GL-C@FE.de

Virtuelles Kommunikationsforum für Gebärdensprachnutzer
Aktuelle Zeit: 23.04.2024, 23:37:08





 Wer hat den BÖSEN Begriff „Gebärdensprache“ erfunden ???


Spitzenmitglied
Benutzeravatar
offline
Wer hat den BÖSEN Begriff „Gebärdensprache“ erfunden ???

Seit wann gibt es diesen Begriff? Wisst ihr vielleicht, wer ihn als Erster bezeichnet hat und wo sein ältestes Dokument ist? Und auch warum der Begriff so bezeichnet ist?



Spitzenmitglied
Benutzeravatar
offline
Sorry, bitte versteht mich nicht falsch. Ich wollte das Gebärdensprachfestival überhaupt nicht versauen. Selbstverständlich komme ich ganz gerne zu diesem Festival. Mich interessiert aber auch die Geschichte des Begriffs „Gebärdensprache“, gell?



Spitzenmitglied



offline
So weit mir bekannt ist, hat Bernd Rehling das erste mal von der "Deutschen Gebärdensprache" gesprochen.
Da gab es aber schon lange die ASL und BSL Begriffe.
Gruß Karin



Spitzenmitglied
Benutzeravatar
offline
@Karin,
ja, die Geschichte der „Deutschen Gebärdensprache“ ist mir schon bekannt, so etwa ab 1980 (um genau zu sein, muss ich ja noch nachschauen). Davor gab es das Wort „Gebärdensprache“ schon. Aber seit wann? Und warum ausgerechnet dieser böse Begriff „Gebärdensprache“? Warum nicht ein anderes und vielleicht ein besseres Wort?



Spitzenmitglied



offline
Hola Hans Busch:

Wenn Sie noch genau darüber wissen möchten, dann können Sie den Professor Prillwitz oder den Deafhistoriker Helmut Vogel fragen. Er weiss bestimmt viel darüber, warum das Wort die böse Gebärdensprache ist. Daran würde ich mich sehr gerne interessieren, darüber zu wissen.



Spitzenmitglied
Benutzeravatar
offline
@Moses,
von diesen beiden habe ich bis jetzt noch nichts zu lesen bekommen, wer den Begriff bzw. das Wort „Gebärdensprache“ erfunden hat. Also gut ich werde versuchen, die beiden zu fragen. Übrigens sollte Prillwitz schon im Ruhestand sein?



Spitzenmitglied



offline
Ja, Prillwitz ist schon in der Pension.

Oder an Dr. Uwe Feige mailen?



Spitzenmitglied



offline
Soviel ich weiß, bleibt Prof Prillwitz noch aktiv..

Und warum ist der Begriff "Gebärdensprache"
böse? Welche Alternative soll gut sein?



Spitzenmitglied



offline
@ Bengie: Ich habe LSH gelesen, dass er im Ruhestand ist, hm? Vielleicht agiert er doch "in der Freizeit" aktiv.



Spitzenmitglied
Benutzeravatar
offline
@bengie,
eine sehr gute Frage!
Durch MoonDeaf’s Posting in deinem Thread „..King Kong..“ bin ich sehr angeregt, diese Frage auseinander zu setzen.

MoonDeaf schrieb:
Mich interessiert die Frage, woher der Begriff „Affensprache“ eigentlich stammt? Haben die Hörenden die Affen beim Gebärden oder besser Gestikulieren, z. B. im Zoo, beobachtet? Mit anderen Worten: Wenn die Affen, wie ich annehme, von sich aus nie Gebärden benutzen, warum denn der Begriff „Affensprache“? Dieser Begriff ist alt. Schon im 19. Jahrhundert wurde die Gebärdensprache als „Affensprache“ hingestellt, um sie von den Gehörlosenschulen zu verbannen.

Darauf schrieb Hans Busch:
@MoonDeaf,
ja, genau, die „Affensprache“ war leider mein erster Begriff über unsere Gebärdensprache. Dieses blöde Schimpfwort hatte ich von meinen Internatserzieherinnen und Lehrern sehr viel „hören“ müssen. Dieser Begriff stammt ganz sicher nicht von der GL-Welt, sondern eher von den Taubstummenlehrern, denke ich wütend. …

Nun möchte ich weiter erzählen. Ja, das erste Schimpfwort hinsichtlich unserer Gebärdensprache, was ich „gehört“ hatte, war „Affensprache“. Und dann war das nächste Schimpfwort „Gebärdenaffen“. Wir, die damals kleinen gehörlosen Kinder, hatten von unseren hörenden Pädagogen oft genug „hören“ müssen: „Ihr seid Gebärdenaffen!“ Sogar bekamen wir es auch an der Tafel gross geschrieben zu lesen. Also kein schönes Wort.

Und überall in den Medien stehen immer wieder „Drohgebärde“ und „Freundliche Geste“. Das Wort „Gebärde“ klingt in der HD-Welt leider immer noch negativ.



Spitzenmitglied
Benutzeravatar
offline
@ bengie,

vor kurzem ist Prillwitz in den Ruhestand gegangen. Moses hat recht. [wink]

@ Hans Busch,

da das Wort Gebärdensprache als "böse" gilt, hättest du Ideen, was für andere Wörter dafür eingesetzt werden sollen?

Zeichensprache??? (In meinen Augen passt das Wort nicht zu unserer Sprache)



Spitzenmitglied



offline
Ja, richtig, er ist im Ruhestand und bleibt aber
noch aktiv beim Institut für Deutsche Gebärden-
sprache. Aber nicht mehr so wie vor seinem Ein-
tritt in den Ruhestand.

