@Hans Busch,
ich habe kein Problem, Dr. I.J.King als "taub" bzw. "Tauber" zu bezeichnen, auch wenn er spaetertaubt ist, seine ASL beim ungezwungenen Plaudern stark von Englisch beeinflusst ist und in Reden immer laut mitspricht. Eine speaking Deaf Person ist auch Deaf (beachte
'Deaf' = "taube Identitaet habend"). Ist das noch ungewohnt?
Folglich, wie oben definiert, ist die Taubseinsgemeinschaft
nicht homogen in der Anwendung der Kommunikationsmittel und der Hoerfaehigkeit. Nur eines: alle verwenden eine Gebaerdensprache und haben den Wert des Hoerens und des Sprechens schon relativiert, d.h. die Hoer- und Sprechunfaehigkeit wird nicht zu tragisch genommen und darf sogar begruesst werden (JDS).
@Limette,
Zitat:
Wer wenig hört, und trotzdem sich als sh definiert, und pudelwohl in
seiner Haut fühlt, warum dann nicht?
"sich als sh definiert", unter welcher Definition? Hoerfaehigkeit oder Zugehoerigkeit zu einer Gemeinschaft? Man kann sh sein und sich pudelwohl in der Taubseinsgemeinschaft fuehlen. Aber wirklich voll pudelwohl in der hoerenden Gemeiinschaft? Die Zeugnisse vieler SH lassen anders vermuten.
Ich habe an verschiedene alternative Adjektive fuer
'gehoerlos' gedacht. Sie sind alle leider nicht besser als
'taub', auch nicht das englische
'deaf' (vgl.: deafer Junge, deafe Frau, deafes Kind, deafen Kindern, Deafenschule). Man kann an den Vogel denken, wenn das Wort
'die Taube' ganz allein steht. Aber im Satz und in einigen Wortzusammensetzungen wird die Bedeutung schon klar herauskommen, "eine taube Frau" oder "das Gefieder im Taubenschlag/auf dem Dach". Auch die anderen Bedeutungen von
'taub' werden erst klar nur im Satz. Vergleiche:
"Ich bin taub" und "Mein Arm ist taub.".
Ueber mein Schreibstil. Wenn ich im gleichen Stil eines Romans, eine Gedanke pro Satz, schreibe, wird mein Beitrag dreifach lang sein. Man versteht mich besser, wenn ich in Gebaerden vortrage, ja weil Gesichtsausdruck, Koerperhaltung und Schauspielerei mit dabei im Spiel sind. Ich schreibe ja ueber ungewohnte Gedanken. Freud, Marx, Hermann Hesse und Thomas Mann werden auch nicht sofort verstanden. Ihre Werke muessen mehrmals gelesen werden. Es geht auch schneller, so zu schreiben, wie ich vom Lesen gewohnt bin, als alles umzuschreiben und die Saetze in kleineren Saetzen aufzuteilen. Leider!
Ich merke, deine Entgegnungen zeigen jetzt weniger Halbverstehen. Ein Lerneffekt hat bei dir doch eingetreten!