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Virtuelles Kommunikationsforum für Gebärdensprachnutzer
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 Deaf Professor Now in Hamburg


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Neuling



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hartmut,

Also Hörende wählen den neuen Prof...

Berufungskommission besteht aus

1 Prof des Instituts
1 Mittelbauvetretung
1 Studentenvertretung
3 Profs aus anderen Fakultäten, und Unis

Gehörlose wurden leider nicht ins Berunfungskomission gewählt...
Es gab 3 gehörlose Kandidaten fürs Berufungskomission, alle 3 abgelehnt...


cool@ by cocaboy



Spitzenmitglied



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dgs-gold hat geschrieben:
vielen Dank für deine Aufmerksamkeit, artmud.


dgsgold, nocheinmal kannst du meinen Namen nicht schreiben! Was ist denn mit dir?!

Du hast meine Frage noch nicht beantwortet!

@cocboy,
bist du dem dgsgold der gleichen bloeden Meinung, dass Hans Busch und ich ....?

Erklaere mal bitte naeher den Prozess, wie ein Professor berufen wird.


Hartmut



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Mal eine Frage in die Runde:

Wollt ihr, dass die Hörgeschädigung ein Kriterium sein soll, um gewählt oder NICHT gewählt zu werden?
Meint Ihr das wirklich ernst? [nerv]

Wir streben nach Gleichbehandlung. Wir, Deaf, wollen nicht, dass die Hörende bevorzugt werden, wenns um Besetzen von Stellen geht. Das heißt gleichzeitig auch, dass die Gehörlosen nicht bevorzugt werden dürfen, nur weil sie taub sind.

Das Gebärdensprachinstitut mit einem sehr guten Professor hat einen besseren Einfluss auf das, was alles mit der Gebärdensprache zusammenhängt als ein schlechter Professor.
Es klingt doch logisch.

Ich hoffe auf gute Gegenargumente. Nur auf gut überlegten Antworten werde ich mit Euch diskutieren wollen.



Mitglied
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yippie, endlich mal ein rational denkender Gehörloser,
absolut auf deiner Seite bin,
es soll alleine die Qualifikation das entscheidende Kriterium sein -
unabhängig von dem Hörstatus...



Neuling



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Alle Kandidaten sind qualifiziert, ja... deshalb wurden sie zum Hearing eingeladen... Also ist die Sache mit dem Qualifizierung erledigt! Einer davon ist gehörlos, ja gut!!! ABER wer kann unsere Kultur und Sprache erforschen und lehren?... Einer, der weder deutsch noch DGS kann, nein!! Darum kämpfen wir!!
Dolmetscherproblematik wird nicht besser, wenn der neue Prof nur englisch kann -> wir gl ausgeschlossen!!!

Bist du mit dem Antwort zufrieden @yippiee?


cool@ by cocaboy



Neuling



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@Yippiee:

Zum Thema Qualifikation: Von den rein wissenschaftlichen Kriterien her sind alle Kandidaten qualifiziert. Aber: Es handelt sich um das Institut für Deutsche Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser. Sollte Beherrschung der DGS nicht ein Kriterium sein, und sollten Deutschkenntnisse nicht ein Kriterium sein, da das Institut viel mit deutschen Gehörlosen zusammenarbeiten muß? Sollten tiefe Kenntnisse der Gehörlosenkultur kein Kriterium sein?

Momentan ist am Institut kein einziger Gehörloser in einer leitenden wissenschaftlichen Position, obwohl sich dort alles um Gehörlosigkeit und Gebärdensprache dreht. Dazu kommt noch, daß die Gebärdensprachkompetenz der leitenden Hörenden nicht eben die beste ist. Bisher konnte man das damit abtun, daß keine qualifizierten Gehörlosen zur Verfügung standen. Jetzt aber gibt es welche. Welche Signale setzt es, wenn trotz alledem ein Hörender eingestellt wird, dazu noch einer, der nicht einmal die deutsche Gebärdensprache kann?

