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Virtuelles Kommunikationsforum für Gebärdensprachnutzer
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 Dolmi am RWB gefordert!


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Ich denke, es geht ums RWB allgemein Oo



Spitzenmitglied



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Nö, der Fall ist aus der Berufsschule.
Gruß Karin



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Most Wanted, im Posting vom 26.01.07 fragst du "warum?". Worauf beziehst du deine Frage? Auf mein Posting gerade vor deinem? Wenn ja, dann hier die Antwort:

Einige Poster berichten, dass sie statt RBW in eine hoerende Schule mit Dolmetscher gehen. Die Dolmetscherkosten sollten doch mit Landesmitteln finanziert worden sein, nicht? Daher sehe ich keinen Grund, dass das Land NRW auch fuer Dolmetschkosten an RWB zahlen soll. Wenn das Land die gesetzliche Verpflichtung fuer Dolmetschkosten hat, kann das Land verklagt werden.


Hartmut



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Lieber Hartmut, es ist leider nicht so, dass Dolmetscherkosten in Regelschulen automatisch vom Land oder vom Bund bezahlt werden müssen. In den wenigsten Bundesländern haben die Kinder ein Recht auf Gebärdensprache im Unterricht. So weit ich weiß, ist das nur für Schlewsig-Holstein und noch ein Bundesland zutreffend.

In Hessen ist es auch nur ab der 5. Klasse ein Wahlpflichtfach. Also Kinder haben leider in Deutschland nicht das Recht auf DGS. Das bedeutet, dass auch keiner dafür zahlen muss.

Lieben Gruß Karin



Spitzenmitglied



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Most Wanted, du bist schwerhörig und hast, glaube ich, nie das Problem mit
dem Kommunizieren mit Lehrern. Die können dich problemlos verstehen, so-
wie du sie. Das ist z.B. bei mir anders! Ich kann bei manchen Lehrern nie rich-
tig mitdiskutieren und nicht öfter sagen, was ich wirklich sagen wollte. Ich sage
mit Mühe nur, wenn es nötig ist.



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Aha Karin. Aber hier reden alle über Lehrer der gymnasialen Oberstufe.
Aber auch im Berufsschulbereich könnten die von mir genannten Gründe genauso gut ne Rolle spielen.



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Zitat:
Karin: „Nö, der Fall ist aus der Berufsschule.“

Mhm?? Das RWB ist eine Schule mit verschiedenen Bildungsgängen. Bisher war hier (und im Taubenschlag) immer vom RWB allgemein die Rede. Die Probleme sind auch ähnlich: Schriftsprachkompetenz und selbstständiges Lernen ist überall wichtig. Wer eine sehr schlechte Schriftsprachkompetenz mitbringt und wenig eigene Motivation zeigt, das Lerndefizit aufzuholen, scheitert auch in vielen Ausbildungsberufen. Außerdem: Viele Lehrer unterrichten sowohl in der gymnasialen Oberstufe als auch in beruflichen Bildungsgängen.



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Astrein Paco, wieder eine/r die/der es verstanden hat.



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Ich verstehe die Diskussion nicht, warum die Gerede von unmotivierte Schüler? Das ist KEIN Argument für oder gegen DGS.

Hier gehts doch darum, dass gehörlose Schüler DGS verlangen, um wegen besser funktionierender Kommunikation sich voll auf den Inhalt konzentieren und flüssig diskutieren zu können.
siehe Posting von bengie!

Es gibt natürlich Schüler, die keine Lust auf Schule haben. Es wird sie immer geben, egal ob in Lautsprache oder DGS. ABER es gibt natürlich auch Schüler, die wegen mangelnder Kommunikaton ihre Motivation verloren haben. An diese Schüler soll gedacht werden. Und natürlich auch an motivierende Schüler.

Ich bin taub. Höre keine Stimmen. Jetzt denkt Ihr, aha, ich bin für DGS, weil ich Kommunikationsprobleme am RWB hatte.
Nöö!
Ich verstand Lehrer perfekt, von mir aus mussten sie gar nicht gebärden. Eine gute Übung für mich im Absehen und Sprechen. Nicht schlecht!
ABER: Die Diskussionen waren bei uns in der Klasse oft kurz und nicht lebhaft, spontan und tief, weil viele von uns NICHT locker reden (lautsprachlich) konnten und deshalb nicht genau das sagten, was sie dachten. Wir durften nicht gebärden, denn sonst verstünden uns die Lehrer nicht.

Jetzt arbeite ich in einer Firma. Meine tolle Ablesefähigkeit hilft mir nicht, meine Kollegen gut genug zu verstehen um richtig vernünftig mit ihnen zusammenarbeiten zu können. Mich verstehen sie relativ gut. Aber ich benötige Gebärdensprachdolmetscher.
Ätsch...



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haha, so hab ich mir das gedacht - es ist halt verdammt schwierig, im Internet eine gute Diskussion über Einsatz von Gebärdensprache in der Sek.II zu führen. Wird das eine Argument genannt, kommt klatsch - das nächste. Ich hätte es besser wissen müssen, kenne ja schon seit vielen Jahren Internetdiskussionen.
Zum Glück sind unsere Schüler erwachsen und viele engagiert - freue mich auf Diskussionen vor Ort. Ciao und weiterhin viel Spaß beim Hauen und Stechen [lach]



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Ich gebe da Paco recht. Bitte redet/gebärdet direkt miteinander vor Ort. Das hat schon in vielen anderen Bereichen am besten geholfen. Wenn der DGB dort hinfahren will, dann ist schon ein gutes Zeichen. Und die sind auch garantiert willkommen dort zum direkten Gespräch.
Diskussionen aber wird es auch hier immer geben. Es bringt nur was, wenn man sachlich bleibt und auf ein "Aufeinder rumhacken" haben 99 % der User auch keine Lust.


********************
Wer für die kleinen Dinge Augen hat,
der hat auch ein Herz für große.
(Thomas Romanus)



Spitzenmitglied



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Most wanted,
du hast nicht auf meine Frage eingegangen.

@Paco,
es geht um eine Grundsatzdiskussion. Am RBW scheint das Prinzip zu walten, dass GS nur "wenn noetig" zum Einsatz zu kommen ist, alles anderes muss lautsprachlich vorgehen. Es scheint im allgemeinen, die GS wird widerwillig gebraucht.


Hartmut



Spitzenmitglied



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Paco, ich verstehe dich nicht.
Ich sehe keine Unsachlichkeiten.
Könntest du das bitte erklären?

