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Virtuelles Kommunikationsforum für Gebärdensprachnutzer
Aktuelle Zeit: 29.03.2024, 14:08:27





 Unterschied vorhanden zwischen DGS und ÖGS?


Neuling



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Hallo Ihr im Forum ;-)

würde gerne erfahren, da ich vorhabe ein Praktikum an einer Hörgeschädigten Institution in Österreich zu absolvieren, ob sich die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) von der DGS unterscheidet?
Wenn ja, sehr? Würde ich trotzdem die Dinge verstehen etc.?

Wäre echt lieb, wenn mir jemand eine Antwort auf meine Fragen schreiben würde...

Viele Grüße, Oliver :-)


Ich weinte, weil ich keine Schuh hatte.
Dann sah ich jemanden, der hatte keine Füße!



Spitzenmitglied



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Aloha Olli,

ja, da ich selbst Österreicher bin, muss ich das wissen: die ÖGS unterscheidet
sich von der DGS vor allem in einzelnen Vokabeln.

D.h. Gebärden z.B. Farben, Monate, Wochentage, usw. sind stark verschieden.
Sonst sind die meisten Gebärdenvokabel ziemlich gleich.
Ich würde grob sagen, zu 50% anders, zu 50% gleich.

Bei Gebärdensprachgrammatik sehe ich zwischen ÖGS und DGS dagegen
keine Unterschiede!

An welcher österr. Institution für Högeschädigte willst du dein Praktikum
absolvieren?


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



Spitzenmitglied
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@olli,
denke du würdest es verstehen, vorausgesetzt, du hast schon Grundlagen
in GS, denn immerhin hatte ich (war da so ca 9-13 jahre alt) die
österreichische Erwachsene in Klagenfurt, sowie auch in Nähe von Wien
(Neusiedler See) verstehen können. [shrug]


****~cat



Neuling



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Vielen lieben Dank Euch beiden für die prompte Antwort...

Und dies hört sich ja "hoffnungsvoll" an ;-)

Olli

P.S. Lukbo, ich habe Dir ne Persönliche Message geschrieben ;-)


Ich weinte, weil ich keine Schuh hatte.
Dann sah ich jemanden, der hatte keine Füße!



Spitzenmitglied



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Ich würde mit dem Verständnis noch mehr Schwierigkeiten haben, wenn ich
mit Österreicher ohne Mundbild gebärden muss. Ich würde sagen, daß es nur
20% gemeinsame Gebärdenvokabeln gibt.



Neuling



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Tach...nach langer Zeit, wollte ich doch gerade nochmals ne kurze Frage zum Thema stellen:

Stimmts, dass das österreichische Fingeralphabet in Gebärdensprache nicht das Gleiche ist wie in der deutschen Gebärdensprache?

Wäre super, wenn mir jemand eine genaue Auskunft geben könnte!

Danke und viele liebe Grüße, Olli ;-)


Ich weinte, weil ich keine Schuh hatte.
Dann sah ich jemanden, der hatte keine Füße!






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ja, es ist bisschen verschieden, die Alpabet sind einfach fast gleich, die verschiedenheit besteht es aus t, x, s, und 2-3 noch dazu...


und mit die Gebärden des ÖGS gleicht sich ca 30% mit DGS und die andere sind einfach zu verstehen...



Neuling



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Vielen lieben Dank für Deine Antwort!!!

Kennst Du zufällig eine Seite im Internet, wo ich mir das Fingeralphabet der der ÖGS anschauen kann...vielleicht auch mit ein paar Gebärden, die sich von der deutschen Gebärdensprache unterscheiden?

Vielen Dank für Deine/Eure Hilfe!

Gruß aus Hessen, Olli ;-)


Ich weinte, weil ich keine Schuh hatte.
Dann sah ich jemanden, der hatte keine Füße!



Spitzenmitglied



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Ich weiss nicht, warum Fressbazille so schreibt... [roll]
Zitat:
die verschiedenheit besteht es aus t, x, s, und 2-3


Hier das Fingeralphabet bei ÖGS:
http://gebaerden.warum.net/alphabet.html
(bei F allerdings halte ich Daumen- und Zeigefingerspitzen zusammen)

Im ÖGS wird "INTERNATIONALES Fingeralphabet" verwendet, auch DGS.

Also gehe ich davon aus, dass in ÖGS und DGS gleich fingeralphabetiert wird.

Hinweis für Olli: die ÖGS Gebärdenzeichnungen auf gebaerden.warum.net
sind nicht mehr ganz aktuell bzw. war nur ein inoffizielles Projekt von einer
Einzelperson.