Wenn nicht jetzt ein Gehörloser, wann denn dann? Es existieren nicht einmal die Strukturen dafür, daß talentierter gehörloser Nachwuchs akademisch dementprechend gefördert wird, um später Führungspositionen einnehmen zu können. Wenn nicht jetzt, wie werden wir dann überhaupt den gehörlosen Nachwuchs bekommen? Das setzt ein deutliches Signal in die falsche Richtung.

Nur mal zum Vergleich: 1988 wurde an der Gallaudet-Universität nach massiven Protesten Dr. I. King Jordan als erster gehörloser Präsident eingestellt. Von den drei Endkandidaten damals waren alle qualifiziert genug, um den Job machen zu können. Die hörende Kandidatin, Dr. Elizabeth Zinser, war auf dem Papier die "beste" der Kandidaten und hat dann auch den Job zugesprochen bekommen.

Dennoch ist sie dann freiwillig zurückgetreten und hat Platz für einen gehörlosen Kandidaten gemacht, weil ihr klar wurde, daß der richtige Zeitpunkt dafür war, daß Gehörlose an einem Institut für Gehörlose (so wie auch das IDGS) die Zügel übernehmen. Dr. I. King Jordan hat im Laufe seines Jobs gelernt, ein effektiver Präsident zu sein. Wenn jetzt ein Gehörloser am IDGS die Leitung übernimmt, wieso sollte er ein schlechter Professor sein? Meine Überzeugung ist, daß alle vier Kandidaten einen guten Job am IDGS machen könnten. Aber das langfristige Potential dazu, eine echte Wandlung und einen herausragenden Job zu machen, wegen seiner Verbundenheit zur Sprache und zur Gemeinschaft, hat nur einer. Nämlich der gehörlose.



Zuletzt geändert von Krischi am 30.05.2006, 18:00:39, insgesamt 2-mal geändert.

Spitzenmitglied



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Aloha Krischi, [super] [applaus]

Ich bin auch der Meinung, dass jetzt ein Signal gesetzt werden muss, die Zeit dazu ist reif.

An die Hamburger, nur nicht nachlassen. May the deaf power be with you. [smile]


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



Neuling



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Hi @Sympathisanten,

endlich beruhigt es mich, mehrere Meinungen tauchen auf, daß sie für Gl als Institutsleiter zu unterstützen zeigen. Für mich ist es immer selbstverständlich, solang der Gl Kanditat gleichwertige Qualität wie die andere hat, soll die Sprachkompetenz wie DGS niemals ignoniert werden und sie auf das wertvolle Gewicht der positiven Entscheidung zu bringen.
Es gefällt mir gut zum Vergleich mit DPN im Jahr 1988 und kann mir sehr gut vorstellen.

Die Welt der Gl blickt erwartungsvoll auf das Ergebnis nicht nur von Gallaudet Uni, sondern auch vom Institut der Dt. Gebärdensprache in Hamburg. Es soll als Vorbild für unsere nächste gehörlose Generation dienen. Ich hoffe, unsere Sympathisanten in Hamburg das Ziel erreichen können: endlich einmal als erster Gl-leiter an der Uni in Europa!

Deaf for future


zu @Hartmut:
Sorry, ich wusste nicht, wo deine Toleranzgrenze endet. Also du vergisst einen Bindestrich für meinen Benutzername: dgs-gold, nicht dgsgold, lustig?
Meine Antwort war schon drin, haste Interpretationsproblem?



Mitglied



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Was ich so alles unter Qualifikation verstehe, ist, dass was zu der freien Stelle erforderlich ist. Hier in diesem Fall kann ich nicht alle aufzählen, weil ich die Aufgaben des W3-Professors nicht gut kenne. Aber auf jeden Fall gehören wissenschaftlichen Kenntnisse (Titel, Bücher...), Sprachkenntnisse wie Deutsch, DGS, Englisch, Vortragsqualitäten, Umgang mit zukünftigen Mitarbeiter, Persönlichkeiten, usw dazu.