Gruß Karin



Spitzenmitglied



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Hi Paco,
Zitat:
Das RWB ist eine Schule mit verschiedenen Bildungsgängen. Bisher war hier (und im Taubenschlag) immer vom RWB allgemein die Rede. Die Probleme sind auch ähnlich: Schriftsprachkompetenz und selbstständiges Lernen ist überall wichtig. Wer eine sehr schlechte Schriftsprachkompetenz mitbringt und wenig eigene Motivation zeigt, das Lerndefizit aufzuholen, scheitert auch in vielen Ausbildungsberufen. Außerdem: Viele Lehrer unterrichten sowohl in der gymnasialen Oberstufe als auch in beruflichen Bildungsgängen.


Aha, ich wußte nicht, dass die Lehrer in allen Bereichen unterrichten.
Aber das ist im Prinzip jetzt auch nicht wichtig. Hier wird eindeutig die Richtung gefahren: Die Schüler sind selbst schuld, haben eine schlechte Ausgangssituation, sind unmotiviert, geben sich also keine Mühe.

Ich weiß sehr wohl, dass Kinder unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen, aber dann in dem Stil weiter zu unterrichten, den Kindern mit wenig Lautsprachkompetenz vorzuhalten, sie wollen nicht, ist der Lehrer nicht würdig!

Man kann nur feststellen, ob ein Schüler wirklich nicht will, wenn man ihm vorher alle Chancen und Möglichkeiten anbietet, die zur Verfügung stehen.

Es muss grundsätzlich in Deutschland die Möglichkeit geben, dass voll taube Kinder die Berufsschule in DGS durchlaufen können.

Immer wieder wird in den AA gesagt, dass es ja die Möglichkeit des RWB gibt, deswegen werden in ganz Deutschland für die Berufsschulen Dolmetscher nicht bezahlt! Die Kinder sind angewiesen auf den Unterricht im RWB, sie haben keine andere Chance!

Und da liegt doch der Hase im Pfeffer. Es wird von der AA gesagt: hier ist eine Berufsschule, die speziell für Hörgeschädigte ist, dort können sie dem Unterricht folgen, Dolmetscher müssen wir also nicht bezahlen!

Nun ist das aber bei verschiedenen Ausbildungen gar nicht möglich, weil die Lehrer (für einige wichtige Fächer) sich beharrlich weigern DGS zu lernen und anzuwenden.

Wenn das RWB das öffentlich zugeben würde, dass in einigen Ausbildungsberufen der Berufsschulunterricht nicht möglich ist, müssten die AA den Dolmi bezahlen! Das tut die RWB aber nicht. Und so bleiben also einige auf der Strecke, damit die Schule ihr Gesicht waren kann!

Paco, das hat nichts mit dir persönlich zu tun.

Liebe Grüße
Karin



Zuletzt geändert von Karin am 27.01.2007, 12:34:54, insgesamt 1-mal geändert.

Spitzenmitglied



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Ich habe noch was vergessen Paco!

Du schreibst, du freust dich auf die Diskussionen im RWB.
Wer kann denn dort mitdiskutieren? Es sind doch wieder nur die sh, die keine DGS brauchen! Lies oben Bengie, wie soll er denn mit Lehrern auf Augenhöhe diskutieren, wenn er nicht verstanden wird und er auch nicht alle Lehrer (um die die keine DGS können geht es ja) versteht??

Karin



Spitzenmitglied



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ehrlich gesagt, auch wenn ich gehörlos bin, halte ich nichts vom DGS im Unterricht.
Denn meiner Meinung nach genügt LBG vollkommen.warum?
Nun, die "gebildete" Gehörlosen/Schwerhörigen können gut vom Mundablesen und da die Lehrer/innen die LBG auch benutzen, können die Schülerinnen sie eigentlich mühelos verstehen.
Man muss auch offen für beiden Welten sein und wenn die Schülerinnen im Unterricht nur auf DGS angewiesen sind, können sie schlechter in der Arbeitswelt mit den Hörenden umgehen.
und ich möchte auch, dass die Lehrerinnen vom RWB die deutsche Sprache mit hohem Niveau wie in den hörenden Schulen benutzen sollen.
Das können sie leider nicht, weil viele Schülerinnen keinen breiten Wortschatz haben und von daher ist es verständlich, dass sie DGS brauchen.Denn bei DGS muss man keine vollständigen Sätze verwenden...
Nochmehr muss ich nicht schreiben, da der MostWanted schon die Gründe zu sprachlichen Fächern geschrieben hat.


I am back now...



Spitzenmitglied



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Nimm es mir nicht übel Lady, aber das ist blanker Unsinn.

Zitat:
Nun, die "gebildete" Gehörlosen/Schwerhörigen können gut vom Mundablesen und da die Lehrer/innen die LBG auch benutzen, können die Schülerinnen sie eigentlich mühelos verstehen.


Was haben Absehfähigkeiten mit gebildet zu tun - gar nichts! Außerdem kann man nicht 100% absehen.

Zitat:
können sie schlechter in der Arbeitswelt mit den Hörenden umgehen


Wer hat dir das denn eingeredet? Es mag hilfreich sein, aber es gibt genügend Gehörlose, die es ganz anders sehen. Du magst verstehen, aber wie ist es denn umgekehrt. Damüssten die GL alle super deutlich sprechen und das können nun mal nicht alle. Da wären wir wieder bei 1800 angelangt...

Zitat:
Das können sie leider nicht, weil viele Schülerinnen keinen breiten Wortschatz haben und von daher ist es verständlich, dass sie DGS brauchen.Denn bei DGS muss man keine vollständigen Sätze verwenden...


Warum haben denn die Schülerinnen keinen breiten Wortschatz? - Weil es Ihnen in den Grundschulen und weiterführenden Schulen nicht begebracht wurde - würde heißen, wenn ich dir folge, dass sie es auch weiterhin nicht brauchen, es wird sowieso nichts aus ihnen?!

Zitat:
Denn bei DGS muss man keine vollständigen Sätze verwenden...


Auch bei dir scheint noch nicht angekommen zu sein, dass DGS vollständige Sätze hat!

Wenn du mit solchen Äußerungen nach außen gehst, ist es kein Wunder, das so viele Menschen glauben, DGSler sind dumm! Die Sprache ist keine Sprache, sondern nur ein Hilfmittel für die Zurückgebleibenen.

Mir fehlen die Worte.

