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Virtuelles Kommunikationsforum für Gebärdensprachnutzer
Aktuelle Zeit: 20.04.2024, 06:21:45





 stell euch mal vor..


Spitzenmitglied



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wer im Geschichtsunterricht gut aufpasst, hat Vorteil!

sicher kennt ihr Kolonialismusgeschichte, bevor 1.weltkrieg anfing?
deutsche und andere Länder haben in Afrika viele Kolonien!

Dabei haben viele Afrikaner darunter gelitten bis heute!
Wer diese Geschichte nicht kennt, werde ich dann euch erzählen, oder ihr könnt googeln!



---

sicher denkt ihr, dass es nicht mit GL-Kultur zu tun hat? Ja?

Als unsere Geschichtslehrerin uns über Kolonialismus erzählt, ist mir sofort aufgefallen, dass wir auch darunter leiden!

Hä? Wieso?

Wichtige Figuren:

Afrikaner = Hörgeschädigte
Soldaten, Claus Peters, Pastor,… = CI-Professoren, Berater, Frühförder,..
Herero (ein Verein gegen anderen) = wir haben oft gekämpft!


Afrikaner haben eigene Kultur, sie haben eigene Glaube, die deutsche und andere Länder haben es alles kaputt gemacht, zerstört… viele starben, auseinander bringen (verlorene Freunde und Familie) …
Bis jetzt sind sie nicht so glücklich wie früher…

Wir, Hörgeschädigte haben eigene Kultur, wir haben eigene Sprache, Gebärdensprache! Wir sind mit unserem Leben sehr zufrieden, und dann wurde CI erfunden, wir wurden beeinflusst, wir bemühen uns, dagegen zu kämpfen, einige sind reingefallen, früher gingen viele Hörgeschädigte zur Hörgeschädigtenschulen und leben im Internat, sie waren „unzertrennlich“, jetzt kennt man nicht alle gegenseitig, viele sind isoliert, viele wurden gezwungen, sprechen zu erlernen* und implantieren*! Eltern schämen sich für eigene Kinder!


Sorry, wenn ich übertreibe!!
Ich habe es nur so grob geschrieben, ich hoffe, ihr versteht es, was ich meinte… ich würde gerne genau daran arbeiten… ich würde gerne daraus einen Comic machen [wink]

_____________________________________________________
* = wenn man nicht sprechen lernen will, soll man nicht zwingen
genauso wie beim Implantieren!



Spitzenmitglied



offline
Warum nicht daraus ein Stück beim Gebärdensprachfestival? ;)

Über solche Vergleiche habe ich auch nachgedacht! Besonders
zwischen Apartheid und Audismus.



Spitzenmitglied



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bengie,
ja, stimmt, hab mir auch darüber gedacht, aber ich glaube, man darf nicht beleidigen, oder? (Gebärdensprachfestival) ??



Spitzenmitglied



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Welcher Punkt kann die Beleidigung sein? Und wen beleidigen?



Neuling



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Hallo Sia,

natürlich kann man niemanden dazu zwingen, sich implantieren zu lassen.
Aber ich bin sehr froh, dass meine Eltern damals die richtige Entscheidung getroffen haben. Nämlich das CI. Es gab damals viel Bedenken, weil noch nie ein Kind implantiert wurde. Das war 1988. Heute bin ich einfach froh und glücklich darüber, ein fast normales Leben zu führen. Ich kann mit meinen Mitmenschen kommunizieren, gehe auf eine "normale" FH, und und und.

Dass viele isoliert seien, hat nichts mit dem CI zu tun, sondern mit der eigenen Einstellung.

viele wurden gezwungen, sprechen zu erlernen <-- Dazu muss ich sagen, das der Bedarf an Kommunikation in der heutigen Zeit stark zugenommen hat.


Ich höre seit 1988 mit CI ! Und ich bin Stolz darauf



Spitzenmitglied
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@Sia,
Harlan Lane hat ein Buch „Die Maske der Barmherzigkeit (Unterdrückung von Sprache und Kultur der Gehörlosengemeinschaft)“ geschrieben. Er verglich Paternalismus gegenüber Gehörlosen mit Kolonialismus in der Dritten Welt, was die Vernichtung der Sprachen und Kulturen betrifft. Vielleicht hilfreich für dich?



