein Lehrer oder Pfarrer oder Sozialarbeiter ... kein Wunder,
dieser Kontakt hat keine schwer/ mühsame Kommunikation (ohne Papier),
wenn der GL gut fliessend verständlich spricht.
Sowas, Zufälle gibt es.
Ansonsten helfen Stift und Papier weiter.
___




 Wofür Gebärdensprache- sie können doch lesen!





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