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 [Diskussion] Was ist Audismus


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@Late,

gut getroffen, die Bezeichnung passt! :D

Paranoia…

Zur näheren Erklärung ein Zitat aus Wikipedia:

"Paranoia" heißt also wörtlich "neben dem Verstand".

http://de.wikipedia.org/wiki/Paranoia


Pyros



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@Grossmaul,
Zitat: „Ihr Kind kann etwas, was andere nicht können. Helfen Sie ihm, stolz darauf zu sein!“ …hm … „was andere nicht können.“ würde ich weglassen. Ich würde so sagen: „Helfen Sie ihm, stolz darauf zu sein, was es kann.“ Nicht, dass es besser als andere ist. Gell?


@kleinkarierte und notorische Weltverbessernden:

Wie wäre es mit paranoider Werkstatt von yakamoz für euch? Dort wäret ihr besser aufgehoben. Er, der neue taubistische … äh … audistische … oder doch nicht … weiß ich auch nicht mehr ….Guru, führt euch gerne zum festen Glauben an das angebliche Busch-Dogma, gesamte Hörendenwelt sei die rein audistische Welt. Viel Spass bei diesem Seminar!

Nun im Ernst …
Ihr kritisiert vorgeschlagene Definition von anderen nur und dauernd, ohne dabei eure eigene Definition von Audismus als Alternative vorzuschlagen. [nerv]


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



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@Grossmaul: Deine Antwort ist unklar. Der DGB macht in dem von Dir zitierten Text ja klar, worauf ich hinaus will: Man kann nur stolz sein auf etwas, was man sich erworben, erarbeitet hat. Im Beispiel des DGB die Fähigkeit, eine Sprache zu können, die nicht jeder kann. Meines Erachtens ist es genauso sinnvoll (oder sinnlos), stolz darauf zu sein, dass man taub ist, wie darauf, dass man hört, dass man _KEINEN_ Pickel auf der Nase hat etc. pp. Man kann - vielleicht! - stolz darauf sein, an der Lebendigkeit einer Kultur mitzuarbeiten. Nur dann stellt sich mir die Frage, ob die Gehörlosenkultur wirklich anzeig und allein daran gebunden ist, dass ihre Mitglieder taub sind oder ob sie nicht vielmehr mit der Gebärdensprache zusammenhängt. Diese wiederum kann auch von hörenden Menschen erlernt werden, womit auch hörende Menschen zur Lebendigkeit dieser Kultur beitragen könnten.

Pnin



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@Grossmaul,
Definition kann man ergänzen, kürzen oder verbessern usw. je nach Situationen in der Welt und Zeiten, denke ich so.


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@Grossmaul,
du sagtest eben „MEINE Definition …“ Ja, nun siehst du, dass alle Kulturen eine eigene Interpretation haben.

Tauben aus aller Welt versuchen, eine weltweit einheitliche und sachliche Definition von Audismus, die für Hörendenwelt verständlich ist, herauszugeben. Ich hoffe, es wird bald klappen. :)


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



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Busch hat geschrieben:
Deafismus muss nicht unbedingt nur Kriegserklärung gegenüber Hörendsein und Audismus bedeuten. Er muss auch nicht unbedingt Verfolgung der Audisten sein. Deafismus kann mehr, zum Beispiel unbekümmertes „Taub? Na, und?“ oder trotziges „Bin stolz, taub zu sein!“ oder im Extremfall „Bin froh, taub zu sein!“ und Wunsch nach tauben Kindern … hm …


===>

"Audismus" muss nicht unbedingt nur Kriegserklärung gegenüber Tauben und Deafismus bedeuten. Er muss auch nicht unbedingt Verfolgung der Deafisten sein. "Audismus" kann mehr, zum Beispiel unbekümmertes „Nicht behindert? Na, und?“ oder trotziges „Bin stolz, normal zu sein!“ oder im Extremfall „Bin froh, hörend zu sein!“ und Wunsch nach normalen Kindern … hm …

QED und Schluß.

Late


Anyway the wind blows...



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@Pnin: Kann man nicht stolz darauf sein, weil man einer Gruppe
einfach zugehört? Wie zum Beispiel Indianer stolz auf ihr Blut sind,
das sie sich eben nicht erarbeitet haben.



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Schauen wir mal was Schopenhauer dazu meint...

"Die wohlfeilste Art des Stolzes ist hingegen der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein." - Arthur Schopenhauer

Jedem sei freigestellt das Wort "Nation(al)" durch andere zu ersetzen um Analogien und Nähe zu unserem Kontext zu schaffen....


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Ich impliziere da mal raus, dass du nicht darauf stolz bist, Deutscher zu sein, richtig? :)



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Man ist immer (sorry … meistens) stolz auf seine Familie und sein Land, wohin man passiv, nicht erarbeitend, geboren ist.

Man ist vielleicht nicht unbedingt stolz auf seine Taubheit, aber schon stolz auf seine taube Familie. … hm …


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wise guy hat geschrieben:
Ich impliziere da mal raus, dass du nicht darauf stolz bist, Deutscher zu sein, richtig?

Naja ich sage es mal so: Ich kann nix dafür! :D


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Zitat:
Man ist vielleicht nicht unbedingt stolz auf seine Taubheit, aber schon stolz auf seine taube Familie. … hm …


Jo das find ich voll ok! Das hat was.


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http://de.wikipedia.org/wiki/AVWS

Siehe mein Posting oben und nochmal viel Spaß mit audire / - ismus weiterrästeln!

Bald habe ich kein Aspirin mehr und hier bekomme ich immer mehr Kopfschmerzen.

Edit: Sorry, um Missverständnisse zu vermeiden hat AVWS nichts mit Diskussionsthema zu tun, sondern ich möchte euch dieses Link in Zusammenhang mit audire / -ismus übermitteln, warum das gemeint ist.


"Denk ich an Deutschland in der Nacht......." (H. Heine)



Zuletzt geändert von TW1 am 19.12.2007, 20:05:17, insgesamt 1-mal geändert.

