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 (D)GS-Grammatikkurs für Gehörlose


gehörlosenfreak
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Servus, Leute,
gebärdensprachbenutzer-gehörlosen gebärden gern, das ist bekannt :D

Aber die (D)GS hat noch keine gefestigte Grammatiksystem um sich so zu behaupten dass es neben der Schriftsprache verwendet werden kann. Einfacher wäre wohl sicher, dass GS und Schriftsprache von klein auf gepflegt und unterrichtet werden.
Es wäre meiner Meinung nach gute Lösung die Schriftsprachkompetenz zu verbessern, vor allem bei kleine und jungen GL.
Ich möchte wissen, ob es in Deutschland oder andere Länder (D)GS-Grammatikkurs für Gehörlose gibt?
(D)GS-Grammatikkurs für Gehörlose auf hohem Niveau, wie Abiturienten/Maturanten, wäre klasse!


Das alleine ist ja keine Lösung, es müsste mehr Gebärdensprache zu sehen sein (Internet, Fernsehen, Beispiel info Taubenschlag über Gebärdenvideos), aber wäre optimal.

Was meint ihr dazu?
cudeafmax


---
Ich bin taub, ergo bin ich.



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Wer will kann ja GS-Dozent werden, die MÜSSEN die GS-Grammatik
beherrschen, die müssen es daher lernen, wär auch ne alternative Lösung :)

Gerade (man sagte es mir so) hd brauchen GL die gut Deutsch können...
damit die gl den hd auch sagen können, wie die einzelne GS heißen.... [shrug]


****~cat



gehörlosenfreak
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Lim, ja, ich beispielerweise will ned Dozent werden oder Gebärdensprachkursleiterin, sondern ich will z.B. GS-Grammatik so gut kennen wie die deutsche Sprache. Man hat unmengen von Grammatikbücher aber keine für Gebärdensprache. Handouts, Gepapiere oder zusammengeheftete Wischiwaschis von Gebärdensprachinstitute sind mir zu wenig. In Österreich ist die Gebärdensprache anerkannt, da sollte man genau wissen wie die Gebärdensprachgrammatik geregelt ist.
Ich bin schon einige GL-Stutenden begegnet und die können mir nicht annäherend gleiches erklären wie es ist. ...die wissen es nur brüchig. Welch Schande gegenüber der Gebärdensprache! Die GS hats nicht verdient so wenig ahnung über ihre Struktur zu haben [confused]
deafmax


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Ich bin taub, ergo bin ich.



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hey,
es war nur ein beispiel. [wink]

Ich selbst hab auch ab und zu das Gefühl, ich bin in GS nicht so
gewandt wie in dt. Schriftsprache, [roll] keine Ahnung woran es liegt.
Dabei sind die "normalo gehörlose GS-Anwender" kaum besser als ich.

nix für ungut.


****~cat



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@deafmax

man sollte solches Bildungangebot wie die Weiterbildung an der Uni Frankfurt mitmachen.

[arrow] http://cms.dgs-werk.de/03/dozent/schule03.php

Ich erlebe immer wieder positive Rückmeldungen und viele "Aha-" Erlebnisse seitens der Teilnehmer.


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@Deafmax,
du benutzest den Ausdruck "(D)GS neben Schriftsprache". Das ist ein wenig problematisch. Erstens ist "Schriftsprache" an sich keine Sprache. Du meinst doch Beherrschung von deutscher Sprache. Daher man kann doch nicht DGS und Schriftsprache auf die gleiche Ebene stellen, sondern nur DGS und Deutsch. Zweitens haben gesprochenes und geschriebenes Deutsch die gleiche Grammatik. Unterschiede zwischen beide liegen nicht in der Grammatik, sondern in Stil und Wortschatz. Also die (D/Ö)GS-Grammatik kann nicht vergleichbar zur Schriftsprache sein, da Schriftsprache selbst keine Grammatik hat.

@alle
Ich kenne die Schwierigkeit, die Grammatik einer noch nicht vollkommen erforschten Sprache anzueignen oder zu unterrichten. Schwieriger wird es, wenn die Sprache keine Schriftform hat. Man braucht eine Schriftform, um alle Sprachteile möglichst genau niederzulegen und damit die Regelmässigkeiten der Sprache aufzuzeigen, z.B. die Gesichtsmimik, Richtungen, Wiederholungen und Bewegungsdynamik in Verbgebärden usw. Für GSen begegnet man zwei zusätzliche Komplikationen, die selten in Lautsprachen vorkommen: Späterwerb und Mischformen. Zu viele GS-Benutzer erwerben die GS spät, auch als Erstsprache, und zwar nach der oft unvollkommenen Lautsprache in der Schule und von anderen Kindern ohne erwachsene Sprachvorbilder. Also ist die Menge der nativen GS-Benutzer klein, um eine einheitliche Beschreibung von den Regelmässigkeiten (das ist ja was Grammatik bedeutet) der Sprache zu erhalten. Das ist wohl was Deafmax mit "keine gefestigte Grammatiksystem" meint. Ausserdem gibt es Mischformen von (D/Ö)GS und gebärdetem Deutsch. Dabei wird man oft unsicher, ob ein Gebärdensatz, der Deutsch im Satzbau ähnelt, auch von der Grammatik der (D/Ö)GS aufgebaut ist.

Apropos Gebärdenschrift: Es gibt verschiedene Schriftsysteme für GS. Ich habe selbst auch ein System entwickelt. Keine hat sich als Gebrauchsschrift für den Gebrauch in Schulen durchgesetzt. Es ist eher eine politische Frage, ob eine GS-Schrift eingesetzt wird oder nicht, weniger an Erlernbarkeit. Wegen Mangel von Gebärdenschrift hat man sich auf die Methode von Glossentranskription ausgewichen. In dieser Methode nimmt man deutsche Wörter, geschrieben in GROSSBUCHSTABEN, als Label für die Gebärdenzeichen. Diese Methode kann nur schlecht die Feinheiten der GS aufzeigen. Also nicht viel Grammatik kann dadurch gezeigt werden. Daher klagt Deafmax von der Unbrauchbarkeit vieler Handouts zur "DGS-Grammatik". Ich habe auch manchmal gestöhnt, was ich von einigen GS-Dozenten über DGS-Grammatik geschrieben lese und mich gefragt, wer hat ihnen diese Ungenauigkeit bzw. diesen Unsinn gestopft.

Für die Benutzer der Sprache ist es weniger wichtig, an Grammatik zu denken, wenn sie reden oder schreiben. Sie befolgen nur ihr Sprachgefühl, also aus ihrem Bauch. Aber für Sprachunterricht braucht man "Metasprache", d.h., Vokabular für die Beschreibung der Regelmässigkeiten der Sprache. Daher empfehle ich, am Lehrgang, wie von Erdbebchen vorgeschlagen, teilzunehmen. Dort lernt man, wie man seine eigene Sprache oder die Sprache der nächsten Umgebung analysiert und die gewonnenen Erkenntnisse an anderen weitergibt.


