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 Was unterscheidet GUL/GBL von LBG ?


gehörlosenfreak
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Hallo,
ja recht habt ihr: "GUL/GBL - Was ist das?"
Es ist keine Erfindung von mir, ich möchte das nur zur Diskussion stellen, ob es zutrefflich ist.

Wir wissen LBG ist Lautsprache begleitende Gebärdensprache. Da tut man Wort für Wort nachgebärden was man plappert ähm... spricht. Man schreibt überall LBG, aber ich denke es ist ein Unterschied wenn man deutsche/Schrift- Grammatik verwendet und dabei mit Gebärdenvokabel ergänzt ODER in GS mit ergänzendem verbale Ausdrücke. Denn schliesslich hat GS nicht die Grammatik der Laut-/Schriftsprache trotzdem legen viele deutschsprachige GL wert drauf verbal zu dominieren um eventuell zu zeigen wie gut sie an der Welt der Hörende angepasst haben.
Dabei verwenden sie Gebärdensprache jedoch mit starker Begleitung der Lautsprache. Also ist es nicht LGB sondern GBL oder GUL (Gebärdensprache mit begleitende/unterstützende Lautsprach[vokabel] ).
Würde man nur die Lautsprach/Schriftsprachvokabel "hören" weil die GL ja bekanntlich auch gerne betonen, käme Grammatikkauderwelsch heraus.

Also ist diese Form (GUL) eine Kommunikationsform zwischen LBG und GS und eigentlich der, der am häufigsten verwendet wird.*

Achtung: Verbale Begleitung =/= ISTUNGLEICH =/= "Mundbild". Mundbild ist eine Imitation [Nachahmung] der zutreffende Gebärdenverb und keine Interpretation des GS-Vokabel durch verbale Ausdruck.
Falsch ist klarerweise die GS-Grammatik wo man GUL ausdrückt und dabei die verbale Aussprache unterdrückt. Wie vor paar Jahren in SehenStattHören so mancheiner Lingusiten oder wer auch immer es gewesen sein mag zum Thema GS ohne verbale Begleitung. Das geht ja nicht weil die verbale Zusatzinformationen fehlen.

Anmerkung: Ich nehme mit GUL nicht die Eigenschaften aus GS heraus, sodass GS zu NVK (Nonverbale Kommunikation) wird, weil bei NVK ist es viel stärker Objektorientiert. Mir gehts darum dass die verbale Begleitung überflüssig ist. Zudem auch wirkt meiner Meinung die Vermischung negatriv auf die Sprachkompetenz aus, weil man dann nicht im Klaren ist, inwiefern die Grammatik verschiedener Sprache (LS und GS) zu unterscheiden ist. Daher für mich auch die Ursache der schwierigen Schriftsprachkompetenz.

Frage an euch Gebärdensprachler: Ist diese Definition zutrefflich oder unsinnig?

cu deafmax
[Edit:] "Also ist diese Form (GUL) eine Kommunikation zwischen LBG und GS und eigentlich der, der am häufigsten verwendet wird." ist falsch geschrieben. Ich meinte eigentlich "ein Kommunikationsform zwischen LBG und GS".


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Ich bin taub, ergo bin ich.



Zuletzt geändert von deafmax am 03.01.2006, 09:21:27, insgesamt 1-mal geändert.

Spitzenmitglied



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@Deafmax,
ich habe die Bedeutung von GBL, GUL schon erraten. Du tust dich ja recht schwer, deine Gedanken mit treffenderen Wörtern zu kleiden. Hast du nicht meine Stilfibel für den korrekten Gebrauch von Wörtern im Taubenwesen in Wien erhalten? Darin ist unter anderen die Problematik der Ausdrücke ’Lautsprache’, ‘verbal’, LBG und LUG’ aufgeführt.

LBG*(siehe unten) heisst “Lautsprachbegleitende(s) Gebärden”, nicht “Lautsprachbegleitende Gebärdensprache”! Da das Wort ’Gebärden’ zwei Bedeutungen hat, ist den Benutzern dieses Ausdrucks, auch dem Schöpfer, nie klar, ob es “das Lautsprachbegleitende Gebärden” oder “die Lautsprachbegleitenden Gebärden’[/i] heissen sollte. ’Das Gebärden’ als nominalisiertes Verb (“gebärden” => “das Gebärden”, wie “sprechen” => “das Sprechen”) bezeichnet die Tätigkeit, während ’die Gebärden’ die Mehrzahlform von ’Gebärde’ ist, also “Wörter der Gebärdensprache” bedeutet. Deine Neuschöpfungen ‘GBL’ und ‘GUL’ sollten eigentlich ’GBS’ und ‘LUS’ heissen. Siehe unten.

Die Grammatik ist gleich im gesprochenen und geschriebenen Deutsch. Lautsprache ist nur eine Oberbezeichnung für verschiedene Sprachen, die gesprochen werden. Die Schriftsprache hat keine eigene Grammatik, also ist sie keine eigenständige Sprache. Folglich kann es nicht von “Schriftsprachkompetenz” gesprochen werden. Man hat entweder Kompetenz oder eine unvollkommene Kompetenz in einer Sprache. Niemand hat eine volle sprachliche Kompetenz, wenn gesprochen, und eine unvollständige in Schrift. Wenn jemand ungrammatikalisch Deutsch schreibt, hat er eine unvollständige Kompetenz von Deutsch; er wird Deutsch auch ungrammatikalisch sprechen (orthographische Fehler lasse ich ausser acht). Lautsprachkompetenz bedeutet nicht Fähigkeit von gutem Sprechen, sondern Beherrschung von der Grammatik einer Lautsprache.

Für unseren Zweck, beschränke das Wort ’verbal’ lieber auf den “Gebrauch von Wort/Wörtern”, nicht “mündlich”. In diesem Sinn sind Gebärden auch verbal, denn sie haben den gleichen linguistischen Status wie “Wort”. Statt dessen verwende lieber “mündlich”, “sprechend” oder “aus dem Mund”.

Mit den Bezeichnungen LBG und LUG frage ich auch in meinem Stilfibel, wer begleitet bzw. unterstützt wen, GS begleitet/unterstützt LS und/oder LS begleitet/unterstützt GS, oder gar die beiden begleiten/unterstützen einander? Meines Erachtens finde ich die beiden Bezeichnungen schlecht geformt. Ich habe vermieden, neue Bezeichnungen bzw. Abkürzungen für die verschiedenen Mischungen von GS und LS einzuführen, weil ich damit keinen Status dieser Art von Kauderwelsch von gemischtem Gebärden und Sprechen verleihen möchte. Man möchte das Augenmerk im Wahl der Bezeichnungen lieber auf Sprache als auf den begleitenden oder unterstützenden Akt legen. Eine Bezeichnung soll zeigen, welche Sprachen benutzt werden und welche den Vorrang in der Mischung hat. Ich habe dafür eine treffendere Bezeichnung, die international geläufiger ist (signed English, signed Russian usw.), vorgeschlagen, nämlich ’gebärdetes Deutsch’ oder ’Gebärdendeutsch’ oder ’Deutsch in Gebärdenform’. Darin ist eine Reihe von verschiedenen Mischungen von DGS/ÖGS und Deutsch miteinbegriffen und Deutsch hat Vorrang in der Mischung. Um genauer zu sagen, kann ein Adjektiv davor stehen, wie rein bzw. wie gemischt eine Mischform ist. Wenn alle Wörter und grammatische Partikeln durch eine Gebärde vertreten sind, spricht man von ’vollständigem gebärdetem Deutsch’. Andere Adjektive ’teilweise’, ‘unvollständig’, ‘gewöhnlich’ können herantreten, wenn Deutsch nicht vollkommen auf den Händen dargestellt wird. Meistens wird beim gebärdeten Deutsch still oder laut mitgesprochen. Deutsch kann sogar ohne Mitsprechen gebärdet werden und das wird auch manchmal gemacht.