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Hää???

Das geht ziemlich am Thema hier vorbei, ne?

Ok, ich editier dann auch mal meine Frage rein:
Was genau willst du uns damit sagen?



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@Late

meine Meinung zu Schopenhauer: zu seiner Zeit scheint man auch Probleme mit Nazis gehabt zu haben ??
An erster Stelle denke ich an dumpfbackige Neonazis und "Ausländer raus" Gegröle, an zweiter an imperialistisches Expansionsbestreben bestimmter Staaten in vergangenen Zeiten, was Unterdrückung oder Ausmerzung anderer Völker nach sich zog.
Jetzt fällt mir auch der Ausdruck "Leitkultur" ein von, wer war das, Schäuble?

Falls du eine irgendwie geartete Verbindung zu Gl und ihrer Kultur ziehen wolltest (Hast dich elegant aus der Affäre gezogen mit deinem letzten Satz), kann ich dich beruhigen, Schopenhauer hatte sicher nicht die Gehörlosen im Sinn und bestimmt findet er auch, daß verschiedene Kulturen eine Bereicherung sein können.

Es ehrt dich, daß du uns als Nation sehen möchtest, so weit sind wir leider noch nicht. Der Ausdruck "Ethnie" wäre passender, da diese im Gegensatz zu Nation oder Staat nicht durch Grenzen ihren Ausdruck findet sondern durch Sprache und Kultur.
Stolz auf die Gebärdensprache sein unterscheidet sich von Stolz sein auf die Zugehörigkeit zu einer Nation.

@sissi + franz und andere, die hier Ergebnisse sehen wollen

zum Glück sind wir ja nicht unter Zeitdruck, wir müssen ja nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt ein Ergebnis abliefern ala "Deafies haben sich geeingt: neues Wort für Unterdrückung gefunden: afgölliutklbum."

Wir sind ja nicht die Vorhut des DGB und wenn wir Lust haben hier über jeden möglichen Scheiß zu diskutieren, warum sollen wir das nicht tun? Es gibt Schlimmeres, womit man seine Freizeit verbringen kann, z.B. in Afghanistan einmaschieren oder CI s einsetzen.



[i-love-gl-cafe]



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Hans Busch,
von dir:
"@kleinkarierte und notorische Weltverbessernden:"

Das ist falsch.

Auch ist falsch, denn es gibt weder Werkstatt noch Seminar von yakamoz.

Für die Paranoia hier im Thema hat die radikale Tauben-Gruppe
die schönsten Blüten gezeigt. ;-)

-



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Berenice hat geschrieben:

meine Meinung zu Schopenhauer:
zu seiner Zeit scheint man auch Probleme mit Nazis gehabt zu haben ??


hi Berenice,

mit deiner Meinung liegt du zeitlich doch etwas daneben!

A. Schopenhauer, * 22. Februar 1788; † 21. September 1860 in Frankfurt am Main.

Die Machtergreifung der Nazis war rund ein dreiviertel Jahrhundert später. (1933)


Pyros



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Pyros,
danke für Belehrung [sleep]

Kam es dir nur darauf an oder hast du sonst noch was zu melden?



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Berenice, Du hast nicht nur Schopenhauer zeitlich
und sachlich falsch verstanden.
Auch den UN-Einsatz in Afghanistan und das CI
hast Du unsachlich in einem Satz zusammen gemixt.
Mach weiter so und auch die letzten an Gl-Kultur und
Gebärdensprache interessierten Eltern tauber Kinder
werden sich mit grausen abwenden und ihrem tauben Kind
so schnell wie möglich ein CI implantieren lassen.



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@berenice,

Charly Brown hat schon fast alles gesagt, was zu sagen wäre. :D


Pyros



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@berenice
Ganz richtig [wink] Es gibt kein festes Datum, zu dem wir die Berichte abliefern müssen! Wir brauchen einander zeitlich nicht hetzen zu lassen. Es ist ein Prozess, der die Betreffenden mehr oder weniger mitnehmen wird.

@pyros
Es ist schon wieder ein Ablenkungsmanöver?! Auf das Posting von Berenice gehst du überhaupt nicht ein, nur die Daten von Schopenhauer greifst du auf!

Ein Anschauuungsunterricht jetzt für dich, wie die Schwachstellen immer wieder aufgegriffen werden, Immortial King!

Ansonsten ist CharlyBrown bereit, den Begriff Audismus zu akzeptieren. Im Gegensatz zu dir!



Spitzenmitglied
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@Voghel,
oje, dein Posting ist WOW!
Biste schon ein starker Mann geworden. Ein werdender bundesweiter „Übervater“!
So einen starken führenden Hirt wie dich brauchen wir!
Bin stolz auf dich. :)


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STAUN! Es ist immer wieder erstaunlich, was alles in ein Posting hineingelesen wird.

@Voghel: Pyros ist sehr wohl auf das Posting von Berenice eingegangen, indem darauf hingewiesen hat, dass Schopenhauer kein Problem mit dem Nationalsozialismus haben konnte, weil er im Jahr der Machtergreifung schon 73 Jahre lang tot war. Ansonsten: Es ist wohlfeil, andere mit Vorwürfen zu überziehen, sich selbst aber nicht zu äußern.

Ansonsten ist das Zitat von Schopenhauer sehr passend gewählt, weil es deutlich macht, dass es problematisch ist, wenn man von sich behauptet, stolz auf die Zugehörigkeit zu irgendeiner Gruppe zu sein. Zum einen - das sagt Schopenhauer - ist man dies meistens, wenn man gar nichts anderes hat, worauf man stolz sein könnte, keine eigenen Leistungen oder Verdienste. Zum anderen ist so etwas - meines Erachtens - häufig latent rassistisch: Hier sind wir, die Guten, die Besten - auf UNS sind wir stolz! Da sind die Anderen, die schlechten etc. Überspitzt und provokant formuliert: Könnte es dann nicht sein, dass eine GL-Bewegung, die sich Stolz auf das Taub-Sein auf die Fahnen schreibt und gegen den Audismus antritt, der als eine Art "Rassismus" aufgefasst wird (von vielen - nicht von mir!!) .. könnte es nicht also sein, dass so etwas ebenfalls (latent!!!) rassistisch ist??? Nur mal so als Denkanstoß!