Hartmut



gehörlosenfreak
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@Hartmut, bist du ein lebensechter Roboter, oder nicht? Ich weiss sehr wohl was dass Schriftsprache keine Sprache ist, sondern deutsch. Aber man kombiniert gutes Deutsch IMMER - und das auch unbewusst - IMMER mit der Lautsprache. Lautsprache ist auch kein Sprache ;)
Mir geht es nur darum, das man eine Sprachvertrauen in Schrift UND Gebärdensprache hat. Immer wieder wird von den Pädagogen argumentiert, dass Gebärdensprache die sprachliche Entwicklung behindert - und da ist definitiv die Lautsprache gemeint, auch wenn es um die deutsche Sprache geht.
Gerade da sehe ich den Manko. Aus dem "Bauchgefühl" heraus ist die GS nur zur Kommunikation sinnvoll, nicht aber optimal geeignet um sich weiterzubilden! Hörende Menschen die aus dem Bauchgefühl heraus sprechen würden auch in Schriftdeutsch daneben liegen (ich kenne das aus frühere Zeiten).
Ist die Gebärdensprache die Ignoranz wert, dass ihre Grammatik nicht systematisch belegt ist? Was sagst du dazu dass hierzulande auch sogar bei Studenten die DolmetscherInnen der Vokabularkompetenz überlegen ist? Ausserdem müssen DolmetscherInnen sich immer an die GL anpassen wie ich oben geschrieben habe.

Und was sonst der Grammatik betrifft: Stellen wir uns mal einen PC-Arbeit als übersetzer vor. Der tut anhand der grammatikalische und Rechtschreiberegeln die Übersetzung durchziehen (wenn auch nicht 100%ig), aber würden wir da GS und Deutsch verwenden, ginge das nahezu überhaupt nicht weil die grammatikalische Regeln der GS nicht bekannt ist. Darum gehts mir.

@erdbebchen, ja, aber ich meine nicht für Dozenten, weil da auch Trainertätigkeit gelernt wird (Diktatik, Methoden etc.). Sondern nur rein Fachkunde Gebärdensprache mit all Grammatik- u. Rechtgebärderegeln. gibts wohl erst "vielleicht" in der Zukunft...? :roll:

deafmax


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Ich bin taub, ergo bin ich.



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@deafmax,
kannst du eine CD-ROM von Die Firma 1 +2, diese CD-ROM mehr Grammatik zeigen. Lautsprache auf Grammatik stellen. Ja, ich habe es da, sehr zufrieden.



http://www.sign-lang.uni-hamburg.de/software/software.html



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deafmax hat geschrieben:
@erdbebchen, ja, aber ich meine nicht für Dozenten, weil da auch Trainertätigkeit gelernt wird (Diktatik, Methoden etc.). Sondern nur rein Fachkunde Gebärdensprache mit all Grammatik- u. Rechtgebärderegeln. gibts wohl erst "vielleicht" in der Zukunft...? :roll:


bei der Weiterbildung in Frankfurt wird nur PUR Linguistik vermittelt, nicht Didaktik oder Methodik oder was weiß ich.

Rechtgebärderegel? Was ist das?


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@Steho,
kannst du sagen, ob die CD für GL die weiter GS verbessern wollen
geeignet sind? Denn im Link find ich keine konkrete Information dazu.

@Erdbebchen,
ich find`s interessant, denn die Ausbildungsinhalte scheinen in jedem
Bundesland anders zu sein. Hier der Link -Ausbildung zum
Gebärdensprachdozent (Bayern) da werden auch Didatik, Pyschologie
usw. unterrichtet.

http://www.giby.de/gib/kursangebot/gsdo ... /seite.htm


****~cat



gehörlosenfreak
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Rechtgebärdregel: Falsche Handformen, verkehrte Dominanz, falsche Lokalisation, Asymmetrie obwohl es Symmetrie sein müsste usw.
Häufigste Fehler beispielerweise bei hörende ist die Gebärde Brot, wobei die über andere Hand streifende vertikale Hand in entgegensetzte Richtung läuft. Da würde es in Ö eigendlich [Du-mich]-"besuchen" heisen.
Oder die beiden gebädenende Handformen (U-Form) symmetrisch gegeneinander vor dem Brust drehen (Gebärde "ähnlich") wird auch nicht selten in verkehrter Drehbewegung geäußert.

Mir ist letzter Zeit aufgefallen, dass auch wenn man konzentriert sprech-denkend gebärdet, kommt häufig Fehler der "Rechtgebärdung". Ich selbst machs häufig, aber war beruhigt dass ich bei anderen es auch fand ;)

Unter "Dozent" verstehe ich es etwas anderes.
Code:
 Do|zent  [m. 10] 1 [i.w.S.] Lehrer an einer Hochschule  2 [i.e.S.] jmd., der durch Lehrerlaubnis oder Anstellung zur Lehrtätigkeit an einer Hochschule berechtigt ist [<lat. docens, Gen. –entis, ”lehrend“, zu docere ”lehren, unterrichten“]

Also ich kann mi ned vorstellen dass es pur Linguistik ist. Doch wenn dann ok, Gebärdensprachdozenten haben allerdings Ziel die Sprache weiterzugeben. Ich suche nach ne Ausbildung der Verfeinerung eigener Kenntnisse.

@Steho, danke für den Info. Für mich zählt aber auch Feedback anderer GL, daher lieber ein Kurs. Die meisten CD/DVD-Gebärdenkurs ist eher für Aufbau. Ich kann gebärden, weiss aber nicht genau wie die Regeln sind. Von "Bauch heraus" wie Hartmut beschreibt ist zu wenig :)

cudeafmax


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Ich bin taub, ergo bin ich.



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Das würde mich auch interessieren! Es ist auch für jeden Gehörlosen wichtig!

deafmax, die ÖGS hat eigene Vokabeln, die der DGS überhaupt nicht ähnlich sind.. Und wie sieht es mit der Grammatik aus?



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@Deafmax,
du schreibst, "Mir geht es nur darum, das man ein Sprachvertrauen in Schrift UND Gebärdensprache hat. Immer wieder wird von den Pädagogen argumentiert, dass Gebärdensprache die sprachliche Entwicklung behindert - und da ist definitiv die Lautsprache gemeint, auch wenn es um die deutsche Sprache geht."

Ich glaube, du verstehst unter das Wort "Lautsprache" noch nur "Sprechen" oder nur "die muendliche Form von Deutsch". Das ist allgemeinueblich nicht so. Z.B. Im Taubenschlag-Forum wird aus der OeGLZ einen Zeitungsbericht aus Salzburg zitiert, wie folgt:

"[... gefoerdert ...], so dass sie die Lautsprache sehr gut beherrschen und zu vollwertigen Mitgliedern der menschlichen Gesellschaft zu werden vermochten."

Hier wird es deutlich, dass der Schreiber "Lautsprache beherrschen" das Beherrschen von gesamtem Deutsch meint, nicht "Sprechen", denn anderswie passt das Verb "beherrschen" nicht dort. Man benutzt dieses Verb nicht fuer wie sauber und verstaendlich Woerter ausgesprochen werden.

In der Sprachwissenschaft wird "Lautsprache" als eine Kategorie (= Gruppe, Klasse) von Sprachen, die auf Ton basierend sind, definiert. Zu dieser Gruppe gehoeren Deutsch, Englisch, Chinesisch, Bantu usw. Zu der Gruppe gehoeren auch solche, die nicht gesprochen werden aber nur in der schriftlichen Form existieren, wie Latein und Aramäisch. "Lautsprache" wird nur von "Gebaerdensprache" abgegrenzt oder kontrastiv gegenuebergestellt, nicht "Schriftsprache". Was man unter "Schriftsprache" vorstellt, ist immer im Begriff "Lautsprache" enthalten. Wenn in einer Schule fuer taube Kinder das Sprechen nicht unterrichtet wird und Deutsch (oder Englisch, Franzoesisch usw.) nur schriftlich erlernt wird, kann man sogar sagen, dass in dieser Schule Lautsprache beigebracht wird. Das it natuerlich ein bisschen ungenau.