Hans Busch, "sich gebärden" hat ja die negative
Bedeutung, aber "gebärden" kann durch unsere
Muttersprache eine positive Bedeutung haben! =)



Spitzenmitglied
Benutzeravatar
offline
bengie,

hat "sich gebärden" auch mit dem Gebärdenraum zu tun, so
dass es sich negativ auswirkt?? [schäm]



Spitzenmitglied



offline
Falls es Euch irgendetwas über einen "bösen" Begriff "Gebärdensprache stört, dass ich Euch ganz lieb drum und drüber bitte:

Welche Sprache für die Gehörlosigkeit hätte es dann einen so "lieben" Begriff Gebärdensprache?

Hände - Sprache? Stille Muttersprache? bewegende Handssprache?


°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°
Kommunikation ist Kommunikation



Spitzenmitglied



offline
deafziege11,
    gebärden

    ge|bär|den [V.2, hat gebärdet] 1 [refl.] sich g. sich
    (auf bestimmte Weise) verhalten, benehmen;
    er ge-
    bärdete sich wie ein Verrückter; er gebärdet sich, als
    wäre er etwas ganz Besonderes 2 in Gebärdensprache
    mitteilen;
    wie gebärdet man dieses Wort?

    © Wissen Media Verlag
...

Die 2 Beispiele, die wissen.de, das Wissenportal, aufge-
schrieben hat, haben negative Bedeutungen! Warum es
so ist, weiß ich aber nicht. Ob man den Verb "sich ge-
bärden"
auch für positive Situation verwenden kann,
bin ich mir auch nicht sicher!



Spitzenmitglied



offline
Gute Wachsamkeit von Hans Busch. Ich dachte, Gebärdensprache sei ein schon positives Wort für Gehörlose. Davon wusste ich nicht.

Ein neu revolutionäres Wort für uns Gehörlosen??

Handsprache
Stillsprache??



Spitzenmitglied
Benutzeravatar
offline
bengie und Hans Busch,

ist es ein Übersetzungsfehler, dass es in "Gebärdensprache"
übersetzt wurde?

Denn im englischen heißt sign language auf deutsch
Zeichensprache.
Ich frag mich, ob es auch dort richtig übersetzt wurde?? [shrug]

Ich habe im anderen Lexikon nachgeguckt, dass es auch
mit Gestik zu tun hat. Aber nur Gestik reicht ja nichts aus.



Spitzenmitglied



offline
Emanze und Moses,

nein, wir sollen beim Begriff "Gebärdensprache" bleiben! ;)
Der Verb "Gebärden" hat nicht mit dem Verb "sich gebärden"
zu tun. Natürlich lasse ich mich gern belehren, falls ich mich
beim Unterscheiden irre!

Und beim "Plaudern" benutzen wir nicht nur unsere Hände,
sondern auch Gesicht und Augenbrauen für Mimik, Mund für
Mundbild (kein Muss! *g* @ deafmax) und eventuell auch
Oberkörper (Was noch?)

...

deafziege11,

die Sprachen entwickeln sich ganz unterschiedlich. Jeder Satz
kann nicht wörtlich übersetzt werden. Sowie die Übersetzung
des deutschen Satzes "Wie geht es dir" in englische "How are
you?
" (Wörtlich: Wie bist du?)..

Ich frage mich gerade, wie es mit anderen Sprachen aussieht.
Steht die deutsche Sprache mit dem "Gebärden" allein da?



Spitzenmitglied



offline
Aloha Hans Busch,

was auch immer, egal ob "Gebärdensprache" (gebärden), "Zeichensprache"
(zeichnen) oder was anderes die richtigere ist, die Taubstummenlehrer und
Gebärdengegner würden es jedenfalls ins Negative ziehen.

Es liegt an uns Gebärdensprachbenutzern allein, dem Wort eine positive
Bedeutung zu geben.


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



Spitzenmitglied



offline
Meines Erachtens ist das Wort Gebaerdensprache' kein negatives Wort. Neben 'Drohgebaerde' gibt es auch 'Freudengebaerde(n)'. 'Drohgeste(n)' oder 'drohende Geste(n)' werden auch gebraucht. Wir koennen es getrost weiter benutzen.

Es konnte auch 'Zeichensprache' geworden sein. Aber wir haben uns auf Gebaerdensprache' festgelegt, vor allem weil es nicht Schilder und andere Zeichen mit einschliessen sollte. Von irgendeiner negativen Nebenbedeutung habe ich nie gehoert.

Der Begriff GS wurde schon im spaeten 18. oder fruehen 19. Jahrhundert gepraegt. Vielleicht als Uebersetzung aus dem Franzoesischen, als Abbe de l'Epee mit Samuel Heinicke in Briefen gestritten hatte. Der taube Otto F. Kruse benutzte das Wort schon seit 1827. So wie er schrieb, habe ich den Eindruck, dass das Wort schon vorher benutzt wurde. Hoechstwahrscheinlich wurde der Begriff zum ersten Mal nicht veraechtlich oder irgendwie negativ gebraucht, auch nicht von Samuel Heinicke.

Umgangssprachlich gibt es auch 'Taubstummensprache', das negativer klingt.

Prof. Prillwitz hat 'Deutsche Gebaerdensprache' und dessen Abkuerzung DGS in seinen Schriften um 1975 gepraegt, folgend dem internationalen Gebrauch von ASL, BSL LSF usw.

In der deutschen Sprache haben wir drei fast bedeutungsgleiche Woerter 'Geste, Gebaerde und Zeichen' aber in Englisch gibt es nur zwei 'sign und gesture'. Frueher wurde im Englischen auch 'gesture language', 'language of gestures' und 'language of signs' gebraucht.