Gruß Karin
Gruß Karin



Apfelwein-Lady & GL-Kultur-Insider´09
Apfelwein-Lady & GL-Kultur-Insider´09
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Das mit Ablesefähigkeit:

Wer ein grosses Wortschatz und gute Absehfähigkeit hat, das Thema kennt, worum es geht und konzentriert ist (und ggf. über einen Restgehör verfügt), kann eher Wörter absehen, als derjenige, der kein grosses Wortschatz hat. Das ist klar! Das wären z. B. die Wörter:

obsolet

Lasik

komprimieren

eloquent

imprägnieren

Es hat teilweise auch mit Bildung zu tun. Kann aber auch zu Missverständnissen führen. Da das Absehen in den schulischen Fächern beschränkt ist, ist das Miss- bzw. Nichtverstanden-Quote nicht hoch, nehme ich mal an.


°°°°°°°



Spitzenmitglied



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@Karin
Es ist kein blanker Unsinn, siehe erdbebchens Posting [wink]
richtig, habe auch nicht behauptet, dass man 100% ablesen könnte, aber mit LBG kann man es.

Niemand hat mir eingeredet, sondern ich habe selbst beobachtet.

ach, dann könntest du mir erklären, wieso die Hörenden unterschiedliche Abschlüsse haben, wo sie doch die Lehrerinnen vollständig verstehen können. Es liegt an den Niveau und nicht alle Gehörlosen haben gleichen Niveau. Davon rede ich...

Halt, ich bin in einer gehörlosen Familie aufgewachsen und ich weiss ziemlich gut, was DGS ist.
Natürlich hat DGS eigene Sätze. Aber das habe ich nicht gemeint, sondern eher bei DGS muss man keine vollständigen Sätze aussprechen.
zum Beispiel: was wir neulich im letzten Unterricht besprochen haben: "Der moderne Medizin versteht den funktionierenden Menschen als einwandfrei laufendes Uhrwerk".
und wie wird in DGS aussehen?
einige Wörter werden entfallen oder die endungen werden nicht ausgesprochen.
Das ist der Grund warum ich kein DGS im Unterricht haben möchte.


I am back now...



Spitzenmitglied



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Liebe Lady, es ist doch ganz einfach, wenn ein Lehrer keine DGS kann, dann soll er doch LBG machen, aber dann muss eben für die anderen ein DGS-Dolmi oder GL-Lehrer hinzu.

Du magst, (weil du den Vorteil hattest in einer gl Familie groß zu werden,) LGB gut verstehen - eine hohe Bildung haben -und deswegen mit LBG klarkommen, andere aber nicht.

Du bist für mich nicht ganz verständlich rübergekommen. Natürlich gibt es überall unterschiedliches Nivaeu, da stimme ich dir voll zu, aber es kann nicht sein, dass Kinder scheitern, weil die Kommunikation nicht klappt. Verstehst du wie ich es meine?

Übrigens, es heißt "Die moderne Medizin..." und der Satz ist leicht in DGS vollständig rüberzubringen. Und er wird das gleiche aussagen! Warum muss so ein Satz in LBG gesagt werden, in DGS ist er genauso leicht zu verstehen.

Viele Grüße
Karin



Spitzenmitglied



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Karin hat geschrieben:


Du magst, (weil du den Vorteil hattest in einer gl Familie groß zu werden,) LGB gut verstehen - eine hohe Bildung haben -und deswegen mit LBG klarkommen, andere aber nicht.



hi Karin,

Deine Behauptung lässt den Schluss zu, dass GL aus einer GL-Famile überdurchschnittlich gut LBG verstehen.

Kannst du den Zusammenhang einmal näher erklären?


Pyros



Spitzenmitglied



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Ich bin überrascht, warum und wie einige über die unmotivierte Schüler denken. z.B. blau machen und das aus gutem Grund wegen Kommunikationsproblem. Das kann ich mir vorstellen. Unmotivierte Schüler sind eines der Probleme dieser Schule. Irgendwie soll RWB schon noch Spaß machen, sonst sitzen da nur unmotivierte Schüler und Lehrer rum.

Meine Erfahrung, warum ich damals Kommunikationsprobleme (vor 8 Jahren) mit Lehrern hatte, war da ganz anders. Es hat mit meine mangelnde Motivation gar nichts zu tun. Was meine ehemalige Lehrern mich damals über meine Leistung vorgwerofen hatte, weise ich energisch ab. Die zwei ehemaligen Lehrern (beide waren Oralfanatiker und GS-Gegner) mit denen ich 2 Leistungsfächer zu tun hatte, hatte ich damals echt schwer mit Ihnen zu verstehen und die Lernstoff im Unterricht optimal zu vermitteln bzw. verfolgen. Und 1 Leistungsfach hatte ich meine ehemalige Lehrerin die LBG beherrscht, hatte ich unter ihr wenige Schwierigkeiten. Die anderen Lehrern, die weniger oder mehr LBG beherrschen konnten, kam ich zurecht und bekam ich fast allen normale Fächern befriedigende Leistung. Da sind die Unterschiede bei mir deutlich zu erkennen. Die Wahrheit ist habe ich selbst erlebt. Vor allem einige Elternsprechtage damals hat meine Mutter (selbst Realschullehrerin für Hörende) sich über die Äusserung von zwei meine ehemalige Lehrern gewundert, mit die ich nicht klar kam. Sie hatte leider enttäuschende Eindruck von zwei Lehrer erhalten. Kurze Zeit später ahnte sie und teilte sie mir mit über diese Situationen, wie groß ich in Schwierigkeit stecke. Deshalb habe ich mich für Abbruch so entschieden, dass es nicht so weitergeht.

Nun zum Thema LBG/DGS:
Auch ich bin dafür, dass die DGS im Unterricht alle Schule eingesetzt werden. Wöfur ist die DGS seit Mai 2002 im Bundesgesetz zur Gleichstellung hörgeschädigter Menschen als eigentsändige Sprache anerkannt? LBG ist meiner Meinung nach eine „zeitraubende“ Gebärdensprache und langsam, was DGS nicht hat. Und wenn man sich nur auf LBG konzentriert wird man schon müde, dass jemand sich gar nichts mehr ausdenken können. DGS nicht. Dadurch besteht die Gefahr, daß sie sechs bis acht Schulstunden unkonzentriert werden. Das habe ich sehr oft erlebt. Die Folge ist, daß die Schüler in einen Bildungsrückstand gelangen können. Damit sie den Lernstoff optimal mitbekommen, sollte allen Schulen in DGS eingesetzt werden.

Bildung/Förderung:
Mir ist was aufgefallen, wie ich damals festgestellt habe. Meiner Meinung nach sollte ein Lehrer auf seine Schüler eingehen, einen beträchtlichen Wissensumfang besitzen, ob sie die Unterrichtsoff gut vermittelt bekommen oder verstanden haben. Wenn ein Schüler nicht verstanden hat, sollte nach dem Unterricht extra gefördert werden. (gilt nur für Leistungsfächer was für alle Abiturienten sehr wichtig sind). Ich kenne niemand von Kollegschule, die auf seine Schüler eingegangen sind, nur so meine Betrachtungsweise. Diesem Bildungssystem wäre für mich sinnvoll, speziell für schwerhörige und gehörlose Schüler.