Ja, man ist oft unsicher im Gebrauch von Sprachen, wenn sie spaet erworben wurden. Man kann das nicht mehr auf dem Bauch verlassen. Dir wird ein Kursus in Frankfurt gut tun oder hole dir jemanden nach Oesterreich, der einen Wochenend-Lehrgang in diesem Fach bieten kann.

Du bist anscheinend nicht ohne mit dem Wissen ueber die GS-Linguistik. Dein Vokabular, wie Lokalisation, Dominanz, Handform usw. zeigt das. Deine Beispiele, wie Lernenden der GS manche Gebaerden verkehrt ausfuehren beruehren ein Gebiet, das wenig mit Grammatik zu tun hat. Sie sind nur Fehler in Artikulation, analog zu sprechen mit falschen Lauten. Sie haben leider die Gebaerden in falscher Aussprache gelernt oder ihre Lehrer haben sie nicht korrigiert. Falsche Lokalisation betrifft Grammatik. Es ist hier wie wenn man auf Deutsch falsch schreibt "wir kann" oder "er schreibst". Ich glaube, du hast die Grammatik fuer Lokalisation schon im Bauch und kannst sie regelrecht einsetzen.

Woher hast du das Wort "Rechtgebaerderegel"? Ich vermute, jemand versuchte, ein neues Wort zu kreiern fuer "Rechte-Hand-(Gebaerden)-Regel, weil du hier von (Hand-)Dominanz, Symmetrie und Asymetrie erwaehnst.


Hartmut



gehörlosenfreak
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@bengie, ich weiss es nicht so recht, bis jetzt bin ich am zeitintensivsten in Bremen und Raum Stuttgart Gl zusammengekommen. Ich sehe da in der Grammatik kaum unterschiede, aber vielleicht auch weil mir diese nicht so klar bekannt ist. Nur fiel mir schon auf, dass Mundbild - eher das Sprechen - gegenüber der Gebärdensprache dominant ist.

@Hartmut
Zitat:
Hier wird es deutlich, dass der Schreiber "Lautsprache beherrschen" das Beherrschen von gesamtem Deutsch meint, nicht "Sprechen", denn anderswie passt das Verb "beherrschen" nicht dort. Man benutzt dieses Verb nicht fuer wie sauber und verstaendlich Woerter ausgesprochen werden.

Nein, nicht auch das noch... es heisst taubstumm heisst kommunikationsunfähig. Jetzt soll Lautsprache eine allgemeine Sprache sein. Damit breitest du Pädagogen nur freude. Das Wortglied "Laut" hat EINDEUTIG mit Ausdrücken zu tun, also eine Vermittlung der Sprache über auditiven Ausgangskanal, nämlich den Mund.
Und lieber Hartmut, eine das man ein Sprachvertrauen in Schrift UND Gebärdensprache hat mit Laut UND Gebärdensprache ist nicht möglich, es sei es ist eine Mischsprache oder LGB. Darum geht es mir nicht. Mir geht es nur darum dass man weiss wie die Grammatik bei der GS aufgebaut ist und wie diese mit der Deutsche Sprache allgemein [roll] vereinbar ist.
Ich bemerke bei manchen Gehörlosen die was lesen und dann ziemlich ähnlich das was geschrieben ist gebärden. In dem Fall ist die (D)GS-Grammatik nicht befolgt, weil man deutsche Sprache aus dem Gedanken herausliest.

Ich bitte dich, danke für deine wissenschaftliche Perfektionisierung von Definitionen, es geht schlicht darum dass die Gebärdensprachghrammatik eben nur aus dem Bauch heraus bekannt ist, aber nicht so erlernt wie beim deutschen Sprachgrammatik. Mir hilfts nicht wenn ich aus dem Bauch heraus etwas aus dem schriftlichen in GS äußere. Es ist nur so, dass ich in größeren Zeitabständen mit sicherheit immer was anderes gebärde, als es geschrieben ist.
Wie ich schon einmal erklärt habe: GL tut etwas geschriebenes in GS äußern, die von einer Dolmi in Lautsprache übersetzt wird, welcher wiederum simultan wieder niedergeschrieben wird, ist mit sicherheit völlig anders als wenn man es über englischen Lautsprache machen würde. Weil die englische Grammatik belegt ist. Bei der GS ist die Grammatik nur den GS-Dozenten wirklich bekannt.

Zitat:
Ja, man ist oft unsicher im Gebrauch von Sprachen, wenn sie spaet erworben wurden. Man kann das nicht mehr auf dem Bauch verlassen. Dir wird ein Kursus in Frankfurt gut tun oder hole dir jemanden nach Oesterreich, der einen Wochenend-Lehrgang in diesem Fach bieten kann.
Ja genau das wäre toll.

Wegen dem Rechtsgebärderegel, ja dieser jemand bin ich. Ich finde die Gebärdensprache hat auch seine Berechtigung, richtig in Gebrauch genommen zu werden. Wenn die Gebärdensprache eine vollwertige Sprache sein soll, dann soll es auch einen Status haben wie alle andere Sprachen. Ich bin überzeugt, daß das System der Grammatik und "Rechtschreibung" (eben "Rechtgebärdung") bei der Gebärdensprache ident belegt werden kann wie bei alle anderen Sprachen. Und nix von "Bauch heraus".

deafmax


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aha.

deafmax


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@dmx

Was "aha"?

Weil sich keiner äußert? [hm]


°°°°°°°



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@erdbebchen,
richtig.
GS scheint nur so selbstverständlich zu sein, dass keiner genau zu wissen braucht wie diese Sprache aufgebaut ist [roll]
"Ach wurscht, i gebärde das irgendwie so raus."
Ganz wie - für ein Wissenschaftler allerdings ungewöhnlich - Hartmut schreibt: "Aus dem Bauch heraus". Das erinnert mich ans Sprechen, da ich eigene Stimme ja nicht höre. Ich spreche also aus dem Bauch heraus [nerv]

Andererseits ist es typisch Gehörlose. Unterhaltungstypen, die nicht dran interessiert sind eine klaren Basis der Sprache zu kennen.
Egal. Ich mach in Österreich weiter und werd schaun, dass ma hier einmal einen Workshop GS-Grammatik macht.
deafmax


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@Deafmax,
verstehe jetzt, was dein "Rechtgebaerderegel" bedeutet, also "Grammatik von einer GS". Eine Wortneuschoepfung musst du halt definieren.

Hoerende sprechen auch "aus dem Bauch". Sie operieren nur mit Sprachgefuehl. Ich habe sie oft gefragt, warum dies und das im Deutschen, z.B. Warum wird Dativ fuer das Verb "helfen" genommen, aber Akkusativ fuer "unterstuetzen"; Dativ fuer "sagen", "mitteilen", aber Akkusativ fuer "fragen", warum Dativ fuer "folgen" aber Akkusativ fuer "verfolgen"? Sie antworteten, "weiss nicht, Sprachgefuehl", obwohl sie in der Schule viel Schulgrammatik gelernt haben.

In der Sprachwissenschaft ist Sprachgefuehl wichtiger als Schulgrammatik. Die Schulgrammatik kann falsch sein und auf einer Analyse basieren, die nicht mehr gilt.

Ob man aus dem geschriebenen Deutsch in eine GS umsetzen so gut koenne, sodass die Wiederuebersetzung der GS-Uebersetzung den gleichen Sinn des Originaltextes wiederbringt, haengt ab an Kompetenz der beiden Uebersetzer. Die Uebersetzer muessen beide Sprachen gut koennen, dann wird jede Uebersetzung einwandfrei sein. Das Koennen einer Sprache, das ist was "Sprachkompetenz" ausmacht, schliesst bewusste oder unbewusste Kenntnisse der Grammatiken beider Sprachen.