Stimmt, die Verben 'gebaerden' und 'sich gebaerden' sind zwei verschiedene Verben. In Bedeutung und in Grammatik. Etymologisch moegen sie verwandt sein. Das erstere Verb ist transitiv und erfordert ein Akkusativobjekt. Das letztere ist instransitiv und bekommt ein 'wie wild/verrueckt' nachgefolgt.


Hartmut



Mitglied



offline
Gut, Gebaerdensprache ist nicht den *boesen* Begriff, sondern *lieben* Begriff.
Diese Gebaerdensprache gehört zu einer Muttersprache. Wenn man mit jemandem gebaerdet,
um mehr leicht zu verstehen und zu kommunizieren.

Und auch Prof. Prillwitz ist hoerend, hat sich um die wissenschaftliche Forschung fuer die Gebaerdensprache getan.
Er ist echt ganz super, er hat ein großes Herz und ein gutes Gefühl für GL.
Er hat viel nachgeforscht, er hat auch in der Schule auf dem Hof viel beobachtet,
wie viele gl Kinder glücklich mit den Gebärdensprachen sind.


Woher ist der bösen Begriff *sprechen* ? Hans Busch


alte Doofefragin; jetzt neue Caravan-Lady



Neuling



offline
@Hans Busch,
wie kommst Du darauf, was fuer den *boesen*Begriff Gebaerdensprache.
Nein, die Gebaerdensprache ist ein muttersprachliches Zeichen.
Gute Frage, wer hat die Gebaerdensprache erfunden ?
Ich weiss nur eins, der hoerende Prof. Prillwitz hat sich viel
um die sprachwissenschaftliche Gebaerdensprache getan.
Ich hatte ihm schon einmal in Hamburg gesehen und mit ihm unterhalten, ich fand ihm sehr nett.

Ich wollte dennoch schreiben, aber die andere Usern haben schon eingepostet, wie sie ganz recht geschrieben haben.

Ich hab eben was im Internet herausgefunden,
Klick mal > http://www.dgs-clerc.de/gebaerden.htm



Spitzenmitglied
Benutzeravatar
offline
@Moses,
nein, ich wollte keine neue Revolution. Das Gebärdensprachfestival kann bitte so bleiben. Früher klang „Gebärdensprache“ negativ. Heute nicht mehr. Im Grossen Brockhaus (in den über 20 Bänden) steht auch ein Begriff „Gebärdensprache“ seit etwa 18 Jahren. Positiv geschrieben, ja, Prillwitz sei Dank! Aber das Wort „Gebärde“ allein, na …

@deafziege11,
ich denke, es war bestimmt kein Übersetzungsfehler. Den Begriff „Gebärdensprache“ gab es hier schon immer (aber seit wann???). ich glaube nicht, dass „Gebärdensprache“ von irgendwelchem Land übernommen wurde, sondern hier in Deutschland (in der Schweiz oder Österreich???) entstand. Vielleicht irre ich mich doch? Das gleiche Wort „Gebärdensprache“ gibt es in anderen Ländern nicht. Dort ist es nur höchstens „Zeichensprache“ oder „Gestensprache“, soweit es mir bekannt ist. Wie es in den anderen Sprachen in Asien und Afrika aussieht, weiss ich nicht. Bei uns sind die Begriffe „Zeichensprache“, „Taubstummensprache“ und „Affensprache“ viel älter als „Gebärdensprache“.

Mich interessiert es, wer „Gebärdensprache“ erfunden hat und wer es als Erster schriftlich erwähnt hat. Ich kann nur hoffen, dass es nicht ein/e Gehörlose/r war.

@bengie,
„… 2.) in Gebärdensprache mitteilen; wie gebärdet man dieses Wort?“ Dass es so was als Beispielsatz gibt, freut mich. Es sieht so aus, dass dieser Beispielsatz unter Hörenden als positiv schon weit verbreitet ist.
Gerade habe ich in meiner PC-Bibliothek (Duden - Deutsches Universalwörterbuch) nachgeschaut, ja, zum ersten Mal hier nach diesem Begriff „Gebärde“. Da bin ich ganz baff … nun möchte ich einfügen:

ge|bär|den, sich <sw.&#61695;V.; hat>: eine bestimmte auffällige [übertriebene u. unkontrollierte] Verhaltensweise zeigen: sich eitel, gekränkt, aufdringlich, unvernünftig, unmanierlich g.; sich wie wahnsinnig, irrsinnig, toll g.; du hast dich als ihr schärfster Gegner gebärdet.

© Duden - Deutsches Universalwörterbuch 2001

Es klingt doch negativ und „böse“, oder? Wie ich früher aus meinem uralten (und analogen) Duden entnahm (kann mich noch erinnern):
Gebärden: mit dem ganzen Körper bewegen; das bedeutet auch Tanzen. Ein Beispielsatz: man gebärdet mit Händen und Füßen. Das klingt etwas wild.
Gestikulieren: mit Armen und Händen bewegen als Verständigungsmittel, also nur mit Oberkörper. Das klingt feiner.

Ja, es sieht so aus, dass mit „Gebärden“ die deutsche Sprache allein da steht. „Gebärden“ in Englisch habe ich bis jetzt nicht gefunden. Das Deutsch ist doch was Besonderes?

Alternative zur „Gebärdensprache“??? Hmm … ich weiss auch nicht … „Zeichensprache“ wie in unseren Nachbarländern? Erscheint mir aber zu trocken. Und „Gestensprache bzw. Gestiksprache“? klingt mir zu brav. Also doch lieber „Gebärdensprache“. Wild, toll, LEBENDIG, ist doch egal, ob es bei Hörenden gut ankommt.

