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 Taube(r) / taube Person versus Gehörloser


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- OT on -
@smirnov,
hab wohl nicht so gut formuliert ... [crap] (aber man lernt nie aus)
Hätte besser schreiben sollen, ob du unter Töne verstehst, daß man die Sprache
einwandfrei verstehen kann und telefonieren? Und nicht nur einen Bruchteil?

Was hochgradig sh betrifft, die Sprache verstehen die nicht immer, also ich
damals nicht (so ähnlich wars wie Lukbo beschrieb) mit ca 70 db Hörverlust bis
4, 5.Lj - also hochgradig - aber rein gefühlsmässig damals, war ich gl.

Was die hochgradig sh für anderen sind, das ist dann sicher Ansichtssache.
Was die leichtgradige, mittelgradige sh betrifft, das ist vermutlich wieder was anders.

Finde auch 3 Gruppen für Alltag reichen aus -
hd - hört normal
sh - hört mit Hörhilfen, auch die Sprache nahezu einwandfrei.
gl - hört nix - oder nur wenig und/oder verzerrt.
[neutral]
- OT off -



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@ Karin
du meinst also, dass es nicht das Wichtigste sei, über unsere Bezeichnungen zu diskutieren...hm ich sehe das anders. Wie kommst du denn eigentlich darauf ? Ich persönlich halte es für eminent wichtig, dass wir ( ich meine ohne die Beteiligung Hörender) über unsere "Gehörlosigkeit" bestimmen sollten, welcher Begriff zu uns am besten passen würde und vor allem diskutieren wir vor dem Hintergrund der aktuellen Thematik DEAFHOOD/ AUDISMUS in der Zeit der Wandlung der GL-Gemeinschaft. Dazu brauchen wir für unsere DGS-Gemeinschaft, wie auch die ÖGS-Gemeinschaft einen aussagekräftigen Begriff für uns Menschen, die einen Sinn weniger haben. Hartmut hat den Vorschlag in Wiesbaden sehr gut begründet, die wir durch vertiefte, weitere Diskussionen eine Basis erarbeiten wollen, worauf wir aufbauen können.
Als hörendes Mitglied im DGS bitte ich dich um Zurückhaltung ! Du warst nicht in Wiesbaden anwesend, daher sehe ich dein Eingreifen in die Diskussion eher als problematisch an.

@ Busch
dein Vorschlag zur Gebärde" mit dem Zeigefinger vom Auge in Richtung Hand" finde ich sehr begrüssenswert und möchte dies in den Blickpunkt der Diskussionen stellen. Wir sind ja Augenmenschen und unsere Hände ( involviert in Gesichts- Mimik und Körper) drücken das aus, was wir mitteilen wollen.

In den USA wird der Hörende mit dem Zeigefinger vom Mund aus in mehrfach drehender Form in bleibender Höhe genannt. Also als Sprechender.

Als Taube Personen sind wir Menschen, die mit den Augen "hören" und die Gebärdenbegriffe auf die Hände übertragen, die dann einen breiten Raum einnehmen und diese in DGS ausführen.

AU REVOIR


Raus aus dem Schattendasein - Chancen suchen und sie nutzen !



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@Limette

Es sind 2 verschiedene Schuhe was das wahrnehmen von Tönen und verstehen der Töne betrifft.
Du stellst mit deiner Frage auf eine zu hohe Latte, für dich sieht es vor allem so aus das SH alles verstehen müssen und auch einwandfrei telefonieren können, der Meinung bin ich nicht. Bin eher Objektiv und die Kategorie der SH wird in mehrere Stufen eingeteilt...dies ist nach dem Audiogramm zu beurteilen.... Was das verstehen und wahrnehmen betrifft ist mehr Kopfsache und erfordert viel kombination und routine, keine Frage.

Man kann doch nicht alle Leute in einem Topf werfen dass plötzlich alle taub wären *amKopfGreif* [roll]

Was die indentität betrifft ist wieder ein ganz anderes Thema.