Ich verstehe deine Entgegnung ueber meine Bemerkung von Lautsprache nicht vollkommen. Ich fuerchte, du hast meine Ausfuehrungen auch nicht verstanden. Es wird schwierig herauszufinden, in was du nicht im klaren bist.

Es stimmt, dass eine Lautsprache, wie Deutsch, auf auditivem Kanal basiert ist. Aber die Fertigkeit im Sprechen oder Artikulation soll nicht als Lautsprache benannt werden. Ein Zweisprachiger hat Sprachvertrauen in seiner Kompetenz in LS (einerlei ob gesprochen oder geschrieben, dies hier meinst du mit "in Schrift") und in GS. Er kann zwischen zwei Sprachen uebersetzen.


Hartmut



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@Hartmut.

Dein Beispiel mit fragen, sagen, mitteilen ist individuell und bei GS-Grammatik nicht das was ich suche. Ausserdem ist das auch kein grammatik, sondern Wortwahl. Darin sehe ich bei GS kein Problem, man kann GS-Vokabular mehrere Varianten zuordnen. Aber nicht bei der Aussdruck, wie ich ein "Gebärdensatz" hervorbringe.

Das mit der Bauchgefühl muss ein Ursprung haben. Du weisst, hörende hören alles im Leben, Radio, Kommunikation, Telefonieren, Fernsehen usw. Die sind da ständig "trainiert". In der Schule haben sie Deutschunterricht. Da kommen sie mit der Erklärung des Sprachsystems zusammen. Selbst wenn das nur paar Stunden in der Woche ist, kommen sie mehr oder weniger im Alltäglichen leben darauf zurück und entwickeln sich weiter mit Grammatikkenntnisse. Die Kombination beider (Deutschunterricht in den jungen bzw. bildenden Jahren und ständiges Hörtrainieren) wird dann zum "Bauchgefühl". Ich diskutiere auch oft mit meinem Tischkollegen in der Arbeit, der kennt sich da sehr gut aus, weil er auf einer Sprach-Realgymnasium gegangen war. Trotzdem sagt er auch, dass es Bauchgefühl ist, weil es sich einfach ergibt. Er hat aber bestätigt, wenn er die Deutschunterricht nicht hätte, hätte er Probleme mit der Grammatik.

UNDGENAUDAS ...meine ich! Wo sind die bewusten, pädagogischen Grundlagenbildung der GS-Grammatik? Gehörlosen gebärden vom Bauch heraus, aber die Sprache kennen sie nur durch weitersagen, oder "von anderen". Aber ohne bildende Unterricht. Ich würde diesen Thread vielleicht gar nicht stellen, wenn ich GS-Grammatik wenngleich nur 1x im Monat mit 1Std. "geübt" hätte. Und dann nach Jahren würde ich auch sagen "aus dem Bauch heraus" aber in wirklichkeit war der wertvolle "Impfung" dafür dass ich paar Gebärdensprach(Grammatik)unterricht hätte.

Nehmen wir mal ein Bild an, die Hörende beschreiben sollen, mit Bemerkung dass es in der Gegenwart (nicht vergangenheit oder Zukunft) befindet. Die Meinungen was sie zum Bild sagen würde wäre vielleicht anders, aber grammatikalisch würde man da gleiches System hervorfinden. Würde man dagegen mehrere GL fragen, ist die Meinungen wass sie am Bild sehen vergleichsweise ähnlich wie bei Hörenden sein, aber grammatikalisch kaum Ähnlichkeiten finden. Jeder drückt sich individuell anders aus.
Der eine verwendet die Objekt eines Gebärdensatz zuerst, der andere zum Schluss, oder zwischen dem Subjekt und Prädikat (welches die "richtige GS-Grammatik" sein soll).
Zurzeit schauts so aus, Beispieltext Ich schreibe am Computer, kann man gebärden: "Ich - computer - schreiben", "Computer - da - ich - schreiben", "ich - schreiben - computer (-da)" wäre wie ich aus GS-Unterhaltungen kenne, eigentlich alle richtig. Damit hat man probleme mit der Schriftsprache, weil zuviele Varianten gibt um sich auf eine System festzulegen. Ich sehe darin die Ursache warum man nicht so gute Schreibkompetenzen (deutsche Grammatik) hat.
Obwohl es Lokalisation, Dominanz, Symentrie, Direktionalität und Klassifikatoren (dieser ist meistens Klar), wird jeder räumlich beliebig verwendet. Ergebnis: Grammatikalisch kein klares System.

Und ich bin überzeugt, GS-Grammatik KANN es geben.

deafmax


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Bin ich tatsächlich der einzige der sich wünscht GS-Grammatik gut kennen zu wollen?
Mann, dann wird die Gebärdensprache von eigene Benutzern mächtig diskrimminiert... [roll]
deafmax


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deafmax hat geschrieben:
Mann, dann wird die Gebärdensprache von eigene Benutzern mächtig diskrimminiert... [roll]


puh, [neutral] [ops]

Das glaub ich nicht, und kann es mir auch nicht vorstellen. Vielleicht
solltest du versuchen, das ganze ein bisschen anders zu sehen, [hm]


****~cat



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Lim, ok das war radikal, aber wenn wir meinen es sei eine vollwertige Sprache, dann sollen wir auch ihr System kennen und akzeptieren.

Ik au nikt immer schreipe teudsch zo in gramatik iknorjere das recktschreipunk und.

Wir haben vor deutsche Sprache respekt, ich meine, man soll die Grundregeln der Gebärdensprachkrammatik kennen und bewusst sein.

deafmax


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Aloha deafmax,

ich würde so gebärden: "Ich - computer - DA - schreiben"

Vor einigen Jahren hab ich an einem ÖGS-Grammatikkurs teilgenommen,
und ich kann mich noch erinnern dass wir Kursteilnehmer über die Regel
S-O-V (Subjekt, Objekt, Verb in dieser Reihenfolge) diskutiert haben. Ich
werde dann mal in meinem Archiv nachschauen, was festgelegt wurde.


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



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Wenn man vom Teufel spricht:

Soeben bekam ich ´ne Büchersendung von einem Verlag aus Hamburg.

    "Gebärdensprachen: Struktur, Erwerb, Verwendung" von Helen Leuninger und Daniela Happ (Hg.)
Dort sind verschiedene Themen von verschiedenen Fachleuten geschrieben (unter anderen Siegmund Prillwitz).

Daniela Happ hat beim Thema "Manuelle und nicht-manuelle Module der Deutschen Gebärdensprache (DGS): Linguistische Aspekte" in ihrem Schlusswort geschrieben:

    [...] Die Erforschung der DGS ist erschwert durch den Umstand, dass gehörlose Signer in einer lautsprachlich orientierten Umgebung leben, die der Entfaltung der DGS eher hinderlich ist, so dass lautsprachlich beeinflusste Daten wie z. B. das Fehlen syntaktischer Mimik oder die Ausbuchstabieren von temporalem Aspekt sorgfältig von DGS-Daten getrennt werden müssen. Darüber hinaus gibt es nur wenige Muttersprachler unter den Signern, so dass es schwierig ist, bei Befragungen zuverlässige Aussagen zu erhalten.
    Bleibt zu hoffen, dass die Erforschung trotz aller Widrigkeiten voranschreitet und die Forschungsergebnisse dazu beitragen, die DGS zu erhalten und weiterzuentwickeln.[...]