Pnin

Pnin



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Voghel hat geschrieben:
Ein Anschauuungsunterricht jetzt für dich, wie die Schwachstellen immer wieder aufgegriffen werden, Immortial King!

Du könntest es mal positiver sehen. Denn wenn jemand
zu einem "kleineren" Detail Bedenken äußert, darf man
davon ausgehen, dass er mit dem Rest einverstanden ist.

Darüber hinaus ist eine kritische Auseinandersetzung auch
an Schwachstellen letztendlich von Vorteil - der Diskussions-
inhalt durchläuft sozusagen einen Härtetest. Sofern es sich
um sachliche Einwendungen handelt, kommen wir am Ende
alle nur gestärkt und aufgeklärt hervor.

Außerdem war Pyros' Einwand berechtigt.


Ich heiße Immortal King ^^



Spitzenmitglied



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Lieber Voghel,

du scheinst auch nur das Letzte zu lesen, was so ich poste.
Vielleicht liest du auch mal, was ich am 18.12.07 - um 21:54:41 geschrieben habe.
Zitat:

Es ist schon wieder ein Ablenkungsmanöver?!
Auf das Posting von Berenice gehst du überhaupt nicht ein, nur die Daten von Schopenhauer greifst du auf!


Was sollt das heißen?
Sind wir hier in einer Schulklasse du gibst die Richtung vor?

Es ist schon tragisch-komisch. Hier wird fast dauernd über bewusste und unbewusste Diskriminierung geredet.
Und du zelebrierst Paternalismus in Reinkultur, weil du mir vorschreibst, auf ein Posting einer Dritten einzugehen!
Muss ich???

Wenn jemand Schopenhauer frisch fröhlich in die Nazi-Zeit
katapultiert und weitere Daten und Fakten etwas schräg zusammen rührt,
muss ich noch lange nicht meinen Senf dazu geben.

Alles klar Herr Oberlehrer?

Zitat:

Ein Anschauuungsunterricht jetzt für dich, wie die Schwachstellen immer wieder aufgegriffen werden, Immortial King!


Meist du jetzt mich oder IK?????


Pyros



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ALL,

von Hans Busch:
"@Voghel,
oje, dein Posting ist WOW!
Biste schon ein starker Mann geworden. Ein werdender bundesweiter „Übervater“!
So einen starken führenden Hirt wie dich brauchen wir!
Bin stolz auf dich."

Die roten Warnlampen müssen aufleuchten!

Das ist herrlich schlau taubistisch, wie die schlauen Taubis sich aus der
Verantwortung schleichen, in dem sie den Wunsch-Taubi hochloben und
ihm "Honig ums Maul schmieren". ;-) Echt Klasse. ;-)

Der Gegenwind hat die Schwachstellen aufgedeckt und verhindert somit
mögliche "Rückrufaktionen".

-



Spitzenmitglied
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@Pyros,
ob du oder IK, ist doch wurscht. Solcher Mahnzettel gilt für alle! ;)


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Naja, Berenice ist nicht so sehr auf das Zitat von Schopenhauer, wie von Late eingeworfen, eingegangen und schrieb von Nation, Ethnie, Zeitdruck, DGB usw. Also nur eine Schwachstelle, mehr nicht, da bin ich mir schon langsam gewöhnt von euch!

Ich schliesse mich Berenice an, und nicht dem Schopenhauer, an: wir betrachten die Gebärdensprache und Gehörlosenkultur als eine Bereicherung an die Welt! Zum Wohl der Menschheit mit der Diversity! Also nichts mit dem latenten "Rassimsus"!

Schopenhauer kenn ich wohl als den skeptischen Wissenschaftler, der ja auch den "Willen zur Macht" geschrieben hat. Kennt Late sich aus mit diesem Forscher aus oder hat er/sie solches Zitat als Ablenkungsmanöver gespickt?

Natürlich hat der Nationalismus auch eine folgenreiche Auswirkung - nicht nur die anderen werden als niedriger eingestuft, sondern auch im innern! Unter der wilhelminischen Zeit wird in der Pädgaogik in militärischer Weise unterrichtet, in diesem Kontext passt die Unterdrückung der Gebärdensprache. In diesem Sinne hat Schopenhauer wohl etwas vorausgesehen.

Habe am 2.12. geschrieben - hier eine Antwort auf IK und Pnin:
"Mit den Forschungen bzw. Diskussionen über die verschiedenen Situationen sollen wir ein Wissen erwerben, mit dem die Gehörlosen auf das Leben gut vorbereitet sind und dafür gewappnet sind, wenn eine audistische Haltung bzw. eine Diskriminierung auftauchen. Nicht nur bei den Gehörlosen, sondern auch bei den Hörenden, die dafür sensibilisiert werden können / müssen. Das wird ein langer Weg sein, aber ein vernünftiger und notwendiger Weg!"

Kennt ihr das Gravitationsgesetz? Wenn einer Druck ausübt, dann gibt es Gegendruck und so weiter. Die Scharfmacher sind nicht bei der radikalen Deafys-Truppe zu finden!!! Warum schreiben sie wohl auch so, müsst ihr doch mal nachdenken!

Ich schreibe anders, wie ich mit Schwachstellen gemeint habe. Das ist natürlich okay, aber wenn man das gemeinsame Ziel nicht vor Augen hat, dann redet man leichter vorbei. Nun frage ich mal, ob wir den gemeinsamen Weg gehen können oder wir wenigstens auf einen gemeinsamen Nenner kommen können?

Wir haben eigene Stärken/Potentiale im Sinne des Empowerments zu entwickeln. Dann würden wir das positive Ziel im Auge fest behalten: eben die gesellschaftsbedingten Barrieren festzustellen und einander / andere hörenden Mitmenschen sensibilisieren! Es geht nicht anders, dass wir uns mit dem Wort Audismus weiter befassen und konstruktiv kommunizieren sollen! Vertraue einfach mehr einander!