Die Sache wird verwickelter:

1. Das Deutsch vieler tauben Personen ist ungrammatisch und sie gebärden gleichzeitig. Sein “gebärdetes Deutsch” zeigt die Grammatik seines unvollkommenen Deutsches. Auch kommt es vor, dass ein Gebärdender die DGS/ÖGS unvollkommen erworben hat und in dieser Sprache gebrochen gebärdet, ergo halbsprachig in beiden Sprachen. Diese Situation ist ähnlich einer Pidgin-Sprache, also eine vereinfachte Sprache mit Elementen aus beiden Sprachen, weil der Sprecher beim Erwerb beide Sprachen zur gleichen Zeit zu sehen bekommt. Gelegentlich versucht er auch sein eben gelerntes Deutsch an den Mann zu bringen.

2. Es kann mehr gesprochen als gebärdet werden oder umgekehrt mehr gebärdet als gesprochen. Man sieht mehr Wörter auf den Lippen als auf den Händen. Das ist was LUG bezeichnet. Oder man sieht mehr Gebärden als Wörter auf dem Mund. Dies ist was Deafmax mit ’Gebärdenunterstützendes Sprechen (GUS)’ nennen möchte.

3. Man kann in einer Sprache sprechen und plötzlich in eine andere Sprache für einen Moment hinübergehen. Das ist bekannt als ’Kodewechsel’. Beispiel von Kodewechsel ins Englische: Ich esse hot dogs everyday. Dies geschieht sehr häufig und jeder, der zwei Sprachen spricht, macht das immer.

4. Es wird beim Gebärden oft zugleich mit dazugehörigen Wörtern der Lautsprache gesprochen, auch beim reinen oder beinahe reinen DGS(ÖGS)-Gebärden. Aber die gesprochenen Wörter sind nicht im deutschen Syntax aneinander gereiht und haben oft ungrammatische Endungen. Wie wird das genannt? Deutsche Sprachwissenschaftler grübeln darüber noch. Sie fragten sich, ob die mitgesprochenen Wörter ein sprachlicher Bestandteil von DGS seien oder nicht. Ist das ein ’Gebärdenbegleitendes Sprechen (GBS)’?

Jetzt komme ich dazu, was ich darüber denke:

1. Ich habe es lieber, dass man nur in einer der zwei Sprachen zu einem Zeitpunkt spricht, nicht gemischt halb Deutsch und halb DGS/ÖGS. Das bedeutet nicht, dass Kodewechsel unerwünscht sei. Beim Kodewechsel geht man von einer Sprache in die andere. Also wird noch nur in einer Sprache gesprochen. Es soll beim Gebärden von DGS/ÖGS weniger gesprochen werden, damit die Gesichtsmimik nicht durch Sprechen geschmälert wird.

2. Deutsch kann visuell in Gebärden kodiert werden, um ein gebärdetes Deutsch zu erzeugen. Da muss man die bereits etablierten Regularitäten und Grenzen bei diesem Kodieren beachten. Beide Sprachen mussten ziemlich gut beherrscht werden. Mangelhaftes Deutsch kann auch so kodiert werden, Ein tauber Gebärdender hat auch Recht in gebrochenem Deutsch mit Händen zu sprechen, besonders um zu fragen, ob sein Deutsch korrekt sei oder eine Korrektur seines deutschen Satzes zu bekommen.

3. Wer eine Sprache vollständig beherrscht, braucht weniger Mischsprache. Eine Pidgin-Sprache aus Not wegen Inkompetenz einer Sprache entsteht nicht (hoffentlich!). Es muss in der Erziehungspolitik bestrebt werden, dass alle taube Kinder wenigstens eine Sprache komplett erwerben können.

4. Deafmaxes Sorge teile ich, dass die Sprachentwicklung beider Sprachen bei tauben Menschen beim gleichzeitigen Gebärden und Sprechen, wobei beide Sprachen unvollständig “zur Sprache kommen”, schief laufen kann. Die Spracherziehung junger tauber Kinder muss zweisprachig konsekutiv ablaufen und zwar GS zuerst, weil es leichter, schneller und früher gehen kann, und dann LS mit Betonung auf Schrift.

5. Die Bezeichnungen GBS, GUS sind unnötig und für Laien schwerverdaulich. Eigentlich sollte LUG 'Gebärdenunterstützendes Sprechen' heissen, da hier das Sprechen Vorrang hat und nur von (ein paar) Gebärden unterstützt wird. Das gleiche auch für GBS. Das zeigt wieder, dass LBG und LUG nicht sonderlich gut gebildet sind.

Deafmax, deine Anmerkung unten über NVK kann ich nicht verstehen. Bitte, nochmal versuchen!

Hartmut

*Für uneingeweihte Mitleser: LBG kann als Kodieren von Deutsch mit Gebärden aus der DGS aufgefasst werden. Gebärden aus DGS werden linear im Satzbau der deutschen Sprache an den sehenden Empfänger herübergebracht. Es wird gewöhnlich gleichzeitig gesprochen. Das Kodieren wird unterschiedlich vollständig gemacht. Oft werden Artikeln und grammatische Teilchen der Wörter ausgelassen und Empfänger müssen die ausgelassenen Teile entweder durch Lippenlesen erhaschen oder durch Kenntnis der Deutsch-Grammatik wieder hineinfüllen. Beim LBG wird mehr kodiert und beim LUG (Lautsprachunterstützendes Gebärden) viel weniger.


Hartmut



gehörlosenfreak
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Servus Hartmut,
nein habe dein stillfibel immer noch nicht angeschafft [schäm] Mir hat mal Dr.Null wärmstens empfohlen, nur habe ich das noch nicht gemacht.

Was der Definition "Verbal" betrifft, man nehme www.wissen.de
www.wissen.de hat geschrieben:
Wahrig Deutsche Rechtschreibung

ver|bal [ver–] 1. als Verb gebraucht, zeitwörtlich; 2. durch Worte, mündlich

Aus dem Grund fand ich die Wortwahl für "aus dem Mund" zutreffend. Aber danke für den Hinweis.