BTW: hast du MUDRA und SIGN-IT schon angeschaut?
http://www.mudra.org
http://www.sign-it.at


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



Spitzenmitglied
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@olli,
ich würde sagen, mach dich nicht verrückt damit...

Selbst in DL herrscht zwischen bay. und nordische GS viel Unterschiede,
dennoch kommen die alle zurecht damit. Wichtig ist, man hat die GS-Basis,
und kann ablesen. Wenn du beides kannst, dann ...

Zu FA, die ist eigentlich international, bis auf ein paar FA-zeichen, die aber
auch nicht viel anders ist. übrigens auch: IN USA z.b. gibt es kein ä, ö, ü ...

Lim


****~cat



Neuling



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Vielen lieben Dank Euch Allen für die große Hilfe...
Ich werde davon berichten, wie es mir in Wien ergeht und ob ich mit der dortigen Gebärdensprache einigermaßen zurecht komme...
Natürlich auch vielen Dank @Lukbo für die Links :D
Ich habe schon mehrfach gehört, dass Österreich ein "Traumland" für GL wäre, da dort sehr hinsichtlich deren Integration, Rechte und Lebensgestaltung etc. getan wird! Würdest Du bzw. Ihr diesem zustimmen?

Vielen Dank nochmals und hochfrühlingshafte Grüße aus Hessen


Olli :-)


Ich weinte, weil ich keine Schuh hatte.
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Spitzenmitglied
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@olli,
will nichts positives und/oder negatives schreiben, daher nur soviel:
Damals war DL vermutlich das bessere Land für GL, immerhin, so wurde
das oft gesagt - In der Zwischenzeit scheint sich das geändert zu haben
(ging aber schnell [ops] vermutlich durch die neue öglb Präsidentschaft?).
Ist heute ungefähr auf dem gleichen Stand, mein Eindruck, kann aber irren ...


****~cat



Spitzenmitglied



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Olli hat geschrieben:
Ich habe schon mehrfach gehört, dass Österreich ein "Traumland" für GL wäre, da dort sehr hinsichtlich deren Integration, Rechte und Lebensgestaltung etc. getan wird! Würdest Du bzw. Ihr diesem zustimmen?
ich finde die Bezeichnung "Traumland" übertrieben.
Ich weiss jedenfalls aus Berichten von GL, die mir gebärdet haben dass sie
überlegen in Österreich Fuss zu fassen: in Deutschland kann man durch-
schnittlich mehr Geldverdienen als in Österreich (wenn man überhaupt arbeitet).
Es arbeiten hier noch viel zu wenige DolmetscherInnen (nur 60), da würden
auch GL aus Deutschland noch Probleme damit haben, jemanden zu finden.
Es gibt hier kein Telefon Relay-Center, Deutschland hat es längst.
Kann sein, dass es sich demnächst bessern wird.
Soviel zum "Traumland" heute. Eher Schweden kann diesen Titel für sich
beanspruchen.


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



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@Lukbo,
tja, DL steckt in einer Wirtschaftskrise. Es ist heute gar nicht mehr
einfach hier noch Arbeit zu finden, vor allem für diejenigen die keinen
Berufserfahrung haben. Mit Geldverdienen, das ist total unterschiedlich.

Mit Österreich gehts aufwärts. Es gibt genügende Firmen die auch
nach Österreich auswandern, billiger etc. Ihr werbt auch dafür, lach...

War mal in einer Sendung Titel etwa wie "Traumland Österreich?!" oder
"Österreich - das bessere Deutschland", weiß net mehr. Haut aber schon hin.

Zu GL in D/ A -
Hier ist auch nicht alles was Gold glänzt. Auch hier gibt es Schattenseiten.
Dolmi ist z.b. kurzfristig schwer zu bekommen, auch arbeiten hier noch
lange nicht genug Dolmis.

Mit Telefon-Relay, müssen die Firmen auch bereit sein, etc. ich z.b. verwende
Relay-Dienste -noch- überhaupt nicht. Mir ist das alles zu indirekt,
mach es lieber direkt, also Email und so. - Solang es noch geht, bleib ich
auf diesem Wege.

Was bei euch also positiv ist, ist die Dolmi-Einblendung und Mitarbeit mit
ORF-Sendeanstalten! Davon kann man hier derzeit noch träumen ....

Nachtrag:
Hier gehts nur zw. Österreich und Deutschland, [lach] Schweden,
Schweiz (bessere Telefonrelay), USA etc. klammer ich jetzt aus.