@deafmax

Ich verstehe voll und ganz was du damit meinst, wir sind die tauben und denken auch taub etc.... vom Gedanken her kann ich es nachvollziehen, nur die Wortwahl ist leider nicht das beste. Vielleicht überzeugst du mich noch beim KoFo "taubsein" [wink]

peace



gehörlosenfreak
gehörlosenfreak



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Zitat:
Als hörendes Mitglied im DGS bitte ich dich um Zurückhaltung ! Du warst nicht in Wiesbaden anwesend, daher sehe ich dein Eingreifen in die Diskussion eher als problematisch an.

AvignonMan, ich weiss nicht mit welche Argumenten du diese Ausgrenzung erwähnst. Ich dagegen finde es begrüßenswert JEDEN an den Diskussion teilhaben zu lassen, und schon gar nicht jemanden ausgrenzen, nur weil es ein hörendes Mitglied ist. Jeder mit GS-Kompetenz darf biegen, beißen, brechen oder freundlich gesinnt an der Diskussion teilnehmen. Weil ich der Ansicht bin, dass es sich um eine Gemeinschaft handelt die mit GS kommuniziert.
Außerdem hat Karin ja nichts schlechtes geschrieben, nur ihr Meinung wiedergeben.

LG deafmax


---
Ich bin taub, ergo bin ich.



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Zitat:
SH alles verstehen müssen und auch einwandfrei telefonieren können, der Meinung bin ich nicht.


Das ist durchaus ok. Bist nicht allein damit da. :)

wie ich schon sagte, ist es Ansichts-, sowohl als auch Einstellungssache.

Bevor man aneinander vorbei redet, fragt man lieber nach, weil es eben jeder anders sieht.



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Zitat: „… die Diskussion um die Bezeichnung ist nicht das Wichtigste.“

Karin meinte, die Diskussion um eine Bezeichnung sei schon wichtig, aber nicht das Wichtigste, aber wenigstens vielleicht Nummer zwei in der Wichtigkeitsliste, also ganz oben in der Liste.

@Karin,
ich könnte dich gerne verteidigen. Aber ich meine, erst sollen wir hier innerhalb der Taubengemeinschaft immer einig sein, was doch das Wichtigste ist. Sonst denkt die Öffentlichkeit, drei Taube hätten zehn verschiedene Meinungen. Genau dies hat auch selbst ein Direktor von SSH gesagt … hm …
Natürlich sind wir uns ganz bewusst über unsere Geschichte. Aber wir wollen die „doofen“ Bezeichnungen, erfunden von den Oralisten bzw. Audisten, nicht weiter pflegen, gell?

@AvignonMan,
ja, die Gebärde „Vom Auge zur Hand“ hat ein Vertreter vom DGB bei KUGG in Heidelberg vor vier Jahren auch begrüßt. Unsere tauben Kinder begrüßen sie auch. Ob es durchsetzbar ist … hm … Aus „anatomischem“ und „wirtschaftlichem“ Grund bleibt die Gebärde „taub(stumm)“ gegenüber der Gebärde „Vom Auge zur Hand“ dominant, fürchte ich.
Außerdem ist „Taub(stumm)“ für Taube die Identifikation Nummer eins und die „Gebärdensprache“ Nummer zwei.


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



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@ Deafmax
ich meine, dass wir unter uns, wie bereits vor Wiesbaden angekündigt,
mit einer Sensibilität in den Diskussionen vorgehen sollten, weil gerade diese Begriffe viel zu wichtig und bedeutungsvoll seien. Es handelt sich um neue Wege , die wir begehen wollen. Von Biegen und Brechen in den Diskussionen zu reden, sollten wir lieber sein lassen ( vielleicht bei anderen Themen) und die Hörenden dürfen von uns etwas lernen, und mitdiskutieren in vielen anderen Themen ! Es sei nahezu ausgeschlossen, dass hörende Personen wie Karin es nachvollziehen können, was wir bisher in der wichtigen Anfangsphase diskutiert haben, worum es geht. Es geht um uns allein.
Ich verbiete ihr nicht ihre Meinung, aber ich bitte daher aus verschiedenen Gründen eben um Zurückhaltung.
Natürlich gibt es unter uns recht viele Leute, die mit ihren Meinungen weit aus dem Fenster hinauslehnen.