Ok, Hartmut, rein in der sprachlichen Umfeld irre ich mich vielleicht mit der "Schriftsprachkompetenz". Aber ich kann mit "Kompetenz der Lautsprache" keineswegs anfreunden, weil diese irreführend leicht so verstanden wird, dass man die Fähigkeit hat, Lautsprachlich zu äußern = also gut sprechen.
Das ist für mich ungefähr wie "Ich habe gehört..." obwohlmantaubist. Daher verwende ich Schriftsprechkompetenz in dem Sinne, auch wenn es eigentlich falsch ist.
Auch "Deutschsprachkompetenz", die anders zusammengesetzt ist wie "Kompetenz der Deutsche Sprache" wie du schreibst, empfinde ich eher bei "Sprache" das Sprechen. Aber der gefällt mir irgendwie doch, malsehen...
Ok, auch danke für diesen Hinweis, es wird vielleicht lange dauern, bis man ein geeignetes Wort gefunden hat, ich bleibe vorerst noch bei Schriftsprachkompetenz. Die Argumente sind nicht überzeugend, dass man "Schriftsprachkompetenz" nicht verwenden sollte.
Zitat:
Lautsprachkompetenz bedeutet nicht Fähigkeit von gutem Sprechen, sondern Beherrschung von der Grammatik einer Lautsprache.
Diese Erklärung empfinde ich so ähnlich wie
Zitat:
Etwas gehört zu haben (im Sinne "Ich habe gehört, dass...") bedeutet nicht etwas übers Ohr gehört zu haben, sondern in einer Form von Verständigung etwas erfahren zu haben.
Stimmst du zu? Ich nicht... :D

Es ist für mich so, dass immer noch viele Gehörlose die Einstellung haben, wer gut spricht (= gut Deutsch kann) "ist besser im Leben dran". Damit verleihen sie auch LBG höhere "Anerkennung". Und die GS empfinden die GL im Leben zwar notwendig, aber oft nur als "Ergänzung" oder "Zusatz/hilfe" udgl. Um diese entgegenzutreten, dass GS eine vollwertige Sprache ist und keineswegs eine untergeordenete Rolle in der Sprache spielt ist es angemessen dass man die Lautsprache als "zusatz" sieht und nicht die GS. Daher auch ist die Bezeichnung GUL angemessen.

Mir geht es im Ganzen darum dass eine Mischform (LUG oder GUL) schlecht ist für die Entwicklung das System eine Sprache zu verstehen bzw. vertraut zu werden. Aber es gibt immer noch keine Unterrichtsform (Kurse, Seminar usw.) Gebärdensprachgrammatik zu erlernen. Dafür muss man sich stark machen. Auch müssen die Angebote der GS-Videos im Internet vermehren.

Nun, Hartmut, wegen der NVK. Ich kann mir vorstellen, dass man meint, GS ohne verbale/mündliche Ausdruck nicht die GS ist die man als Sprache empfindet. Die Bezeichnung GUL würde die GS "vom lautsprachlichen Begleitung befreien" und damit könnte man meinen, es bekäme die Status der NVK, was aber nicht zutrifft.
Ich finde diese zu Beschreiben schwierig. Wenn ich mich an einige GL erinnere die reinen GS verwendeten ohne verbale/mündliche Lautsprachbegleitung, würde internationale GL ihnen gar nicht verstehen, weil sie GS-Vokabel der ÖGS (bzw. DGS) verwenden. (Internationale Gebärden ist stark an NVK orientiert)

Ansonsten stimme ich deine Punkten zu in der unteren Hälfte deines letzten Posting.

cu deafmax


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Spitzenmitglied
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@deafmax,
wenn es dir nur darum geht, zu lesen, daß GS parallel mit Lautsprache
oder GBL/GUL gemeint, für die Entfaltung der Sprachkompetenzen (hier
schriftsprache oder GS gemeint) schlecht ist. Da kann ich dir zustimmen.

@Hartmut:
Zitat:
gebärdetes Deutsch’ oder ’Gebärdendeutsch’ oder ’Deutsch in Gebärdenform’.


:D
Für mich liest sich deine 3 Beispiele wesentlich schlechter an als die GBL/GUL. [lach]

Tja, was spricht gegen GBL/GUL (Gebärdensprache mit begleitende /
unterstützende Lautsprache)?! Die Bedeutung ist dasselbe. Es imho nicht
die Priorität welche Wortwahl die bessere wären, sondern, welche Weg
für gl die bessere Wahl sind, um in beiden Sprache die Grammatik der
Gebärdensprache sowohl als auch die Schriftsprache zu meistern.


****~cat



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Aloha deafmax,

wie definiert man GRMBL? :)

Zu was anderem: ich schick dir ne PM.


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



Neuling



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Hartmut hat geschrieben:
@Deafmax,
Hast du nicht meine Stilfibel für den korrekten Gebrauch von Wörtern im Taubenwesen in Wien erhalten?



Was meinst du Stillfibel? Ich verstehe es nicht! Kannst du mich bitte hier aufklären? Danke!



gehörlosenfreak
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@Luk,
GRMBL? ..."Grummelnd" http://www.coolmen.ch/lexikon.htm
Aber was hats mit dem Thema zu tun?
Oder meinst etwa wie "sowas, ein proud-deafie wie deafmax hat den Hartmuts Stilfibel nicht? [ops]" Hm?

@Hartmut &all
habe gestern mit ne GS-Experte unterhalten, der meint "wörtliche Mundbegleitungen" (©Hartmut) gehöre zum GS. Also es ist doch schwierig die GS ohne zu plappern. Habe zuletzt einige Websiten mit Video besucht und trotzdem tut man meistens GUL gebärden. Möglich dass ich falsch liege.

Dennoch ist eines klar:
ein "Wort" ist ein Begriff in der Deutsche Sprache. Eine Zusammensetzung ausgewählter Buchstaben von 26 exkl. Sonderbuchstaben (in eindimensionaler Form), die eine Begriff bildet. Diese kann man Aussprechen bzw. Hören, Lesen bzw. Schreiben.
Dieser kann mit vorgesetzte (Hauptwort, Nebenwort,...) oder nachgesetzte Wortbildung (Wortschatz, Wortart,...) ergänzt werden.

Genau die gleiche Sprachstatus hat die GS: Eine Gebärdenvokabel ist ebenfalls ein Begriff, der aus mehrdimensionaler Form von Hände, Körper und Gesicht/Mimik (Klassifikator, Lokalisation, Direktionalität, Dominanz, Symmetrie) besteht. Dieser kann mit Vor- und Nachgebärden mehrere Bedeutung zugeordnet werden.
Also hat ein Gebärdenwort genau die gleichen Status wie "Wort" das ausgesprochen bzw. gehört und geschrieben bzw. gelesen wird.

Aber warum muss ein Gebärdenwort ZUSÄTZLICH durch ein "Wort" egal ob mit oder ohne Stimme ausgesprochen werden? Minderwertigkeitskomplex? Falsche Hoffnung (etwas auszusagen können bedeutet höhere Intelligenz [roll])?
Eins steht fest, ich gebärde GUL und viele andere stolze GLies auch, weil wir so aufgewachsen sind. Ich habe gestern abend vor mich hin etwas erzählt und vollkommen aufs Sprechen verzichtet, ...das war ganz leicht. Ca. 1/2 Stunde lang, es war wie Buddhismus meditieren! Volkommene Entfaltung der Sprachgefühl. Wunderbar.
Nur wenn man ein Gegenüber hat, der GUL gebärdet, ist es schwieriger, weil GS weitgehend noch als wilder Sprache und "aus dem Bauchgefühl heraus" inkl. Anpassung anderer ausgedrückt wird. Schade dass die GS so wenig geschätzt wird.

deafmax


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gehörlosenfreak
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@Limette :)

ich habe ein ganz simples Beispiel überlegt:
Wenn man sich vorstellt - oder vorstellen kann wegen GS ohne wörtliche Mundausdruck - man befinde sich in einer Klasse vor einem Tafel.
Da wird ein Satz geschrieben, etwa "Ich gehe in das Haus."
Würde LehrerIn fragen wie man es gebärdet, bekäme es GS-ohne-zu-sprechen Antwort zurück. Ok, nächste Beispiel, LehrerIn gebärdet, dass sie vor einem Schiff am Steg steht und aufs Schiff will, wie soll man es schreiben?
Das Kind würde sich auf die deutsche Wörter und dessen Grammatik konzentrieren, auch dem folgen, wie man den Satz bildet.