Da man nicht alle Qualifikationen aus einer Bewerbungsmappe entnehmen kann, hat man die 4 besten Kanditaten von den vielen Bewerbern zu einem Hearing gewählt. Hier an dieser Stelle möchte ich einem gehörlosen Kanditaten herzlich glückwünschen. Er hat den Respekt vor mir. Es ist schon eine enorme Leistung, zu den 4 besten zu gehören.

Dann während einer Hearing werden die weiteren Kriterien geprüft. Ich stimme mit Euch überein, dass Deutsch- , DGS-Kentnisse und Wissen über Gehörlosenkultur auch zu den Kriterien zählen. Aber NICHT das Taubsein.

Wer die höchste Qualifikation hat, der bekommt die Stelle. Da die Berufskommission aus Personen, die demokratisch gewählt wurden, habe ich Vertrauen, dass sie den richtigen Professor wählen würde.

Ich bin gespannt auf das Ergebnis und hoffe, dass der gehörlose Kanditat die höchste Qualifikation hat und deshalb gewinnt.

Was Krischi mit Strukturen meinte, habe ich leider nicht ganz verstanden. Die Hochschulen bilden Studenten aus, damit sie vielleicht Führungspositionen einnehmen können. Und es ist unabhängig, ob man taub ist oder nicht. Da aber bei den Tauben Kommunikationsbarrieren vorhanden sind, gibt es natürlich Probleme. Daran muss gearbeitet werden und es hat schon etliche Erfolge gegeben wie SGBIX.

Ich bin optimistisch, dass es in Zukunft viel mehr talentierter Gehörlosen mit hoher Qualifikation geben wird. [wink]



Apfelwein-Lady & GL-Kultur-Insider´09
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Habe mir den Button letzte Woche höchstpersönlich im Institut ergattert. :D


Wann ist mit einem Ergebnis zu rechnen?


Ich habe die Kandidatin Jill Morford kurz gesehen. Wollte mit jemanden ihre Vorlesung (Einführung in Linguistik der Gebärdensprachen) besuchen, leider war kein Dolmetscher anwesend. :(


°°°°°°°



Spitzenmitglied



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dgs-gold,
du weichst meine Frage aus. Du hast gar nicht begruendet, warum du mich und Hans Busch als "den Hoerenden anpassungsfaehig" abgestempelt hast. Deine Antwort an Hans Busch begruendet nicht, wieso die beiden von uns so sind. Ich muss sagen, du kannst gar nicht logisch dieses Ansinnen aus meinen und Busches Aeusserungen schlussfolgern. "Verschwommenheit" begruendet kein "Anpassen an Hoerenden"!

Natuerlich wuerde ich meine Stimme dem tauben Kandidaten geben. Ich kenne Rathmann. Er ist ziemlich jung und frisch diplomiert mit einem Doktorgrad. Er muss erst Erfahrung als Leiter einer Abteilung an der Ohio State Universitaet sammeln und sich bewaehren, um diese komplizierte Hamburger Position antreten zu koennen. Er hat diese Stelle erst angetreten.

Viele andere Gruende kommen ins Spiel, warum ich bisher keine Position einnehmen konnte. Erstens ist mir nicht klar was eine W3 Professur beinhaltet. Und Leitung eines Institutes ist nicht gleichwertig der Leitung einer Schule oder eines Colleges. Welche Rolle hat diese Professorstelle im gesamten Systen wirklich? Weiter ist das Verhaeltniss und Einfluss der Hamburger Universitaet und des Institutes auf die allgemeine Paedagogik mit tauben Kindern undurchsichtig. Wenn politischer Scharfsinn vonnoeten sei, wuerde zu diesem Zeitpunkt ein hoerender Deaf Kandidat vielleicht effektiver sein, wenn man politisch realistisch sein muss. Deutsche Politik ist vielleicht eine haertere Nuss zu knacken als in den USA, wegen der staerkeren Autokratie und Paternalismus. Daher bin ich kommentarlos, da ich keine Einsicht in den Zustaenden in Hamburg habe.