"Denk ich an Deutschland in der Nacht......." (H. Heine)



Spitzenmitglied



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TigerWoods hat geschrieben:

Wenn ein Schüler nicht verstanden hat, sollte nach dem Unterricht extra gefördert werden. (gilt nur für Leistungsfächer was für alle Abiturienten sehr wichtig sind).


Das wäre der Traum eines jeden Abiturienten in ganz Deutschland, ganz unabhängig vom Hörstatus.

Die vielen Nachhilfelehrer hätten dann heulen und zähneklappern [ops]

Übrigens, in Baden-Württemberg wurde das Kurssystem abgeschafft.Konkret heisst das, Deutsch, Mathe und eine Fremdsprache sind Pflicht, dazu noch ein Profilfach (entweder eine zweite Fremdsprache oder eine Naturwissenschaft aus Biologie, Physik oder Chemie) und ein Neigungsfach (eines der übrigen Fächer nach Wahl).

Und darin wirst du auch 4 x schriftlich und 1x mündlich geprüft.

Und natürlich ist das ein Zentralabitur.

Dagegen ist es bei den Nordlichtern direkt gemütlich :D


Pyros



Spitzenmitglied



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@karin
ich nehme an, ich habe nicht genau erklärt.

Zitat:
Warum haben denn die Schülerinnen keinen breiten Wortschatz? - Weil es Ihnen in den Grundschulen und weiterführenden Schulen nicht begebracht wurde - würde heißen, wenn ich dir folge, dass sie es auch weiterhin nicht brauchen, es wird sowieso nichts aus ihnen?!

Es liegt nicht immer an Lehrer. Also, ich rede mal von meiner Schule:
Meine Deutschlehrerin hat LBG immer verwendet und wir entwickelten uns.Sie hat uns auch ermutigt die Bücher zu lesen.Doch einige Schülerinnen verweigerten es zu lesen und konnten sich nicht weiter entwickeln. Deswegen habe ich auch mit den Hörenden verglichen.
Man kann keine Rücksicht auf den anderen Schülern machen. Zum Glück gibt in unserer alten Schule Abschlussprüfungen. Aber zum Beispiel in Dortmund gibt es bis jetzt immer noch nicht und alle Schülerinnen gehen nach dem Realschulbschluss in der gymnasiale Oberstufe im RWB, wo einige sowieso keine Chance haben und jammern dann, sie können im Unterricht nicht mitfolgen. Wie kann man schon dagegen tun, wo sie doch niedrigen Niveau haben. Und dann soll man auf denen Rücksicht nehmen und die Dolmis einsetzen, damit sie überhaupt verstehen? In der hörenden Schule nehmen die Lehrerinnen keine Rücksicht auf die Schülerinnen, die nicht mehr weiterkommen können.
und im RWB wird das zentrale Abitur eingeführt und grad deswegen müssen alle Lehrerinnen die deutsche Sprache mit hohem Niveau unterrichten. Sie müssen doch auch an begabten Schülerinnen denken, die später studieren möchten.

So zum Thema DGS:
es ist richtig, dass man in DGS leichter, besser gesagt angenehmer verstehen kann. also, du bist der Meinung, dass mit DGS werden die Schülerinnen die deutsche Sprache besser verstehen?
Ich bin aber der Meinung, dass durch DGS benutzen die gls die deutsche sprache weniger und haben dann Probleme in der Klausur richtig zu schreiben bzw auszudrücken.
Ich habe ein gl Techniklehrer, der oft DGS im Unterricht benutzt. Und er schreibt auch noch die Erklärungen an der Tafel immer in Stichworten und
in der Klausur müssen wir die Erklärungen zu den Begriffen nicht in vollständigen Sätzen schreiben.
Lese oft mit meiner eigenen Faust ein Technikbuch, damit ich in der zentralen Prüfung im nächsten Sommer keine schlechtere Note bekomme und auch möchte nach dem Abi in der Uni leicht haben.
Ich nehme an, dass meine Meinung/Aussage dir immer noch nicht überzeugen wird.
Deswegen lassen wir es auch [wink]

@Tiger Woods
schon richtig, dass LBG "zeitraubende" Gebärdensprache im Vergleich zu DGS ist.
Aber LBG ist immer noch sinnvoller, und der Grund habe ich schon geschrieben.
und eine Frage:
in meiner Klasse besteht aus 7 Schülerinnen. Zwei davon können kaum gebärden, drei davon können LBG. Ich und eine andere können beides.
Es gibt zwei Parallelklassen, aber sie können nur in Lautsprache.
Dann ist die Klassenwechsel für uns aussichtlos.
Nun, welche sollen die Lehrerinnen deiner Meinung nach dann die Sprache benutzen? Also LBG. Es ist auch gerecht für die Schwerhörigen.
Warum hast du aufgrund Kommunikationsplm dann nicht die Klasse gewechselt?
Nur eins bin ich auch nicht begeistert, dass immer noch wenige Lehrer gibt, die LBG können.


I am back now...



Spitzenmitglied



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Lady,
du bist zweisprachig aufgewachsen - unbewusst - und hast DGS nie als eigenstaendige Sprache aufgefasst. Fuer dich ist DGS ein "gebrochenes Deutsch". Dir sind vermutlich die Unterschiede zwischen Deutsch und DGS nie erklaert worden.

Deutsche Grammatik und Wortbedeutungen koennen durch DGS erklaert werden. Das ist viel effektiver. Deutsche Saetze werden in gebaerdetem Deutsch als Beispiel oder als Zitat vorgetragen. Aber erklaeren, wie sie aufgebaut sind oder was sie bedeuten geht es besser in DGS. Z.B. wie erklaerst du jemanden die Struktur und Bedeutung eines Passivsatzes? Geht das leichter auf reinem Deutsch?

Um Deutsch gut zu lernen, muss man Deutsch oefter gebrauchen. Daher muss viel gelesen und haeufiger geschrieben werden und auch das Gelesene komplett mit allen Endungen vor sich sagen. Als Unterrichtssprache in Form von gebaerdetem Deutsch wird das zu muehsam und langweilig und auch gefaehrlich, weil nicht alle Endungen mitgebaerdet werden. Deine Saetze zeigen Fehler in Endungen. Diese Fehler hast du bestimmt durch gebaerdetes Deutsch von den Lehrerinnen bekommen, weil sie oft unsichtbar auf dem Mund sind und beim Gebaerden ausgelassen werden.