Würde die Lehrerin dagegen zeigen in GUL, etwa wie ICH-HAUS-HINEIN-GEHEN gebärden mit sprechen unterstützt, ist die Satzbildung der Gebärden auch mit ausgesprochene Mundbildung geprägt. Diese wird gerne abgelesen, denn wenn man kommunizierende GL genau beobachtet, richtet ihre Augen immer aufs Gesicht, also ist die Gebärden eher nebensächlich, weil das Gesicht eine Rolle spielt und damit auch der Mund, was es sagt.
Somit steht die Grammatik der gesprochene Sprache bei GUL fürs Empfinden im Widerspruch zur der Deutschen Sprache. Damit ist auch die Auseinanderhaltung viel schwerer.
Folge ist, dass die GL von GUL die Grammatik in die Deutsche Sprache übernehmen und somit irregeführt wird. Basis der falschen Grammatikanwendung liegt in der GUL-Sprachnutzung.

Paradox, nicht wahr? LBG ist wegen der Langatmigkeit zum kommunizieren nicht optimal geeignet, GUL dagegen ist für die Deutsche Schriftsprachkompetenz scheinbar auch nicht hilfreich.

deafmax


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Hm, klipp und klar, willst du damit sagen, wir gl gebärden so wie es in
Dt. Grammatik ist, eben nur die Artikeln und so weggelassen? =) Interessante Schlussfolgerung ...

Tja, weil die GS in Dialekten ist, ist für mich das Problem nicht so
entscheidend, ob man Stimme oder keine Stimme verwendet. Das
Problem mit Mundbewegung ist für mich erst da, wenn man beide
Sprachen in einem vermischt werden, wie einige GL es tun. Und das
wirkt sich auch auf die Schriftsprache aus, der/die schreibt dann so wie
die/der gebärdet.

Ich mache dabei ja auch Mundbewegung, aber ich tu das ganze ohne
Stimme, wenn ich anfangen würde das mit Stimme zu tun, würde ich
automatisch mit der hochdeutsche Lautsprache in Konflikt geraten! Ich
weiß hierbei nicht wie ich GS tue, ob das der dt. Grammatik ähnelt...[neutral]
Ich weiß nur eins, wenn ich zu GS die Lautsprache benutzen würde, ich
würde da wirklich total durcheinander kommen. [ops] Weil für mich
schon das viele wegfallen der Wörter ein Problem ist ... [neutral]

Und unter GUL/GBL versteh ich so, daß hierbei die GS im vordergrund
steht, und LBG eher die Lautsprache, aber beides ist nicht hilfreich.
IMHO ist es besser, beide Sprachen von Anfang an zu trennen.

Tja, kann sein, ich verwechsel etwas. [roll]


****~cat



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Aloha deafmax,

sorry für das GRMBL, sie ist zu unanständig. Ich hab einfach keine Kraft
mehr dazu, dieses und jene Thema mitzuverfolgen.


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



gehörlosenfreak
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@Limette,
wegen der Grammatik: nein. wir verwenden GS-Grammatik, aber verwenden Wörter die ausgesprochen von der Dt.Sprache.

ansonsten zum Trennung ja, das wäre sehr wichtig. Aber wer tut das schon? Man kämpft in alle Fronten. Hier in Österreich habe ich nur das Vertrauen in ÖGLB. Und manchmal habe ich dabei das Gefühl ich bin blind.

@Luk, "unanständig" [poke] ?
hab au ned verlangt dasse was dazu schreiben musst,
oder willse was andeuten?
Mir einerlei, ich habe Klarheit gefunden und glaube i lass langsam die Welt in Ruh'.

Soviel steht fest...


---
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@Lukbo,
naja, schade. Vielleicht kommt wieder die Motivation auf, die eine und
das andere Thread zu verfolgen ...

@deafmax,
[umph] Wie sollen die Wörter denn sonst ausgesprochen werden, wenn
nicht in dt. Sprache?! In chinesischer Sprache etwa? [hm] Oder meinst
du wir sollten gar keine Mundbewegungen egal ob mit Stimme oder ohne
machen? Dann gibt es erst recht Probleme mit der verschiedenen
GS-Dialekten, tja.


****~cat



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@Limette,
wer sagt dass man zu GS-Dialekten mündlich ausgesprochene Wörter braucht? In Österreich gibts regionale Dialekten, die anhand GS Formen (wie ich im Posting zuvor beschrieben habe) unterschiedlich sind.
Warum auch dazu sprechen? Um zu schauen wie cool man - un wäuma so gern schen wia de herenden redn - wirkt? pfff.
Übrigens schreibe ich von GS die mündlich ausgesprochen wird. Dt.Sprache hat da nix zu suchen, es gelten GS-Vokabel und GS-Sprache.
eigentlich meine ich...
mir scheint das Ganze zunehmend ganz einleuchtend zu sein [sonnenschein]
deafmax


---
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ich dagegen versteh immer weniger, was du dabei meinst GS- die
zwar mündlich ausgesprochen werden, aber dabei keine dt. Sprache in
Wörtern benutzt werden [sollten!]- aber dabei mit GS-Vokabel und
GS-Sprache verwendet und gesprochen wird,

aber lassen wir das besser .... [shrug]


****~cat



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@deafmax

hast Du mit Christian Stalzer mal darüber diskutiert?

Ich werde mir hier in aller Ruhe lesen und evtl. mich dazu äußern. Bin müde vom Feiern. :D

Ich glaube, ich weiß, was Du hier zeigen willst.


°°°°°°°



Zuletzt geändert von erdbebchen am 09.01.2006, 14:06:50, insgesamt 1-mal geändert.

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@erdbebchen,
tu das :)



@deafmax:
Noch etwas:
Gebärde zu Wochentage z.b. Montag ist in nahezu jedem Bundesland
anders, und das ist auch GS-Dialekt.
Wochentag z.b. Montag ohne ein Mundbild auszusprechen, in einem
anderen Bundesland kann zu Missverständnisse führen.

oder: z.b.
Es gibt Wörter/Sätze wie z.b. kann nicht, hab keine Zeit, in einem GS zu
gebärden, und genau da spricht man nicht. Aber das ist dann auch ein
Dialekt-Gebärde und das geht auch nur im selben Bundesland.

Tja, soviel dazu.
Es ist manchmal unvermeidbar, die Wörter auszusprechen,
solange die GS nicht einheitlich ist .... ist meine Meinung.


****~cat



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Ok. ein Beispielvideo über Adams Buch (© Taubenschlag)
Der Gebärdende beginnt mit "Ich gebärde über Adams Buch, der Name Adam gebärdet man so adam..."
In dem Fall hat er "Ich gebärde" nicht gesprochen, "über Adams Buch. Adam" sprach er mit, dann die "gebärde" nicht und nun zeigt er Adams gebärde und spricht dabei "Adam" mit. Soviel aus dem Beispiel.

Also eigentlich wozu? das "Über" wurde aus der Dt.Sprache übernommen. (In GS eigentlich soll der "Über Was"-Gebärde verwendet werden.) Er fingeriert "Adam" und spricht dazu noch? dann die Gebärde für Adam und auch spricht er wieder...
Versuch mal genau diesen Beispielsausschnitt die ich ansprach ohne zu sprechen gebärden, würde man auch ausdrücken können. und verstehen...