****~cat



Spitzenmitglied
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Nachschub -

die Deutsche FA zum Vergleich...
http://www.sign-lang.uni-hamburg.de/fa/

Ich fingeralphabier so, bis auf F (F tu ich eher wie im int. FA) seit ich klein bin, [lach]

Die Internationale FA soll so lauten (etwas nach unten scrollen):
http://www.nehrke-clan.de/weltkommunikationsarten.htm


****~cat



Neuling



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Nochmals vielen Dank, dass nun eine kleine Diskussion entfachtet ist und Ihre Eure Ansichten hinsichtlich Deutschland und Österreich darstellt!
Ich bin jedenfalls sehr auf das Praktikum gespannt und auch wenn ich aufgrund kleiner Unterschiede in der Gebärdensprache meine Problemchen haben werde, wird es eine tolle Zeit und eine super Erfahrung werden. Bin sehr zuversichtlich ;-)

Wohnt eigentlich jemand, der sich hier im Forum bzw. an der Diskussion beteiligt hat Mitten in Wien und könnte mir eventuell ein paar Insider-Tipps vermitteln?

Wäre super lieb, wenn Ihr noch ne Idee habt.
Bis bald, Olli aus dem sonnigen Gießen in Hessen :D


Ich weinte, weil ich keine Schuh hatte.
Dann sah ich jemanden, der hatte keine Füße!



Spitzenmitglied
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Es gibt schon einige im Forum die in bzw. um Wien wohnen, aber
die müssen von aus sich selber melden, [sorry]

Eine kleine Bitte [please] - Berichtet uns doch später, wie es in
Wien ist/war, und wie es dir mit GS und FA ergangen ist :)


****~cat



Spitzenmitglied



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@Limette,
hmm, ich sehe keinen Unterschied von F in den beiden FA-Illustrationen von Nehrke und Uni-Hamburg. Wie machst du dein F verschieden von den wie gezeichnet dort?

Nehrke zeigt eine Bewegung fuer G, H, was ueblich nicht gemacht wird. Auch ist die Stellung fuer M und N unbeholfen. Die Hand ist zu tief gebueckt, was normalerweise nicht gemacht wird.


Hartmut



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@hartmut,
vorweg, ich schrieb bei internationale FA, dass so lauten -soll- nicht, daß
es richtig sein müssen. Das heißt, ich weiß nicht, ob es so stimmt, [ok] ?
Beschwerden daher bitte direkt an nehrke .... aber trotzdem interessant,
daß es nicht stimmt, wie die internat. FA abgebildet sind [shrug] Hast du
eine FA- die international sind, und die korrekt abgebildet sind, würd mich
interessieren, [hm]

zu dem F - in der sign. - lang. hamburg sind die 3 Fingerchen (nicht Daumen
und Zeigefinger die Stellung übernehm ich auch) , also die 3 fingerchen sind
zu weit auseinander gezeichnet, tu ich nie. Bei mir liegen die 3 fingerchen
eher "hübsch" einanander.

alles klar? oder noch etwas unklar ?


****~cat



Neuling



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Hallo nochmals...

also, super gerne werde ich darüber berichten wie es in Wien verläuft - schon während meines Aufenthalts.
Das ist doch Ehrensache ;-)

Wie könnte ich denn hier im Forum auf mich als Wien-Lang-Besucher ;-) aufmerksam machen, so dass sich eventuell Forenmitglieder bei mir melden, die ich dann mit ein paar Fragen löchern kann :D

Viele liebe Grüße, Olli [stolz]


Ich weinte, weil ich keine Schuh hatte.
Dann sah ich jemanden, der hatte keine Füße!



Spitzenmitglied



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@limette,
wie huebsch hast du dein F beschrieben! Anerkennung!

Ich sprach weder von "muessen" noch von "sollen". Ich sprach nur von der Beobachtung, wie was ueblicherweise oder normalerweise getan wird.

In keinem nationalen oder internationalen FA wird die Stellung der drei "Fingerchen" vorgeschrieben. Sie koennen entweder "huebsch aneinander" oder auseinander gespreizt sein. Das Auseinanderspreizen der 3 Finger kann auch unterschiedlich von leicht bis scharf sein. Hauptsache hier ist lediglich das Aufrechthalten der Finger. Auch die Stellung der Spitzen des Daumens und des Zeigefingers ist unwesentlich. Die Beruehrung kann an den Spitzen sein oder flach an der ersten Phalanx der Finger (das oberste Teil des Fingers) liegen. Ich erklaere immer in meinen GS-Kursen, dass es hier eher an persoenlichem Komfort liegt.