Krischi hat wichtige Punkte aufgezaehlt, warum ein tauber Leiter des Institutes notwendig sei. Dem stimme ich ueberein. Machtstrukturen muss eingerichtet werden, wobei taube Mitarbeiter sich zu leitenden Positionen avancieren koennen. Ich erachte das als Mangel, nicht nur in Hambuerg sondern ueberall. Prof. Prillwitz scheint das nicht schaffen gekonnt zu haben, solche Strukturen zu erstellen, wobei ein Tauber sich emporklettern kann. Wie ein solcher Struktur an der Hamburger GS-Institut aussehen soll, kann ich leider nicht angeben. Krischi als frueherer Student von Hamburg kann das besser beurteilen.

Meiner Meinung nach ist die Leiterstelle des Hamburger GS-Instituts weniger bedeutend als z.B. die Direktorstelle des Landesbildungszentrums fuer taube und schwerhoerige Kinder. Dieses Deaf Professor Now klingt wie eine Copy Cat Akt des Deaf Praesident Now von 1988 von Gallaudet Universitaet aus.

Cocaboy, wieviel und wer haben sich fuer die Stelle beworben? Vielleicht waren es nur vier?
Hat die Berufungskommission die endgueltige Vollmacht einen zu ernennen?
Dass kein Tauber in die Berufungskommission berufen wurde, muss schaerfstens protestiert werden.
Problem scheint hier zu sein, dass das Institut ein integraler Bestandteil der Universitaet sei, nicht unabhaengig der Community, und deswegen universitaetsintern gehandelt wird, wie wenn man ein Dekan einer Fakultaet auswaehlt und ernennt.


Hartmut



Apfelwein-Lady & GL-Kultur-Insider´09
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Hartmut hat geschrieben:
[Christian] muss erst Erfahrung als Leiter einer Abteilung an der Ohio State Universitaet sammeln und sich bewaehren, um diese komplizierte Hamburger Position antreten zu koennen. Er hat diese Stelle erst angetreten.

[ops]

Mir wurde anders gesagt. Ist das sicher? Ich frage mal meine/n "Informant/-in".


°°°°°°°



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Ist Christan am Institut der deutschen Gebaerdensprache angedstellt? Ich weiss, dass er sich momentan als Kandidat aufstellt, jedoch moechte ich wissen, ob er momentan am Institut arbeitet. Ich finde seine Email-Adresse nicht.



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Entscheidung schon getroffen???



Apfelwein-Lady & GL-Kultur-Insider´09
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@King Elvis

zur Zeit ist in HH Semesterferien. Ich denke, erst Ende der Semesterferien wird (offiziell) bekannt gegeben.

[shrug]


°°°°°°°



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@ erdbebchen:

Das heißt, wir müssen bis Ende September/Anfang Oktober
warten.. gell? [roll]



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Aloha Leutz,

wie schaut es mit den Neuigkeiten betreffend Kanditaten aus?


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



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[alarm] [alarm] [arrow]

Guckt mal unter:

http://www.taubenschlag.de/lernen/wisse ... 0iDeas.pdf

Quelle: www.taubenschlag.de

Da müssen wir alle DAUMEN drücken!!!



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Oje, bei uns hier in München am letzten Freitag gab es dafür großen Wirbel durch eine Taube vom Taubenschlag … äh … nein, den Vogel, der gerade aus Hamburg angeflogen war. Ja, okay, bin auch überzeugt … natürlich will ich keine Krabbe sein... ;)


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



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@ Hans Busch:

Ach, diese Taube war persönlich im Hochburg München? :D



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Jawohl, diese Taube war bei uns hier in der Münchner Hochburg besser aufgehoben als im Taubenschlag im Norden. [british]


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



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Weiss jemand, wie die Situation jetzt aussieht??



Neuling



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Momentan ist es ja ruhig in Hamburg. Aber es gab ein Beitrag in der SSH vor zwei Wochen darüber (Chris R.) und ein offener Brief von iDeas. Ich denke, da bewegt sich etwas, oder? Was denkt ihr?