Dotust youDu unterstand memich verstehen?

I glaub eigentlich liege ich falsch und habe die GS nicht ganz richtig verstanden. Dennoch bin ich überzeugt, dass GS begleitendes Sprechen nicht nötig hat.

deafmax

Nachtrag: Einheitlich? beim Gesprochenes gibts auch unterschiedliche Dialekten. Und bitte, meinst beim GS "Montag" mit unterschiedlichen "ausgesprochenes" heisst es bei einem "Mauntög", beim anderen "Meintag" und dem weiteren "MoHntaag"? Also ich glaube du fokussierst dich zu stark auf die Aussprache. Schieb in deinem Gedanken an den Mündern ein Riegel, "zu-tixo-ieren" mit schwarzem band und denk mal dran wie Händen und Körper bei diese GS-Dialekt aussieht.

@erdbebchen, nein, einem Vorarlberger :D Dem Winner of 1. Gebärdensprachfestival 1997 in Wien.


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deafmax hat geschrieben:
Also eigentlich wozu? das "Über" wurde aus der Dt.Sprache übernommen. (In GS eigentlich soll der "Über Was"-Gebärde verwendet werden.)

Oder die Gebärde "THEMA" oder "INHALT" statt "ÜBER".

"Über Was"-Gebärde => 1 Gebärde oder 2 Gebärden?


°°°°°°°



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@deafmax
Ausprache? [ops] äh, ich kann nicht mal die nordrhein-wesfälische, bayerische,
berlinerische, oder die schwäbische Lautsprache. Also, fokussier ich gar
nicht mit der Ausprache. An sowas hab ich auch kein Interesse. Mir reicht
die hochdeutsche Lautsprache vollkommen aus.

Ich meinte natürlich die Wochentage werden in - fast jedem -
Bundesland anders gebärdet. Aber bitte schön, wenn man
meint, es ist zu verstehen. Sicher, die GS-Poeten aus Berlin usw. verstand
ich auch schon, naja. Ich schrieb es könnte zu Missverständnis führen,
könnte heißt nicht gleich muss.

Das Video guck ich mir zuhause an ... bin grad in Firma ...


****~cat



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@erdbebchen,
ja, ich meine auch "thema" oder "was" im sinne zu welchem Thema. Aber WIE es gebärdet werden soll, ist hier nicht die Frage, sondern dass zum Gebärden auch gesprochen wird, egal ob mit ton oder nicht. Eine eindeutige Identifizierung der Mundbild, die Gesprochenes nach dem Dt.Sprache enthält, ...ist meiner Meinung nach überflüssig.
Wie der Gebärdende im obigen genannte Beispiel zwischen dem "Ich gebärde" und "über Adamsbuch", wobei "Ich gebärde" für mich reinen GS darstellt und "über Adamsbuch" eher LBG, sieht man das "was" ganz leicht. Und auch da ist die Begleitung des Gesprochenes über die Lippen überflüssig. Sieht mir nach Unterdrückung aus, das was über die Lippen unwillkürlich herauskommt :D

egal, so oder so, das dabei begleitene Gesprochenes ist für mich eigentlich überflüssig. Man würde auch nicht wie ich zu Limette in Englisch ausdrücke, das Deutsche irgendwie dazudekorieren.

deafmax


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@Limette, AHA, du meinst wegen der fehlende Aussprache würde man die GS-Dialekt besser verstehen? Naja, damit hast du nicht unrecht, dass man nicht verstehen würde. [:D tschulug, i meine ja, du hast recht, man könnte GS-Dialekte nicht verstehen] - Aber ich habe mal ne Hearie gefragt, wie man in der eine so Bundesland in Dialekt ausdrückt, sagte der dort und da ist leicht zu enträtseln was man sagen will, dort und da ist unmöglich, da seien betonte Wiederkäuer, wo man nur Kauderwelsch versteht. Also wo ist das Problem? Auch Hearies haben schwierigkeiten seinesgleichen in anderem Dialekt zu verstehen.

Und ich sehe in die Zukunft: DGS und ÖGS ist im Kommen. Das Problem ist nur die Verbreitung die mit dem Internet lansgam aufgeholt wird. Früher oder später gibt es schon eine einheitliche Grundlage der GS.

Man müsste ne Vortrag in GS ohne zu sprechen halten und dazu auch experimentieren, ob man da verstanden wird :D

cudeafmax


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[unhappy] ...
Wenn du willst, daß man dich auf Anhieb bei einem Vortrag nicht
versteht, dann ist`s ok. Nach einiger Zeit wird man die Dialekt
verstehen in Lautsprache sowohl als auch GS.

Einheitliche GS wird vielleicht kommen, aber dazu müsste imho die GL-Schulen auch mitmachen.


****~cat



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deafmax hat geschrieben:
Man müsste ne Vortrag in GS ohne zu sprechen halten und dazu auch experimentieren, ob man da verstanden wird :D

Du meinst also, ohne Mundbild (Wörter aussprechen), aber Mundbewegungen (Mundgestik) ja.

Wenn Du so meinst.... Hm, wenn Du wüsstest, was vor 9 Jahren in Frankfurt war. [roll]


°°°°°°°



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Zitat:
daß man dich auf Anhieb bei einem Vortrag nicht versteht

Ich bin im Glauben, dass das bei GS-kompetenten nicht zutreffen wird. SH vielleicht schon, weil sie eher auf Mundablesen ausgerichtet sind.
Ich habe im Spiegelbild vor paar Tagen mich selbst probiert, zwei gleiches zu gebärden und bei einem nicht zu sprechen. Vom Gefühl her wars verdammt fein. Demnächst probiere ich das an meiner Frau, ...hehe.

cudeafmax


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@erdbebchen
Ja das meine ich.
Zitat:
Hm, wenn Du wüsstest, was vor 9 Jahren in Frankfurt war.

Echt, was ist da passiert? Die Gehörlosen, die nicht aufs sprechen verzichten konnten oder wollten sind dagegen sturm gelaufen, was?
Aber ich meine definitiv nicht die GS bzw. GUL wo das Gesprochenes dazugehört und diese unterdrückt wird.
Ich habs selbst die GS ohne zu sprechen probiert und finds angenehm :) Nur wenn ich mit einer gegenüber gebärde der beim Gebärden mitspricht, tu ich es auch unwillkürlich selbst [schäm]

also was war vor 9 Jahren. Vielleicht irre ich mit der Annahme, dass GS ohne Gesprochenes das richtige ist.

deafmax


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@deafmax

ich schicke Dir PM.


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Aloha deafmax,
Zitat:
Du meinst also, ohne Mundbild (Wörter aussprechen), aber Mundbewegungen (Mundgestik) ja.
das wusste ich auch die lange Zeit, es geht dir um pro Mundgestik (Mundmimik). ;)
Ein ASL-Lehrer hatte einmal gesagt, in ASL steht die Mundmimik an erster(!)
Stelle, danach folgen Gebärdevokabel, Bewegungen, usw. Interessant.
Bei meinem Aufenthalt in den USA konnte ich mir das bestätigen lassen,
was auch daran liegt dass die GS-Forschung in USA länger zurückliegt und
ein dickes ASL-Vokabelbuch (produziert in Kanada!) existiert. Mich würde
interessieren, welchen Stellenwert das Mundmimik in Schweden hat.