@Emanze,
ein „lieber“ Begriff als Alternative? Hm … (meine gleiche Antwort ist oben)

@Lukbo,
ja, genau, das denke ich auch so.

@Hartmut,
man sieht trotzdem, dass die Geschichte des Begriffs (bzw. der Bezeichnung) „Gebärdensprache“ sehr unklar ist. Schrieb Otto Friedrich Kruse in der Originalfassung das Wort „Zeichensprache“ oder „Gebärdensprache“? Ich will das Original zu Gesicht haben, nicht das Umgeschriebene, und ich denke, „Gebärdensprache“ kann nicht so alt wie „Zeichensprache“ und „Taubstummensprache“ sein.

@Doofefragin,
@Cherieblue,
ich meine natürlich nicht, dass die Gebärdensprache als unsere Muttersprache böse ist. Ich wollte nur wissen, warum das Wort bzw. der Begriff „Gebärdensprache“ so bezeichnet wurde. Und ob dieses Wort von unserer GL-Welt oder vom Mund der hörenden Taubstummenlehrer stammt. Habe ich mich deutlich ausgedrückt?



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



offline
@bengie :D
Ja i hab was gefunden, auf www.gmu-news.de bzw., spectrum11 gibts ne Videöchen mit dem Nikolaus, woher der kommt. Sieh mal dir das an, der Nikolaus hat ne Bärtchen und man kann da ja gar nix "ablesen" vom Mundbild, trotzdem versteht man ihn. Das ist keineswegs NVK, weil der Nikolaus Vokabeln der Gebärdensprache verwendet. Und GENAU das mein'i. Man kann auch probieren beim vollen Mund zu essen und zu Gebärden - kein problem! Zu Sprechen ist nur eine Versuchung, weil alle auch sprechen... aber schon gut, i halt mein Fresse :D In dem Sinne tu i das sowieso gern ^_^

@Busch
Ich wurde nicht fündig woher Gebärdensprache exakt stammt. Aber der Ursprung ist wohl nicht in diesem Wort zu suchen, sondern "Taubstummensprache" oder "Zeichensprache". Dennoch ich wurde nicht fündig.
Dass die Gebärdensprache "böse" sein soll vertritt man sicherlich immer noch. Aber Gebärdensprache ist und bleibt das einzige richtige Wort.
Ich glaube die "sich gebärden" wird nicht mehr "gepflegt" irgendwann ist diese dann weg, weil nicht mehr logisch, da die GS zunehmende bedeutend wird. ...nehme ich an.

cudeafmax


---
Ich bin taub, ergo bin ich.



Spitzenmitglied
Benutzeravatar
offline
Viele haben hier geschrieben, wer kann nicht sprechen und dann??? Benutze mal mit Gebärdenzeichen oder am Zettel oder kleine Tafel aufschreiben.

Wer hat das Wort über die Begriff "bösen" als "Gebärdenaffen", finde ich richtig erstmals hier geschockt. "Gebärdenaffen" sind bösen Begriffe, weil andere auch gehänselt wurden.

Ein GL und ein taubstumm unterhalten miteinander das Verbindung für Gebärdenzeichen ohne sprechen, jeder kann sich verstehen. Jemand wusste mit wem wurde die Zeichen erwähnt...jeder GL haben auch selbst "Zeichen" erfunden. Ich glaube, durch in den US-Staaten haben früher im Wild Westen mit dem kleinen Tafel geschrieben, viele haben aus dem Angst erschrocken und jemand erschoss an Gehörloser. Es gibt viele Unterschieden aus der Welt. Wenn interessiert in uralten Geschichte über Gehörlosenkeiten und Gebärdenzeichen-Erfindung.


Bild Platin PS3: 13



Mitglied



offline
Hmm, ich weiß auch nicht, wer der erste Erfinder des Gebärdensprache erfunden haben. Ich dachte, es wäre in Afrika, aber ich habe eben gegoogelt und gelesen, dass der erste Lehrer Jacob Rodrigues Péreire (1715-1780) im Jahr 1744 in Frankreich die taube Schüler zu unterrichten. Er beherrschte die Gebärdensprache. Mehr kannst du unter http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte ... en/Teil_II nachlesen.

Wenn es nicht um die französische Lehrer ist, dann ist schon 1700 Johann Conrad Ammann aus der Schweiz, dann folgt Samuel Heinicke und John Wallis.

Es gibt noch mehrere Leute im Jahrgang und Jahrhundert zum Lesen. Dann gibt noch 19. Jahrhundert-Methodenstreit.

Einfach mal ausführliche o.g Links weiterlesen. Es ist schon interessant zum Lesen.

Die Gebärden- und Zeichensprache ist dasselbe Wort, die noch heute benutzen.

Übrigens, hast du auch schon mal gehört, dass die Indianer auch die Zeichensprachen beherrschen und benutzen?

Ansonsten gibt noch die Definitionen von Gebärden-/Zeichensprache zu lesen unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion ... rlosigkeit

Die Gebärdenaffen wurde ich nicht nennen. Sowas habe ich nie gehört. Klar, die Affen können die Körpersprache benutzen aber nicht die Gebärden.

Die Körpersprache ist was anderes als die Gebärden/Zeichensprache.

Gruß Sancho



Spitzenmitglied



offline
to Hans Busch:

....bösen Begriff "Gebärdensprache" erfunden? hm...

Ich glaube, dass es jedoch mit der "christlichen" Geschichte zu tun hat.

