TW1 hat geschrieben:
Zitat:
Im Facebook posten sich viele Leute, die nicht Mitglied in organisierten GL-Vereinen/Verbänden sind. Nach meiner Einschätzung sind es 75% Nichtmitglieder.
Keine Frage und das ist die nackte Wahrheit! Ich selbst kenne noch viel mehr Leute, die nicht im Facebook-Gruppe eingetreten sind und die meisten haben oft ein sehr distanziertes Verhältnis zum Verein oder Verband oder irgendwelche. Ich selbst bin seit 15 Jahren Vorstand im GL-Sportverein und erlebe oft wie die GL wirklich ticken. Hab oft selbst hautnah erlebt, wie die Mitglied oft über die hohe Mitgliedbeitrag im unsere Sportverein beschwerten. Nicht nur das, auch es gibt noch andere Gründe zum Austritt. Kein Wunder, warum es rapide Mitgliederrückgang bei uns gegeben hat. Ich kann euch ruhig erzählen, wieviele Mitglieder wir seit 2005 tatsächlich verloren haben. Das sind und sage schreibe etwa 70 Mitglieder, jede Gründen sind verschieden. Einige sind nachvollziehbar und einige kurios. Sehr viel und das nur wegen hohe Mitgliedsbeitrag (?!?). Je weniger Mitglieder, desto höher Verlust würde ausgefallen. Je mehr Mitglieder, desto geringer Verlust wäre zu verzeichnen! Umgekehrt heisst es auch, je…… Deshalb haben wir vor paar Jahren beschlossen wieder Mitgliedsbeitrag zu erhöhen und das aus simplen wirtschaftlichen Grund. Meine Feststellung ist, sehr viele haben in Sachen Wirtschaftslogik nichts begriffen und haben deshalb die Arbeit des Vereins einfach im Stich gelassen. Es gibt aber auch andere Schattenseite, leider sind sehr viele die Hartz-4 beziehen. Die SPD und Grüne hat diesen Wandel damals quasi nur zu eingeladen. Falsche Wirtschaftspolitik oder falsche Umsetzung! Und Nachwuchsprobleme, das kennt Ihr auch!
Und was die Solidarität im Facebook anbetrifft, bin ich diesmal anderer Meinung. Ich schätze diese Solidarität dort sehr, keine Frage.
Aber: "Solidarität als gedachte Einbahnstraße" oder besser erklärt "Solidarität kennen manche Leute wohl wirklich nur in eine Richtung"?!?
Nette Worte im Facebook. Meine ist da aufgebraucht, sorry.
Ich schreibe nur zum Schluss, was ich derzeitige Entwicklung heute und später befürchte: Leider haben vieler Ortsvereine / Stadtverbände / Sportvereine in Deutschland bis heute nicht realisiert, dass die "erlesenen Kreise" immer kleiner werden und, wenn Nachwuchs bzw. unzufriedene Bürger nicht wirklich gewollt ist, irgendwann Schluss ist.
Der Austritt von so vielen Mitgliedern ist nicht überraschend. Ich denke ein wichtiger Punkt ist dabei, dass vielen schlicht das Geld fehlt. Auch wenn diese Personen dies nicht als ausdrücklichen Grund angeben. Wer stellt sich schon gerne bloß.
Der Gl-Bund hat versagt, weil wichtige Änderungen für Gehörlose nicht vorangetrieben wurden. Beispiel wäre ein Gehörlosengeld gewesen. Blinde beziehen schon seit Jahren ein solches Geld.
Ich gehöre keinem Gl-Verein an, habe aber Kontakte zu verschiedenen. Schon bei den einzelnen Vereinen kann man deutlich sehen wo die Probleme liegen. Vorschläge für Änderungen werden nicht aufgegriffen. Personen, die das Wissen haben einiges zu bewegen werden übergangen. Es ist viel Gerangel zwischen den Mitgliedern und eine sehr ausgeprägte Rangordnung. Der Besitz von Eigentum (Auto, Eigenheim auch gute berufliche Position) spielt eine starke Rolle. Arbeitslose und Leute mit wenig Einkommen stehen da ganz unten - leider.
Ein weiterer Wichtiger Aspekt scheint mir zu sein, dass Gehörlose auch nicht akzeptieren können dass sie hilfsbedürftig sind. Wir sind es nun mal. Ohne Dolmetscher geht nur der Kontakt zu anderen betroffenen Personen. Diese Hilfsbedürftigkeit kostet auch Geld. Nicht nur für Dolmetschereinsätze, auch im täglichen Leben fallen extra Kosten an, die Nichthilfsbedürftige nicht haben. Diese Hilfen muß man auch annehmen können.
Auf die Gefahr hin nun einen großen Aufschrei hervorzurufen möchte ich mal darauf hinweisen das jemand , der von klein auf nicht hören kann auch nicht wissen kann welche Möglichkeiten ihm verwehrt sind oder wie er sein Leben abweichend von anderen lebt. Der Mensch arrangiert sich mit seinem Los im Leben. Durch die finanzielle Schwäche werden auch noch die Möglichkeiten, die ihm zur Verfügung stehen könnten, eingeschränkt.
Ich rede hier von der großen Mehrheit der Gehörlosen. Es war mir im Laufe der Jahre möglich auch Gehörlose zu treffen, die finanziell gut gestellt waren. Deren Leben gestaltet sich sehr anders von dieser großen Mehrheit und ich meine damit nicht materiellen Besitz, sondern Lebensqualität.
Auch die Leute, die hier im Forum sind stellen nicht ein repräsentatives Bild der Allgemeinheit von Gehörlosen dar. Dies darf man auch nicht vergessen.
Leider gibt es auch einige wenige Gehörlose, die diese Hilfsbedürftigkeit sehr stark ausspielen. Dadurch entsteht ein verzerrtes negatives Bild der notwendigen Hilfe.