Ich bin auch neugierig, was ihr über Chris in der SSH denkt und ob er genug qualifiziert für IDGS ist. Und der offener Brief von iDeas eine gute Idee??? Der offener Brief zeigt ja klar die Meinung, dass ein gl Prof her sein muss aus der Notwendigkeit für uns, Gl-gemeinschaft und -bildung.

Oder denkt ihr, dass die Zeit JETZT, in Deutschland noch nicht reif ist für ein gl Prof???



Spitzenmitglied
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Falls es doch nicht klappen sollte, gäbe es dann Hamburger „DPN“-Protestaktion wie damals bei Gallaudet? Oder wir lassen uns Paternalismus gefallen? Bei gleicher Qualität sollte ein/e Gehörlose/r für diesen Stuhl aus politischen Gründen bevorzugt werden. Ist doch klar. Außerdem sollen wir unsere „Krabben-Theorie“-Mentalität ja loswerden.


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



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@Busch

Paternalismus? Wieso?

Hat Christian Rathmann die gleiche Qualität wie andere Kandidaten? Wenn es niemand weiß, dann wird es auch kein Protest geben!

Die "Krabben-Theorie" ist genau das Gegenteil von dem, was gl wollen, nämlich den Rathmann als gl Professor zu haben. Das heißt, dass wir diese Mentalität, falls wir das hatten, schon losgeworden sind.



Spitzenmitglied
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@yippie,
nicht verstanden? Nun versuche ich mit anderen Worten zu erklären. Was würde dann passieren, wenn doch ein Hörender als Nachfolger signiert würde? Würden gl Hamburger dann auf die Straße gehen wie bei Gallaudet? Das war meine Frage.

Mit Paternalismus meine ich, dass ein Gehörloser bei gleicher Qualität doch nicht ein Nachfolger werden kann. Die Wahlkommission besteht ja ausschließlich aus Hörenden, oder?

Oder weißt du nun das Zwischenergebnis in Hamburg?

Siehe oben in einigen Postings die versteckte Krabben-Theorie. Deshalb meine Bemerkung.


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



Neuling



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War lange weg und hole mal nach, was so abläuft Es ist etwas traurig für mich, dass einige wie yippie nicht richtig begriffen haben wie es in der Realität aussieht und "Gleichbehandlung" eher in der Theorie vorkommen, aber in der Praxis in die Leere gehen. Aber junge Gemüse müssen erstmal reifen. Das ist normal und wir die Platte auflegen müssen, um nochmal alles zu erklären und dann bei einer neue Generation noch einmal die (Schall)platte aufzulegen. Das bedeutet, wir die im Laufe der Jahre vieles gesehen haben, müssen auf das Neue es erzählen wie damals im Clubheim. Im modernen Zeitalter ist es jetzt das Internet und Vlog.

Letzte Woche habe ich mit einem hohen Tier in der Uni gesprochen und der sagte mir, der neue Professor müsste viel mit Gremien (Abteilungen) reden , also Dolmis immer da sein. Er guckte skeptisch, wie dies zu schaffen wäre. Er war also nicht informiert, dass das IDGS 2 Dolmetschern hat. Es gibt also immer noch Bedenken gegen Gehörlose in der Kommunikation. Das ist Audismus. Es sieht auch so aus, dass in der Verwaltung die das denken, wie ein gehörloser das schaffen kann. Deswegen kann man nicht von Gleichbehandlung reden. Und es gab mehr als 20 Bewerbern. Die 4 sind also die sog. Besten und daher kein Zweifel an der Qualifikation hier vorliegt. Diejenige, die nicht die Deaf Academics kennen wie auch deren Welt, sollten schon vorsichtig sein, um an die Qualifikation Gehörloser zu zweifeln! Das bedeutet auch "Krabbentheorie" (es ist eher ein Metapher und keine Theorie). Als Akademiker kann man schon "durchschauen", wie die Qualifikation aussieht.

Es ist sehr bedauerlich, dass der offene Brief erst jetzt kommt statt 1/2-1 Jahr vorher. Einige Leute mussten erst ihren Mut zusammenkratzen, was mich "schockierte", da ich immer davon ausging, dass das Selbtsbewußtsein vorhanden war. Aber viele sorgten eher um ihre Arbeitsplätze und gingen auf Tauchstation.