AU REVOIR


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@Smirnov,
es ist eine Gewoehnungssache fuer dich, das Wort 'taub' sowohl fuer die Bedeutung der teilweisen oder vollkommenen Hoerunfaehigkeit als auch fuer Identitaet, fuer die Zugehoerigkeit zur Taubseinsgemeinschaft zu akzeptieren. Es wird hoffaehig, das bin ich sicher.

Uns ist es wurscht, ob jemand etwas hoeren kann oder nicht. Wenn jedoch eine taube Person nicht zur Taubseinsgemeinschaft zugehoerig fuehlt, ist ihr Problem, wie sie seine Identitaet "stotternd" beschreibt. Sie ist potentiell 'taib', auch wenn sie nicht in Kreisen des Taubseins umhergeht. Sehr viele ehemalige Taubseinsverneiner haben sich zu uns zugestossen und das Taubsein in sich eingesogen und sogar kritisch gegen die Homogenisierungsversuche der Mehrheit geaeussert.

Die Bezeichnung "schwerhoerig" ist nur eine Beschreibung der Faehigkeit, die Lautsprache mit Hoerhilfe uebers Ohr am Telefon verstehen zu koennen. Dieses Kriterium wird als wesentlich erachtet. Nur Geraeuschhoeren, na und! So what! Sie ist keine Bezeichnung der Identitaet. Man kann schwerhoerig und dennoch taub sein, wie in

Ich bin taub, aber nicht meine Ohren.


Hartmut



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Hartmut,
hoffaehig? [sconf] nie gelesen.

Dazu möcht ich was sagen, hoff darf mein Post dazwischenschieben. [roll]

>OT on<
sicher, es gibt viele die denken: etwas, wenig hören = taub.

Es gibt aber auch viele die anders denken, die selbst nur wenig hören,
sich selbst auch als sh definiert.


Oft hab ich erlebt, daß ein sh sagt, sie/er sei sh, früher hab ich immer
gedacht, die/der könnte telefonieren. Heut weiß ich es besser.
Auch noch zur Ausbildungszeit wurde ich von einige Kollegen als sh
abgestempelt - weiß gott warum.

Und scheiß drauf. Das ist Ansichtssache, Identitätssache, wie man sich
fühlt. Aber interessant ist es, was einzelne denkt. Die Hälfte denkt so,
die andere Hälfte anders. Nur aufpassen sollt man, daß nicht verwechselt
wird, bzw. Missverständnisse gibt, der/die z.b. auch telefonieren kann.

Ich würd draus keine große Sache machen

>OT off<


Mit "taub" hab ich das Problem - schrieb schon vor paar JAhren hier irgendwo mal:

- taub (Beine taub = gefühllos)
- Tauben (Vogel bzw. Mehrzahl Vögel)
- taub - anlehnung zu taubstumm.

Auch hab ich *hust* mit hd diskutiert, wie die "taub" finden. -> blöd sagten noch alle.

Wird eine weile dauern, bis man mich zu "taub" überzeugt hat. [lach]
Vielleicht schafft hier einige von euch es ja?! :)

Aber ich betone - hab kein Problem, wenn die meisten gl das Wort "taub" wünschen.



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@limette,
man kann verschieden herauslesen, wenn jemand sich "schwerhoerig" nennt, ohne selbst viel von dem Gesprochenes durchs Ohr allein verstehen zu koennen.

Was wesentlich fuer uns sind zwei Dinge und wie sie genannt werden: Hoerfaehigkeit und Identitaet.

Fuer Hoerfaehigkeit ist es uns wesentlich, ob man das Gesprochene vernehmen kann oder nicht. Mehr nicht! Wenn kein Verstaendnis des Gesprochenes besteht, gilt es fuer uns "taub". Das hindert niemanden, sein Restgehoer naeher zu beschreiben. Eine Nennung mit einem Wort fuer jede Art von Restgehoer ist dort nicht angebracht, weil es viele verschiedene Arten gibt. Wenn ja, braucht man -zig Etiketten. Also in unserem Vokabular ist es einfach nur von tauben, schwerhoerigen und hoerenden zu reden. Das ist was Hoerfaehigkeit anbelangt.