ISBN: 3-87548-353-7
ISSN: 0935-9249


Nun zu Dir, deafmax:

Ich gebärde: ICH COMPUTER ARBEITE


°°°°°°°



Zuletzt geändert von erdbebchen am 14.10.2005, 22:55:20, insgesamt 1-mal geändert.

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@Lukbo
Zitat:
ich würde so gebärden

Danke, das ist es: warum würde? warum nicht "man gebärdet so"? Warum damit nicht die Ergänzung "Weil es GS-Grammatikregel besagt"?
Weil keines klar festegelegt ist.

Ich habe auch einen Handout von der GS-Wochenendworkshop. Es heisst aber S-O-P (Subjekt - Objekt - Prädikat). Tatsache ist allerdings, dass diese Festlegung nur von einem Linguistiker kommt (wie du kennst) aber der nicht das Gefühl vermittelte, dass es um eine Allgemeine Regeln handelt sondern das es eher "wahrscheinlich so heisst!".

Ausserdem "würde", ...ich meine tue lieber so gebärden: Computer - schreiben. das "Ich" wird beim "Schreiben" inkorportiert.

deafmax


---
Ich bin taub, ergo bin ich.



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@erdbebchen
küssdiehand für die Information, danke.
Wenigstens Du legst wert auf die Anerkennung der Grammatik für gebärdensprache. Nix würde, nix "aus dem Bauch heraus"...
deafmax


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Ich bin taub, ergo bin ich.



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@dmx

keine Ursache.

Während meines Studiums hatte ich 2 Jahre lang an einem Gebärdensprachprojekt mitgearbeitet, die Ergebnisse kann man auch in diesem Buch lesen ("Zur Verarbeitung morphologischer Informationen in der Deutschen Gebärdensprache", Helen Leuninger, Annette Hohenberger und Elke Menges).

Achja, was ich noch fand: [arrow] http://www.gl-cafe.de/viewtopic.php?t=11885

Mensch, das ist schon lange her.... :D


°°°°°°°



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Aloha deafmax,

Verb und Prädikat meinen ein und dasselbe.

erdbebchen gebärdet auch so ähnlich wie ich, nur ohne "DA".


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



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Zitat:
Wir haben vor deutsche Sprache respekt, ich meine, man soll die Grundregeln der Gebärdensprachkrammatik kennen und bewusst sein.


Zitat:
Nix würde, nix "aus dem Bauch heraus"...


brr ... Könnt einen langen Posts schreiben, aber hier will ich mich nur kurz fassen.

In der dt. Schriftsprache schreiben viele nach Sprachgefühl, so aus dem
Bauch heraus, ohne viel nachzudenken. Da überlegen viele nicht, wo Verb,
Substantiv, etc, wo was in welcher Reihenfolge es einzuordnen sind. Wär
megatrocken, [neutral] So ähnlich gehen die GL mit der GS um. Wie soll
es auch anders sein?

Für ein Satz gibt nicht immer nur 1 Möglichkeit sondern gleich mehrere,
und das ist sicher in GS ähnlich. [hm]

Nachtrag:
Sicher wär es besser, wenn man die GS-Grammatik richtig könnte, aber
um das zu können, müsste schon etwas mehr als nur Workshop drin sein
- bilinguale Unterricht, GS als Basisprache oder 2.Sprache und und und


****~cat



Zuletzt geändert von snowcat am 14.10.2005, 12:11:24, insgesamt 3-mal geändert.

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Aloha deafmax,

ich bin der ähnlichen Meinung wie Limette, die deutsche Schriftsprache ist
eine Sprache mit ihren Schönheiten, genauso wie die Gebärdensprache, die
zu schade ist um von den Grammatikregeln eng zusammengepresst und
sterilisiert zu werden. ;)

Ich meine, Grammatikregeln für deutsche Schriftsprache und Gebärdensprache
sind sehr wichtig. Sie müssen erstellt und im bilingualen Unterricht für
taube Schulkinder angewandt werden.
Ich bin der Meinung, dass die nächsten Generationen tauber Erwachsene
die Grammatik der Gebärdensprache weiter verfeinern wird, je mehr
bilingualer Unterricht zum Einsatz kommt. Da wird die Gebärdensprache
auch mehr analysiert werden.
Solange es noch fast nur Gebärdensprachler gibt, die in der Schule keinen bilingualen
Unterricht genossen haben, solange kann man noch nicht von "fixen"
Grammatikregeln sprechen.

Ich habe irgendwo einmal einen wissenschaftlichen Artikel gelesen,
dass in der Geschichte der Sprachen die Grammatik von Generation
zu Generation verbessert wird. Genauso wird es sicher mit der
Gebärdensprache auch sein...


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



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So isses, Lukbo, denk auch in dieser Richtung.
hab gerade im letzten Posts nachtrag gemacht,
aber du warst schneller und auch noch genauer dazu. [wink]


****~cat



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@erdbebchen,
danke für den Link. Seit meiner Letzter Posting dort hat sich bis jetzt nichts verändert. Ich bin genau im gleichen Zustand wie damals.

@Luk, ok, ich bin ned so helle wiedu, wusst ned dass dasselbe :sorry:

@Lim

wie die glies gebärden ist mir gleich, aus dem bauch heraus mit Würde gebärden zu würden, ...bitteschön.
Ich suche nach einem Verbindung zwischen der GS und der deutsche Schriftsprache. GS hat eine völlig andere Grammatik als die deutsche Sprache. Wir wissen alle wie die deutsche Sprache ist, weil wir das in der Schule oder von den Eltern bzw. Erziehungsberechtigten lernten. Aber wie schauts mit der Gebärdensprache aus?
Hier ist der Füllen der Sprachkenntnisse umgekehrt. Mit der Deutschen Sprache hatten wir einen Trichter, wo alle Sprache, Grammatik, Rechtschreibung, reingeschmissen wurden und wir lernten mit ob wir wollen oder nicht.
Der Sprachgefühl basiert sich nichtsdestotrotz von dieser Erfahrung. Hätten wir das nicht, wüssten wir auch niemals so wie wir es niederschreiben sollen. Schau dir doch die GLies an die gut gebärden können aber kaum Schriftsprachkompetenz haben, weil sie das nur GANZ wenig brauchen. Wir du und ich zum beispiel dagegen verwenden ständig ellenlange Geschriebenes, wir trainieren ständig damit. Daher ist das Bauchgefühl auch selbstverständlich.

Parallelen: Ich habe damals in der Schule gefallen an Wasserkraftwerke gehabt. Mit der Zeit interessierte ich mich immer an hydrodynamische Verhältnisse zwischen Technik und Natur. Dann kam ich zur Firma wo Wasserbau Schwerpunkt ist. Ich habe es gelernt, einfach aus Interesse, dank des ursprungs meiner Interesse an Wasserkraft. Ich weiss nicht mehr was ich damals alles lernte, aber hätte ich nicht Wasserkfrat gelernt, wäre ich heute woanders... Bauch- und Sprachgefühl haben immer Ursprung.

Bei der GS dagegen saugten wir mit Mühe aus allen Begegnungen, man fasst diese eine oder andere mehr oder weniger auf, soviel können wir dann mit der GS zeigen. Ich meine nicht dass wir bewusst auf die richtige Grammatik konzentrieren müssen, sondern wenn wir uns hin und wieder mit diesem Thema beschäftigen, wird es ins Bauchgefühl aufgenommen und da versteht man vielleicht mehr.
Wir haben ja nicht in der Schule die GS gelernt auch nicht von den Eltern, sondern einfach weil wir in einer Gesellschaft - Gehörlosenkultur - mit der Zeit "zufällig" reingefallen sind und es uns gefällt.