Mitglied



offline
Sia,
es war echt sehr gute Beispiel, ich habe Ganshaut bekommen.
Haargenau... es sieht so ähnlich wie schwarze Menschen gelitten haben.
Ich würde gern lesen, wenn du einen Comic machen würdest.

Hans
ohh interessant an das Buch!


alte Doofefragin; jetzt neue Caravan-Lady



Spitzenmitglied



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ja, aber ich bin keine comic-zeichnerin! [crap]
als ich das comic "persepolis" gelesen habe,
und durch den geschichtsunterricht ..
na ja, es wird nie wahr werden, es ist nur mein traum :(


P.S. persepolis hat nichts zu diesm thema zu tun, aber so n comic-art würd ich gern machn!



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



offline
*HOCHSCHIEB*

[super] sia, ich habe es gerade gefunden. Du hast da super geschrieben, weil das Thema wurde bei "Deafhood und Audismus" bei der KuGG-Wiesbaden behandelt und den GL ist GENAU so ergangen, das was du geschrieben hast.
Kolonialismus. Und wir sollten Dekolonialismus anstreben. Aber ohne Gewalt und Radikalismus.

Ich habe grad gefunden und muss daher dich loben :)

lg deafmax


---
Ich bin taub, ergo bin ich.



Spitzenmitglied



offline
Was implantiert man sich, einen CI, was ist das genau?
lg
Libertad


Herr, lehre uns bedenken,
dass wir sterben müssen,
auf dass wir klug werden.
Ps. 90/12



Spitzenmitglied



offline
Ich würde einfach mal googeln, Libertad!
Man kann dazu sehr vieles im Internet finden.
CI ist ein Cochlea Implantat. Wikipedia hat nen Artikel dazu.
Lies das einfach durch. CI ist ein komplexes Thema.
In einem Satz formuliert: Ein CI ist eine Hörhilfe, die viel
stärker und intensiver als ein Hörgerät ist. Jedoch es muss
einoperiert in einer Klinik werden.



Spitzenmitglied



offline
Ich werde mir das mal durchlesen, danke, nur eine spezifische Frage hätte ich noch, würde den einen von Geburt aus GL Menschen sowas auch helfen oder ist das nur effektiv für SH?
lg
Libertad


Herr, lehre uns bedenken,
dass wir sterben müssen,
auf dass wir klug werden.
Ps. 90/12



Spitzenmitglied



offline
@Zigeunerin,

in einem anderen Thread hier hast du gute Informationen über das CI geschrieben.[smile]

http://www.gl-cafe.de/viewtopic.php?t=39282


Pyros



Spitzenmitglied



offline
Ein Gehörloser, der nie Hörgeräte getragen hat und sich erst zB 20 Jahre später
implantieren lassen würde, der hat kein Nutzen. Seine Hörnerven sind nicht aktiviert.

Ein Gehörloser, der jahrelang konsequent Hörgeräte getragen hat, (und auch
die Fähigkeit lautsprachlich zu kommunizieren) und Hochgradige/Taubheit grenzend SH
sind geeignet. Die Hörnerven müssen einfach aktiv sein und stimunliert worden
sein, sonst machts keinen Sinn.

Babys und Kleinkinder können in den ersten Lebensjahren implantiert werden
weil sie genauso wie gleichaltige Babys die ersten Hörerfahrungen machen.
Auch wenn sie als Geburt an GL sind. Diese können Erfolge haben.

Eine 100% Erfolgsgarantie für alle gibts nicht! Jedoch ist die Technik im Moment
wirklich besser als vor 20 Jahren!

Edit: Jepp, Pyros. ;)



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



offline
Werte ForenteilnehmerIn,
erlaube mich die Frage zu stellen, welche Zusammenhang eure jüngste
Kommentare mit dem "Kolonialismusgeschichte" bestünde...

@Libertad,
bevor du solche Fragen stellst, wäre es angebracht in dem Forum hier zu stöbern, da gibts genug information was CI udgl sind. Ist ungefähr dasselbe wie wenn du in Deutschland der Frage nachgehst, was das Sprechen von Deutsch sei.