Der offene Brief ist jetzt eine kleine Hoffnung für die Zukunft, denn der Zug ist schon in der Mitte gefahren.



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Wie manche sicherlich warten, wie es mit der Professorenstelle aussieht, ist es hier noch nicht offiziell bekannt. Der Dekanat muss die Entscheidung bekanntgeben. Die Univiersität Hamburg hat vor kurzer Zeit eine neue Präsidentin. Es dauert hier bestimmt noch etwas oder lange, bis es offiziell wird.

Betreffs der Diskussionen über die Qualifikation kann man immer aus jedem Blickwinkel betrachten und die erforderlichen Qualifikationen festsetzen. Die gehörlosen Mitarbeiter des IDGS haben im Sehen statt Hören klar gesagt, dass ein gehörloser Professor mit DGS-Kompetenz notwendig ist. Das ist auch als eine Qualifikation zu nennen. Gerade das wird im Bewerbungsverfahren gerade nicht hoch betont worden.

Warum hier die Diskussion über die Qualifikation nicht ganz richtig ist, möchte ich auf das obige Posting von Krischi hinweisen. Siehe die damalige Situation von 1988 an der Gallaudet-Universität. Der King Jordan ear auf dem "Papier" nicht der bessere, und auch nicht der andere gehörlose Kandidat. Also eine hörende kompetentere Kandidatin, die aber nicht die Gebärdensprache konnte. Weil die Zeit nicht frei für einen gehörlosen Präsidenten war, wie die damalige Aufsichtsratsvorsitzende sagte. Die Studenten wollen das nicht hinnehmen und protestierten daher. Das Ergebnis ist bekannt. King Jordan als Präsident war aber sehr produktiv. Er schaffte, überall verschiedene Finanzierungsquellen zu erschliessen, weil er als Vorbild die Gehörlosen repräsentiern kann.

Die Proteste im letzten Jahr sind ein anderes Thema. Jedoch kann man daraus sehen, dass alle Kandidaten im letzten Jahr alle gehörlos sind, nicht mehr hörend. Es geht bloss um die Führungsqualitäten, um die Führungskompetenz für die Gallaudet und die Welt. Die Deaf President Now-Bewegung 1988 war vorbildlich für die Proteste im letzten Jahr. Darüber können wir echt froh sein. Die wöchentlichen Vlogs von neuem Präsident sind ja vielversprechend.

Also man kann aus verschiedenen Blickwinkeln sehen. Beifall an Rona Meyendorf vom Sehen statt Hören, wie sie eine Reportage über Christian Rathmann herausbringen konnte. Es wäre schön, wenn ihr auch darüber schreibt, als ihr ihn vor einem Jahr im Sehen statt Hören gesehen habt.

Helmut



Neuling



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Voghel: Beziehst Du Deine Antwort auf mich?

Übrigens: Diese oder nächste Woche wird es wohl verkündet und es keiin gl. Prof. sein wird. Die Entscheidung ist schon gefallen. Leider!



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Schon sehr bald? Es war immer wieder gesagt worden, dass die Entscheidung bald bekannt gegeben wird.

Es war vielen Insidern klar, dass es diesmal noch kein gehörloser Professor sein wird. Es ist schon vorprogrammiert, dass es nicht so wird.

Im nachhinein gesehen, es ist mehr oder weniger erschreckend zu sehen, wie es sich insgesamt entwickelt hat. Aber es wird sich noch was bewegen, damit wir es in Zukunft mehr vermeiden können und müssen.

Ich warte am besten ab, bis es offiziell wird!



Neuling



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Es ist auch erstaunlich und bedauerlich, dass von Anfang keine Stellungnahme vom DGB zur Unterstützung für einen gl. Professor gab.



Mitglied



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Im nachhinein gesehen kann man tatsächlich viele Fragen stellen, wie z.B. an den DGB. Auch warum insbesondere im letzten Mai hier heiss diskutiert wird. Es ist schon verwirrend genug, das zu lesen und zu verstehen. Man kann danach die Lethargie spüren. Und man kann heute sehen, dass die Folgen nicht ganz gut für die Gebärdensprachgemeinschaft gewesen sind.