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Voghel hat geschrieben:
Die Scharfmacher sind nicht bei der radikalen Deafys-Truppe zu finden!!!

Vorsicht! Das ist nämlich Ansichtssache. Aus Sicht der anderen "Front"
werden da natürlich Scharfmacher ausgemacht.

Und du unterstellst jedem Poster, der einen Querverweis macht oder auf
einen "kleinen" Detail hinweist, ein Ablenkmanöver? Findest du das nicht
selbst lächerlich? Denn dann könnten wir ja alle ruhig aufhören zu disku-
tieren... Immer nur die positiven Ziele im Auge zu haben, blendet nur das
eine oder andere wichtige Detail aus. Was wir hier alle halt eben brauchen,
ist schonungslose und kritische Offenheit.

Wir sind hier doch längst auf gemeinsame Nenner gekommen: Hier sagt
doch keiner mehr, dass es keinen Audismus gibt. Ein Grund zur Freude!

:)



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In unserem Deutschen Kaiserreich wurde der Nationalstolz besonders in seinen letzten Jahren wahnsinnig groß geschrieben. Unser letzter und verrückter Kaiser Wilhelm II war selbst auch behindert, an was auch immer. So konnte er nicht stolz auf sich sein. Dafür Nationalstolz als Ersatz, der uns leider ins Unheil brachte.

Das ist nur ein sehr einfaches Beispiel vom Schopenhauers Zitat. … hm … also gut, was will Late uns mit diesem Zitat sagen??? Meinst du, lieber (liebe?, sorry, habe vergessen) Late, wir sind stolz auf unser Taubsein als Ersatz? Vergleichst du unser Taubsein mit einer Nation? Ein schlechter Vergleich … hm … bin sehr stolz auf mein Taubsein, vielleicht aus Trotzigkeit, wie du wahrscheinlich meinst, ist mir auch egal. Wilhelm aber war NIE stolz auf seine eigene Behinderung. Er hat sie das ganze Leben lang versteckt, was auch leicht war, denn sie war zu seinem Glück auf der „richtigen Seite“.

Vogehl’s Zitat „…Wenn einer Druck ausübt, dann gibt es Gegendruck und so weiter. Die Scharfmacher sind nicht bei der radikalen Deafys-Truppe zu finden!!! …“
Auch meine „Ansicht“. Denn ein Druck entsteht fast ausnahmslos in der Mehrheit, nicht in der Minderheit. ;)

Zitat: „… Hier sagt doch keiner mehr, dass es keinen Audismus gibt. …“ Viel zu schön, um wahr zu sein. Siehe Posting von „sissi + franz“: „Sie will … nicht …“ … hm … Hier sehe ich immer noch ein paar Bremser, auch draußen unter Gehörlosenführung … hm … ein paar kleinkarierte und notorische Weltverbessernden sind noch hier.

@berenice,
alle deine Postings sind nice und auch WOW!

@Pnin,
Zitat: „… Könnte es dann nicht sein, dass eine GL-Bewegung, die sich Stolz auf das Taub-Sein auf die Fahnen schreibt und gegen den Audismus antritt, der als eine Art „Rassismus“ aufgefasst wird (von vielen - nicht von mir!!) .. könnte es nicht also sein, dass so etwas ebenfalls (latent!!!) rassistisch ist??? …“
Wie du meinst. Merkst du es nicht, dass es eher umgekehrt ist. Ein Führer von CI-Ärzten hielt direkt vor meinem Augen (nicht nur vor mir sondern auch vor etwa zehn anderen Tauben) „die Fahne“ hoch „mit der Aufschrift“ (natürlich sehr sehr betont und langsam gesprochen): „Die Gehörlosen gehören nun zur Vergangenheit!“ Wie toll! Die Beseitigung von „Gehörlosen“ aus der Schulbezeichnung ist auch eine Art „Rassismus“ … hm …


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@Busch
DER Late heisst es.

Na, Schopenhauer würde sich freuen wie oft er hier "zitiert" wird :)
Bitte nicht überinterpretieren!
Es ging mir nur darum zu sagen oder besser anzuregen ob das schiere und zufällige Zugehören zu einer wie auch immer gearteten Gruppe ausreicht um einen rationalen Stolz zu erklären. Ich denke nicht.
Andererseits, und das schrieb ich an anderer Stelle bereits, kann ich es durchaus nachvollziehen das DU, lieber Hans Busch, stolz auf deine GL Familie bist. Meine Hintergedanken sind da zwar derart gelagert das sie mit dem Wort "trotz" oder "obwohl" verknüpft sind. Allerdings tut das wenig zur Sache. Diesen familären Stolz kann ich durchaus sehr rational finden.
Ebenso kann ich nachvollziehen das es weh tun muss, in der Seele weh tun muß, wenn das was du schreibst wahr ist bzgl. der Aussage des Arztes. Hier wäre eine Portion Fingerspitzengefühl seitens der Mediziner angebracht. Ich gebe dir Recht das man so eine Aussage gemein oder verletzend finden darf auch wenn der Mediziner sicherlich weit davon entfernt war an Rassimus, Genozid o.ä. zu denken. Es ist wieder, wie Birgit schon irgendwo anmerkte, ein Standortproblem.
Und gerade deshalb muss auch (wie anderswo bereits diskutiert, die Übergänge sind hier fliessend..) die Aussendarstellung stimmen! Wenn Du willst das man dir zuhört/zusieht und dich versteht muss man es so rüber bringen das es ankommt. Es hilft keinem eine Theorie zu entwickeln die selbst Betroffene größtenteils nicht verstehen oder gar akzeptieren. Das wichtigste ist vielmehr eine Diplomatie zu erarbeiten die auch dahinzielt das man dort verstanden wird wo man etwas ändern möchte, nämlich in der hd Welt. Hier anzumerken "Wir wollen nichts für HD wir wollen was für UNS erreichen" würde ich erwidern mit "Gerade deshalb müssen wir diplomatisch vorgehen!"

