GL-C@FE.de

Wusstet ihr schon... ?

Arbeitszeugnisse sind vielleicht das bekannteste und überzeugendste Beispiel dafür, wie extrem Gesagtes und Gemeintes auseinander klaffen können. Hier kann mit den gleichen Begriffen doppelbödig kommuniziert werden. Es entsteht gleichsam eine Geheimsprache innerhalb der Normalsprache, die nur Eingeweihte richtig zu deuten wissen. Hier sind einige Beispiele für Beschreibungen, die vordergründig gut klingen, vom Empfänger aber extrem negativ ausgelegt werden können (nach Bernd Ellermann in Deutsches Ärzteblatt vom 08.02.2002, Heft 6, S. 96).:

"Er zeigte gutes Einfühlungsvermögen in die Belange des Klinikpersonals." (Übersetzung: Er ist ein Schwätzer und tratschte mehr, als er arbeitete.)

"Er trug besonders zur Verbesserung des Arbeitsklimas bei." (Übersetzung: "Gegen einen Schluck Alkohol hatte er nichts einzuwenden.")

"Im Kollegenkreis galt sie als tolerante Mitarbeiterin." (Übersetzung: Aber mit ihren Vorgesetzten hatte sie Probleme.)

"Mit seinen Vorgesetzten ist er gut zurecht gekommen." (Übersetzung: Er ist ein Anpasser, der zu allem "ja" sagt.)

"Sie erledigte alle Aufgaben mit großem Fleiß und Interesse." (Übersetzung: Sie war zwar eifrig, aber nicht sonderlich erfolgreich.)

"Er war ausgesprochen kontaktfreudig." (Übersetzung: Er ging jeder Frau an die Schürze.)

"Wir haben ihn als zuverlässigen Mitarbeiter kennen gelernt." (Übersetzung: Er war nicht beliebt.)

"Neue Aufgaben betrachtete er stets als Herausforderung, der er sich mutig stellte." (Übersetzung: ...die er aber dennoch nicht bewältigte.)

"Sie war eine umgängliche Kollegin und zeigte für ihre Arbeit Verständnis." (Übersetzung: Die meisten mochten sie nicht, weil sie nur das Allernotwendigste erledigte.)

"Er war wegen seiner Pünktlichkeit ein gutes Vorbild." (Übersetzung: Die Leistungen waren jedoch unzureichend.)

"Alle Arbeiten wurden von ihm ordnungsgemäß erledigt." (Übersetzung: Eigeninitiative ist für ihn ein Fremdwort.)

"Er hat unsere Erwartungen erfüllt." (Übersetzung: Er brachte aber schwache Leistungen.)

"Sie war immer mit Interesse bei der Sache." (Übersetzung: Sie hat sich jedoch vergeblich angestrengt.)

"Er war tüchtig und wusste sich gut zu verkaufen." (Übersetzung: Er ist ein unangenehmer Kollege).

"Wir haben uns im gegenseitigen Einvernehmen getrennt." (Übersetzung: Wir mussten ihm kündigen.)

"Er hat sich stets bemüht, seinen Aufgaben gerecht zu werden." (Übersetzung: Er hat es aber nie geschafft.)




Außergewöhnlich, aber wahr!

hier Quelle: http://www.dr-mueck.de/HM_Kommunikation ... eugnis.htm

ich arbeite im Personalbereich und kenne solche "Sprüche".....

habe in der Firma aber andere Sätze als FLADIA angegeben. Aber inhaltlich bedeuten die immer anders, das stimmt.

ein sehr interessantes thread.
gut das du es eröffnet hast.
wichtig für uns alle.

Das ist ja solche für negative geheimsprache und was mit richtig ernsthaft positiv sprache?

das würde ich auch sehr gern wissen...man muss genau gelesen werden, ob das postiv oder negativ ist. Es ist ja schwer zu erkennen. So ist beim Geheimsprach. Leider!

Ich werde in die Schule noch lernen, wieso die Arbeitszeugnis negativ ist, obwohl ich dachte, es sei gut.