Da kann ich dir auch nicht helfen, wer es überhaupt von diesem Wort "Gebärdensprache" erfunden wurde. Denn hat es allerdings mit der christlichen Vergangenheit zu tun, so dass die Möchte-gern-Gläubige-werden sonntags in der alte Mitteraltszeit zur Kirche gehen, es dort nicht mehr von diesem Predigt hören zu können. Vor allem man hat es nicht mehr ertragen, es von dieser Rede zu hören. So wurde man lautlos wie möglich in "Gebärdensprache" unterhalten.... [roll]

Und außerdem:

Ich versuche es hier mal, welche Beispiele ich einige Abschnitte vom Autor namens Friedrich Nietzsche, der schon bekannt geworden war und selbst über " Jenseits von Gut und Böse" geschrieben hat, herausgenommen habe:

1) Siebentes Hauptstück : unsere Tugenden

Seine Feinde lieben? Ich glaube, das ist gut gelernt worden:
Es geschieht heute tausendfähig, im Kleinen und im Grossen. Ja, es geschieht bisweilen schon das Höhere und Sublimere – wir lernen verachten, wenn wir lieben und gerade wenn wir am besten lieben: - aber alles dies unbewusst, ohne Lärm, ohne Prunk, mit jener Scham und Verborgenheit der Güte, welche dem Munde das feierliche, Wort und die Tugend – Formel verbietet. Moral als Attitüde – geht uns heute wieder den Geschmack. Dies ist auch ein Fortschritt: wie es der Fortschritt unserer Väter war, dass ihnen endlich Religion als Attitüde wider den Geschmack ging, eingerechnet die Feindschaft und Voltairische Bitterkeit gegen die Religion (und was alles ehemals zur Freigeist – Gebärdensprache gehörte). Es ist die Musik im unserm Gewissen, der Tanz in unserm Geiste, zu dem alle Puritaner – Litanei, alle Moral – Predigt und Biedermännefrei nicht klingen will.


2) Achtes Hauptstück : Völker und Vaterländer

.....Die englische Plumpheit und Bauern-Ernsthaftigkeit wird durch die christliche Gebärdensprache und durch Beten und Psalmensingen noch am erträglichsten verkleidet, richtiger: ausgelegt und umgedeutet; und für jenes Vieh von Trunkenbolden und Ausschweifenden, welches ehemals unter der Gewalt des Methodismus und neuerdings wieder als “Heilsarmee” moralisch grunzen lernt, mag wirklich ein Busskrampf die verhältnissmässig höchste Leistung von “Humanität” sein, zu der es gesteigert werden kann: so viel darf man billig zugestehn. Was aber auch noch am humansten Engländer beleidigt, das ist sein Mangel an Musik, im Gleichniss (und ohne Gleichniss—) zu reden: er hat in den Bewegungen seiner Seele und seines Leibes keinen Takt und Tanz, ja noch nicht einmal die Begierde nach Takt und Tanz, nach “Musik.” Man höre ihn sprechen; man sehe die schönsten Engländerinnen gehn—es giebt in keinem Lande der Erde schönere Tauben und Schwäne,—endlich: man höre sie singen! Aber ich verlange zu viel .....

(Quelle aus Jenseits von Gut und Böse )

[shrug]

und ansonsten wünsche ich euch noch einen schönen Morgen.

Gruß, emanze :D


°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°
Kommunikation ist Kommunikation



Zuletzt geändert von Emanze am 15.02.2006, 14:09:24, insgesamt 1-mal geändert.

Spitzenmitglied



offline
@Sancho: Gs gibt es schon länger als vor 17. Jahrhundert!
FA gab es schon seit etwa 14. bis 15. Jahrhundert!
Steinzeitmenschen hmmm...
Handsprache, Gesten, Gestiksprache, Gestenspiel, Taubstummensprache oder
VISUELLE SPRACHE!!!!!! [british]


BOOOOOOOOORN TOOOOOOOOO SIGN!!!!!!!!



Zuletzt geändert von Iyascia am 15.02.2006, 09:29:00, insgesamt 1-mal geändert.

Spitzenmitglied



offline
Hans,
Otto F. Kruse hat sicherlich das Wort Gebaerdensprache benutzt, synonym mit 'Zeichensprache'.
Ich las fast alle seine Schriften. Hier sind die Zitaten aus seinen Werken,
die ich bereits in der "Selbstbewusst Werden" Zeitschrift veroeffentlicht habe:

"Die Geberdensprache ist das wahre Rüstzeug des geistigen Lebens
des Taubstummen." ["Über Taubstumme ...", 1853, S.183]

"Die Zeichen der Geberdensprache sind keine ersonnene, oder durch
Verabredung entstandene, nein, Alles ist ein unmittelbarer
Ausdruck der Natur und daher charakteristisch, und allgemein
verständlich. Wie der Taubstumme die erhaltenen Eindrücke durch
seine Sprache wiedergiebt, so mischt sich ganz unvermerkt das
Spiel der Empfindungen und Gefühle in seine Zeichensprache und
verleiht eben dadurch derselben den wahren Ausdruck der Gedanken.
Ohne im Mindestens um die Zeichen verlegen zu sein, drückt er
seinen Schmerz, seine Freude, seinen Zweifel, sein Befremden,
seine Bewunderung u.s.w. auf eine natürliche Weise aus, daß der
ganze Act der Handlung nicht leicht einem Mißverständnisse
unterliege. Dabei ist die Geberde so biegsam, daß ein Jeder sie
seiner Individualität, seiner eigenthümlichen Anschauungs- und
Denkweise anpassen kann, ohne daß selbst die verschiedenartigsten
Ausdrücke für eine und die nemliche Sache unverständlich werden
können." ["Über Taubstumme ...", 1853, S.184]