Nun ueber Identitaet. Es gibt nur hoerende und taube Identitaeten, weil es nur diese zwei Kulturen gibt. "Schwerhoerig" ist keine Bezeichnung der eigenen Identitaet. Wenn ausgedrueckt als Identitaet, dann wird oft als "dazwischen" ausgesagt, als suchend nach einem zufriedenstellenden Standort. (Fuer CODAs ist es anders: Sie haben ihre eigene Identitaet und Lebensmodus).

Nun zur Vieldeutigkeit des Wortes 'taub'. Kein Problem. Der Sinn ergibt sich immer aus dem Satzzusammenhang. Vgl. "Ich bin taub" und "Mein Arm ist taub." Was am haeufigsten vorkommt, ist die des Ohres. Dafuer muessen wir sorgen, dass sofort an uns und unsere Lebensweise gedacht wird, wenn das Wort 'taub' erscheint. Auch als Substantiv, 'die Taube' oder 'die Tauben' ergibt sich aus dem Satzzusammenhang. Wenn problematisch, gebrauchte das Wort adjektivisch mit 'Frau', 'Person', 'Menschen' usw. Deutschsprechende Hoerende koennen bestimmt auch lernen, das Wort 'taubstumm' nicht mehr zu benutzen, wie in anderen Laendern zumeist schon geschehen. Sie haben das schon angefangen, wie gesehen in einigen Zeitungsberichten, z.B. kuerzlich ueber den tauben Taenzer Tobias Kraemer, und in Uebersetzungen aus dem Englischen.


Hartmut



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Hartmut,
Ehrlich gesagt, wie soll ich das jetzt verstehen?

sh haben keine Identität? [ops]
Sh haben keine 2 Kulturen? [ops]

Fast jede sh fragt sich irgendwann, wo gehöre ich hin, gl oder hd.
Irgendwann durchlebt fast jede sh die Identitätskrise.

Jede sh egal ob die telefonieren können oder nicht, und gl müssen
das beste aus der Situation machen, sich in welt der hd behaupten.
WIE - das bleibt jedem überlassen.

Es können ja nicht alle wie deafmax sein. [roll]
Da ist deafmax schon eine Ausnahme.



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Ich finde taub nicht schlecht,
aber es stört mich nur ein bisschen.

Hörende Menschen denken nur,
manche Tauben können gut sprechen. Woher ?

Es wäre schön,
sondern alle Tauben müssen gebärden zu lernen,
alle Tauben müssen nicht sprechen zu lernen.

Schule für hör u. sprachbehinderte Kinder

Schule für gebärdensprachige Kinder

Schule für tauben ohne Sprachen Kinder

Deutschen Tauben Bund ,
da finde ich einige Idee von Usern nicht schlecht.

Deutschen Tauben ohne Sprachen Bund :D
Deutschen Tauben ohne Lautsprachen Bund

Meine Mutter, Oma fragten mich immer dasselbe, boah .. Gehörlose kann gut sprechen? woher?
es nervt mich schon sehr.


alte Doofefragin; jetzt neue Caravan-Lady



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@limette,
manche Menschen koennen multiple Identitaeten haben, fuehlen sich in verschiedenen Kulturen zuhause und denen zugehoerig.

So koennen Schwerhoerige auch haben, aber erst nachdem sie ihre Identitaet entwickelt haben und Standorte in beiden Welten gefunden haben.
Das gleiche koennen taube Menschen auch haben. Aber das "Behaupten in der hoerenden Welt" von tauben Menschen haengt auch am Abbau des Audismus ab.


Hartmut



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Mir fällt folgendes ein;-)

Deutscher Bund der visuellen Menschen e.V.
gegründet 2020 durch die alternde Karin Kestner.

Diesem Verband gehören die Menschen an, die auf visuelle Verständigung angewiesen sind oder sich der visuellen Kultur und Sprache zugehörig fühlen;-)


Liebe Grüße
Karin



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interessante Beiträge sind hier zu lesen.

