GL-C@FE.de

Virtuelles Kommunikationsforum für Gebärdensprachnutzer
Aktuelle Zeit: 28.03.2024, 10:58:27





 Deutschkurs für gehörlose Menschen


Spitzenmitglied
Benutzeravatar
offline
Im Rahmen des Projektes DaZiel – Deutsch als Zielsprache – stellt das Institut für Deutsche Gebärdensprache an der Universität Hamburg im Internet Unterrichtskonzepte und -materialien für Deutschkurse zur Verfügung. Das Angebot richtet sich an gehörlose Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen.

Hintergrund ist die Tatsache, dass ein Großteil der gehörlosen Menschen die deutsche (Schrift-)Sprache nicht oder nur unzureichend beherrscht. Somit ist auch eine Verständigung durch geschriebene Texte schwierig. Die meisten gehörlosen Menschen verwenden zur Kommunikation die Deutsche Gebärdensprache, die eine eigenständige Sprache mit eigener Grammatik, Syntax und eigenem Wortschatz darstellt. Basissprache des Deutschkurses von DaZiel ist die Deutsche Gebärdensprache.

Der Kurs orientiert sich an der betrieblichen Alltagskommunikation. Er enthält zum Beispiel Übungen zur Kontaktaufnahme mit hörenden Menschen am Arbeitsplatz wie Anrede und Gesprächseröffnung.

Fragen zu den Unterrichtsmaterialien beantwortet die Projektleiterin Prof. Dr. Renate Fischer: E-Mail Renate.Fischer@sign-lang.uni-hamburg.de. Das Angebot steht im Internet kostenfrei zumDownload zur Verfügung unter www.sign-lang.uni-hamburg.de/DaZiel

Quelle:

Was meint Ihr?


BildBildBild



Spitzenmitglied



offline
[super] ....

Mehr Bildung, mehr Bildung und mehr Bildung!

ich finde es einfach toll, dass es urwichtig für die gehörlose menschen ist, welches wort sie sich lernen davon werden. so werden sie es die sätze lesen, es in dgs zu übersetzen. den inhalt, in dem man viel besser verstehen könnte als bisher. auch vorteilhaft ist es für einige neue gebärdensworte, wie man sich gebärdet, z.b. koalition. und außerdem sollte man sich auch mal von der höflichkeit üben, wie man sich mit dem chef oder so ähnlichen kollegen umgehen konnte. baue die hemmungen ab und fördere dem selbstvertrauen und dem selbstbewusstsein!

auf dem ziel sollten die gehörlose menschen ihr selbstvertrauen und ihr selbstbewusst gewinnen, was und wie sie es ihr bestens tun.


°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°
Kommunikation ist Kommunikation



Mitglied



offline
Schade dass solche Projekte nur einzeln und sehr selten gibt!



Spitzenmitglied



offline
das ist wirklich toll, dass GL eine Chance haben eine Bildung lernen zu können. Sie können auch lernen wie sie schreiben sollen, welche Wörter oder Sätze richtig sein sollen, oder beim Lesen können sie auch mit DGS umsetzen, damit sie auch verstehen, was da die Inhalte sind, und auch die Zusammenfassen etc...

Nutze ihr mal aus die Bildung zu bekommen....



Neuling



offline
Mich wundert dass in Köln keine GL oder SH, oder CI an diesen Kurs teilnimmt!! Das ist sehr schade, überleg mal aus meiner Erfahrung brauchen viele Firmen der gut deutschschreiben haben möchte, ich habe diesen PLM mit der Chef, er verlangt mir das zu machen und würde an diesen Kunden sicher gutes Ruf bringen, warum nur peinlichkeiten?
Ich kann nicht so gut in Deutsch auf Dokumenten oder Anweisungen oder Bedienungen schreiben! Bin froh dass die Nachwüchsen solchen Biliguale Erziehungen bald bekommen, da haben die leichter als wir die älteren!



Neuling



offline
@Maja

Da sagst du was!



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



offline
Klasse, passendes Thread gefunden.

Ich habe eine Frage. Ich tue oft Gehörlosen bei Deutschverfassungen unterstützen oder bei Fehler zu berichtigen, damit sie auch dazu lernen. Jedoch habe ich eine Zeitlang gedacht, dass eingefleischte Gehörlosen die lange genug Schwierigkeiten in Deutschkompetenz haben nicht mehr zu helfen ist. (Das stimmt auch wieder nicht ganz, kommt drauf an wie man sich selbst dafür einsetzt. Für Gehörlosen ist das so schwer wie Rauchen aufhören oder abnehmen ;) )
Ich frage mich, gibt es eine Strategie dass Deutschkompetenz der Gehörlosen verbessert werden kann?
- Lesen
- Deutschübungen
- Kommunikation? (Chat, Email etc.)