Der einzige kritische Unterschied zwischen dem deutschen, amerikanischen und internationalen Fingeralphabet ist das Zeichen fuer den Buchstaben T. In der Schweiz wird das T anders gemacht. In der Praxis der internationalen Kommunikation beobachte ich die Verwendung staerker in die Richtung des amerikanischen "obszoenen" T, gerade weil es leichter und schneller zu handhaben ist. Das Gefuehl der "Obszoenitaet" verschwindet im Nu, wenn man ein Wort fingerspelliert.


Hartmut



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@Hartmut ...
[roll] tja...
erst schreibst du breit und lang was richtig sei. Ich dachte somit es
sei auch ein Internationales FA vorhanden. Dann erklärst du es liegt
an Bedürfnissen der einzelen. Bloß der einzige Unterschied sei das T.
Hab ich mit "T" auch schon lange gemerkt, ist nichts neues. [shrug]

Hab übrigens auch gefragt ob du ein Internationales FA - Papier hast,
das korrekt abgebildet sind?


****~cat



Zuletzt geändert von snowcat am 13.06.2006, 09:21:29, insgesamt 1-mal geändert.

Spitzenmitglied



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[url=http://images.google.de/images?svnum=10&hl=de&sa=X&oi=spell&resnum=1&ct=result&cd=1&q=international+fingeralphabet&spell=1]unter Bilder-Google "international fingeralphabet" eingeben *klick*
[/url]


--
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Spitzenmitglied
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Da hast du dem HArtmut die Arbeit abgenommen, [lach]

aber thx. ;)


****~cat



Spitzenmitglied



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Die Illustration fuer das "internationale" FA ist einfach: wie in Nordamerika gebraucht ausser T. Es wird nicht immer genau mit den Fingern geformt, was illustriert wird. Verschiedene Zeichnungen zeigen immer kleine Abweichungen. Man muss sich in der Phonologie des FA gut auskennen, wie weit die Abweichungen reichen koennen.

Wo habe ich hier "breit und lang" geschrieben, was richtig sein sollte? Das "individuelle Beduerfnis" bezieht sich nur auf die kleinen Unterschieden in der Bildung des manuellen F, als Antwort auf deine Glaube, es gaebe nur eine Form fuer diesen Buchstaben im internationalen FA. Ich beschreibe nur meine Beobachtungen von Praxis.

Es gibt andere kleine Abweichungen fuer andere Buchstaben, die nicht in diese Diskussion hineinpassen.


Hartmut



Spitzenmitglied
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Hartmut hat geschrieben:
Nehrke zeigt eine Bewegung fuer G, H, was ueblich nicht gemacht wird. Auch ist die Stellung fuer M und N unbeholfen. Die Hand ist zu tief gebueckt, was normalerweise nicht gemacht wird.


erst schriebst du - was üblich nicht gemacht wird.

Dann schreibst du:

Hartmut hat geschrieben:
Ich erklaere immer in meinen GS-Kursen, dass es hier eher an persoenlichem Komfort liegt.


Fand das ein Widerspruch zwischen den beiden Zitate. [shrug] Denn:
Wenn das von Anfang klar wäre, daß es an einzeln liegt = "persönlichen
Komfort" hättest du das erste obere vermutlich gar nicht zitiert [wink]


****~cat



Spitzenmitglied



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@limette,
da solltest du den ganzen Absatz lesen und verstehen worauf meine Aussagen beruhen. Ich sprach spezifisch ueber die fingerbuchstabierten G, H, M, N (in Nehrkes Zeichnung) in einem Absatz und ueber die Stellung der drei Finger fuer F im anderen Absatz. Nicht allgemein! Also kein Widerspruch!


Hartmut



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Hartmut hat geschrieben:
@limette,
da solltest du den ganzen Absatz lesen und verstehen worauf meine Aussagen beruhen. Ich sprach spezifisch ueber die fingerbuchstabierten G, H, M, N (in Nehrkes Zeichnung) in einem Absatz und ueber die Stellung der drei Finger fuer F im anderen Absatz. Nicht allgemein! Also kein Widerspruch!


Was soll ich hier wieder nicht verstanden haben? Es geht darum, daß du
erst schrieb, was üblicherweise nicht gemacht wird, und erst im anderen
Posts, daß es an einzelnen liegt. So sehe ich das auch bei Nehrkes FA.