Meiner Beobachtung her haben sehr viele GL mit dem Wort "Gehörlos" kein problem. Wenn wir schon das Ziel haben um auch die Schwerhörigen in die Gehörlosengemeinschaft zu integrieren zu wollen, wäre die bezeichnung "Gehörlosen-Gemeinschaft" passender. Viele Ci und HG-Träger werden nicht der Meinung sein, sich als "Taub" zu bezeichnen und auch ich nicht, warum soll ich mich vor hörenden als Taub(stumm) nennen wenn ich auch reden kann. Ich wette dass ich mit der Meinung nicht alleine dastehe und denke, wir sollten mit der Bezeichnung "Gehörlos" zufrieden geben auch wenn es für Gehörlose gedacht sind die sprechen UND gebärden können.
Deswegen wird auch die Gehörlose indentität nicht schlechter [wink]
Noch etwas, man darf auch nicht vergessen dass es nicht mehr Gehörlose geben wird und deswegen sollten wir lieber vorsichtig mit den Berührungsängsten von den aussenstehenden/interessenten umzugehen um nicht noch mehr interessenten aus der Gehörlosengemeinschadt zu vertreiben.

Auch sollten wir nicht so zielgenau mit den Deafhood-Richtlinien befassen weil ich Ghetto-Bildung ablehne...



Spitzenmitglied



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Aloha smirnov,

du befürchtest, eine Ausbreitung der Deafhood-Prinzipien (ich würde sie nicht
Richtlinien nennen) würde zu Ghettobildung führen. Warum? [ops]

Wenn du beim Vortrag in Wiesbaden dabei gewesen wärst, würdest du
bestimmt anders denken.


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



Neuling



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smirnov:

Ich wette dass ich mit der Meinung nicht alleine dastehe und denke, wir sollten mit der Bezeichnung "Gehörlos" zufrieden geben auch wenn es für Gehörlose gedacht sind die sprechen UND gebärden können.


und ich täubchen wette mit der meinung nicht alleine wenn du in wiesbaden dabei gewesen auf unsere seite stehst. [wink]



Spitzenmitglied
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[crap]

Irgendwie verdreht es einem den Magen.

Irgendwie ist das ganze ein Witz, wenn man einbildet, ein Wortänderung,
schon bewirkt es vieles. Und das ganze ist leichter ....

Fakt ist - Ein Wort allein bewirkt nichts.

Ob gehörlos, Taub, Hörbehindert, Hörgeschädigt, das ist doch schnurzpiepegal.

Nur eins ist wichtig, Öffentlichkeitsarbeit, damit die Bevölkerung gut
genug über "Leute die nichts hören können" aufgeklärt sind. Und so
auch Toleranz zueinander entstehen.

Schon gut, die Meinung müsst ihr nicht mit mir teilen, denn es ist ja meine Meinung. [confused]

edit:
Ich persönlich würde bei Gehörlos bleiben, was seit Jahren besteht,
und nicht alle 50 Jahre vielleicht neue Bezeichnung wechseln.
Damals hieß es ja Taubstumme - Taubstummenanstalt. [roll]
Da ist Bezeichnung Gehörlos schon besser .... [shrug]



Zuletzt geändert von snowcat am 18.06.2007, 12:35:22, insgesamt 1-mal geändert.

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@Karin,
„Deutscher Bund der visuellen Menschen e.V.“? („Menschen“ erscheinen mir zu biblisch.)
Warum nicht gleich: „Deutscher Visuellenbund e.V.“?

Ich denke aber, hörende Menschen orientieren sich auch visuell … hm … dann lieber „Taubenbund“


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



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Lieber Hans, da ich ja nicht an der Diskussion teilnehmen darf/soll, wollte ich wenigstens mal meine Gedanken dazu zum Ausdruck bringen, dass man doch mal ganz weg geht vom "OHR" und auf das hinweist, was die Stärke der Tauben ist. Das mehr sehen, das visuell kommunizieren.


Bund der visuell Kommunizierenden e. V. vielleicht....nur ein Anschub...
Lieben Gruß Karin



Neuling



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„Deutscher Bund der visuellen Menschen e.V.“ von karin

Deutscher Visuellenbund e.V.“ Hans busch

ich denke es reicht mit visuell für tauben menschen nicht aus. Es könnte damit auch bedeuten für die hörenden die eher mehr auf visuell bezogen fühlen als über hören.



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Es sieht ja komisch aus, weil es mit den Vögel verwechselt wird.

Wie wäre es mit dem "Schule für die tauben Menschen", "Zentrum oder Verband für die Gebärdensprachlern bzw. tauben Menschen"???