Ich stelle diese Frage deshalb weil ich von einer gl Lehrerin weiss, dass es bei Gehörlosen SEHR schwer ist, Deutschkenntnisse zu verbessern (ich meine vor allem die Grammatik), wenn sie schon seit ihrer Kindheit Schwierigkeiten haben. Was ich Suche, ist Literatur für Erwachsenbildung. Weiss vielleicht wer was?

(DaZiel ist zwar positiv, aber ich meine Literatur, wo erfolg erreicht wurde. Schön wäre vielleicht auch, wer Erfolg mit DaZiel erlebt hat)

Wäre dankbar.
lg deafmax


---
Ich bin taub, ergo bin ich.



Spitzenmitglied



offline
Bin mal da pessimistisch. Die Gramatikfehler sind so eingefleischt bei vielen tauben Menschen. Die Fehler werden zur Angewohnheit und sitzen fest. Sie koennen schwer durch richtige Grammatik weggelernt werden. Der Kurs DaZiel oder irgendein Deutschkurs werden nur wenig helfen, was ich nicht sagen will, dass sie nicht versucht werden sollen.

Nur wenige taube praelinguale (= ertaubt vor 3.Lebensjahr oder taubgeboren) taube Menschen haben geschafft, eine Lautsprache, wie Deutsch, vollkommen zu beherrschen, frei von grammatischen Fehlern. Man weiss noch nicht, wie sie das geschafft haben. Restgehoer, Mitarbeit der Eltern (besonders der Muetter), Unterrichtsmethode, Intensitaet des Hoertrainings, Intelligenz des Kindes sind nicht immer entscheidend fuer den Erfolg des Erwerbs der LS.

Wenn man schon eine falsche Grammatik verinnerlicht hat, hilft nur eine lange Abwesenheit von der Sprache, um die falsche Grammatik erst zu vergessen. Dann kann die richtige LS-Grammatik durch Unterricht wiederaufgebaut werden.


Hartmut



Neuling



offline
Am liebsten würde ich diesen Kurs für Gehörlosen geben, aber ich bin erst im Erstsemester im Studium.

Ich merke auch, dass viele Gehörlosen solche Probleme mit dem Fach Deutsch und auch Grammatik haben. Wichtig ist, dass diese Probleme behoben werden sollen, soll dieser Kurs gegeben werden!

Manche haben nicht einfacher und manche haben Glück. Damals an meiner alte Schule wurde ich mit meiner Klasse in Deutsch stark gefördert: Grammatik, Satzaufbau, Erzählungen und viel mehr.

Ich fände, man soll die Kinder und auch Erwachsenen das Deutsch fördern und verstärken!

Bücherlesen hilft es aber sicher auch..nur wenn man Interesse daran hat und wer keine Interesse am Buch hat, kann man die Zeitungen lesen.
Bild - Zeitung ist etwas einfacher, aber die normalen Zeitungen wären gut..aber dadurch braucht man auch Zeit, um daran anzupassen!

Ich versuche, das Ziel "Deutschkurs für Gehörlosen" zu verwirklichen...:) auch wenn es etwas dauert...


*****~Soccer is the best~*****



Neuling



offline
Ich finde gut, dass macht dort Kurs mit.Weil habe ich ein Problem mit der Deutsch (Grammtik und usw..).Ich möchte es mehr lernen. Wo kann ich Kurs mitmachen?Ich weiß es ,dass schwer ist.Ich würde mich freuen zu lernen.



Moderator & Einstein & "Tante Emma"´09
Moderator & Einstein & "Tante Emma"´09
Benutzeravatar
offline
Ich konnte schon lesen, bevor ich in die Schule gekommen bin. Ich war als Kind einfach neugierig auf alles. Mit Micky Maus habe ich angefangen. Zu meiner Zeit gab es noch keine Untertitel im Fernsehen, so habe ich oft Kinderfilme als Buch nachgelesen (Augsburger Puppenkiste zum Beispiel).

So hatte ich in der Schule keine Probleme mit Deutsch. Ja, Deutsch war sogar mein Lieblingsfach, habe sehr gerne Aufsätze geschrieben.

Meine Eltern haben mir aber auch alles erklärt. Ich denke, Eltern und Lehrer machen heute noch den Fehler, sich zu wenig um die Kinder zu kümmern, wenn sie Fragen haben. Wenn die Kinder mit der Bildung hinterher hinken, können sie das oft nicht oder nur sehr mühsam wieder aufholen.