Ansonsten - lass ich das jetzt, müsste das ganze Thema sonst neu aufrollen.


****~cat



Apfelwein-Lady & GL-Kultur-Insider´09
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Nun, ich war letzte Woche 4 Tage in Wien und musste feststellen, dass es schon Unterschiede zwischen DGS und ÖGS gibt. Ich würde sagen, ca. 30-40 % der Gebärden (aus dem Bauch heraus) sind nicht identisch.

Trotzdem klappte die Kommunikation gut.

Nur ich musste mich über die Reaktion von OverTop (der auch dabei war) amüsieren, als jemand "Standard" in ÖGS gebärdete. Er dachte "Sch.....".
Die Ausführung/Handstellung/Bewegung waren nämlich ähnlich, nur die Handform nicht. OverTop guckte mich verwirrt an, ich klärte ihn gleich auf. [lol]


°°°°°°°



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



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@erdbebchen
geegee, das Kacken "deutet" man schon echt anders. Man muss nur die orthographische Handstellung beachten, dann ist es auch anders. Scheibe klingt leserlich ja auch ähnlich Schei*e ;)
Schön dass es dir gefallen hat.
lg deafmax


---
Ich bin taub, ergo bin ich.



Spitzenmitglied



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@limette,
es scheint, dass der Problem deines Missverstehens darin liegt, dass du meine Saetze in Isolation interpretierst und verallgemeinerst, statt ihn im Zusammenhang mit dem Absatz, wo der Satz steht, liest.


Hartmut



Spitzenmitglied



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@deafmax,
[i]'orthographische Handstellung'[i]? Kennst du eine Gebaerdenschrift und die Orthographie der Gebaerden? *grins*


Hartmut



Spitzenmitglied



offline
@deafmax,
'orthographische Handstellung'? Kennst du eine Gebaerdenschrift und die Orthographie der OeGS? *grins*

Erdbebchen schreibt von unterschiedlicher Handform, nicht Handstellung.


Hartmut



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



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Erlauchter Hartmut, darf ich mehr Licht zur Erleuchtung meines Argumentes bringen? Ich meine den Handstellung, nicht Handform. Handform bei Schei*e und Standard sind gleich (Rechte hand Flach offen Vertikal, Linke Hand Daumenhoch "Super"-Zeichen), aber die Ausführung ist anders: Bei Schei*e berührt die Daumen Die Handfläche mit einer Bewegung nach unten.
Bei Standard dagegen berühren sich die Finger (Obere Glieder) die Handfläche mit anschliessender Bewegung nach unten.
Richtig wäre bei "Standard"-Gebärde eigentlich dass die Handspitze der flache Hand nach oben zeigt, aber auch wird diese in Waagrechte Stellung verwendet wobei Handfläche gleich in vertikaler Position ist.

Ich weiss nicht warum immer wieder mein erwähntes "Orthografie in der GS" den Sinn dieser Definition in Frage gestellt wird. Wie bitte soll man sonst "Rechtschreibung" bei der Gebärdensprache bezeichnen? Etwa Rechtgebärdung, hä?
Immer wieder gibts kleinliche Fragen der GS-Neulinge, warum so und da gebärdet wird und wird als "kleinliche" Unterschiede die nicht nötig seien abgestempelt. Dabei ist die Richtige Handformen oft entscheidend für richtige Verständigung. Da ich keine Definition dafür habe, habe ich "orthographische Richtigkeit" der GS bezeichnet. Wenn ich etwas nicht weiss oder übersehen habe, danke ich für eine Erklärung. Aber überzeugend muss die Argumente sein.

deafmax


---
Ich bin taub, ergo bin ich.



Spitzenmitglied
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@Hartmut,
jaja, immer recht haben wollen ;) Ist längst nichts mehr neues.


****~cat



Neuling



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da ich selber schweizer bin und ich besuche ab und zu gehörlosenhomepage von österreich und von deutschland.

ich sehe da ziemlich einen unterschied, in österreich gebärden man irgendwie langsamer und fein. in deutschland viel schneller. aber vom gebärdensprachbewegung her sehe ich fast gleich.



Spitzenmitglied



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@Deafmax,
jetzt verstehe ich besser, was du meinst. Das Wort 'Orthographie' bedeutet nicht was du denkst. Orthographie bedeutet nur wie man "korrekt" Woerter schreibt, nicht wie sie ausgesprochen werden.