Es wäre viel weniger notwendig gewesen. Was wäre, wenn die Gehörlosen in die Berufungskommission selbstverständlich gewählt worden sind? Und es richtige Gleichbehandlung gegenüber den Gehörlosen gegeben hätte? Hätte es vielleicht keinen "Deaf Professor Now"-Button gegeben? Das müsste man sich vielmehr fragen.

Ich weise nochmals auf das hervorragende Posting von Krischi am 30. Mai, wie er die Strukturen für die Förderung der Gehörlosen zu hochrangigen Wissenschaftlern zwischen USA und Deutschland vergleicht. Er weiss zu gut, weil er in den USA dort Karriere machen kann, wie Christian Rathmann. Der letztere erzählt auch im Sehen statt Hören, wie er in Gebärdensprache mit anderen Mitarbeitern in Austin/Texas viel diskutiert haben konnte. Beide haben jetzt Doktortitel. In Deutschland ist der letzte Gehörlose vor etwa 20 Jahren! Man müsste die Strukturen auch da bedenken, warum es bisher daran mangelt.



Spitzenmitglied
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Ergebnis?
Ist ein „Urteil“ schon gefallen?
Oder noch eine Woche abwarten?
Hoffentlich nichts Negatives.


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



Neuling



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Ich erwarte schon, dass das Ergebnis schon längst gefallen ist. Aber bis jetzt ist noch kein Ergebnis da, das verstehe ich nicht. Warum hat es so lange gedauert?????
Christian Rathmann hätte es verdient.....



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@ GS-Freak

Siehe das Bericht von Marduk. Die Entscheidung scheint so gefallen, wurde aber noch nee verkündet.

Ich frage mir auch das Gleiche, was DGB bis jetzt tut? Auch ich muss zugeben, dass ich ein Hamburger bin, aber das Geschehen bisher so gut wie nichts erfahren habe. Nur auf diesem Forum kann ich viel erfahren, was und wie es weiterläuft.

Ich vermisse hier wirklich die Solidarität unter hamburgischer Gehörlosen, die wie eine Lauffeuer verbreiten und eine "Propaganda" starten, um sich zu unterstützen.
In Hamburg leben etwa ca. 2500 Gl. Über dieses Thema/Problem wissen bestimmt nur eine "Randgruppe" (bis ca. 250 Leute), die anderen wurden nichts "weiterinformieren", um sich gegenseitig zu unterstützen.
Vielleicht denken da einige, dass die "Mehrheit" der Gl mit diesem Thema nichts angeht, es betrifft nur eine bestimmte Kreis aus der Universität Hamburg.

Daher ist auch kein Wunder, wenn man so wenige Unterstützung bekommt...

Es könnte auch sein, dass wir bereits in der Phase der Lethargie angelangt sind. Aber ein Versuch ist auf jeden Fall wert, leider hat es hier nicht gegeben...



Spitzenmitglied



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@,

für den DGB sollte es ganz einfach sein,
zu diesem Thema eine Stellungnahme abzugeben.

Mehrere Leute vom DGB sind eng mit dem Institut für Deutsche Gebärdensprache in Hamburg verbunden.

Aber vielleicht dürfen gerade sie nichts sagen? [confused]

Neugierige user von hier könnten auch bei der Direktorin direkt nachfragen :D


http://www.sign-lang.uni-hamburg.de/Kontakt/gd.html


Pyros






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In der deutschsprachigen Ausgabe von Harlan Lane – „Die Maske der Barmherzigkeit" – steht schon im Vorwort eine interessante Anmerkung, die ich nun zitieren möchte:

„Darüberhinaus beteiligen sich viele der führenden Gehörlosen am konspirativen Stillschweigen, da sie glauben, die größten Fortschritte kömen nur dann zustande, wenn den Mächtigen nicht zu nahe treten, sondern mit Umsicht begegnet werde." (S.11)

Unter dem Aspekt der „führenden Gehörlosen“ könnte man auf der politischen Ebene bzw. der Verbandsarbeit den Deutschen Gehörlosen–Bund den Vorwurf machen, dass dieser – aus welchen Gründen auch immer – diese Haltung auch einnimmt.