Ich denke, man sollte auch das Hirn und das Gedächtnis ein wenig trainieren. Ich habe schon manchmal bemerkt, dass einige GL ein Fremdwort nicht verstanden haben, man erklärt es ihnen, alles ist klar - und schon am nächsten Tag (!) fragen sie wieder, weil sie die Bedeutung vergessen haben! So fragte mich jemand, was das Wort "Diabetes" bdeutet. Ich übersetzte es mit Zuckerkrankheit. Was Zuckerkrankheit ist, wußte er - fragte am nächsten Tag aber schon wieder: "Was war noch mal das Wort Diabetes?" Das kann nicht sein!

Auch bei Witzen, bei denen Hörende sofort loslachen, kommen viele Gehörlose einfach nicht auf die Pointe. Es fehlt die Voraussetzung, auch mal um die Ecke denken zu können. Sie müßten grundsätzlich ihr Kombinationsvermögen und ihr logisches Denkvermögen verbessern, da man ihnen oftmals anmerkt, dass sie nicht in der Lage sind, Zusammenhänge zu erfassen.

Außerdem sind sie oftmals auch zu ungeduldig.

Soll nicht heißen, dass Gehörlose dumm sind, nur sollen sie nicht immer gleich resignieren ("Ach, das ist zu schwer!"). Was sollen die Hörenden sagen, wenn man immer fordert, sie sollten die Gebärdensprache lernen, aber selbst keine Mühe geben will, auch richtiges Deutsch zu lernen? Ich sehe oft den Unterschied, dass viele ältere Gehörlose, die schon 60 oder 70 Jahre alt sind, ein viel besseres Deutsch beherrschen als die jüngeren.

Seltsam ist, dass jeder älter wird, aber die Gehörlosen einfach nichts dazulernen und mit ihrem Bildungsstand auf der Stelle stehen bleiben.

Hörende verstehen meistens nicht, weshalb die Gehörlosen ein solches unverständliches Kauderwelsch schreiben. Daher müssen sich die Gehörlosen dann nicht wundern, wenn sie nicht ernst genommen werden, weil sie weder die deutsche Rechtschreibung beherrschen noch Wörter kennen, die längst jedes hörende Kind kennt.

Ich kenne eine Gehörlose, die selbst das Wort "bitte" immer "bitti" schreibt. Obwohl ich es ihr schon hundert Mal gesagt habe, wie es richtig geschrieben wird - sie schreibt weiterhin "bitti". Was soll man da dann noch ausrichten, wenn selbst so etwas einfaches nicht in den Verstand eindringt?

Ich selbst habe nach und nach immer schwierigere Texte gelesen - heute lese ich ohne Probleme regelmäßig den SPIEGEL und kann mich schriftlich oft besser ausdrücken als meine hörende Freundin!


Dass mir der Hund das Liebste sei,
sagst du, o Mensch, sei Sünde?
Der Hund blieb mir im Sturme treu,
der Mensch nicht mal im Winde.



Zuletzt geändert von Ronco am 21.12.2008, 18:59:43, insgesamt 5-mal geändert.

Neuling



offline
@sary1989:
Es ist schön zu hören, dass du lernen möchtest. :) Hm es gibt auch paar Möglichkeiten, davon zu lernen: Lernhilfen. Diese Lernhilfen - Bücher gibt es überall in Buchgeschäften und da kann man das Deutsch verbessern.

Ich weiß, zurzeit gibt es noch keinen Kurs "Deutschkurs für Gehörlosen" in ganz Deutschland...ich hoffe, es wird sowas geben und ich will versuchen, es zu verwirklichen und es wird aber sowieso lange dauern, bis es klappen würde...

@Ronco:
Dein Beitrag hat mich sehr beeindruckt und du hast mich aber wirklich überzeugt! Ich finde auch, dass die Bildung sehr wichtig für die Kinder ist und leider wurden die Kinder nicht darum gefördert...die Kinder können natürlich sich nicht selbst auf die Idee kommen, um alles nachzuholen. Man müsste nur zu ihnen sagen, was sie wirklich machen können und dann könnten sie machen.
Ja, ich stimme auch zu, man soll das eigenes Hirn und Gedächtnis etwas trainieren.
Hm, ja die Gehörlosen verstehen nicht sofort, wenn die Hörenden mal Witze oder Ironie machen. Aber es gibt auch ein großer Unterschied zwischen beiden Gruppen. Gehörlosen können auch Witze machen, aber die Hörenden würden sie auch nicht verstehen. Stimmt, die Gehörlosen haben darauf gefordert, die Hörenden sollen Gebärdensprache lernen und die Gehörlosen sollten auch dafür das Deutsch gut beherrschen können...
Das kann doch nicht wahr sein, dass die älteren Gehörlosen besseres Deutsch als jüngeren Gehörlosen können...ja es ist echt seltsam.
Man soll ab heute schon die jungen Generationen viel fördern!!!!