"Übrigens ist die Geberde eine selbstständige, in und für sich
begrenzte Sprache, deren reeller Werth nicht nach dem Maßstabe
der Wortsprache beurtheilt werden kann. Das Streben, sie der
Wortsprache so viel wie möglich zu näheren, oder ihr wenigstens
eine derselben analoge, und gewissermaßen dieselbe
stellvertretende Form angedeihen zu lassen, verriethe eine
gänzliche Unkunde ihrer Natur und ihres Wesens, wäre ein
Todtschlag an der Muttersprache des Taubstummen und an seinem
geistigen Leben. Man sollte im Gegentheil meinen, daß sie im
Grade vollkommen wird, als sie von den Einflüssen der Wortsprache
frei gehalten wird, und als man der Natur den völligen, freien
Lauf läßt. Am besten kann sie daher von einer Gesellschaft der
Taubstummen ausgebildet werden, und die höchste Stufe der
Vollkommenheit erreicht sie sicher in denjenigen Instituten, wo
sie noch in hohen Ehren gehalten wird." ["Über Taubstumme ...",
1853, S.184 185]

"Die Geberdensprache ist die lebensvollste Darstellung, malet
selbst die Empfindungen und Gefühle der Seele aufs Treffendste
und kann daher hinreißend werden; sie ist voll Natur und
Wahrheit, ist die unmittelbarste Anschauung und kann den Lehrer
am besten unterstützen." ["Lehrbuch ...", 1842, S.15].

"Hat man es wohl bedacht, was es heißt, die Geberdensprache vom
Unterrichte und vom geistigen Leben des Taubstummen selbst
ausschließen? Das hieße doch nicht anders, als ihm den Fittig des
Geistes abschneiden, hieße das geistige Leben in sich selbst
verkümmern lassen." ["Lehrbuch ...", 1842, S.16].

"Die Geberde ist das Urelement des geistigen Lebens des
Taubstummen, an sie schließt sich daher nothwendig jedwede
Begriffsentwickelung, und in und mit ihr geht auch das Wort mehr
oder weniger auf." ["Lehrbuch ...", 1842, S.15].

"Übrigens muß die Zeichensprache als eine selbstständige Sprache
betrachtet werden, welche dazu ihre besondere Eigenthümlichkeiten
hat, und daher weniger eine wörtliche Übersetzung verträgt, als
die eine Wortsprache die wörtliche Übertragung aus einer anderen
verstattet." ["Lehrbuch ...", 1842, S.65].

"Die Geberdensprache ist für Taubstumme eine absolut nothwendige
Brücke, um an das jenseitige abgeschiedene Land der Wortsprache
gelangen zu können, aber -- man übersehe es auch nicht -- auch nur
eine Nothbrücke, welche von den Lehrern der Kinder mit Vorsicht
und Behutsamkeit und mit der ganzen Routine eines Fährmannes
überschritten werden muß." ["Vermittlung...", S.30]

"Die Geberdensprache ist das wahre Rüstzeug des geistigen Lebens
des Taubstummen. ... Die Geberde ist des Taubstummen geistige
Heimath, die er selten verläßt, ohne dabei zugleich geistig zu
verkümmern." [Ueber Taubstumme,...", S.184, 185]

"Die Geberde ist, weil sie des Taubstummen wahres geistiges
Element ist, sein völliges Leben, seine Gesundheit, die
Rührigkeit und Geschäftigkeit seines Geistes, seine
Gemüthlichkeit, und seine gute Laune. Sie ist seine geistige
Heimath, die er selten verläßt, ohne dabei zugleich geistig zu
verkümmern. Bände man ihm die Arme und Hände, so gestikulirt er
schon im Gedanken damit oder gar mit Füßen." ["Über Taubstumme
...", 1853, S.185]

"Auch schränkt sich der Werth der Geberdensprache nicht auf den
ersten, oder den Elementarunterricht ein, sondern dehnt sich über
die ganze Schulbildung aus, weil der Unterricht, wenn der Schüler
auch endlich des Wortes einigermaßen mächtig geworden ist, doch
lange nicht ihrer Vermittelung entbehren könnte. Auch in manchen
Fällen, abgesehen davon, daß nicht alle die erforderliche Stufe
der Sprachbildung können erreichen, ist und bleibt die
Geberdensprache die einzige Nothanker für die Unglücklichen.
["Über Taubstumme ...", 1853, S.185]

"Die Schrift, aber nicht die Lautsprache sei der geistige Hebel
des Sprachunterrichts, indem die erstere mehr geeignet sei, das
flüchtige Wort zu fixiren, und es dem Taubst. mit seinen
mannichfachen Formen, Beziehungen, Verhältnissen, Verbindungen
und Veränderungen näher vor die Augen zu führen; nur fleißiges
Schreiben und Lesen ersetzen ihm den vielfachen Verkehr, durch
welchen das hörendsprechende Kind in das Wesen der Sprache
eingeführt wird. Die Zeichen und Lautsprache thun zur Sache
weiter nichts, als daß die erstere zur Erklärung der zu
entwickelnden Begriffe zu Hülfe kommen müsse, die letztere aber
den Uebergang des Denkens in Form der Wortsprache erleichtere und
fördere. Die Sprache sei ein Product unmittelbarer Uebung, je
reicheren und mannichfacheren Stoff das Leben für die
schriftliche Uebung bietet, desto besser gehe die Cultur der
Sprache von Statten. Zwar müssen alle Kinder von vornherein
sprechen, so weit es ihre Organe zulassen, damit sie sich die
Wörter, besonders den orthographischen Bau derselben leichter und
fester ins Gedächtniß einprägen können, indeß bedürfe es der
sorgfältigeren und fortgehenden Cultur der Lautsprache nur bei
denjenigen, welche der Sprache einigermaßen mächtig geworden
sind; bei den der Sprache weniger fähigen Subjecten seien Hopfen
und Malz verloren."