Hartmut



Neuling



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Ich habe Eure Diskussion jetzt eine ganze Weile mitverfolgt und möchte nun auch etwas dazu schreiben.

Mir ist aufgefallen, dass die Diskussion hier nur auf individuellen Erfahrungen beruht.
Es ist aber nicht nur eine Frage des persönlichen Geschmacks, sondern wissenschaftlich bewiesen,
dass mit DGS im Unterricht viel bessere Ergebnisse erzielt werden. Es gibt eine Forschung die zeigt: Eine 4.Klasse mit hörgeschädigten Schülern, die bilingual unterrichtet wird, hat viel bessere Ergebnisse im Deutschtest (eine Vergleichsarbeit) als eine 8./9.Klasse mit hörgeschädigten Schülern, die nicht bilingual unterrichtet wird. Die bilinguale 4.Klasse hat viel bessere Ergebnisse, obwohl alle Klassen genau die GLEICHEN Aufgaben hatten.Wer das nicht glaubt, kann gerne nachlesen: http://johannes.hennies.org/bilder/LesekompetenzEAE.pdf.

Außerdem war der Hamburger Billingualen Schulversuch auch mit Erfolg abgeschlossen. Dort kamen die Schüler in Wissen annähernd an den Wissenstand der hörenden Schüler. Auch sind die Deutsch-Kompetenzen der billingualen Schüler weitaus besser als frühere Schüler, die noch nicht bilingual unterrichtet wurden. Nicht zu vergessen, dass die Schüler auch bessere Sozial-Kompetenz haben. Und warum? Weil der Unterricht in DGS abgehalten wurde! Die Schüler hatten die Möglichkeit in IHRER Sprache zu kommunizieren.

Außerdem lese ich hier immer, dass jemand schreibt, Schüler und Lehrer müssen beide sich Mühe geben. Ich frage mich – Warum? Es ist doch der Beruf vom Lehrer, den Unterrichtsstoff zu vermitteln! Die Aufgabe von Schülern (egal, wie gut oder schlecht sie hören können) ist, ihre Hausaufgaben zu machen und zu lernen. Für den Unterrichtsablauf ist der Lehrer verantwortlich, dazu gehört auch die Kommunikation.

Lorano



Neuling



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*Stop Stop Stop*

wie ich hier lese, ist mir klar:

An alle gehörlose Schülerinnen; muss DGS einsetzen!
An alle schwerhörige Schülerinnen; bleibt LBG!
An alle Lehrerinnen; resperktiert gl und sh Schülerinnen, was sie leisten können!

Zufrieden?



Spitzenmitglied



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Lorano - ennis - so ist es!
Gruß Karin



Spitzenmitglied



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@Lady: Wenn ich ehrlich bin, hatte ich Klassenwechsel damals nicht daran gedacht. Mir ist nur Schulabruch auf die Idee gekommen, weil es für mich wie eine Befreiungschlag war.

@Pyros: Meinst du in Stegen oder allgemein?


"Denk ich an Deutschland in der Nacht......." (H. Heine)



Spitzenmitglied



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hm, fast jeder ist doch zweisprachig aufgewachsen. Die Frage ist auch, was du unter "aufwachsen" verstehst. Ich betrachte DGS keineswegs als "gebrochenes" Deutsch. Sie ist meine Muttersprache und benutze sie 80% im Alltag. Erst in der Schule habe ich die Lautsprache gelernt.

Natürlich ist viel einfacher jemanden in DGS zu erklären, keine Frage.
Aber ich kann es auch in LBG, weil ich es gelernt habe.
Man soll beide (LBG und DGS) gut beherrschen und nicht nur auf DGS angewiesen werden.

Mir ist grad nur ein Beispiel eingefallen:
Viele Gls haben Probleme mit der englischen Sprache. Sie können nicht fließend schreiben. Im Gedanken denken sie in Deutsch und dann wollen sie beim Schreiben in Englisch übersetzen. Es fällt ihnen oft schwer. Man muss immer in Englisch denken und dann schreiben. Das gilt genauso bei DGS. Wenn sie im Unterricht DGS benutzen können, werden sie auch in DGS denken. Dann wird es ihnen schwer fallen, von DGS auf Deutsch zu übersetzen.
Das ist der Grund, warum ich dagegen bin.
Durch DGS werden die Schülerinnen die deutsche Sprache weniger benutzen und dann werden sie nicht mehr so leicht fließend schreiben können.
Wie du schon gesagt hast, um Deutsch gut zu lernen, muss man es öfter schreiben usw.
Eben, und durch LBG wird die deutsche Sprache öfter benutzt.
Zweiter Grund ist, man muss die Lautsprache auch können.
Ich bin der Meinung, dass man beide Sprache lernen soll, damit die Gls auch mit den Schwerhörigen zutun haben.
Die Mischklassen finde ich bis jetzt immer noch besser.

und was meine Fehler angeht, hat es mit mir zutun. Das Grammatik war schon immer meine Schwäche gewesen.


I am back now...



Neuling



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@lady
es geht doch nicht darum, dass der Unterricht NUR in DGS stattfinden soll!
BILINGUAL heißt das Zauberwort mit DGS als Unterrichtssprache und deutscher Schriftsprache. Und zwar von Anfang an! Das klappt im Hamburger Schulversuch ziemlich gut.
Und auch in Berlin läuft es gut. Das kannst du auf der Seite von Johannes Hennies sehen (Link s.o.). [deal]

Deutsch ist nun mal für GL eine Fremdsprache. Eine Fremdsprache kann man aber nur dann lernen, wenn man eine Muttersprache voll beherrscht. Für gehörlose Kinder kann nur DGS Muttersprache sein, weil eine Muttersprache die Sprache ist, die man vollständig verstehen und benutzen kann.
Gehörlose können Lautsprache niemals vollständig verstehen, weil eine wichtige Voraussetzung fehlt: das Hören! Bei DGS können Gehörlose vollständig verstehen und benutzen, weil alle Voraussetzungen da sind: Sehen und Motorik (also Hände, Arme, Mimik...).



Mitglied



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@Lady

Die Grammatik der deutschen Sprache ist eine Schwäche aller Gehörloser. Nicht nur du hast Probleme damit. ;)

Du sagt es, man soll Deutsch und DGS gut beherrschen können. Genau, da sind alle der gleichen Meinung. Alle wissen, wie wichtig diese Kompetenzen sind.

Lorano hat schon ganz toll erklärt und gute Links zu wissenschaftlichen Ergebnissen gegeben.

