Riverlong,
aehnliches habe ich schon 1992 auf der Bodenseelaendertagung in Wien verkuendet. Siehe den Artikel in DAS ZEICHEN, "Grundsätze zur Durchführung einer zweisprachigen und bikulturellen Bildung tauber Kinder", #26, 1993. Danke, dass du die gleichen Gedanken wiederholst. Sie muessen von vielen oft wiederholt werden.
Zitat:
Sprachförderung extra für alle Kinder nur von speziell ausgebildeten Logopäden!
Lehrer haben da nichts zu suchen, sie sollen unterrichten und keine Sprachförderung machen.
Vorsicht mit dem Wort "Sprachförderung"! So wie du es gebrauchst, verursacht Verwirrung. Du meinst wirklich "Spr
echförderung". Besser nimmt man die Formulierung "Foerderung des Sprechens" oder "Sprech(Artikulations)unterricht". Du bist doch nicht gegen die Spr
achfoerderung von DGS und Deutsch, egal von wem: informell im Umgang mit dem Sprachumfeld oder im Unterricht von den Lehrern oder Spr
echtherapeuten.
Die Kinder mussten nicht zu sehr nach Hoerdefizit sortiert werden. Das ist ja audistisch. Das Erziehungssystem muss den Wertrelativismus des Hoerens und Sprechens beherzigen und dieser von der Schulpolitik befolgt werden.
Die CI-Aerzte behaupten immer, die Enscheidung zum CI machen die Eltern allein, was auf dem Unterschriftspapier stimmt. Sie verneinen, Druck ausgeuebt zu haben, und verkennen, wie der Druck schon von der audistisch-gepraegten Kultur vorhanden ist. Schon der proselytische (= missionarische) Eifer der CI-Traeger zeigt symptomatisch den unsichtbaren Druck an. Mit Vertaubstummung (neurologisches Absterben der Hoernerven und Ablenken des Sprachzentrums weg von auditiver Sprache zur visueller Sprache) als Argument fuer das fruehe Implantieren des tauben Babies wird in Eltern ein schlechtes Gewissen zu erzeugen versucht. Warum muss das Leben in der Stille schlimmer als wirklich hingestellt werden? Dieses Argument ist gleich dem Aufpeitschen des Audismus in der Gesellschaft und erzeugt Konflikte dort.