In Österreich ist in den nächsten Jahren ein ÖGS-Vokabelbuch mit bis zu
12.000 Gebärden geplant. Ich bin da wie andere GL und Dolmis gespannt,
wie es sich weiter entwickeln wird.


--
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Vor paar Monaten war ich in Hamburg bei der Uni. Und ein Gebärdensprachdozent
von der Uni gebärdete, daß das Mundbild zur Deutschen Gebärdensprache gehört.
Die Gebärde für Schwester und Bruder sollen auch so bleiben, also gleich. Nicht
eine andere Gebärde für Schwester erfinden.

Ich selbst fände auch gut, wenn die DGS sich erweitert, nicht durch Mundbild ein-
geschränkt bleibt.

erdbebchen, wäre aber schade, wenn viele hier nichts von der
Geschichte in Frankfurt vor 9 Jahren mitbekommen dürfen =)



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Bin in gleicher Meinung wie bengie, [shrug] würd halt auch gern wissen
was da in Frankfurt los war ... tja, egal, wenn es unter Verschluß kommen muss.

@deafmax:
Zitat:
Ich bin im Glauben, dass das bei GS-kompetenten nicht zutreffen wird. SH vielleicht schon, weil sie eher auf Mundablesen ausgerichtet sind.


Ich bin GS-kompetent, aber ohne Mundablesen bei Wochentagen, wenn
ich die betreffende GS nicht kenne, ..... dann muss ich auch mal rätseln
und nachfragen, was der Gegenüber meint, weil die bayerische GS zu
Wochentagen total anders sind als im Gegensatz zu Hamburg.

Oder bei Tagesschau - Einblendung im Phoenix hab ich auch schon mal
Schwierigkeiten!

Oder wollt ihr GL mir sagen, daß ihr gar keine Schwierigkeit habt, wenn
ihr die GS zum allerersten mal sieht, die ihr nicht kennt, dessen
Bedeutung ihr nicht kennt?

GS-Poeten versteh ich etwas leichter, warum das so ist weiß ich nicht,
ich denke die verwenden eine etwas andere GS-Sprache, die etwas in
allgemeinere GS geht, anders kann ich es mir nicht erklären.


****~cat



Apfelwein-Lady & GL-Kultur-Insider´09
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@bengie

wenn Mundbild zur DGS gehört, wie lautet dann die Regel? Ich meine, wann benutzt man Mundbild, wann nicht?
Und zweitens: es gibt GS-kompetenten Hörgeschädigte, die oral erzogen wurden und vermehrt Mundbildwörter benutzen. Ich denke, das ist von Mensch zu Mensch verschieden.

Mir fällt auf, dass meistens bei Verben kein Mundbildwort benutzt wird. Braucht man auch nicht, meine ich, weil die Verben klar sind mit Richtungsverben und implizierter Personenpronomen (Übereinstimmungsverben) und Klassifikatoren.

Die Sprache entwickelt sich, es kann sein, dass in ein paar Jahren eine eigene Gebärde für SCHWESTER existiert. Wer weiß.... [wink]

Du hast recht, ich wollte Euch die Infos nicht vorenthalten. Du warst sehr schnell. Habe was gefunden aus dem Taubenschlag.

http://www.taubenschlag.de/sbw/47heft2.html

Ich bin es leid, wenn die Geschichte von damals hier wieder hochgekocht wird. Es war vor fast 9 Jahren! Hier geht es um die Idee von deafmax. Danke!

@Limette

nein, es ist nicht unter Verschluss, siehe Taubenschlag.


°°°°°°°



gehörlosenfreak
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@erdbebchen, danke.
Danke für den kurzen Info. Und zusätzlich die von TS.
Was vor 9 Jahren passiert ist, kann man nicht so leicht mit heute vergleichen. Ich wäre mit sicherheit von 9 Jahren nicht der Meinung, wie ich der jetzige Meinung bin.
tja, wenn meine Überlegungen auch einfach ins Ganze reinplatzen würde, würde es ne Auffuhr geben.

Das Problem der Gebärdensprache nach Außen (also bei diejenigen die das nicht "benötigen", genau unter Anführungszeichen.) wird IMMER mit der Dt.Sprache verglichen. Wo ist dies, wo ist das, warum kommts nicht vor. Und result daraus ist, um Anerkennung zu schaffen, spricht man beim gebärden mit.
Ich habe es selbst bemerkt: Gebärde ich mit einer SHer der nicht so gut gebärden kann, spreche ich bewusst stärker mit und Gebärde dabei. Aber das ist keine GS mehr, sondern eher LUG (Grammatik auf Basis der Dt. Sprache und mit Gebärden ergänzt.) Bei andere Gehörlosen die Dt.Sprache keine wirkliche Beachtung schenken, fokussieren sich nur aufs wichtige was man sagt (z.B. Hauptwörter). Da ist es GUL.
Ich glaube, die GUL ist die Ursache, warum die Menschen bisher immer die GS als "Störung" der Lautsprache gesehen haben. Ich finde dran liegt wahren, weil in GS die Grammatik mit der von Dt.Sprache nicht kompatibel ist und aus diesem Grund verwenden die GL oft (auch aus Bequemlichkeit) die Grammatik der GS in der Dt.Sprache. Was ist die Folge? Man ist gegen die GS...

Würde beim GS die gesprochene Wörtern nicht vorkommen, hat man dann ein ganz anderen Vorstellung. Die Auseinanderhalten beider Grammatik (die der GS und der Dt. Sprache) wäre leichter. Aber da ist ja ein gründlicher Diskussion notwendig ob es zutrifft oder nicht. Ich kenne keine Studien, der die Wirkung der "GUL" auf die Dt.Sprache beschreibt. Du vielleicht? - Täte mir schon interessieren.
Weil ich habe die Videos von ZOOM (Norwegen) und Dirgi Sign (Spanien) angesehen, dabei verwenden sie auch Begleitung von Gesprochenes. Daher bin ich mir nicht so sicher, ob meine Überlegung das GUL negativ auf die Dt. Sprache auswirkt richtig liege.

Und was der Poesie betrifft, kann man nicht mit der normalen GS vergleichen. In der Poesie gelten andere "Gesetze" der Ausdruck. Ich kenne mich da zu wenig aus. Denn ich bin ein Typ der hohen Stellenwert auf Reime im Schriften lege. Müsste ne Workshop von Jürgen Endress besuchen um besser zu verstehen [schäm]:D

Und zuletzt "Gebärdensprache ohne Mundbild" geht ja nicht. Mundbild ist für mich Mundgestik. Weil Bild interpretiert auch nur ein Anblick, "keine zeitabhängige Begleitung mit Veränderungen" - also Sprechen gehört nicht dazu.

@Lukbo,
ah, ich habe die Ehre! Du liest und schreibst doch :D
Naja, ich kann mir aber denken dass die Amis ihre Gründen in der ASL klar festgelegt haben. Ich kenne die ASL zwar nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass es ein ganz gefestigten Sprachsystem besitzt, die man leicht mit der Engl. Sprache auseinanderhalten kann.
Bei uns in ÖGS existiert so eine klare Trennung nicht. Ich würde auch die ÖGS mit Begleitung von Gesprochenem befürworten, wenn ein entsprechendes Grammatiksystem es zulässt.
Vergleich: Ich kann mir denken, würde man einem PC einen engl. Text eingeben, bekommt man durch übersetzung einen virtuellen Antwort in ASL, wäre diese viel eher möglich als bei ÖGS. Weil die Grammatik der ÖGS nicht klar festgelegt ist.