Toll die Passagen, nicht? Sie sind es wert, auswendig gelernt zu werden!

Da Kruse haeufiger 'Geberdensprache' als 'Zeichensprache' benutzte und
er fuer die Taubstummenlehrerschaft schrieb und er sehr sorgfaeltig mit der Wortwahl war,
muss gefolgert werden, dass das erstere so alt wie das letztere war. Ich kann mich nicht
von dem Begriff 'Taubstummensprache' in seinen Schriften erinnern.
Dieser Begriff musste spaeter entstanden sein, als die Bevoelkerung erst die Gelegenheit bekam,
eine Gruppe tauber Erwachsenen und Kinder zu beobachten, nachdem sie die Schule
fuer taube Kinder besuchten. Vorher lebten taube Menschen nur vereinzelt unter Hoerenden
und benutzten nur Gesten in beschraenktem Umfang mit Hoerenden.

Weiter ist es interessant zu beachten, wie sorgfaeltig Kruse mit den Begriffen
umgeht. Es steht dort kein 'Schriftsprache', sondern er benutzte 'Schrift'
und 'Wortsprache'
, dies bedeutungsgleich mit 'deutscher Sprache', die nicht nur
mit dem Mund sondern auch per Schrift zu verwenden sei. Kaum bekannt heute ist,
wie er das Wort 'Geberde' verwendet hat. Er gebrauchte das Wort auch synonym
fuer 'Zeichen', aber in den zitierten Passagen handelt es sich nicht um einzelne Gebaerde(n),
sondern die Gesamtheit von Gebaerden, bedeutungsgleich mit 'Gebaerdensprache'.
Das Wort ist das manuelle Aequivaelent von 'Sprache' und ist konstruiert
aus dem Verb 'gebaerden' zu Nomen 'das Gebaerden' und zu einem anderen Nomen
[i]'die Gebaerde'
, genauso wie sich das Verb 'sprechen' zu 'das Sprechen' und
zu 'die Sprache' ableitet. Heute bedeutet 'Gebaerde' nur ein einzelnes Zeichen
der Gebaerdensprache.


Hartmut



Zuletzt geändert von Hartmut am 16.02.2006, 18:37:27, insgesamt 2-mal geändert.

Mitglied



offline
Hans,

Ach so, nun ist es mir klar.
Ich versteh, wie du gern genau wissen willst,
wann u. wer hat den bösen Begriff den Gebärdensprache erfunden?
"Leider weiss ich nicht genau, wann u. wer"

Ich habe mir lang überlegt, warum du so geschrieben hast.
Du meinst nicht: Gebärdensprache als Muttersprache ist böse.
Ich glaub dir ja.... du meinst nicht böse.

z.B.

Der *böser* Begriff Adolf Hitler hat entschieden, er hat alle gl Menschen zum Krankenhaus sterilisieren lassen geschickt.
Der Begriff ist doch wahr böse, wie Hitler Adolf so unrecht getan hat.


alte Doofefragin; jetzt neue Caravan-Lady



Spitzenmitglied



offline
[super] [bad] [idiot] [lp] [deaf] [ily] [nono] [fyou] [albedoo] [dom] [buttrock] [shrug] [baff] [byebye] [please] [deal] [boo] [baeh2] [finger] [totlach] [ok] [stirn] [blöd] [betezumhimmel] [dankew] [dankem] [smiliesorry] [stop]

Was sehen wir bei Smilies?


BOOOOOOOOORN TOOOOOOOOO SIGN!!!!!!!!



Mitglied



offline
Ich habe vor ein paar Tagen umsonst [heuul] wegen des bösen Begriffs *Gebärdensprache :D

[smiliesorry] hmm... ja stimmt, Gummikuh

Ich war echt [blöd]


alte Doofefragin; jetzt neue Caravan-Lady



Neuling



offline
ich habe jetzt einmal in ein sehr altes Lexikon von 1862 geschaut.
(Kleineres Brockhaus´sches Conversations-Lexikon)
2. Band

Bitte die Rechtschreibung überlesen, da das Buch vor der ersten deutschen Rechtschreibreform (1906) gedruckt wurde.

Geberde,
s(iehe) unter Miene, Geberdenspiel, s(iehe) Gesticulation

Gesticulation (lat.) oder Geberdenspiel nennt man die die Rede begleitenden Bewegungen (Gesten des Körpers, bes. der Arme und Hände. Von ihr zu unterscheiden ist die Pantomime oder
Geberdensprache, und Gesichtssprache oder Mimik



Leider habe ich noch nicht mehr alte Schriftstücke gefunden. Ich glaube auch diese Gebärdensprache ist nicht auf med. GL Personen bezogen, aber der Begriff Gebärdensprache wurde schon vor 140 Jhren verwendet

bis bald euer Raik aka BenjiDD



Spitzenmitglied



offline
@Benjidd,
Dann schaut mal in den aelteren paedagogischen Scriften von Kruse, Moritz Hill, Samuel Heinicke, Pfingsten, Reich usw.


Hartmut



Neuling



offline
@Hans Busch
ach so, das hab ich verstanden.

@Gummikuh
tolle Smilies fuer die Gebaerdensprache, wie Du eingefuegt hast.