Durch den Vortrag von Hartmut ist mir bewusst geworden, dass man "taub" anstatt "gehörlos" benutzt.

Wie Lukbo hier schon gepostet hat wegen geruchlos, geschmacklos etc. Da ist mir auf den Geist gegangen. Da sieht das Wort "gehörlos" schon so komisch aus. Aber aus Gewohnheit reden wir ja dieses Wort weiter...

Also das Problem ist nur, wie man dies umsetzen kann.

@Doofefragin: Am letzten Samstag war ich in der RWB-Schule Essen mit meinem Vater. Er hat mir gesagt, dass er gut sprechen kann. Ich selber kann auch gut reden. Aber er hat mir nur angedeutet und ich habe ihm gleich geantwortet und er war dann [ops]. So einfach ist das... [tongue]



Zuletzt geändert von King Deafbear am 18.06.2007, 14:34:03, insgesamt 1-mal geändert.

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@lukbo

Mit der Ablehnung von Ghettobildung meinte ich dass wir auch die SH/Ci Träger in díe Gehörlosengemeinschaft einzubeziehen sollen- Das bedeutet, wir sollten mit dem Thema Audismus und deafhood eher vorsichtig umgehen und auch von der anderen Perspektive sehen.

Vorallem muss man auch bedenken dass in den nächsten Jahrzenten nicht mehr GL geben werden. Deswegen glaube ich dass die Ziele auf liberaler Ebene mehr zu erreichen wären und vorallem sollte man auch kompromissbereit sein- Die Gehörlosenkultur stärken? Ja, aber auf einem vernüftigen Weg!!!


@lukbo @täubchen
Kann sein dass ich in wiesbaden anders gesehen hätte, da muss aber wirklich ganz gute argumente gegeben haben od. müsste ich etwas versäumt haben?

Gibt es vielleicht ein Vortragsprotokoll dass für die Öffentlichkeit bestimmt ist?



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@KDb,
das mit Bezeichnung, das hatten die in Wiesbaden oder GMU sowieso schon gesagt.
Schule für Tauben Kinder, Verband der tauben Menschen oder so ähnlich usw.

Mit Bezeichnung "Taub" --- Geschmackssache.
Bei Männer kein Problem: Ein Tauber. Bei Frau - Taube.

Und ausserdem:

Die Gefahr ist da, wenn ein neuer Bezeichnung eingeführt wird, also
Taub. Ein gl spricht nicht, und wir haben die neue Bezeichnung: "Taub"

wird diese Person dann evtl (muss nicht) als Taubstumm abgestempelt.

Da sehe ich die Bedenken. Aber ich kann mich sowieso irren.

Und Argument in Wiesbaden war:
Weil Lehrer Gehörlos einführten, wenn GL spricht und GS => Gehörlos
Wer nicht spricht (bin mir nicht mehr sicher) hieß es dann Taub oder Taubstumm?
Deshalb sollte Taub eingeführt werden? [confused]

Tja, ich halt mich da besser raus.



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Aloha Limette,

ja, so hatte ich auch Hartmut bei seinem Vortrag in Wiesbaden verstanden.
Allerdings kann man darüber auch in früheren Taubenblau Beiträgen von
Hartmut nachlesen.
Damals versuchten Taubstummenoberlehrer den taubstummen Schülern
das Sprechen beizubringen.
Sie setzten diese dadurch unter Druck, wenn der Schüler immer noch nicht
verständlich aussprechen konnte, dann sagten sie "du bist immer noch nicht
gehörlos, du bleibst taubstumm!" und suggerierten ihnen, sie blieben stumm
und somit dumm.
(obwohl diese nicht stumm waren, da sie gebärdensprachig kommunizieren
konnten)
Wer es mit der Aussprache schaffte, war sozusagen ein "oralistisches Erfolgs-
produkt" und durften sich mit der Ettikette "gehörlos" schmücken.
Eine Zweiklassengesellschaft, die von Taubstummenoberlehrern künstlich
erzeugt und eine ursprünglich geeinte Gemeinschaft aufgespalten wurde.

Wie Hans Busch schon erwähnte, gab es das Wort "gehörlos" schon ca. 1830.