Du denkst sicherlich an die korrekte (oder standardisierte) Ausfuehrung der Gebaerden. Das ist was in Fachkreisen mit 'standardisierter Artikulation' oder 'standardisierter Aussprache' bezeichnet wird. Diese Ausdruecke koennen auch fuer die GS angewandt werden und zwar in dem Sinne "wie wird ein Begriff allgemein gebaerdet". Das ist wohl was du mit der Wortneuschoepfung 'Rechtgebaerdung' meinst.

Es gibt immer Abweichungen in der Aussprache eines Wortes oder einer Gebaerde. Nun will man eine Aussprache eines Wortes fuer Hochdeutsch (oder Standard-Deutsch) festlegen. Die Festlegung wurde irgendwo willkuerlich getan. Ein jeder Mensch lernt zusaetzlich zwei verschiedene Aussprachen eines Begriffes, ihre eigene aus dem Dialekt und die andere Aussprache, die vorher als Standard festgesetzt worden ist.

Dann wurde entschieden, wie die standardisiert ausgesprochenen Woertern niedergeschrieben werden. Das ist wo Orthographie ins Spiel kommt. Ein jeder lernt danach die Rechtschreibung fuer alle Woerter in deutscher Sprache, natuerlich basierend wie die Woerter standardisiert ausgesprochen sein sollten. Abweichungen koennen nicht vollkommen getilgt werden. Man kann einen Berliner, der Hochdeutsch spricht, trotzdem als Berliner erkennen, ebenfalls einen hochdeutschsprechenden Wiener als Wiener. Wegen dieser kleinen Abweichungen haben Hoerende Schwierigkeiten in der Rechtschreibung und muessen DUDEN zu Hilfe nehmen.

Fuer die DGS und OeGS (und fuer viele andere GSen) hat man noch keine Standardisierung und Gebaerdenschrift festgelegt. Also gibt es noch keine Orthographie fuer die GS.

Aber keine Sorge, irgendwie weisst du schon, Deafmax, welche gebaerdliche Artikulation fuer den Begriff "Standard" und "Scheisse" als Standard (oder Hochgebaerde) in Oesterreich gilt. Deine Beschreibungen der zwei Gebaerden zeigen das.

Erdbebchen als ausgebildete GS-Linguist sah den Unterschied zwischen den beiden nur in der Handform. Ich bin von ihrer Aussage ausgegangen. Deine Beschreibung von der Gebaerde STANDARD (Respekt fuer deine Muehe, beide Gebaerden zu beschreiben!) laesst sich sehr schwer rekonstruieren und feststellen, ob der wesentliche Unterschied in der Handstellung oder Handform liegt. Vielleicht liegt der Unterschied in den beiden.

Wenn es Abweichungen in einer Gebaerde in einem Lokale gibt, ist es schon schwierig, welche Form als "korrekt" einem hoerenden GS-Lernenden zu empfehlen sei. Da muesst ihr selbst entscheiden, welche Form als "vorherrschend" anzusehen sei und als Kandidat fuer Standard dienen koenne.


Hartmut



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



offline
@hartmut,
danke, der cent ist gefallen. Ich war wohl zu auf deutsche Sprache in Schreibform fixiert. Es ist klar dass auch beim Sprechen unterschiede gibt (Hochdeutsch, Dialekt), aber oft ist es in der GS-Kurs so dass es weder Hochdeutsch noch Dialekt ist. Es ist so arg wie die Rechtschreibefehler, dass man allerdings bei der Aussprache nicht kontrollieren kann (Schei*e könnte scheise geschrieben werden, beim hören/aussprechen merkt man das kaum), sehr wohl bei der Gebärde. Wenn ich schei*e den "Super"-Zeichen von der Handfläche nach oben bewegen wäre es arg unlogisch.
Stimmt Standardisierung ist noch in Kinderschuhen. Neulich erzählte mir ein Deutscher (war mit erdbebchen in Össi) dass in seinem umkreis (besonders die) ältere Generationen Schwierigkeiten haben DGS zu verstehen. Kann das in Österreich eigentlich nicht nachvollziehen, ausser dass man raunzt, ihnen sei die Gebärden nicht bekannt.
Die Unterschied zwischen DGS und ÖGS allerdings ist bei "Mundbild" - ich meine "verbales Nachplappern" - dasselbe, daher auch die verständigung nicht so schlimm. Habe Erdbebchen& dessen begleiter ganz gut verstanden :)
lg deafmax


---
Ich bin taub, ergo bin ich.




 Unterschied vorhanden zwischen DGS und ÖGS?





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