Zumindest ICH kenne diese Grammatikregeln immer noch nicht. Es spielt Bauchgefühl eine hervorgehobene Rolle. Ich würde in einem GS-Kurs immer noch auf spezifische Grammatikfragen eher mit "ist einfach Bauchgefühl" antworten. Wie peinlich.
Nicht mal die GL selbst kennen die Grammatikregeln. Ich schreib dem ÖGLB heute etwas entsprechendes.

@bengie, limette,

das Problem, bei GS ohne Begleitung des Gesprochenes nicht zu verstehen welcher Wochentag man da meint, ist meiner meinung nach eher die Gebrauch der GS. Ein GL, der ständig mit GL zu tun hat, wie in dem Fall der Gewinner vom Gebärdensprachfestival in Wien 1997, kommt viel leichter in der GS zurecht als diejenigen die eher meistens sprechen und unter Hörende ist. (Dabei ab und zu GL-Vereine besucht oder trifft). Der Anteil der ständige training wie bei Hörenden beim Sprechen&Hören ist für GL immer noch nicht gegeben.
Würde man in dem Fall die GS ständig benutzen, wirds immer weniger notwendig die Begleitung des Gesprochenes zu berücksichtigen, weil die GS-Vokabel eher genug Information enthält.
Die Dt. Sprache übt versteckte Suggestion aus, weswegen man bei GS auch Begleitung von Gesprochenes verwendet.

Kleine Ergänzung zum ganzen: Versucht mal beim nächsten Maskenball ne Maske aufzusetzen und zu unterhalten. Das ist der einzige Weg zu überzeugen, dass es auch ohne Geplapper gehen kann. :D

cudeafmax


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Aloha erdbebchen,

diesen TS-Artikel zu dem Vorfall in Frankfurt hatte ich vor einigen Jahren auch
schon mal gelesen, weil ich damals noch viel im Internet recherchiert hatte.
Da wusste ich schon, was du damit meintest. ;)

Aloha deafmax,

erinnerst du dich noch, wie halfmoon damals darauf angesprochen hatte?
Dass ein bekannter Deafie ein solches "Verbot" angeblich verhängt hätte?
Auch hatte ich mal eine Fangfrage beim ASL Crashkurs im WITAF "American
Day" gestellt, als ich die zwei alte Frauen erwischt hatte, sie beklagen sich
über den Verfall der Sitten und den Verlust des Mundbildes? :D


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@deafmax,
die Frage ist mit Maske beim Maskenball dann hierbei nur: Ob es eine
GS-Unterhaltung ist, oder Phantomine, wenn eine Unterhaltung zw.
2 Bundesländern stattfindet, und die eine und der andere nur in
Dialekt gebärdet? [nerv] :D

Lim


****~cat



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@Lukbo, - wegen die Damen die nach dem für sie erotischen Begleitung des Gesprochenes auf den Lippen - meiner Meinung nach ist das die aussichtslose Anklammern an der Anerkennung als "einer von der hörende Welt" zu sein. Denn mit dem letzten Begleitung der Gesprochenes scheint man zu glauben, ist man ein nichts dort.
ABER ... mein lieber Luk... wenn ich sprechen sollte, spreche ich. Nach den Regeln der Dt. Sprache und entsprechender Sprache. Meine Sprache ist die GS, also wenn ich mich in dieser ausdrücke, dann entsprechend der Regeln.

Ich fange schon an mich zunehmend fürs richtige Grammatik der Dt. Sprache zu interessieren und lege Wert drauf, weil ich zunehmend ein klares Bild zur Unterscheidung zwischen der GS und Dt. Sprache finde. Also ich habe nichts mehr gegen die gesprochene Sprache.

Der Halfmoon, naja, der hat andere Ansichten. Hier ist nur eine Diskussion :)

@Limette. nein nicht Patomime. Patomime ist ein Ausdruck indem du 100% Objekte nachahmst. GS-Unterhaltung mit der Maske ist zweifellos möglich. Versuch mal die Video von bengie re:spect anzuschauen und stelle dir vor der Mund von bengie wäre wie eine Szene in Matrix (1.Teil) nicht vorhanden. bengie ist darin wahrer Meister zu gebärden, meiner Meinung nach ist dass er dazu noch spricht nicht notwendig (tschuligung, bengie, ist ja nur meine Meinung :D )
Ich habe vergangene Woche ne GL Maler bei uns gehabt, der gebärdet zum [totalverliebt] nahezu ohne Begleitung des Gesprochenes.

Allerdings muss ich di drauf hinweisen, dass ich von Situation in Österreich schreibe. Vielleicht ist die Unterscheidung in Deutschland ärger als hierzulande. Hier können alle schon relativ gut unterhalten, aber man müsste ne Test machen ;)

cudeafmax


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Aloha deafmax,

ich gehe davon aus, dass die Situation in Deutschland "ärger" ist als
hierzulande in Österreich.
Ich habe es vor 2 Jahren in Heidelberg bei "Sehen & Verstehen" im Rahmen
des ASL-Kurses von einer DGS-Dozentin erfahren.
Ein Beispiel: in DGS gibt es deutschlandweit 150(!!!) verschiedene Vokabel für
das Wort "Montag".
Ich habe daraufhin einigen GL in Deutschland, darunter aus Hamburg,
erzählt und sie waren entweder ungläubig oder baff erstaunt.

In Österreich deutlich weniger, ich denke so ca. 10 verschiedene Dialekte
für das Wort "Montag" (Wien, NÖ und Burgenland haben gleiche Vokabel,
innerhalb Oberösterreich existieren weitere regionale Dialekte, usw.)
Ich glaube fast, die ÖGS hat einen historischen Vorteil, von Paris zu Zeiten
l'Epee abzustammen, wobei die DGS sich davon unabhängig selbständig
entwickelt hat.


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Zuletzt geändert von Lukbo am 09.01.2006, 16:44:25, insgesamt 1-mal geändert.

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Lukbo hat geschrieben:
Ein Beispiel: in DGS gibt es deutschlandweit 150(!!!) verschiedene Vokabel für das Wort "Montag".

[ops] 150? Das kann ich mir gar nicht vorstellen, eher höchstens 20.

War die DGS-Dozentin J. SCH. oder D. H.?


°°°°°°°



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Aloha erdbebchen,

ich schick dir ne PM. ;)


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Am schlimmsten ist`s wirklich mit Wochentagen - Aber 150 übertrifft
selbst auch meine Erwartung. "Nur" 20 verschiedene, kann ich mir auch
nicht vorstellen. Denn imho in jeder Stadt ist es schon anders, und nicht
nur in Bundesländern! München und Nürnberg da gibt es schon Unterschiede, [roll]

Schon wieder PM ... PM sollte abgeschafft werden, [roll] [nerv] :D

Lim


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@Lukbo,
ja i hab bewusst "ärger" verwendet. Man sehe den ÖGS für November. Ne behämmerte GS-Vokabel, der mit kaum einer von jene des Bundeslands zu vergleichen ist. Und religiöse GL sträuben besonders dagegen, weil keine idenfifizierung zur Allerheiligen zu bemerken ist :D

150 versch gebärden? "Die spinnen, die Germanen" :D Im Ernst, tja, das ist wohl der Grund warum ich nun Limette viel besser verstehe.
Aber trotzdem, bengies Mund bei seiner re:spect video rauszuretuschieren gibt trotzdem ein megageile GS-Video ab ;)

cudeafmax


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Ja, es ist wahnsinnig....
Die GL haben damit sicher nicht allzu große Probleme, eher schon die
hd die damit herumplagen, und schon länger fragen, warum es keine
einheitliche GS gibt. *schulterzuckn*

Es liegt imho in der hauptsache daran, daß in GL Schulen u.a. kein GS
angeboten werden, und die GL somit selbst GS entwickeln - und zwar in
jeder eigenen Stadt.