Verstehst man was ich meine?
deafmax

nachsatz
@Lukbo
klar, die deutsche unterricht in unserer schule damals ist überflüssig. wir werden sowieso das bauchgefühl bekommen und an der schönheit naschen. Wir hätten damals die schulunterricht nur durch sprechen und bilder das wissen erweitert. Dann hätten wir mit sicherheit kaum was schreiben können...
ok, passt. ich liege falsch mit dem verlangen nach gs-grammatiklernen.


---
Ich bin taub, ergo bin ich.



Spitzenmitglied



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Aloha deafmax,

du bist genauso helle wie ich, denn dasselbe gemeint hast du ja, oder? [british]

ich bin der Meinung, dass wir schon jetzt anfangen, die Grundlagen der
GS-Grammatik zu lernen und Prinzipien aufstellen.

So kann die nächste Generation der Gebärdensprachler diese begutachten,
analysieren und verfeinern. Von nix kommt nix! ;)


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



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@deafmax,
Aber ich glaub trotzdem eine Workshop allein reicht nicht, dazu ist auch
die GS zu komplex bzw. vielfältig in der Sprache :) Wenn man eine
Sprache lernen will, müsste das schon etwas fundierter sein.

Ich kann sowieso in der dt. Sprache auch nicht die substantiv, prädikativ
etc. einordnen Hat mich nie interessiert, das war mir schlichtweg zu trocken. [shrug]

Eine Sprache lernt man, wenn man Gefallen dran findet, es lebendig ist,
und man die aufsaugen kann, und das schon von Kindesbeinen an. Für
GL wäre es dann z.b. bilingual etc, wie ich schon weiter oben erwähnte.

Für GL sind GS leichter aufzusaugen, weil das eben eine visuelle Sprache
ist. Wir Schriftsprachgewandte tun sich vielleicht damit etwas schwerer.

Andererseits, hatte ich mal vor vielen Jahren einen vortrag über Jugend-
arbeit halten müssen, die älteren Generationen waren noch in LBG
gewandter, und haben natürlich beschwert, daß ich den Vortrag mehr in
GS abgehalten habe. Ich hab den Vortrag dann abgebrochen, [roll]

Eine Frau mittleren Alters kam auf den Podest, und brachte den Rest
der Leute in Verlegenheit, die älteren Generation hatten mich sehr wohl
schon verstanden. Aber die sind halt Gewöhnheitstieren, [nerv]

Was ich damit sagen will, auch die GS entwickelt sich, und verfeinert sich,
und es wird immer lebendiger, und und und...

Ich würde auch grammatik besser lernen wollen, aber ich weiß daß einen
Workshop für mich nicht ausreicht, eine GS-Dozent Ausbildung da ist GS-
Grammatik effektiver, aber Dozentätigkeit in GS ist auch Pflicht,
nebenbei Pyschologie usw. und genau das würde mich auch nicht reizen.
Bayern ist leider nicht Frankfurt, wo die nur auf das eine beschränkt, tja.

Daher sicher, ich versteh dich. Aber nun ist schon genug, was ich da zusammengetippt hab. :)
Lim


****~cat



Zuletzt geändert von snowcat am 14.10.2005, 13:29:59, insgesamt 2-mal geändert.

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Lim und Luk, meint ihr, daß Gehörlose die DGS grammatisch nicht lernen sollen?

Mein Vater meinte mal, daß das Erlernen der Grammatik der deutschen Gebärden-
sprache ihm geholfen hat, die deutsche Sprache besser zu verstehen.

Zur Zeit lerne ich die französische Sprache als Fremdsprache. Mit der Grammatik
wurde bei meiner Klasse intensiv gearbeiten. Die französische Sprache zu verstehen,
würde ich viel länger brauchen, wenn ich nur mit dem Sprachgefühl arbeite. Wenn ich
durch Unterricht viel Französisch schreibe, entwickelt sich mein Sprachgefühl für die
französische Sprache auch. Irgendwann schreibe ich dann automatisch, ohne mich an
Regeln zu erinnern. Es ist genauso wie bei der Gebärdensprache als Fremdsprache!

Warum ich die Grammatik meiner Muttersprache kennenlernen möchte? Ich möchte
die DGS auch bewusst gebärden können. Das klappt bei mir nicht so wie, als wenn ich
unbewusst gebärde!



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Nein, bengie das mein ich ganz sicher nicht.

Werd`s versuchen das besser zu definieren, was ich meine....
naja, mal gucken, ob übers Wochenende mir das dann gelingt.

Oder Lukbo kommt mir zuvor. :D

Lim


****~cat



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Aloha bengie,

es ist damit gemeint, dass ein einziger Workshop (wie lange dauert das?
nur ein Wochenende?) alleine zuwenig ist.
Ideal wäre ein intensiver GS-Grammatikkurs für erwachsene GL, das über
einen längeren Zeitraum angeboten wird. Gibt es sowas auch in
Deutschland? Gibt es heute schon Leute, die GS-Grammatikregeln nach
Regeln, Prinzipien usw. beschliessen?

Wenn es diese Regeln schon jetzt gibt, dann kann man diese im Unterricht
sofort anwenden und befolgen.

GENAU das meinte ich vorhin auch mit deinem Beispiel der französischen
Sprache, nichts anderes habe ich daran gedacht.

Man muss zuerst die Grundlagen der Grammatik der betreffenden Sprache
erlernen, dann entwickelt sich mit der Zeit auch das Sprachgefühl und dann
kann man vom Bauch frei heraus die Sprache ausdrücken. Umgekehrt soll
es nicht sein ("zuerst vom Bauch heraus, dann Grammatik erlernen") sonst
gibts Schwierigkeiten beim Erlernen der Sprache!

Ideal wäre für Schulkinder, wenn bilingualer Unterricht von gebärden-
sprachkompetenten Lehrern mit umfassenden Sprachkenntnissen (u.a.
auch Grammatikregeln) angeboten wird.

Ich selber brauche klare Grammatikregeln sehr, denn momentan habe ich
große Schwierigkeiten bei der Übersetzung von z.B. Amtsdeutsch, juristische
Texte,... in die ÖGS.
Bei einfacheren Texten, wo mir der Inhalt sofort klar ist, habe ich da keine
Probleme unbewusst auszudrücken.


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



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Deafmax,
In meinem Beispiel von "sagen, mitteilen, fragen" geht es um Grammatik, nicht Wortwahl: gefragt wird, in welchem Fall (Dativ oder Akkusativ) die Objekte für diese Verben stehen sollen. Also: ist es grammatisch "sag mich" oder "sag mir"? "Frag mich" oder "frag mir"?

Nichts ist falsches, die Grammatik einer Sprache formell (durch Unterricht) zu lernen, wie du Formeln in Mathematik und Physik. Geh getrost zu einem solchen Lehrgang. Aber Vorsicht mit dem was dir vorgetragen wird. Das gibt es auch Ungenauigkeiten und Schlampigkeit mit Formulierungen oder gar manchmal Falsches. Dein Sprachgefühl wird dir deine Richtschnur sein. Ich schreibe Deutsch jetzt häufiger mit Grammatik im Kopf. Ich habe Wörterbücher neben mir liegen. Aber ich benutze Sprachgefühl auch. Über Vorsicht von was man in einem GS-Grammatik-Lehrgang zu hören bekommen kann, siehe unten.