Gleich im Anschluss dieses Satzes schreibt Lane:

„Andere Gehörlose versäumen es, ihre Rechte nachdrücklich wahrzunehmen und sich zu wehren, denn sie haben schon vor langer Zeit die Hoffnung aufgegebend ,dass ihre Sprache, ihre Kultur und ihre Fähigkeit zur Regelung ihrer eigenen Angelegenheiten jemals von den Hörenden respektiert würden.“ (S.11)

Dieser Satz sollte uns wachrütteln und alle gehörlose Menschen in Deutschland mehr oder weniger in die „Pflicht“ nehmen, sich aktiv an den politischen Entscheidungen für ihre persönlichen und organisatotischen Interessen zu beteiligen.



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



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Zitat:
Hier noch mal einen Link auf den erneuten "Offenen Brief" der ideas.
http://www.kobinet-nachrichten.org/cipp/kobinet/custom/pub/content,lang,1/oid,14494/ticket,g_a_s_t

Viele Grüße
Karin


---
Ich bin taub, ergo bin ich.



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ACHTUNG [alarm] [alarm] [arrow]

Der DGB hat eine Stellungnahme dazu abgegeben.

Siehe hierzu unter:

www.gehoerlosen-bund.de



Apfelwein-Lady & GL-Kultur-Insider´09
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hier geht es zum direkten Link

[arrow] Stellungnahme des Deutschen Gehörlosen Bundes


[wink]


°°°°°°°



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@deafziege11
@erdbebchen
danke für eure Aufmerksamkeit.
Ja, endlich zeigt der DGB seine Fahne. Meine herzliche Gratulation!
Ebenso auch an die DGZ bzw. Waldow!


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Hallo,
macht bei der Unterschriftenaktion der iDeas mit…

http://www.ideas-hamburg.de/index.php?ind=site&id=6



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Wenngleich ich auch an dieser Onlineversion einer Unterschrift teilgenommen habe, bin ich jedoch dafür eine solche Unterschriftenaktion schriftlich durchzuführen. Unter anderem über den Deutschen Gehörlosenbund, welcher an die Gehörlosenvereine die Unterschriftenpapiere weiterleiten könnte, die wiederum diese an die regionalen Schulen, regionalen Sportvereinen und weiteren Interessen der DGS weiterreicht.

Meiner Ansicht nach, ist es effektiver, da ein Stapel Papier mit originalen Unterschriften der Befürantworter weithaus beeindruckender wirkt.

Eure Meinung dazu?



Spitzenmitglied



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Ich habe auch mitgemacht und würde es begrüßen,
wenn diese Aktion im News-Ticker steht, damit
mehr mit machen :)



MR.MOKONA ? u n v e r k ä u f l i c h!!



Spitzenmitglied



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meine ganze familie mitgemacht!



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Online-Unterschriftsaktion mitgemacht !!!!! Deaf Professor Now !!!!!!!!!!!!!!!!!!



Mitglied



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wie lange laeuft die Unterschriftsaktion? Hab meine Stimme abgegeben. Wenn das Ende dieser Aktion noch lange dauert, werde ich dann Email mit englischer Uebersetzung an meine Freunde in den US schicken, damit sie an dieser Aktion teilnehmen. Bitte lass mich ueber Stichtag wissen. danke



Apfelwein-Lady & GL-Kultur-Insider´09
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Jetzt sind es 384 Unterschriten!

Macht mit!!!


°°°°°°°



Tanz-Love & Team-Wettbewerb
Tanz-Love & Team-Wettbewerb



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Ich mache schon mit, und mein Vater.

Hoffentlich mehr Unterschriften.



Apfelwein-Lady & GL-Kultur-Insider´09
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400-Marke ist jetzt überschritten!


°°°°°°°




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