[nerv] deafmax



Spitzenmitglied



offline
habe verstanden, entschuldige !
lg
Libertad


Herr, lehre uns bedenken,
dass wir sterben müssen,
auf dass wir klug werden.
Ps. 90/12



Mitglied



offline
@deafmax:

Zitat:
Werte ForenteilnehmerIn,
erlaube mir die Frage zu stellen, welchen Zusammenhang eure jüngsten
Kommentare mit der "Kolonialisierungsgeschichte" haben...


Hm, Du meinst die Beiträge zum CI jetzt, gell?
Naja, wenn man das CI bzw deren aktive Befürworter im Rahmen einer fiktiven Kolonialisierungs-Analogie als "Soldaten" bezeichnet (wie es die Threaderstellerin tut) sollte man auch diskutieren dürfen inwiefern diese Analogie sinnvoll ist. Dazu muß man natürlich ersteinmal verstehen um was es überhaupt geht. Ergo sind Nachfragen und auch Diskussionen zu den einzelnen Analogie-Elementen (Hier: Das CI) natürlich legitim. Eine gute Analogie hält sowas aus. Oder anders ausgedrückt: Nur eine Analogie die solchen Diskussionen stand hält hat einen gewissen Wert!

lg, Late


Anyway the wind blows...



Mitglied



offline
Geschichte ist immer interessant, egal ob es irgendwas mit
Gl-Kultur zu tun hat oder nicht.
Man kann aus Vergangenheit viel lernen.
Wenn man weis, was früher schon mal schief gegangen ist,
macht man nicht nochmal denselben Fehler.
Natürlich gilt das hauptsächlich für Politiker.
Kolonialgeschichte mit Gl-Kulturgeschichte vergleichen
ist etwas weit her geholt.
Mir gefällt nicht, das man in letzter Zeit versucht, die deutsche
Kolonialgeschichte in Afrika als besonders schlimm darzustellen.
Ab 1918 war die Deutsche Kolonialgeschichte beendet!
England, Frankreich , Belgien, Portugal hatten noch bis
ca 1970 in Afrika nicht grade ruhmreich gewirkt!
Besonders England stellt seine üble Welteroberung bis heute
wie glorreiche Heldengeschichten dar.
Es ist auch garnicht klar, ob die europäischen Kolonien in Afrika
für die dort lebenden Schwarzen gut oder schlecht waren!
Mal angenommen, es hätte nie Kolonien gegeben, die Schwarzen
hätten ungestört in Afrika machen was sie wollen.
Dann wären dort sehr wahrscheinlich bis heute brutalste
Stammeskriege, Kannibalismus, Kopfjagd, die schwächsten
Stämme wären von den Starken restlos ausgerottet!
Taube oder anderweitig behinderte Schwarzen hätten nicht
die kleinste Chance zum überleben!
Es kann nicht stimmen, das die Schwarzen allesamt unter
der Deutschen Herrschaft in Namibia gelitten haben sollen.
Deutsche Sprache und Kultur blieb dort noch bis heute
hochangesehen bei den dort lebenden Schwarzen!
Im Gegensatz dazu haben die nach 1918 dort herrschenden
Engländer nie die Achtung der Schwarzen erhalten!
Heute wird fast nur der Hereroaufstand und seine brutale
Niederschlagung als "Deutsche Kolonialgeschichte" dargestellt.

Und wie sieht es heute in Afrika ohne die Kolonialherren aus!?
Es wird geschrieben, das heutige Elend in Afrika ist die Folge
europäischer Kolonialherrschaft.
Wirklich? Ich hab da Zweifel. Ich denke manchmal, die europäischen
Staaten haben den Schwarzen zu früh die Macht übergeben.
Die Schwarzen waren noch nicht genügend ausgebildet um
solch üble Diktatoren wie Idi Amin und andere zu verhindern.
Es war so, als ob man Kinder einfach sich selbst überlässt.
In dem Roman "Herr der Fliegen" wird gut beschrieben, was
dann passiert!



Spitzenmitglied
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Zitat:
Es kann nicht stimmen, das die Schwarzen allesamt unter
der Deutschen Herrschaft in Namibia gelitten haben sollen.
Deutsche Sprache und Kultur blieb dort noch bis heute
hochangesehen bei den dort lebenden Schwarzen!


Irrtum.