Im Fremdsprachunterricht für einen tauben Lernenden scheint es notwendig zu sein, viel Grammatik zu "pauken", um dann ein Gerüst in seiner Sprachgebäude zu bekommen. So geschah es bei mir. Ich schrieb brav Grammatikübungen. Aber das ist nicht der beste Weg, eine Fremdsprache zu lernen, für Hörende zumeistens. Immersion (= Eintauchen) ist als die beste Methode anerkannt. Ich hatte Glück, relativ nach kurzer Zeit von Englischlernen nach den USA zu gehen und meine Kenntnisse vervollkommnen zu können. Also sobald wie möglich das Sprachgerüst mit Sprachgebrauch verkleiden, das ist, bald mit viel Lesen anzufangen und geduldig Wörterbücher nachschlagen oder kompetente Sprachbenützer nachfragen.

Wenn man aber schon in der Sprachumgebung ist, ist das Einsaugen der Sprache zuerst besser. Dann kann man über die Regelmässigkeiten der Sprache "fachsimpeln" und darüber streiten smile.gif. Streit gibt es auch bei Wissenschaftlern. Man kann dann besser die Qualität der Sprachäusserung beurteilen. Eine Äusserung nur nach vorgeschriebenen Grammatikregeln zu beurteilen wird manchmal fehlgetroffen.

Ich vermute, du meinst mit "Verbindung von GS zu Schriftsprache [gemeint: Deutsch]" wie man deutsche Texte in GS vollkommen wiederbringt und umgekehrt. Wenn ja, das heisst "Übersetzen". Man weiss, es wird nie wortgetreu übersetzt. Also versucht man Satz für Satz, Nebensatz für Nebensatz zu übersetzen. Dabei stellt man Fragen der Grammatik: ist es Hauptsatz oder Nebensatz? Was für ein (Neben)Satz? Welches ist Subjekt, Objekt, Verb des Satzes? Ist das Verb aktiv oder passiv? Soll in der Übersetzung die gleiche Satzstruktur wie im Original enthalten? Usw., usw. Dabei wird man feststellen, dass es nicht immer Satz-für-Satz übersetzt und gleiche Satzstrukturen beibehalten werden können. Auch muss manchmal den ganzen Absatz umgekrempelt werden.


Hartmut



Spitzenmitglied



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Grammatik-Lehrgang absolvieren - Gut! Jedoch Erfahrung aus ASL Forschung lehrt: Vorsicht mit Aufstellen von Regeln. Mir sind einige Handouts zu Gesicht gekommen, darüber ich das Gesicht in eine Stöhn-Grimasse ziehen und die Augen in die Höhe rollen musste. Es wurde dort unter anderen Fachausdrücke unrichtig verwendet oder definiert, unnötige Vereinfachungen gemacht, ein Regel als Standard verallgemeinert. Solche Probleme erschweren das Lernen der GS unnötig. Man kann den Sachverhalt in der GS unkompliziert darstellen, wenn man von vorn herein richtig anfängt.

Beispiele:
Unrichtiger Fachausdruck: S-O-P, Prädikat = Verb. Richtiger ist S-O-V, Prädikat ist nicht gleich Verb. Prädikat ist Verb plus Objekt plus Adverb, nicht Verb allein. Kein Linguist vertauscht Verb mit Prädikat. Ausserdem ist das Wort "Prädikat" nicht einfacher als "Verb". Warum wird das "V" mit "P" ausgetauscht, frage ich mich.

Regel-Verallgemeinerung: "Das Adjektiv steht nach dem Hauptwort." Das stimmt nicht immer. Adjektiv wird auch vor dem Hauptwort gebraucht und zwar nicht selten. Ein solches Vorkommen wurde zu schnell als "Einfluss von Deutsch" abgetan. Die flexible Stellung des Adjektives ist nicht ungewöhnlich in anderen Sprachen, warum nicht auch in DGS.

Problematisch ist die Verkündung: "Die Basis-Satzstruktur in DGS ist S-O-V." Der Lernende übt gehorsam Sätze stets in S-O-V Struktur. Dann begegnet er DGSler, die manchmal S-V-O Sätze bilden. Inkompetenz der Gebärdler? Ausnahmen? Oder Regel ist falsch? Ich habe meine Zweifel über S-O-V als Defaultstruktur in DGS (= "Wenn anderswie nicht geregelt, ist die Basis-Satzstruktur S-O-V."). Das ist eine theoretische Frage von Interest nur für Linguists. Für den Lernenden ist es wurscht. Richtiger würde die Formulierung sein: "In DGS werden Sätze sowohl in S-O-V als auch S-V-O Strukturen geformt." Dann kommen Erklärungen von Wann S-O-V und Wann S-V-O (abhängig an Verb, vorhergehende Sätze und Gebrauch von Klassifikatoren), und gar wann O-S-V (das gibt es auch).

Über Artikel in DGS wird auch nachlässig erklärt. Z.B. wird von einem Dozent gesagt: "Artikel fallen weg in DGS." Oder ein anderer erklärt: "Artikel wird durch Fingerzeigen ausgedrückt." Beide stimmen nur teilweise. Genauer würde man sagen: "DGS hat keine Artikel. Bestimmtheit ("der" oder "ein") eines Hauptwortes wird mit verschiedenen Mitteln (darunter Fingerzeigen) angezeigt. Gender wird nicht geschlechtlich, sondern räumlich angezeigt, oft durch Inkorporation (= innen in den Gebärden eingebaut)."

Im Beispielsatz "Ich arbeite am Computer" ist "Computer" nicht Objekt, sondern Ortsadverb. Es ist nicht klar und muss noch geprüft werden, ob die Gebärde COMPUTER im (D/Ö)GS Satz

ICH COMPUTER ARBEITEN

Objekt des Verbes ARBEITEN ist. Es sieht aus, das Verb ARBEITEN ist auch intransitiv wie das deutsche "arbeiten".

Ich werde das Buch von Leuninger & Happ bestellen. Ich bin neugierig, was die Leute in Frankfurt inzwischen für DGS herausgestellt haben.


Hartmut



Spitzenmitglied
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@bengie,
vieles hat Lukbo schon geschrieben, und ich seh`s ähnlich, keine
Ahnung, ob hier irgendjemand mein Gedanken folgen kann, egal.

Es ist natürlich nicht falsch, wenn ein gl die Grammatik richtig lernen
möchte. Weiter oben schrieb ich schon, ich würd`s selbst gern lernen,
es ist da bereits herauszunehmen, daß ich nicht dagegen bin, [wink]

zum Wesentlichen:
Du schaffst vielleicht in einem Workshop in 2 Tagen. Die GS ist auch
deine Muttersprache.
Denn bist ein ausgezeichneter GS-Poet, wie ich
das schon mal geniessen durfte [wink] Gegen dich und deiner
wunderbaren GS-Poeten werd ich nie ankommen, lach ...

Mir dagegen wär ein Workshop zu kurz. Es müsste schon soetwas
was die Frankfurt anbietet, bitte nur kein GS-Dozentätigkeit. Ich würd es
lieber nur für mich selbst können...

Nun, wenn man keine Basisprache hat, ist das wie ein Faß ohne Boden.
Wenn man eine Basisprache hat, und ihre Grammatikregeln KANN, dann
kann man auch andere Sprachen darauf aufbauen. Deshalb, wäre es für
dich auch ideal, wenn du die Grammatik in GS könntest für Fränzösich,
und warum dein Vater weniger Probleme hatte in dt. Schriftsprache.

Ich meinte vorher nur, daß es besser wäre, wenn man das ganze
von Kindesbeinen an, und zwar im bilingualen Sinne, oder die GS als
1. Sprache, denn das Grammatik und Sprache ist dann viel fliessender.
Darauf kann man immer noch dt. Schrifsprache aufbauen. Und später
Englisch, Französich und *was weiß ich*, naja.