Late


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Hans Busch,

"Ein Führer von CI-Ärzten hielt direkt vor meinem Augen
(nicht nur vor mir sondern auch vor etwa zehn anderen Tauben)
„die Fahne“ hoch „mit der Aufschrift“ (natürlich sehr sehr betont und langsam gesprochen):
„Die Gehörlosen gehören nun zur Vergangenheit!“ Wie toll!
Die Beseitigung von „Gehörlosen“ aus der Schulbezeichnung ist auch eine Art „Rassismus“ … hm …"

Hans Busch, was hast du dann gemacht?

Hast du ihm widersprochen?

Ist der DGB wieder schuld, unfähige Führungspersonen?

Und DU?

-



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Voghel, Du hast in einem Posting an Pyros geschrieben
"Ansonsten ist CharlyBrown bereit, den Begriff Audismus zu akzeptieren. Im Gegensatz zu dir!"
Da muss ich etwas klar stellen:
Ich hab vorgeschlagen, das Wort Audismus als allgemeine Bezeichnung
für Diskriminierungen Hörender gegenüber Hörbehinderten zu akzeptieren.
Aber ich bin dagegen, wie einige radikale Deafys das Wort als neues
Feindbild aufbauen wollen, gegen das man kämpfen und draufhauen
kann.
Und ich vermisse eine klare Stellungsnahme von Dir zu unsachlichen
Postings wo Afghanistan und CI zusammengemixt wurden!

Ich bin grundsätzlich dagegen, das hier in Deutschland und Europa
alles bejubelt und übernommen wird was aus USA kommt.
Pyros hat vorgeschlagen, ein anderes Wort anstatt Audismus
zu finden. Ein vernünftiger Vorschlag.

Es gefällt mir auch nicht, wenn in den Diskussionen HIER immer
wieder Lobhudeleien über weit entfernte Länder gemacht werden,
wo angeblich Gebärdensprache und Gl besser anerkannt sind
(Irgendein Stamm in Afrika, Beduinen, Nicaragua).
Da denke ich immer an eine Geschichte aus Athen vor 3000 Jahren:
Ein Grieche war lange in Ägypten und kam dann heim.
Er prahlte auf dem Marktplatz mit seinen Taten in Ägypten.
Er erzählte, wie viel weiter die Menschen dort springen können als
die griechischen Sportler und er selbst sei 1ometer gesprungen.
Da stand Sokrates auf und sagte: HIER ist Athen, HIER spring!



Spitzenmitglied
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Zitat:
Zitat von Immortal King: ...eher wurde oft aneinander vorbei
geredet (wegen unterschiedlichen Grades von Sprachkompetenz?).
Gerade in solchen Diskussionen ist es wichtig, auf richtige
Bezeichnungen zu achten und objektiv zu bleiben.

Ja richtig, noch genauer gebärdet: Schriftkompetenz!
(Sprachkompetenz habe z.B. ich genug, zwar Gebärdensprache! :) )

Also, die Hörenden und vor allem die Späties schaffen hier die Vorteil
durch Schriftkompetenz, und deswegen sollen hier die neue Begriffe z.B.
Taubsein, Audismus, etc. diskutieren, auseinandersetzen, gemeinsam
die Wege der Begriffe finden, etc.? Sorry, nicht mit mir! Denn hier sehe
ich vor allem die fehlende Respekt dieser Leute (hd, spätertaubt) beim
Diskussion wegen Schriftkompetenz. Sie wissen selbst schon genau,
welcher Schriftkompetenz viele User hier haben. Umgekehrt, auf Kofos,
Vorträge, Konferenzen, usw. kommen diese Leute auch? [roll]

Deswegen freue ich mich schon auf baldige Diskussionforum, wenn sie
stattfindet, als hier... Die weitere Erfahrungen durch Diskussonforum
werde ich hier wohl nicht weitergeben, denn meine Meinung, Diskussion
mit Respekt und Achtung geht vor, natürlich hart und kritisch bleibt
weiterhin. Aber hier? Nicht so... Gebe Voghel vollkommen Recht, was er
z.B. über Pyros meint. Und so weiter! Sag auch mal bitte, was dieser
yakamoz hier herumtreibt. Hilfsreich wäre, wenn er hier mit Klarheit gegen-
argumentiert und nicht so... Jeder kann hier mit seinem Stil schreiben,
was er will, wo ist selbst die Anpassung/Respekt der Schriftkompetenz,
um gemeinsam z.B. die richtige Auseinandersetzung zu machen, die
Lösung zu finden, und so weiter... Aber wie ich hier sehe, so läuft die
Diskussion nicht weiter bzw. findet man hier keine gemeinsame Lösung.
Hier gab es genug viele Missverständnisse, auch durch Schriftkompetenz...
Deswegen im Allgemein hier sehr schade! [roll]

PS: Doch, IK, einige wollen den Begriff Audismus nicht haben...


_________________________
Meine Hände sterben, stirbt mein Herz...



Spitzenmitglied



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OT

hi Jue,

wir beide haben uns vor einiger Zeit einmal ganz locker und nett unterhalten.
Deine Autogrammkarte habe ich auch noch.[smile]
Ich fragte dich damals, wie es für dich ist, wenn du vor einem hörenden Publikum auftrittst.

Jeder Mensch hat seine Schwächen und Stärken.
Ich werde nie so gut gebärden können wie du.

Dafür kann ich eben einigermaßen gut schreiben.

Würdest du tauschen?

Wohl kaum. :D

/OT


Pyros



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Zu einer wissenschaftlichen Diskussion braucht es doch oft Leute, die
kritisch mit der Materie arbeiten können und auf genaue Definitionen
achten. Dafür braucht man leider einen gewissen Bildungsstand. Was
kann ich dafür, dass viele Gehörlose den nicht haben? Sollen die User
mit guter Schriftsprachkompetenz deshalb nicht diskutieren dürfen, weil
viele Gehörlose ihre Zeilen nicht verstehen? Da kann ich meinen gl-cafe-
Account dann auch gleich löschen lassen...

