Politiker
was sind das für Menschen?Eine Meinung von Ex-Reg.-sprecher Thomas Steghttp://www.handelsblatt.com/meinung/gas ... en;2688518Von Herren und Knechten: Warum Politiker ausrasten
=unduldsam und wütend werdenWolfgang Schäuble ist ein sehr erfahrener Politiker. Er gilt als diszipliniert und kontrolliert.
Doch vor wenigen Tagen verlor der Bundesfinanzminister die Contenance.
=BeherrschungVor laufenden Kameras stellte er seinen Pressesprecher bloß und
lieferte ihn mit maliziösem Lächeln
=schlecht böse arg gemein giftig bissig hämisch boshaft dem Gespött der feixenden Journalisten aus.
=grinsen, hohnlächelnSpitzenpolitiker sind ausgeprägte Machtmenschen.
=auffallend sichtbar...
Auf Spitzenpolitikern lastet ein geradezu unmenschlicher Druck
=sehr hoher Druckwiderstreitender öffentlicher Erwartungen.
=Die Leute sind nicht einig-streiuten, wollen was vom Minister...
Aua autschDoch abseits der Öffentlichkeit entlädt sich gelegentlich die Anspannung.
Dann werden schon einmal Referenten, Büroleiter oder Sprecher,
also servile Mitarbeiter
=servil demütig, fußfällig, kniefällig; (geh.): ehrerbietig, ergeben; (abwertend): hündisch, ...und Unterlinge
=Kleine Mitarbeiter (der Minister ist Oberling)aus dem engsten Arbeitsumfeld,
geschurigelt,
=malträtieren, peinigen, piesacken, quälen, schikanierenin den Senkel gestellt,
=Jemand in den Senkel stellen — ihn schelten bzw. zurechtweisen.zusammengestaucht und
=scharf zurechtweisen / heftig tadelnfür Fehler verantwortlich gemacht,
selbst wenn andere sie begangen haben.
...
Von Zeit zu Zeit müssen sie ihre Dominanz demonstrieren.
=Macht zeigenDann sind sie belehrend oder herablassend, aufbrausend oder verletzend.
...
Wer sich in den Dienst eines Politikers begibt, der weiß um die Risiken,
wohl auch um die Launen des jeweiligen Menschen.
...
Nicht der Ausraster von Wolfgang Schäuble,
=vor Ärger geplatztder sich über unprofessionelle Arbeit seiner Leute geärgert hatte,
war ungewöhnlich.
=selten und noch nicht vorgekommenDas ist eher verbreitete Chef-Attitüde.
=so ist Chef-VerhaltenBemerkenswert an dem Vorgang ist allein,
dass er sich coram publico ereignete.
Schäuble hat nicht bedacht,
=vergessendass der Loyalitätspflicht
((Treue)) des Untergebenen
die Fürsorgepflicht ((=korrekt sein)) des Vorgesetzten
((=Chef)) entspricht.
Darum darf der Dienst-Herr niemals öffentlich erkennen lassen,
=nur intern schimpfenwie sehr er Mitarbeiter als Knechte betrachtet.
=nicht beliebig befehlen Ein Minister hat seinen Sprecher lächerlich und unmöglich gemacht.
=wie verspottet...
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Die Machtmenschen (Oberlinge) lieben so seine Unterlinge (Kleine Leute).
Sie lassen ihren Ärger und Wut auf sie aus.
Die Unterlinge können sich wehren - festen Tritt ans Schienbein der Oberlinge. :-)
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