Aber ok, jetzt im Erwachsenenalter musst man sehen, wie man das
noch lernen kann. Vielleicht ist ja ein Workshop für euch genug. :)


@deafmax,
dir reicht ja evtl. wie bengie ein Workshop


****~cat



Neuling



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Ich war vor Jahren auf einer Veranstaltung "Bildungssystem für Gehörlose". Unter anderem sagte der Rektor der örtlicheh Hörgeschädigtenschule: "Gebärdensprache brauchen wir nicht zu unterrichten, das lernen die Kinder problemlos auf dem Schulhof." Als der Vater einer gl Tochter sich dann aufregte und fragte, ob er (der Rektor) denn seine Deutschkenntnisse auch auf der Straße erworben hatte, wusste er nichts zu antworten. Ich fand diese Bemerkung des Rektors eine Unverschämtheit. Sie zeigt auch die Missachtung der GS als vollwertige Sprache.

Klar ist ein natürlicher Spracherwerb die beste Möglichkeit, eine Sprache wirklich perfekt zu beherrschen, Hartmut. Aber wieviel % der gl Kinder haben denn gl Eltern? Leider haben auch manche gl Eltern nicht den Mut, die Sprache ihren Kindern weiterzugeben, da sie gelernt haben, GS behindere die Lautsprache (was ein riesiger Unsinn ist!).

Offensichtlich erinnert das Wort "Grammatik" die Gl an ihre Schulzeit, und da stellen sich dann bei einigen die Nackenhaare hoch. Ich finde es super, dass die Grammatik der DGS mehr und mehr erforscht wird und es immer bessere Informationen darüber gibt, wie die Sprache aufgebaut ist. Soweit ich weiß, gibt es auch eine Arbeitsgruppe gl Linguisten und GS-Dozenten in Deutschland, die an einer gemeinsamen Grammatik arbeiten. Elke, weißt Du da nicht mehr drüber?

Natürlich denke ich, wenn ich spreche, nicht darüber nach, an welche Stelle im Satz ich denn nun das Subjekt stellen muss. Trotzdem nützt es mir, dass ich es auch bewusst weiß. Genauso können doch die GL gebärden ohne immer drüber nachzudenken: Ah, das Verb muss nach hinten.

Minou



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Minou hat geschrieben:
Klar ist ein natürlicher Spracherwerb die beste Möglichkeit, eine Sprache wirklich perfekt zu beherrschen, Hartmut. Aber wieviel % der gl Kinder haben denn gl Eltern?


Hartmut weiß das sicher, aber er will am liebsten, daß das ganze im Zeitraffer
von heut auf morgen möglich wird, dabei scheint er manchmal zu vergessen,
daß Amerika nicht DL ist. [neutral] Den Eindruck hab ich hier jedensfalls öfter.

Ansonsten [super] was der Vater eines gl-Kindes zu einem Rektor sagte.

Limette


****~cat



Spitzenmitglied



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@Minou,
was schrieb ich, das dich zu deiner Entgegnung verleitet?
Wir sprachen hier ueber wie Erwachsene die GS lernen und ueber Lehrgang in GS-Grammatik.

@Limette,
was verleitet dich zu dem Eindruck, dass ich alles schnell gehen sehen moechte?

Hartmut


Hartmut



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@Hartmut:
Es sind deine verschiedene Posts, die leider so ein Bild ergeben, tja.
Ob in DL irgendeine Sache (z.b. mehr UT), was in Amerika möglich ist,
halte ich manchmal auch für eine Politikfrage. [neutral]


****~cat



Spitzenmitglied



offline
Limette,
da hast du etwas hineingelesen, das nicht dort ist. In der Sache mit UT und andere Sachen habe ich konkrete Vorschlaege gemacht. Die Vorschlaege brauchen nicht als "draengend" interpretiert zu werden. Das soll einem nur helfen, dass etwas angepackt wird, statt auf guenstigeres politisches Klima zu warten. Die Vorschlaege sind so gemacht, weil ich die Verhaeltnisse in Deutschland genuegend kenne und weiss, dass sie dort passen.

Man macht keinen Fortschritt, wenn immer gesagt wird, "das ist ja Amerika. Du hast es leicht reden. Vergiss nicht, dass Deutschland anders sei."

Ich beobachte, dass einiges schon in Gang zum Positiven ist. Das ist sehr begruessenswert!


Hartmut



Spitzenmitglied
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@Hartmut,
Und du meinst du es reicht aus, wenn man über 20 Jahren in Staaten
lebt, und über die deutsche Verhältnisse aus dem Internet, aus den
Zeitungen informiert?

Ja, es ist einiges zum Positven aber einiges auch nicht. [neutral]
Es wird auch Zeit, daß hier einiges anerkannt wird, und umgesetzt
wird, z.b. GS an GL-Schulen, und und, da stimm ich dir sicher zu.

Andererseits - völlige (=ganze) Barrierefreiheit? Bei 1% GL und 99%
hörenden? [hm]


****~cat



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



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Gibts schon was in Deutschland, bzw. gibts Bedarf danach, oder bilden sich die GL vorwienach ein, GS-Grammatikkurs nich zu benötigen?
Erdbebchen hatte zuletzt hier info gestellt
http://www.gl-cafe.de/viewtopic.php?p=741669#741669
Die ist allerdings eine GS-Kursleiter/-Dozentausbildung und ausserdem verjährt.

Gibts schon was neues? HM?

deafmax


---
Ich bin taub, ergo bin ich.



Apfelwein-Lady & GL-Kultur-Insider´09
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@deafmax

deafmax hat geschrieben:
Die ist allerdings eine GS-Kursleiter/-Dozentausbildung und ausserdem verjährt.


Wieso verjährt?

Seit Januar 2007 läufts wieder, und zwar bis November.

Siehe hier: http://www.bdg-netzwerk.de/pdf/Qualifik ... M_2007.pdf

Quelle: www.bdg-netzwerk.de


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Quiz-Millionär´09
Quiz-Millionär´09



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Ich habe eben den Beitrag gelesen und finde das wichtig, dass die GL auch in der DGS die Grammatik lernen. Denn Hörende lernen in der Schule auch Deutsch. Da würde ich es begrüßen, wenn eine Schule sich bereit erklären würde, den gehörlosen Kindern die Grammatik in der DGS beizubringen. Sicherlich ist die DGS noch nicht vollständig erforscht aber es wäre eine gute Chance...


Frage nicht: warum etwas NICHT geht - sondern: Was kann ich tun, DAMIT es geht!
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Suomi on ihanaa :-)



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



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@erdbebchen, ja is lieb dass immer wieder dozentenangebote gibt, aber gehts nicht auch Gebärdensprachkunde für den Alltagsgebrauch?
Wir haben uns ja mal darüber unterhalten mit 'ne Kumpel von dir (hab namen vergessn [schäm] ) dass es GL gibt die DGS nicht verstehen können.
Daraus kann ich schliessen dass es Menschen gibt die nicht die Faden loslassen können von der Grammatik der Deutschen Sprache, weil sie die GS-Grammatik nicht ...zum Beispiel: vertrauen.
Müssen sie zu einem Dozentenausbildung? [roll]

@Lieblings, da sind wir gleicher Meinung. Nur schade dass kaum einem interessiert. Das hat für mich die GS nicht verdient, die so als "vollwertige Sprache" propagandiert wird ...
Ihnen zu Ehren sollte man schon ihre Struktur kennen, das Sprachsystem vertraut sein und auf einige Warums Antworten können.

LG dmx


---
Ich bin taub, ergo bin ich.




 (D)GS-Grammatikkurs für Gehörlose





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