Früher war die Amtsprache in Namibia Deutsch, heute ist es Englisch.
Aber es wird dort noch viel Deutsch gesprochen.

Aber seit ca 10 Jahren ist Amtsprache Englisch, aus einem Grund:
Weil die Namibianer nicht mehr an die Deutsche erinnert werden wollen.



Mitglied



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Limette, ich war mit meiner hörenden Frau vor zwanzig Jahren
auf einer Rundreise durch Namibia.
Seit 1918 ist Amtsprache englisch weil die Engländer damals
die Kolonie von den Deutschen übernommen haben.
Als ich vor zwanzig Jahren dort war, ca siebzig Jahre nachdem
England dort die Macht übernommen hatte, fühlten meine Frau
und ich uns fast wie in einem Deutschen Land.
Deutsche Kultur war überall zu sehen und Deutsche Sprache
konnten viele Schwarze sehr gut.
Wenn es heute dort anders ist, wenn deutsche Sprache heute
unbeliebt ist, kann es nur daran liegen, das die "englische Amtsprache"
in den Medien die Deutsche Kolonialzeit jeden Tag negativ
beschreibt.
Frage: Haben die Engländer nach dem Abzug der Deutschen
im Jahre 1918 den Schwarzen in Namibia Freiheit und Demokratie
gegeben?!
Ich werde gleich an einen Schwarzen schreiben, den ich damals
kennen lernte.
Mal sehen, was er auf Deine Meinung, das ich Irrtum schreiben,
antwortet.
Du hast mich angeregt, nochmal eine Reise nach Namibia machen.
Wird etwas schwierig ohne meine hörende Frau.
Vieleicht muss ich eine hörende Gebärdensprachdolmetscherin
mitnehmen.



Mitglied



offline
Ronald, du schreibst:
Zitat:
Ich denke manchmal, die europäischen
Staaten haben den Schwarzen zu früh die Macht übergeben.
Die Schwarzen waren noch nicht genügend ausgebildet um
solch üble Diktatoren wie Idi Amin und andere zu verhindern.
Es war so, als ob man Kinder einfach sich selbst überlässt.
In dem Roman "Herr der Fliegen" wird gut beschrieben, was
dann passiert!


Ja , der Roman ist wirklich sehr gut! Aber die Ureinwohner Afrikas mit kinder zu vergleichen ist vielleicht etwas zu weit hergeholt. Hat zumindest stark arrogante wenn nicht gar diskriminierende Tendenzen. "Üble Diktatoren" gab es ja auch in der sogenannten "zivilisierten Welt" genug. Deine Kinder-Logik wäre also zumindest dafür keine Erklärung.
Die Stämme haben sich wahrscheinlich VOR der Kolonialisierung in einem über jahrhunderte gewachsene vernünftigeren Gleichgewicht befunden als danach. Will heißen, hätte die Kolonialisierung und Zwangsmissionierung erst gar nicht statt gefunden wäre das Land und deren Einwohner wohl langfristig eher besser weg gekommen.
Siehe auch amerikanische Ureinwohner("Indianer") und australische Ureinwohner (Aborigines). Die haben es noch schlechter getroffen.
Und ob man hier differenzieren kann zwischen englischen, deutschen, spanischen und was weiss ich Kolonialherren wage ich zu bezweifeln.
Insgesamt lief es doch bei allen nach dem Konzept "Wir sind die Herren und ihr seid die Sklaven".

lg, Late


Anyway the wind blows...



Mitglied



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Late,
es istnicht diskriminierend, wenn ich die Schwarzen zur Zeit als
die Kolonialmächte sich zurückzgen, mit Kindern vergleiche
die allein gelassen wurden.
Stimmt vieleicht, wenn niemals Weisse nach Afrika gekommen
wären, dann und nur dann wären die Schwarzen nicht mit
Kindern vergleichbar.
Ich sehe das Problem darin, das die Kolonialmächte die Schwarzen nicht
genügend auf selbständige Regierung vorbereitet haben.
Differenzieren kann man sehr wohl zwischen den
Kolonialmächten!
Es geht mir aber nicht um differenzieren, sonderndarum, das
heutzutage die Deutschen plötzlich als besonders brutale
Kolonialherren hingestellt werden.




 stell euch mal vor..





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