User mit guter Schriftsprachkompetenz gibt es auf beiden Seiten. Und
sie sind nicht für die Defizite anderer User verantwortlich. Das hat nichts
mit fehlendem Respekt zu tun. Nicht nur Hörende oder Späties schreiben
relativ anspruchsvolles Deutsch, sondern auch Gehörlose wie Voghel oder
Hartmut.

Übrigens: "Eure" Seite hat auch ein paar lustige Kerlchen, die gerne
ähnlich wirr schreiben wie yakamoz...

Und zähl mir bitte die Leute auf, die den Audismus komplett ablehnen. Danke.



Spitzenmitglied



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@JUE: Vielleicht wollen Hörende und
Späties von den tauben Leuten, die aber nur
guten Sprachkompetenz besitzen, erwarten, ob
die taube Leute gut beweisen können, mit
Hörenden hier ruhig darüber zu diskutieren.
Diese taube Leute wie IK, voghel, hans
busch, berenice und hartmut sind bereit,
sachlich, objektiv und philosophisch zu
diskutieren. Und bis jetzt ist dies Thema
noch nicht beschlossen. Deshalb lässt es
uns viel Zeit geben.

Ich persönlich habe hier alles verstanden,
wollte schreiben, aber es fällt mir nix an,
dazu zu schreiben. Das ist mein Problem.
Deshalb machen die nur schriftkompentete
taube Leute mit. Sonst stempeln die
Hörende die taube Leute, die attackieren
würden, ab.


°°°Surdus neve mutus sum°°°



Zuletzt geändert von Moses am 21.12.2007, 12:12:43, insgesamt 1-mal geändert.

Spitzenmitglied



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Passend zum Thema hier wollte ich der letzten Diskussion hier nur hinzu-
fügen, dass die mangelnde Schriftsprachkompetenz vieler Tauben sich auf
Audismus, genauer audistische Schulerziehung, zurückführen lässt! =)

Sonst bin ich der Meinung, dass man hier nicht die Rücksicht auf anderen
nehmen kann, denn die Sprache hier ist allein Deutsch, nicht DGS. Wenn
man persönlich in DGS über Audismus "mitphilosophieren" will, kann man
auch schlecht Rücksicht auf anderen, die der DGS nicht ganz mächtig sind,
nehmen.

Eine gute Chance für alle Menschen, die sich in der DGS besser ausdrücken
können, zum Mitreden über verschiedene Themen wie hier ist die Gebärden-
videos, die in Foren eingebaut werden!

Immortal King,

Und zähl mir bitte die Leute auf, die den Audismus komplett ablehnen. Danke.

Meinst du wirklich, dass keiner den Audismusbegriff ablehnt? Wenn alle sich
wirklich schon einig sind, würde ich den Form der Diskussion hier nicht ver-
stehen. Manche hier schreiben doch, dass wir den Audismusbegriff nicht be-
nutzen sollen, wenn wir die Gleichstellung erreichen wollen. Und du sprachst
von zwei Fronten!

Mir ist wirklich nicht klar, was viele hier wollen. Nicht umsonst habe ich den
Thread eröffnet, womit ich die Hintergründe und Absichten aller Mitglieder
besser verstehen möchte, was es mir aufgrund mangelnder Rückmeldungen
nicht gelang.

Leider wurde der Audismusbegriff von vielen wie z.B. der hessische Landes-
verband, wie du in deinem Blog zu Recht dazu geäußert hast, missverstan-
den und falsch interpretiert. Und der Hauptgrund der Inakzeptanz des Begrif-
fes ist meistens eigene audistische Einstellung. Man lehnt den Audismusbe-
griff einfach ab, wenn man nicht die Ansicht teilt, dass der Gehör nicht zu
hoch bewertet werden soll.

Heutzutage bei der audistischen Ideologie, die unsere Gesellschaft beher-
rscht, kann ich die ablehnende Haltung schon bestens verstehen. Aber zu-
gegeben hoffe ich wirklich, dass Menschen in 30 Jahren verteufelt werden,
wenn sie audistische Bemerkung abliefern, wie Eva Herman heute mit ihrer
"sexistischen" Äußerung =)



Spitzenmitglied
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Der Rathmann hatte im Interview beim letzten SSH-Sendung im Rahmen des JF zu diesem Thema gesagt: es gehe nicht um Macht, sondern um System. Genaue Wortlaut weiss ich leider nicht mehr.

Was ist da gemeint ? Ist es die orale Erziehung, die dies gefördert haben ?Oder wir die Gehörlosen beim System mitgemacht haben ?

An die Experten, die hier schreiben, schon mal Danke für die Antwort !



Spitzenmitglied



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hi bengie,

Zitat:
Heutzutage bei der audistischen Ideologie, die unsere Gesellschaft beherrscht,
kann ich die ablehnende Haltung schon bestens verstehen.


Es ist doch ungefähr so, dass du dich zu 95% in der GL-Community aufhältst.

Bei mir ist es eher umgekehrt. Aus deiner Sicht bewege ich mich sozusagen
täglich in der Höhle des Audimus-Löwen.

Ich bin aber noch nicht gefressen worden. :D
Ich habe beruflich und privat jede Menge Anerkennung
aus der hörenden Welt bekommen.
Aber auch von der GL-Community, [stolz]

Das schließt aber nicht aus, dass man mich wegen der Taubheit manchmal
bewusst oder unbewusst übergeht und auch diskriminiert.

Deshalb unterstelle ich der HD-Community aber noch lange nicht eine
pauschale audistische Ideologie.

Nur zu oft parken dämliche Autofahrer zu weit oder ganz auf dem Gehweg.

Analog zu deiner Pauschalierungstheorie oben müsste man diesen
Fahrzeuglenkern eine automobilistische Ideologie unterstellen,
die in eine Diskriminierung der Fußgänger mündet.
Dieses Verhalten ist sogar strafbar.
Aber wer kümmert sich dabei schon groß darum?