Ist mir schon länger bekannt, aber auch keine Ahnung, warum die das heute noch verschachtelt schreiben.
Wo viele hd Arbeitsnehmer Bescheid wissen, daß in Zeugnis Geheimsprache gibt und die es auch verstehen.

Der Link/URL wird euch evtl weiterhelfen, die in Geheimsprache die Noten 1-6 zu erkennen.

http://www.bau-job-online.de/arbeitszeugnis.html

diese sätze habe ich vor 2 jahre in einem wirtschawrtbuch im unterricht gelesen. mir war am anfang nicht klar, ob diese sätze andere bedeutung haben, aber nach einer erklärung meiner ehemalige lehrerin, war ich fassungslos und konnte ja nichts glauben, dass es sowas gibt, denn es meiner meinung nach wie eine verarschung klingt...

Es ist ganz einfach: Fast alle Arbeitsnehmer wissen ja schon. Die Arbeitsgeber benutzen einfach als Geheimsprache, weil im Gesetz steht, dass sie nicht negativ schreiben sollen, nur possitiv. Das ist ein Grund.

aber die einzigen Userinnen von hier wussten davon nicht. Deswegen ist Information sehr wichtig für alle.


oder auch einzigen wissen das nicht genau, was Geheimsprach genauer ist. Postiv oder Negativ. Das haben die Hörende bestimmt auch gleiche Probleme wie wir.

genau das ist es, aber das wort "sollen" ist falsch,richtig heisst es "dürfen"
die formulierung darf nicht so direkt negativ wirken.
warum das so ist weiss ich nicht.

limchen
wie Fußballfan erwähnt hat,ist der grund dafür für dieses verschachteln schreiben.

hatte das schon mal im UNterricht gehabt.....wusste ja vorher nicht, dass im Zeugnis anders geschrieben wurde und nicht gleich bedeutet

zu meiner Salo-Zeit in Köln wurde darüber schon gesprochen, daran erinnere ich mich noch...Einzelheiten habe ich vergessen, ist lange 1 1/2 Jahre her...

In der Tat ist es schwierig, diese verschachtelte Sätze im Zeugnis zu verstehen....

Fladia, da kann ich nur zustimmen....

@Eresburg
in der salo-eit hatte ich dieses thema auch.
ich bekam ein zeugnismuster und sollte sagen ob das zeugnis gut ist oder nicht.
ich las durch und fand es
aber das zeugnis war sau schlecht.
naja,bei so einer schönen formulierung und auch den inhalt hab ich ja gut verstanden,aber es war alles anders gemeint der inhalt.

@ FLADIA

danke für Info für andere Gl..

ja , ich kenne es mit versteckte Code,,,


aber man kann es rausfinden und den arbeitsgeber verklagen.. das hilft auch nicht weiter,,

es gibt solche Arbeitsgeber die rufen ehemalige Firma an und fragen was ist mit Arbeitsnehmer usw,,,,

nicht so einfach.. auch für gl...

real madrid, ja stimmt, wegen "dürfen". Ich kann mich noch an die Unterricht von VBL (Volks- und Betriebswirtschaftslehre) in meine alte Schule dran erinnern.

In kleinen und mittleren Betrieben gibt es keine Personalabteilung.
Der Chef schreibt selbst die Zeugnisse.
Da ging es ehrlich zu, keine hintervotzigen Formulierungen.
Heutzutage sitzen in Personalabteilungen grosser Firmen
oft Leute, die in richtigen Abteilungen nicht zu gebrauchen waren.
Früher haben die Abteilungsleiter selbst Leute eingestellt,
entlassen, Zeugnisse geschrieben.
Personalabteilung war nur für Lohnabrechnung, notwendige
Statistikmeldungen an Ämter usw.
Schlimm was heutzutage für Typen in Personalabteilungen sitzen
und solche Formulierungen ausdenken.
Ein mir bekannter Firmenchef hat kürzlich einfach die
Personalabteilung komplett in andere Abteilungen versetzt
und die Arbeit der Personalabteilung nebenher selbst mit
zwei einfachen Bürokauffrauen gemacht.
Und es hat funktioniert! Niemand in der Firma vermisst etwas.
Die meisten ehemaligen Angestellten der Personalabteilung
haben bald selbst gekündigt.