Du sagtest, eine Gehörlose schreibt immer "Bitti" und du kannst nachfragen, was bedeutet "Bitti" und dann sagst du, es ist falsch und es sei kein richtiges Deutsch...wenn sie es trotzden nicht einsiehst, dann lass es und sie muss selber wissen!

Ich würde sagen, die Gebärdensprache, das Deutsch und die Bildung sind unheimlich super wichtig für die Zukunft der Gehörlosen!!!


*****~Soccer is the best~*****



Spitzenmitglied



offline
Ronco,

ich konnte wirklich nicht erkennen, was du mit deinem Beitrag erreichen möch-
test. Schön, dass du kaum Probleme mit Deutsch hast (auch wenn es eigentlich
"der" Untertitel heißt).

Was denkst du, woran es lag, dass nur wenige Deutsch recht gut beherrschen
können? Was muss geändert werden? Die Hauptursache aller hier erwähnten
Probleme ist die fehlende Förderung der Gebärdensprache! Viel weniger als die
Hälfte aller Tauben hier in Deutschland können die Deutsche Gebärdensprache
perfekt beherrschen. Wenn sie sehr früh anfangen, die Deutsche Gebärdenspra-
che zu erlernen, wird das Erlernen anderer (Gebärden-)Sprachen viel leichter!

Eine der Voraussetzungen fürs leichtes und gutes Erlernen der Sprachen ist e-
ben der frühe Erstspracherwerb!



Moderator & Einstein & "Tante Emma"´09
Moderator & Einstein & "Tante Emma"´09
Benutzeravatar
offline
@ Bengie,

so ist es leider nicht ganz richtig (übrigens heißt es tatsächlich "die" Untertitel, wenn von einer Mehrzahl die Rede ist).

Die Gebärdensprache erleichtert zwar die Verständigung und das Erlernen von Begriffen, und eine frühzeitige Förderung ist daher unbedingt wünschenswert. Nur verinnerlichen viele Gehörlose die Grammatik der Gebärdensprache, und schreiben daher dementsprechend auch so. Die Grammatik der Gebärdensprache unterscheidet sich aber erheblich von der Rechtschreibung!

Aus welchem Grund sonst können viele, die schon seit ihrer Kindheit gebärden, auch nach zwanzig und mehr Jahren noch kein richtiges Deutsch schreiben?


Dass mir der Hund das Liebste sei,
sagst du, o Mensch, sei Sünde?
Der Hund blieb mir im Sturme treu,
der Mensch nicht mal im Winde.



Spitzenmitglied



offline
Hi,

ich vermute mal, dass bengie so gedacht hat: Der Titel, das ist auch korrekt.
Aber hier heisst es tatsächlich die Untertitel.

Ich bin aber in der Meinung, wenn jemand sich mal mit dem Artikel vertut, dann heißt
es nicht gleich, dass sein Deutsch schlecht ist. Diese Fehler machen selbst Normalhörende
mal, wenn sie eifrig zu irgendeinem Thema etwas schreiben.

Selbst Wissenschaftler lesen daher ihre selbst verfassten Texte mehrmals oder berühmte
Autoren haben Lektoren um solche Fehler auszumerzen.

Für mich ist jemand gut in Deutsch, wenn er sich klar und deutlich durch die deutsche
Sprache wiedergeben kann, was er sagen möchte. Und dabei auf die deutsche Grammatik
und Rechtschreibung achtet.



Spitzenmitglied



offline
@Zigeunerin,
hoerende Deutsch-Muttersprachler machen selten, um nicht "nie" zu sagen, grammatische Fehler, auch wenn sie schnell hinschreiben, z.B. in Briefen an Freunden oder Verwandten. Wenn sie Fehler machen, fast immer in Rechtschreibung und Wortwahl (z.B. wie~als).

@andere, die sich in Deutsch bessern moechten:
Es hilft, wenn du einen guten deutschen Satz siehst und du die Grammatik in diesem Satz einpraegen moechtest, dann sage dir den ganzen Satz mehrmals vor mit richtigen Endungen und schreib ihn auf.

ad bengie,
es ist international bekannt, dass taube Personen eine Lautsprache (Deutsch, Englisch usw.) als Zweitsprache im Durchschnitt besser beherrschen als als Erstsprache. Die Fehler in der Paedagogik mit tauben Kindern ist es, dass ihnen Deutsch als Erstsprache beigebracht wurde. Viele Users hier in diesem Forum haben taube ELtern und schreiben hervorragend Deutsch. Fehler machen sie auch, aber nur wenig und ihre Fehler sind von einer anderen Sorte als die Fehler, die von denen, die nichtgebaerdende hoerende Eltern haben.