Der Witz an der Sache ist, jeder Autofahrer ist auch einmal Fußgänger.
Er wechselt in minutenschnelle die Front.
Und als Fußgänger schimpft er wahrscheinlich auf die Autofahrer.

Mit diesem Vergleich möchte ich zeigen, wie problematisch
eine pauschalierte Verurteilung ist.


Pyros



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Mir gehts da ganz ähnlich wie Pyros!

Late


Anyway the wind blows...



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bengie hat geschrieben:
Und du sprachst von zwei Fronten!

Richtig. Zur Klarstellung: Ich habe vor ein paar Tagen geschrieben,
dass wir es hauptsächlich mit Leuten zu tun haben, die den Audismus
grundsätzlich nicht ablehnen, aber unterschiedliche Auffassungen eben-
jenes Begriffes haben. Imho haben die Skeptischen unter uns und auch
ich selbst Schwierigkeiten mit der unbewussten Diskriminierung (weil es
schwer bzw. nur in einem gewissen Kontext erfassbar ist), mit der "la-
tenten" Form von Audismus (versteckt, noch nicht hervorgetreten, un-
sichtbar) oder mit der Umsetzung des Audismus-Modells in praktische
Vorgehensstrategien.

Also wären die beiden Fronten nicht Pro-Audismus vs. Contra-Audismus,
sondern vielmehr Alles-ist-Audismus vs. Teil-Audismus. Lustig formuliert,
wie ich jetzt finde...
:)

Und wenn du genug Zeit hast - tu mir einfach den Gefallen und
sag mir, wer hier alles gegen Audismus ist. Du wirst staunen *g*

Euch allen Frohe Weihnachten in aller, wortwörtlicher Stille! :D



Zuletzt geändert von Immortal King am 21.12.2007, 14:49:07, insgesamt 1-mal geändert.

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@Pyros,
ja, ich wusste schon, dass du Caveman bist.
In der Löwenhöhle? Kaum zu glauben!
Denn du kämpfst ja nicht wie ein Löwe,
sondern bist hier nur ein Bremser.

Wir, die kämpferischen Tauben, sind Geburtshelfer der Gebärdensprachdolmetscher.
Sei nicht Warmnestnützer! Suche Schwachstellen nicht! Kämpfe mit! Danke!
Sonst hat Voghel Recht.

bengie ist ja nicht blöd, wie du glaubst.
Er weiss, dass audistische Ideologie hauptsächlich in der Gehörlosenpädagogik und der Medizin zu suchen ist.
Er war die ganze Schulzeit mit der audisischen Ideologie dauernd in Berührung. Ich auch!
Er ist ja groß genug, um selbst zu wissen, dass nicht die gesamte Hörendenwelt aus der audistischen Ideologie besteht.

Eher DU hast „seine“ Ideologie pauschalisiert!
Nicht ER!
Du hast Schwachstellen anderer immer pauschalisiert.
Das Neujahr 2008 wird rauchfrei.
Ich hoffe, auch frei von „Weltverbessernden“. ;)

@Late,
du sprichst von Diplomatie und applaudierst parteiisch mit zungenherausgestrecktem Smily. [nerv]
Nun zu deinem vorletzten Posting …. Zitat: „…Gerade deshalb müssen wir diplomatisch vorgehen!“ Ja? Freue mich zu hören. Polieren wir also zusammen das diplomatische Parkett hoch und taubenglatt. Hoffentlich wird es uns allen nicht zu rutschig! Also Guten Rutsch ins diplomatiereiche 2008! ;)


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



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Hans Busch hat geschrieben:

Du hast Schwachstellen anderer immer pauschalisiert.
Das Neujahr 2008 wir rauchfrei.
Ich hoffe, auch frei von �Weltverbessernden�.



Lieber Hans Busch,

ich zähle mich mehr zu den Realisten.

Mein Wunsch für 2008 ist, dass das kommende Jahr von Wortverdrehern verschont bleibt.

Also frei von Rauch und Weltverbessernden ist dein Ziel für 2008?

Prima!

Man liest hier öfter den netten Footer "..Wanna change the world?..
der Frontrunners.
Was ist diese nette Truppe in deinen Augen nun?

Rückwärtsdreher?


Pyros



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@Pyros

Inwiefern zählst du dich zu den Realisten? Meinst du damit, dass der Wunsch nach Änderung nicht realisierbar ist? Oder eben nur ein bissl. Meinst du, dass Deafisten zu viel fordern?

Da denk ich ans Feilschen, der Verkäufer verlangt für eine Sache immer zu viel, dann wirds verhandelt und der Preis geht runter, aber so dass der Verkäufer trotzdem zufrieden mit dem Geschäft ist.

Also wer zu wenig verlangt, bekommt noch weniger.

@birgit
Zitat:
Ich finde, die ganze revolutionäre Energie müßte in das Schulsystem fließen, das ist der Knackpunkt. Selbstbewußtsein und Selbstbehauptung kommen dann von selber.

Klar! Das fordern alle! Oder nicht etwa?


@all Ich freue mich, dass die Stimmung hier besser ist. :) Auf ein Zueinandergehen :)

Frohe Weihnachten!



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yippiee hat geschrieben:
Also wer zu wenig verlangt, bekommt noch weniger.

Ganz genau! Und wer viel zu viel verlangt, wird einfach fortgejagt :)

Ist also eine Kunst, das richtige Mittelmaß zu finden. Ob wir die jemals erlangen? ;)



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@Immortal King

hehe, das wollt ich schreiben, aber dies doch bewusst weggelassen, um zu sehen, wie die anderen darauf reagieren.
Du warst schnell da und hast genau getroffen. ;)

Das Mittelmaß finden wir eher, in dem alle aufeinanderzugehen und einander richtig zu hören und sachlich kritisiert.