Das ist schon lange nicht mehr von einer DGS (Deutsche Gebärden Sprache)
die Rede, sondern schlicht und einfach nur von GS (GebärdenSprache) -

Wie kam es vor vielen Jahren nur zu diesem Wort DGS?!???
Lim


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Limette hat geschrieben:
Wie kam es vor vielen Jahren nur zu diesem Wort DGS?!???

siehe http://www.taubenschlag.de/SSH/index.html

[arrow] Sendung vom 04.06.2005


°°°°°°°



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Und die von der Uni Hamburg meinen auch, daß wir die einheitliche Gebärdensprache nicht nötig
haben. Es gehört einfach zur Kultur der Deutschen Gebärdensprache, sowie daß Schweiz 4 Amts-
sprachen hat. Die Schweizer versuchen auch nicht, eine einheitliche Sprache zu finden.

In Gebärdenfachlexika der Uni Hamburg kommen auch mehre Vokabeln für ein Wort vor.

Damals gebärdete ich durch meinen Eltern alle Wochentagen außer Sonntag gleich, ebenfalls bei
Monaten außer Dezember *g* =)

Bei internationalen Begegnungen wie zum letzten Mal in Wien bekamen wir Deutschen von einigen
Gehörlosen, die uns beim Gebärden in DGS beobachten, Hinweis, daß wir den Mundbild überwie-
gend benutzen. Sehr viele Deutschen gebärden in IS (International Sign) ohne Mundbild.

deafmax, über deine Hinweise des Videos, wo ich zu sehen bin, muss ich grinsen =) Also, ich weiß
nicht, ob die Gebärde "Respect" ohne Mundbild besser anschaut als mit?! Natürlich würde ich ohne
Mundbild völlig anders gebärden.

Lukbo, war das mit 150 Vokabeln ein Ergebnis einer Studie, oder nur ne Schätzung?

erdbebchen, vielleicht können die von der Uni Hamburg dich besser antworten? Und ich verwende
den Mundbild viel, weil meine Mutter und mein Vater mit mir so gebärden. Aber ich passe den Leuten
immer an. Zu deutschen Gehörlosen, die - aufgrund ihrer schwacher Schulbildung - kein Mundbild
verwenden, gebärde ich fast ohne Mundbild.



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Aloha bengie,

das weiß ich auch nicht mehr so genau. Aber erdbebchen wird sowieso nachfragen. ;)


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Das Verwenden von Mundbild, ob mit oder ohne Ton, bei DGS wird immer weniger. Diesen Eindruck habe ich. Ihr nicht? Hier meine ich Mundbild für das Artikulieren von deutschen Wörtern und nicht wie baff, boah usw.

DGS entwickelt sich und wird mächtiger. [wink] Da braucht man dann nicht mehr so oft auf die Lautsprache zurückzugreifen und es entsteht weniger Grammatikkauderwelsch, denk ich mal.



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@erdbebchen,
naja, es war sarkastisch gemeint, weil D(=deutsche)GS wobei ich aber
finde es gibt keine einheitliche hochdeutsche GS, aber ups, wenn es der
Prof(!) Prillwitz war, der das "DGS" erfand, bin ich jetzt lieber still.
(Danke, werde deine 2 Link die du hier angegeben hast bei Gelegenheit noch zuende lesen)

@yippiee,
sicher, es gibt heute viele GS-Dialekte wo man nicht dazu sprechen
muss, und es werden immer mehr! Manchmal aber ist`s unvermeidbar
das Mundbild ob mit oder ohne Stimme zu verwenden, - denn
z.b. "Montag" und "Papa, Vater" hat die gleiche Gebärde. [roll] Da ist
Missverständnis vorprogrammiert, wenn man nicht das Mundbild dazu
verwendet.

@
Bin jetzt nur noch gespannt, ob es "wirklich(!)" 150 Gebärde für nur
Montag gibt, und wie sieht es aus mit dem übrigen Wochentagen
dienstag, mittwoch usw.?


****~cat



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@bengie
Zitat:
Natürlich würde ich ohne
Mundbild völlig anders gebärden.
Warum denn? Du kannst genauso wie du in dem Clip gebärdest ohne Begleitung des Gesprochenes gebärden. Wenn du diese änderst, wäre es eher NVK oder internationale Gebärden.

@LL
Ich glaube eindeutig, dass es jedermanns Sache ist zu entscheiden wie er in GS ausdrückt. Meine Frau versteht mich ein bisschen schwieriger, wenn ich ohne Begleitung des Gesprochenes gebärde, meint aber, dass es gewohnheitsbedürftig ist.
Also ich möchte keine neuen "reinen GS" anstiften oder aufzwingen, sondern stellte nur in Frage, warum man bei GS, die bereits selbst aus Gebärdenvokabel noch zusätzlich gesprochen wird. Darum alleine ist es mir gegangen.

Eines ist klar, die GS hinkt bei den Gebärdensprachler arg der Dt. Sprache bei der Nutzung im Alltagleben nach, Dt.Sprache ist immerwährend durch hören&sprechen und schreiben&lesen, GS meistens je nach wer wo sich befindet sich (Pflegeheim für GL, Firma/Bildungsstätte nur mit GL - oder ab und zu in der Woche bei Vereine) zu meistens wenige Zeiten im Durchschnitt am Tag.

Also danke für die Diskussion. Ich bleibe allerdings dabei, dass GS ohne Begleitung der Gesprochenes auch möglich ist [kewl]

cudeafmax


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@Limette
stimmt. Heute ist es unvermeidbar, das Mundbild zu verwenden, aber in der Zukunft. hmm. Vielleicht viel, viel weniger Mundbild oder sogar ganz weg. Da bin ich gespannt. Wie ich schon schrieb, DGS wird immer mächtiger :) .
Vielleicht wird eine Gebärde für Montag oder für Papa erfunden, die so selbsterklärend ist, dass man gar kein Mundbild dazu braucht. :D



Neuling
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Hallo zusammen!

Ich finde, dass dieses Thema echt interessant ist!
Danke für die ganzen Beiträge - hab wieder viel dazu gelernt.

cx



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Und konnte sich bis jetzt schon irgendjemand schlau machen,
ob es wirklich 150 verschiedene Vokabel allein für Montag gibt .... ?


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gehörlosenfreak
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Neulich hat mir ein GS-Kursleiter (in Deutschland "Gebärdendozent" bezeichnet) erzählt, dass früher mal in einer Gruppe er den hd teilnehmern die Tixo um den Mund aufgetragen hat um das Gefühl zu geben, dass auch ohne Plappern GS möglich ist. köstlich, köstlich!
Er meinte aber dass diese Methode zu radikal sei und er es nicht mehr anwendet hat, meinte aber dass er bei starken LBG-Hang diese wieder probieren würde. :D
LG deafmax


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 Was unterscheidet GUL/GBL von LBG ?





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