Es ist ein Irrtum, dass man nur per LBG oder Oralismus an Schulen, Gehörlosen gutes Deutsch beibringen können. Man braucht nur hier im Forum die Texte anzugucken. Gehörlose haben schlechtes Deutsch, NICHT weil sie Unterricht in DGS hatten, die gibt es nämlich NICHT bis auf Ausnahmen.

Aber du hast natürlich recht, dass man aufpassen soll, dass im Unterricht nicht alles in DGS ablaufen soll. Die Schüler sollen weiter viel mit deutscher Sprache in Berührung kommen. [wink]



Spitzenmitglied



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@Tiger Woods,

ich meinte das allgemein, unabhängig von Schule und Hörstatus.

@,

Es ist bekannt, dass das RWB-Abi nicht das Niveau eines Gymnasiums erreicht.

Wie geht es den Absolventen des RWB dann an einer Hochschule oder Uni?

Reicht das Gelernte zum Studium in naturwissenschaftlichen Fächern?


Pyros



miss clumsy
miss clumsy
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offline
@pyros:

ich beantworte deine Frage.
Mein Abitur in den naturwissenschaftlichen Bereich
hatte eine wunderbare Voraussetzung
für mein jetziges Studium an der Hochschule im Studiengang Ingenieurwesen.
Ich bestand bis jetzt alle Klausuren im ersten Anlauf!


miss clumsy



Spitzenmitglied



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@Pyros: Ich habe den E-Zweig besucht, der Leistungskurs EZW war eine
gute Vorbereitung für das Staatsexamen in Psychologie!
Ein Kumpel von mir studiert Versorgungstechnik und meinte, dass der
N-Zweig ihm viel gebracht hat (Fach Physiktechnik und Werkstofftechnik).

So viel dazu zur "...eine schlechte Vorbereitung auf das Studium."

Das größte Problem sind die sprachlichen Fertigkeiten bei Hörgeschädigten,
z.B. beim Verfassen einer Hausarbeit, Klausuren, etc. Das wäre aber sicher
auch auf anderen Schulen für Hörgeschädigten so... Es muss ja schon
bereits in der Grundschule damit begonnen werden, kreatives Schreiben
zu lernen.






offline
@Lorano and all

hier möchte ich etwas widersprechen, ich bin ja einer von 11 Schülerinnen, die von einen Hamburger Billingualen Schulversuch teilgenommen haben, es war nicht nur erfolgreich, wir einige Schülerinnen haben die hörenden Niveau durchaus übergetroffen, aber es beachtet auch um die speziellen Lernfähigkeiten, es gibt auch viele Schülerinnen, die andere Lernfähigkeiten haben, darum bremst sie auch die Lernstoffe,

und durchaus auch bitte beachten, dass wir 2 Jahre mehr Unterrricht als die normalen hörendendes Schule bekommen haben, das ist auch etwas "vermindertes informatrilles Unterricht" man könnte das etwas mehr beschleudigen,...

und ich bestätigte die Aussagen von Lady; sie hatte recht damit, dass die Dolmis in der Schule keinen weitere vorteilhaftes Zwecken hat, um die Föderung der Schülerinnen zu helfen, und es soll einen System geben:

keinen DGS in der Unterricht geben, sondern nur in LBG, dadurch verbessert sich die Aussprache der Hörgeschadigten und auch die Grammatikprobleme können vermieden werden...

@Pyros

ich bin nun in der 11. Klasse Naturwissenschaft, ich würde mal sagen aus meiner Sicht kann es viele Probleme geben von die Abgänger der Schule, die, den Abschluss geschafft haben, den Studium sehr schwerig mitverfolgen können, weil die System und die Herausfoderung der Studium oft höhere Niveau haben als die Kollegschule RWB Essen...



Neuling



offline
@Fressbazille:
Ich verstehe Dein Posting nicht so ganz und finde es etwas widersprüchlich.
Du sagst, einige von Euch haben das Niveau hörender Schüler übertroffen.
Und dann schreibst Du, es soll lieber Unterricht in LBG, nicht in DGS geben.
Das verstehe ich nicht. Wenn ich mich nicht irre, hattet Ihr in Hamburg
doch Unterricht in DGS, oder?
Und Eure Leistungen waren doch gut. Warum forderst Du dann LBG????
Das verstehe ich nicht, vielleicht kannst Du erklären, wie Du dazu kommst?

Du schreibst auch, dass Ihr 2 Jahre mehr Unterricht hattet, als hörende Schüler.
Ich finde das ganz logisch!
Viele gehörlose Kinder haben hörende Eltern, die nicht oder nur wenig gebärden können.
Wenn diese Kinder in die Schule kommen, können sie keine Sprache richtig:
nicht deutsche Lautsprache und auch nicht DGS.
Da muss die Schule doch erstmal eine Grundlage schaffen.
Da kann man nicht davon ausgehen, dass die gehörlosen Schüler ihre Erstsprache
UND den normalen Schulstoff in der gleichen Zeit lernen wie hörende Schüler.

Lorano






offline
@Lorano

Zitat:
Ich verstehe Dein Posting nicht so ganz und finde es etwas widersprüchlich.


Verwechselte bitte nicht beiden Schulen, es gibt dort viele Unterschiede...
ich habe gesagt es gibt Ausnahmen bei der Schülerinnen, die können den hörendes Niveau überschreiten, aber die meisten in der Gehörlosenwelt gibt es kaum davon, an der andere Seite geht es meistens einen riesigegroße Gruppe, dort sind die Leuten die schlecht deutsch benutzen können...

nach meiner Vorstellung soll in der kollegialen Oberstufe nur LBG benutzt werden, da die Wege der Arbeitswelt ist fast an der Stelle, wo die Abschluss der ABItur fertig ist, oder einen Studium...

Ja, du irrst dich ja nicht wir hatten DGS in Hamburg, aber es hat leider keinen weitere Zwecke für die Zukunft, weil es wird Inhalte wiedergegeben, die nur in der Institut für Gebärdenforschung benutzen werden, ich verstehe nur die Gehörlosenpädologie, da wird es um die Gehörlosengeschichte herausgegeben...

Unsere Leistung waren in versciedene Bereiche ganz entschauntlich, weil wir ganz besondere Begriffe (fremdwörter und so...) aber auch viele Schwächen... keiner ist perfekt, und jeder hat einen bestimmtes Stärke und Schwächen...

Mit die längere Unterricht (2 Jahren mehr) ist ja nicht logisch, eine vielleicht, wir hatten 2 weil wir eine brauchen um die Niveau mit der Hörenden ausgleichen können, für die Zentralprüfung. Mit die Grunlage gibt es ja "Vorklasse" zum Beispiel E-Klasse in Hamburg und auch Kindergarten.