Ich seh grad, dass der "Front" schmilzt wie Eis, obwohl es jetzt saukalt ist *brr* :D



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Danke, auch lieber Pyros,

auch ich zähle mich zu den Realisten. [stolz]

beim Thread „Frontrunn3rs - wanna change the world?“ (siehe http://www.gl-cafe.de/viewtopic.php?t=40175&start=0 , in der ersten Seite, ganz oben) habe ich auch eine gleiche(?) Frage gestellt: „Are you going to change the world? If yes, in what way?“ Und bis jetzt hier im gl-cafe immer noch keine Antwort bekommen. Keine Zeit? bengie scheint von „Weltverbessernden“ wie euch immer gestresst zu sein … hm … macht nichts. So erlaube ich es mir ganz einfach, selbst auszumalen. Ja? Also gut …

Eine Antwort ist vielleicht schon in der HP von Frontrunners. Leider fast alles in Videos. Ich hoffe, du wirst sie alle gut verstehen.

Okay, nun zu deiner Frage: „Was ist diese nette Truppe in deinen Augen nun?“ … hm …
Du hast doch Recht, dass diese Truppe wirklich nett ist. ;) Gratuliere! (siehe ihre HP)
„Frontrunn3rs - wanna change the world?“ Siehst du am Schluss ein Fragezeichen nicht? Alles ist also immer noch offen. ;) „The world“? Auch juristisch offen! ;) Ob es „the hearing world“ oder „the Deaf world“ ist … hm …
Ich denke, die Frontrunners möchten unsere Welt, ja, unsere Gehörlosenwelt (auch deine Welt? …hm …) verbessern, was auch gut so ist. ;) Ganz sicher in einer für uns, die Tauben, positiven Richtung. Ich wäre damit einverstanden. [stolz]

Was machst du da? Nichts? Oder solche positive Entwicklung aufhalten oder gar stoppen? Diese Welt willst du zum Stillstand bringen oder rückwärts in die schlechtere Zeit drehen?

tschüss
Hans


@yippie,
ich bleibe lieber bei „Zuviel Forderung“.
Wer zuviel verlangt, bekommt sicher mehr als, wenn man zuwenig verlangt. So bekommen wir wenigstens Mittelmaß. ;)


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



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Das Problem an dem Video www.audismus.de ist, wie schon aus dem joneleth.de beschrieben ist und ich finde das auch peinlich was da abgelaufen ist. Es ist für Hörende sehr schwer Gebärdensprache zu verstehen. Wenn Hörende dann auf jemanden Hörbehinderten zufällig begegnet und nicht in Gebärdensprache kommunizieren kann, dann werfen gleich die Möchtegern-Deafies und "blutrünstige" Deafies als Audismus vor, dann finde ich das nicht gut. Wenn es so ist würde Hörende (wenn er/sie darüber wissen) aber nicht zögern, zu Stift und Zettel greifen, wenn Hörende oder Hörbehinderten einen dabei habe, um zu klären, worum es geht. Das ist auch ganz logisch.

bestes Beispiel ich habe damals gute Erfahrung mit Krankhenhaus oder meine Ärzte gemacht. Als ich damals ins Krankenhaus mit superschweren Verletzung eingeliefert wurde, hatten die Ärzte trotz meine enormen Hörschaden nahezu richtig behandelt. Sie wussten etwas später, wie schlecht ich hören kann, aber sie ahnten schon wie sie mit mir kommunizieren konnte und fanden andere Lösung. Da war ich richtig überrascht und das erlebe ich selten. Und dieses Video www.audismus.de wo Apotheke-Szene abgespielt wurde, ist für mich ein Witz.

Wie hier bereits erwähnt ist, ist unbewusste Diskriminierung schon problematisch. Wer kann schon sicher sein, dass er/sie niemanden unbewusst diskriminiert? Ein 10-Punkte-Programm, um ein diskriminierungsfreies Verhalten im alltäglichen Leben für Hörende, Deafies, andere Behindertengruppe, Menschen mit unterschiedlicher Hautfarben usw......zu erstellen? :D


"Denk ich an Deutschland in der Nacht......." (H. Heine)



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Ich sehe es ähnlich wie Pyros mit der Problematik der Diskriminierung von Hörbehinderten. Darunter leiden ja nicht nur Gehörlose, sondern auch Spätis und Schwerhörige. Meiner Erfahrung nach sind diese Einschränkungen in 99% der Fälle auf Unwissenheit bzw. Gedankenlosigkeit (die Leute vergessen leider häufig sehr flott, was man ihnen erklärt hat). Wenn man hier Aufklärungsarbeit leistet, wird man mehr erreichen, als mit der Audismus-Keule. Ich habe schlichtweg ein Problem damit, Leute, die vielleicht das erste Mal einen ertaubten oder gehörlosen Menschen treffen (wie gesagt, die Wahrscheinlichkeit einen Türken zu treffn ist größer) und sich ungeschickt, vielleicht aus beleidigend, diskriminierend benehmen, gleich als Audisten - und damit nach Teuberscher-Ideologie auch gleich als Rassisten, Antisemiten und Sexisten - zu bezeichnen. Es geht schlichtweg an der Realität vorbei.

Unpassend ist es daher auch von einer Ideologie zu reden. Diese geht - meines Erachtens - immer von einem bewusst reflektierten Gedankengebäude oder Weltbild aus. Wenn aber die Mehrheit der diskriminierenden Handlungen unbewusst sind - wie sollen sie dann Teil einer Ideologie sein? Diese Annahme geht an der Realität meines Erachtens vorbei.

Hans Busch schrieb dann (an Pyros gerichtet)
Zitat:
Sei nicht Warmnestnützer! Suche Schwachstellen nicht! Kämpfe mit! Danke!
Mal abgesehen dass ich nicht weiss, was ein Warmnestnützer sein soll - Nestbeschmutzer, Warmduscher ... mir fallen viele Assoziationen ein .... ich finde es befremdlich, dass in einem öffentlichen Forum dazu aufgefordert wird, bestimmte Ideologien nicht zu kritisieren, frei nach dem Motto: "Vorwärts und die Reihen festgeschlossen, das Selber-Denken ist verboten!"

Pnin




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