@Hartmut,
boahhhh... sehr viele Berichte geschrieben,
so ist die alte Geschichte, wie es aus der Taubstummensprache stammt.

Klick mal > http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte ... ensprachen



Neuling



offline
"Lautsprache" ist auch böse Begriff für Hörende? [nerv]


Mao Tse Yetong



Spitzenmitglied



offline
Fingerzeigen ist auch böser Begriff oder...?


BOOOOOOOOORN TOOOOOOOOO SIGN!!!!!!!!



Spitzenmitglied



offline
Jedenfalls sehe ich kein Zusammenhang mit "Bösen". Nur kenne ich viel gut, dass soviel Gegener der Gebärdensprache , Taubstummensporache, Plaudern etc. gibt. Seit Wissenschaft der Sprache ein deutliche Entdeckung durch Prof. Prillwitz kommt man zu DGS zu Mode. Mehr kann ich nur Kopf schütteln.



Spitzenmitglied



offline
Was wuerdet ihr ueber die Zitaten von O.F.Kruse sagen?

Immanuel Kant hat schon das Wort 'Geberdensprache' benutzt und er starb etwa um das Jahr 1800, also schon im 18.Jahrhundert. Er meinte damit die Sprache mit Haenden. Darin sind auch die oratorischen Gesten eingeschlossen.

Cheriblue,
ich verstehe nicht, was du zu sagen meintest mit deiner Bemerkung. Das mit der Wikipedia weiss ich schon, da ich dort auch einigen Kommentaren hinterlassen habe.


Hartmut



Mitglied



offline
Hartmut
Otto Friedrich Kruse (1801-1879) ist 1817 Hilfslehrer geworden.
Danach ist Kruse neun Jahre Privatlehrer in Altona und in Bremen,
bis er 1834 wieder in Taubstummen-Institut Schleswig als Klassenlehrer und Fachlehrer tätig wird.
1872 ging er in Pension.
Er hinterließ viele Schriften und versuchte auch mit Beiträgen in den Zeitschriften der T-Lehrer,
eine kritische Haltung bei ihnen gegenüber der einseitig gewordenen oralen Methode zu fördern.
Er erhielt vier Orden für seine Verdienste,
1873 wurde ihm vom Gallaudet-College in Washington die Ehrendoktorwürde verliehen.

*eine kritische Haltung bei ihnen gegenüber der einseitig gewordenen oralen Methode zu fördern. *
Ich versteh das nicht, was sind die Sätze, bitte hilf mir Kurzfassung. Danke!


alte Doofefragin; jetzt neue Caravan-Lady



Spitzenmitglied



offline
Doofragin,
von wem hast du die Lebensdaten von O.F.Kruse? Das habe ich nicht geschrieben. Ich schrieb eine Kurzbiographie von Otto F. Kruse in "Selbstbewusst Werden" Zeitschrift. Beziehst du diese Zeitschrift?

Deine Frage, was das Zitat bedeuten sollte:

Die T-Lehrer wurden immer mehr einseitig fuer die orale Methode. (Oder anders ausgedrueckt, wie im Zitat: die orale Methode ist einseitig in der Erziehung und Bildung tauber Kinder geworden.)
Sie verhalten sich unkritisch gegenueber die orale Methode, d.h. sie waren voll fuer die orale Methode (Kein Wenn und Aber).
Kruse schrieb viele Beitraege in den Zeitschriften der Lehrer.
Seine Beitraege versuchten zu beeinflussen, dass die T-Lehrer kritisch gegenueber die orale Mehode denken.
Kruse moechte diese kritische Haltung bei den Lehrern foerdern.

Der Autor dieses Zitats ist nur "vorsichtig" und moechte nicht rundweg behaupten, dass Kruse die Lehrer zum Gebrauch der GS beim Unterricht bekehren wollte. Er moechte nur sanft sagen, dass Kruse bei den Lehrern ein kritisches Denken gegenueber Oralismus foerdern moechte. Akademiker schreiben oft vorsichtig. In Wirklichkeit wollte Kruse natuerlich die Lehrer zum GS-Gebrauch ueberzeugen. Seine Zeilen oben zeigen das.


Hartmut



Mitglied



offline
Boah,
und ich hab immer gedacht "Zeichensprache" würde als *bad word* angesehen und eben Wert auf "Gebärdensprache" gelegt

Bild


L.G.
Conny

Zweifler siegen nie-Sieger zweifeln nie!



Mitglied



offline
@ Hans
in einem anderen Thread habe ich versehentlich von einem schlimmen Begriff geschrieben, die du zur Diskussion gestellt hast - schlimm und böse gehören in gleicher Kategorie- gell Hans...hm bist du einverstanden ?

naja...du beschäftigst dich sehr viel mit den Gedankenspielen Hörender über den Sinn der Gebärden..u.a. was dahinter stecken würde und wer diesen "bösen" Ausdruck erfunden hätte.

unter uns lieben wir die Gebärden und die Gebärdensprache und das sei normal.
Im Grunde ist es egal, wer damals zum erstenmal auf die Idee gekommen sei, ob ein Hörender oder ein Gehörloser...
oder vielleicht Immanuel Kant. Seine Theorien enthalten wahrscheinlich nichts Gutes über die Geberden ...oder Geberdensprache.

AU Revoir


Raus aus dem Schattendasein - Chancen suchen und sie nutzen !




 Wer hat den BÖSEN Begriff „Gebärdensprache“ erfunden ???





Suche nach:
Gehe zu:  




Kontakt: info(at)gl-cafe.de

Powered by phpBB © 2000, 2002, 2005, 2007 phpBB Group
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de