Zitat:
Da kann man nicht davon ausgehen, dass die gehörlosen Schüler ihre Erstsprache


Eben man soll die DGS nicht benutzen damit DGS nicht die Muttersprache ist, man hat Deutsch als Muttersprache, und dann ist DGS als einen Hilfsmittel für einen anständiger KOMMUNIKATION ZU ERSTELLEN für jeder Niveau, und man soll in der LBG unterricht machen, damit die Kinder auch den Sprache ausdrucken (richtig betonen) können.



Spitzenmitglied



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@Lady,
mit 'in der Sprache aufwachsen' meine ich, staendig mit der Sprache in Beruehrung seit frueher Kindheit sein und sie fast taeglich gebrauchen.

Gut, dass du weisst, dass DGS kein "gebrochenes Deutsch" sei und die grammatischen Unterschiede zwischen den beiden kennst. DGS als deine Erstsprache gibt dir einen Vorteil, leichter in der Schule in die deutsche Sprache einzusteigen und dann selbstaendig Buecher und Zeitschriften/Zeitungen zu lesen. Du bekamst durch Lektuere mehr sprachliche Vorbilder, um das gebaerdete Deutsch deiner Lehrerinnen besser zu folgen und die nichtgebaerdeten Endungen auf dem Mund zu sehen oder selbst gedanklich zu fuellen, weil du schon weisst, dass sie dort sein sollten. Aber trotzdem hast du das nicht 100%ig geschafft.

Wenn man aber die Erstsprache nicht hat und der Eingang ins Deutsch irgendwie nicht klappt oder nur unvollkommen, dann hilft ihm das Gebaerden in deutscher Syntax im Unterricht nicht viel. Die grammatischen Endungen werden oft unvollkommen heruebergebracht und nicht von ihm internalisiert. Es sieht aus, das ist bei dir der Fall.

Dein Beispiel von der Schwierigkeit, in einer zweiten unvollkommenen Sprache zu schreiben, weil man in dieser Sprache ungeuebt ist, stimmt. Dann muss man ueberlegen, wie es am besten geuebt wird. Das staendige Gebaerden in deutscher Wortfolge als Unterrichtssprache ist nicht die beste Form der Uebung. Es muss mehr schriftlich gehen, um sicher zu gehen, dass die grammatischen Endungen bei den Schuelern ankommen. Auch wie Deutsch von ihnen geuebt wird: durch Sprechen, Schreiben und gebaerdetes Deutsch mit zusaetzlichen Fingern von Endungen? Am besten durch Sprechen und Schreiben.

Ich sage nicht, dass man NIE gebaerdetes Deutsch verwenden soll. Man muss es halt nur richtig einsetzen koennen. Es als Unterrichts- und Verkehrssprache zu gebrauchen halte ich falsch und fuehrt zur Verfestigung von ungrammatischen Formen bei Lernenden.

Yippiee hat richtig beobachtet. Die schriftlichen, ungrammatischen Produkte der User hier sind alle dem Monolingualismus (kein DGS beim Unterricht, nur Gebaerdendeutsch oder nur Sprechen) in der Schule zu verdanken.

@Lorano,
Ich las die Arbeit von Johannes Hennies. Leider muss ich sie als enttaeuschend bezeichnen. Dort sind viele Probleme. Hier ist nicht der Platz, die Probleme aufzuzaehlen. Die Gegner von Bilingualismus koennen Hennies Arbeit anfuehren und zeigen, dass der Einsatz von DGS beim Unterricht den tauben Schulern nicht oder nur wenig in Deutsch weiterhilft.

@Fressbazille,
"hoerendes Niveau uebertroffen" - auf welchem Gebiet? Wieviel von euch 11 Schuelern hat das Niveau der Hoerenden uebertroffen?

Deutsch-Grammatikprobleme werden nicht durch staendiges Gebaerden in Deutsch vermieden, sondern gefestigt.

Was meinst du mit "vermindertes informatrilles Unterricht"? Meinst du "wenig informativer Unterricht"? Oder in anderen Worten, dass zu wenig Informationen oder Wissen beim Unterricht heruebergebracht wurden?


Hartmut



Spitzenmitglied



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@ calva und (Klausur)-KQ,

solche Leistung spricht für eure Fähigkeiten, aber auch die der Schule!

Von einer schlechten Vorbereitung aufs Studium habe ich in keiner Weise etwas gesagt.

Mich hat die Einschätzung von Absolventen wie euch interessiert.
Aber auch die Meinung von Fressbazille ist interessant.

Es gibt ganz unterschiedliche Wege zum Abi.
Und ein Abi mit 2,0 erfordert in Bayern und BW deutlich mehr
Zeit-und Lernaufwand als z. B. in Hamburg oder Flensburg.

Bei der Bewerbung um einen Studienplatz zählt dann aber
hauptsächlich die Gesamtnote.
Wie und wo man in der Schule war, ist wurscht.
Dieses Verfahren ist nicht ganz fair.


Pyros






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Zitat:
"hoerendes Niveau uebertroffen" - auf welchem Gebiet? Wieviel von euch 11 Schuelern hat das Niveau der Hoerenden uebertroffen?


leider nur 3, nämlich ich und 2 Mitschülerinnen, die auch in Essen sind, um die Abitur zu holen,...

aber 2 weitere haben die guten Chance bekommen, um einen nachvollziehbares Ausbildung mit einen zufriedengagebenes Gehalt, inklusive spezielle "Blockschule"...

sonst sind alle in Husum, außer einer, die hat keinen Ausbildungsmöglcihkeit wegen die ausländischen Pass...



Spitzenmitglied



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@Fressbazille,
du schriebst auch von "hoerendes Niveau uebertroffen". Auf welchem Gebiet, in Leseverstaendnis, Deutsch, Mathematik?


Hartmut



EL-Sieger´13
EL-Sieger´13



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Zitat:
Ich habe den E-Zweig besucht, der Leistungskurs EZW war eine
gute Vorbereitung für das Staatsexamen in Psychologie!
Ein Kumpel von mir studiert Versorgungstechnik und meinte, dass der
N-Zweig ihm viel gebracht hat (Fach Physiktechnik und Werkstofftechnik).


Kann ich auch bestätigen.


Zitat:
Das größte Problem sind die sprachlichen Fertigkeiten bei Hörgeschädigten,
z.B. beim Verfassen einer Hausarbeit, Klausuren, etc. Das wäre aber sicher
auch auf anderen Schulen für Hörgeschädigten so... Es muss ja schon
bereits in der Grundschule damit begonnen werden, kreatives Schreiben
zu lernen.