Hartmut



Zuletzt geändert von Hartmut am 22.12.2008, 23:34:36, insgesamt 1-mal geändert.

Spitzenmitglied



offline
Ronco,

wenn du irgendeine taube Person, die solches Kauderwelsch schreibt,
nach der Grammatik der Deutschen Gebärdensprache fragst, wirst du
kaum eine vernünftige Erklärung dafür bekommen. Ich kann ruhig be-
haupten, dass nur sehr wenige (vielleicht 1% oder weniger) aller tau-
ben Menschen in Deutschland die Grammatik der Deutschen Gebär-
densprache kennt. Die meisten sprechen in DGS halt ganz unbe-
wusst.

Daher ist es sehr sinnvoll, wenn alle taube Menschen bereits in erster
Klasse mit der Deutscher Gebärdensprache als Fach auseinandersetzen.

Und noch ein Problem:

Man muss irgendeine Sprache aktiv (Schreiben) und passiv (Lesen) öfter
anwenden, um sie später richtig gut zu meistern. Die Gehörlose sprechen
nämlich in Deutscher Gebärdensprache, welche ja eine andere Sprache sei.
Ihnen fehlt weniger Zeit und Übung, die Deutsche Sprache zu lesen und zu
sprechen. Zum Beispiel ich benutze Deutsch durchschnittlich vielleicht ca. 4
Stunden pro Tag im Gegensatz zur DGS für ca. 10 Stunden am Tag. Das ist
auch von Tag zu Tag unterschiedlich!

Die Englische Sprache beherrscht man als nicht-englischsprachige Person
erst natürlich, wenn man sie öfter liest, spricht und schreibt.



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



offline
@Ronco,

ich bin der Meinung wie bengie. Solange man nicht GS direkt in der Bildung
fördert und lehrt, ist es schwieriger mit andere Sprachen zurecht zu kommen.
Mit GS über die GS-Grammatik in der Bildung lernt man auch Struktur und
System kennen, so hat man eine Vorstellung von der Sprache. Damit ist
auch das vertrautmachen mit anderer Sprache leichter.
Bei den GSler ist meistens der Fall dass sie einfach aus dem Bauch heraus
GSen, drum auch tun man das mit anderen Sprachen. Aber das heisst keineswegs
dass man inkompetent ist eine Sprache zu erlernen. Es braucht nur
unglaublich viel Zeit und Mut.

Ein GL der früh genug mit der Grammatik der Deutschen Sprache vertraut
ist, kommt auch viel leichter damit zurecht, Fremdsprachen zu erlernen.
Da dieser bei GS nicht immer der Fall ist, ist es ebenso schwierig die
deutschen Sprache zu erlernen. Ich kenne viele Versuche und nur selten
ist Fortschritte zu beobachten, vor allem wenn es um grammatikalische
Richtigkeit geht. Man kann sich verbessern, das auf jeden Fall, aber
ich bleibe skeptisch, dass es eine hohe Erfolgsrate erreicht werden kann.
Doch von der Absicht, es doch zu versuchen, will ich niemanden abbringen.
Es braucht unglaubliche Wille um es zu erlernen. Leider ist es in der
rasanten Zeit üblich dass man lieber alles auf ein Knopfdruck erreicht
haben will.

@catwoman86,
ein ausschlagebender Ursache ist auch die fehlende Motivation die deutsche Sprache
zu erlernen, weil in der Bildung meistens die GL sich an anderen anpassen mussten.
So hat sich auch Desinteresse entwickelt. Später ist es dann viel schwieriger. Ich sehe
da die Ursache für die Erklärung was Ronco mit "Bitti" ansprach. Es ist einfach fehlender
Respekt der Sprache gegenüber auch wenn es nicht böswilliger Absicht ist.

lg deafmax


---
Ich bin taub, ergo bin ich.



Mitglied



offline
Toll dass es super Angebot ist. Ich würde damals zu Kurs für Deutsch. Leider gibt es so wenig Angebot Kurs. So wenig Leute. Obwohl gl viele Probleme mit Deutsch hatten. Das ist schade.




 Deutschkurs für gehörlose Menschen





Suche nach:
Gehe zu:  
cron




Kontakt: info(at)gl-cafe.de

Powered by phpBB © 2000, 2002, 2005, 2007 phpBB Group
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de