Kann ich auch bestätigen! :)

Das was wir brauchen, oder unbedingt geändert werden muss:

Mehr Hausarbeiten, mehr Referate.
Dadurch kann man 1. Mehr selbstständiges Lernen (wichtig fürs Studium) üben 2. sein Fachwissen verbessern.
Dadurch kann man sich auch auf mündliche Prüfungen vorbereiten. (Also soviel reden, so dass wenig Fragen hinterher auftauchen.

Ich weiss, es macht kein Spaß, aber es lohnt sich.


Wer tanzt, hat bloß kein Geld zum saufen!



Spitzenmitglied



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Huch! ich habe mit Interesse diese Zeilen mitverfolgt und
ich muss sagen, ich stehe auf Karin´s Seite.
Ich schreibe ganz kurz und keine ellenlange Verfassung.

Viele von euch ist sicherlich mit Herzen des Identitäts
als Gehörlose voll dabei?!

Warum sollte dann der Unterricht auf LBG sein?
Nur weil es für die Zukunft gut ist...blablabla.

Zählt denn das Wissendurst der Schulstoffe nicht mehr
oder gar das heiße Diskussion mit dem Lehrern sowie Mitschülern?
Das darf oder kann das nicht wahr sein. [ops]

Ein Beispiel, ein Klassenzimmer mit 30 Hörendne,
sie KRIEGEN ALLES MIT. Im Fach Deutsch reden alle
Hochdeutsch, aber in andere Nebenfächern reden sie Dialekt.

Warum soll es dann in hörgeschädigten Schulen ganz anders sein?
Von mir aus, können sie im Fach Deutsch eine inhaltsübliche
Deutschstoffe über sich ergehen lassen. Zusätzlich kann man
mit dem Extrastunden an einem anderen Tag einzeln oder
gruppierend mit dem Logopädien arrangieren.

Ihr seid einfach jahrelang insbesondere von Hörenden, Eltern
und was weiss ich, unbewusst eingeredet worden, was gut und
was schlecht ist. Von da wissen sie einfach nicht, von was sie reden.
Das tut mir leid. [crap]


Don´t worry, be happy !!!



Mitglied



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Genau, Henry!

Mehr Hausarbeiten, mehr Referate!

Dadurch liest und schreibt man viel Deutsch. Es ist eine tolle Übung und kann ganz viel Spass machen ;)

Das war, was ich bei RWB vermisst habe. Ich kann mich nur an 2 Referate (Englisch und Physik) und einen Aufsatz in Deutsch erinnern. Das ist für die vier Jahren herzlich wenig. Und als Hausaufgabe mehr als eine Seite zu schreiben war die Ausnahme.

Trotzdem war ich froh RWB besucht zu haben. Besonders in den Leistungsfächern habe ich viel gelernt. Danke an RWB! :)



Spitzenmitglied



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Hallo Pyros, entschuldige, ich habe deine Frage übersehen.

Wenn Kinder eine gute Basissprache (hier DGS) haben, können sie auch weitere Sprachen schnell und gut lernen. Das bezieht sich hier auf LBG (Deutsch) Mit der Kenntnis über die Grammatik einer Sprache, kann man andere Grammatiken lernen und so kann man die LBG auch besser verstehen.
Das ist aber bei den meisten Kindern (mit hörenden Eltern, die spät mit DGS angefangen haben,) nicht so gut möglich, zumindest, wenn sie taub sind.

@All - wenn Kindern in ganz Deutschland nicht eine einzige Schule zur Verfügung steht, die ihnen in DGS eine berufliche Bildung (Berufsschulunterricht) bietet und auch beim ABI solche Probleme auftreten, wird man dafür streiten müssen....

Gruß Karin



Spitzenmitglied



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Aloha Pyros,

betreffend LBG: ich nehme an, dass man wissen muss, wie man die einzelnen
LBG-Vokabel gebärdet (man lasse die Gebärdensprach-Grammatik aussen
vor), dazu braucht man aber Grundkenntnisse in DGS-Vokabeln. D.h. die
LBG-Vokabeln basieren auf DGS-Vokabeln.
Auch die Deutsche Schwerhörigenjugend des DSB argumentiert in diese
Richtung und war deshalb pro Anerkennung der DGS, um so LBG zu fördern.


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



Spitzenmitglied
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Zitat von Karin:
„... wenn Kindern in ganz Deutschland nicht eine einzige Schule zur Verfügung steht, die ihnen in DGS eine berufliche Bildung (Berufsschulunterricht) bietet und auch beim ABI solche Probleme auftreten, wird man dafür streiten müssen ...“

Ist doch ganz klar! Solange es ein einziges gehörloses Kind in Deutschland gibt, MUSS auch eine Gehörlosenschule (nicht Förderzentrum Hören) da sein. Bei „Gehörlosenschule“ wäre Gebärdenverwendung leichter durchsetzbar als bei „Förderzentrum Hören“.

Entschuldigt bitte meine Einmischung. Ich denke, ein gehörloses Kind müsste auch in die LBG springen, sozusagen „ins kalte Wasser springen“ können. Ja, gleich nach der Geburt. (Selbstverständlich nicht einfach ins kalte Wasser werfen, sondern sorgfältig einleiten) Wenn es daneben DGS hat, ist es auch gut. Ja, wegen dem Herzen umsobesser.


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)






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@Hartmut

die Informationen bekommst du es per Mail, und ich habe leider einen falschen Information wiedergegeben, es sind 4 Schülerinnen in der kollegialen Oberstufe, einer davon hat einen schlechtes Deutschkompentenz, daswegen habe ich die übergesehen... [schäm]

@all

wenn alle über die billingualen Laufbahn interessiert sind, dann sollt man hierher melden dass ich die Vortrag hier einhalte, logoischweise ohne Namen...



Spitzenmitglied



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Lieber Hans, mir ist das eigentlich völlig wurscht wie die Schule heißt.
Man muss sehen, wie man die vorhandenen Gesetze ausschöpfen kann...;-)

Was nicht sein kann ist, dass Schulen sagen, wir machen nur Lautsprache, damit die Kinder später in der hörenden Welt klar kommen.

Denn das Ergebnis wäre, die Kinder sind als Jugendliche und Erwachsene so ungebildet, dass sie sich keine Gedanken mehr über Integration mehr machen müssen, weil sie sowieso nicht im ersten Arbeitsmarkt vermittelbar wären. Denn sprechen können die vielen hörenden Arbeitslosen in Deutschland alle. Die gebildeten haben eine Chance, die ungebildeten nicht.

Lieben Gruß
Karin




 Dolmi am RWB gefordert!





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