"gehörlos" wurde aber in den deutschen Duden erst 1950/1960 eingeführt.
Ich frage mich, wer das durchgesetzt hat, auf Druck der Taubstummen-
oberlehrer oder die entstummten Gehörlosen selbst?


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



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@Lukbo,
danke für deinen Post. Nun versteh ich die Gründe auch besser.

Aber wird das nicht das gleiche gemacht, wenn Taub wieder eingeführt wird?

Ich meine, die GL-Lehrer könnten so oder so auch noch Druck auf gl-Schülern
ausüben, indem sie sagen, wenn du sprichst, bist taub, wenn du nicht sprichst,
dann taubstumm, [confused]



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@lukbo

dein Bericht war sehr interessant zu lesen-
Schlimm muss dass ganze gewesen sein, jetzt versteh ichs langsam... [crap]



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Schon so lange her, dass das Wort "gehörlos" im 18. Jahrhundert genommen wurde, aber erst im 50-60er Jahre eingeführt. [umfall-male]

Bei Reichsverband der Gehörlosen im Jahr 1927 wurde es doch benutzt....also jemand hat dieses Wort doch herausgefunden...Aber woher...[shrug]

So lange geschwiegen...warum wurde das Wort "taub" nicht bis jetzt festgenagelt? Ich glaube, es hat mit dem "stumm" zu tun und deshalb wollen sie dann, dass "gehörlos" bei dem Wirtschaftswachstum besser ankommt (es hat mit der Einstellung zu tun und ebenso auch an die Leuten zeigen, was die Tauben können - genauer gesagt sie können auch sprechen...). Dadurch fällt das Wort "taubstumm" weg. [shrug]

Eines verstehe ich auch nicht, dass der Lehrer eine Bezeichnung "Taubstummenoberlehrer" bekommt. Vor allem kann es auch anders formuliert werden. Tauboberlehrer oder Gehörlosenoberlehrer oder so ähnliches...Warum werden sie nicht mit "Gehörlosenoberlehrer" genannt??? Sie wollen nur angeben, damit sie die tauben Schüler mit dem Sprechen beibringen können.

Danach zeigen sie diese Schüler in der Öffentlichkeit, dass sie doch auch sprechen können, obwohl sie vorher stumm waren. Aber es stimmt auch doch nicht. Sie können auch vorher sprechen, auch wenn es nicht so gut war.

Natürlich können die Schüler auch vorher Wissen haben, wenn sie durch Gebärdensprache beigebracht werden.

Es gibt auch Leute vor allem hörend, die erst viel später sprechen können. Wie sieht es aus mit der Kommunikation, wenn sie doch selbst hörend sind, aber nicht reden können??? [roll]



Neuling



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@limette
Wer nicht spricht (bin mir nicht mehr sicher) hieß es dann Taub oder Taubstumm?

Hartmut sagte wer nicht über das telefon kommunizieren kann. denn da entsteht kein akustiken kommunikation.dann ist man sich für taub. .

ich denke auch für die sh die nur bestimmte leuten telefonieren können und sie ihnen ständig um die unverständliche worte zur wiederholung bitten. dann würde heissen sie stehen am rande des taubsein? möglicherweise aus sie in einem topf hineintun?

edit 1 mal



Spitzenmitglied
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@Täubchen,
bin da überfragt :)

Ich weiß nur noch:
Hartmut hat gesagt: Wer nicht telefonieren kann ist definitiv taub.
Wer öfter wiederholungen benötigt, für einige gl hier z.b. für lukbo
sind diese auch taub. (Bei Hartmut, weiß nix mehr)

ähm ... in einem Topf hineintun? Ich will nicht, so, so, so beurteilen.

Ich denke:
Wer wenig hört, und trotzdem sich als sh definiert, und pudelwohl in
seiner Haut fühlt, warum dann nicht? Es bringt nichts, einem in ein
Kostüm hineinzuzwängen, wenn man sich darin nicht wohlfühlt...



Spitzenmitglied



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Interessante Diskussion bisher!

Man sieht, ihr ringt noch um die Definitionen der bestimmten Woerter.

Besser fangt an mit Konzeptionen oder Bedeutungen, die wir fuer die Diskussion ueber unser Wesen, unsere Identitaet und Standortbestimmung notwendig brauchen. Die Konzeptione beruehren zwei Hauptaspekte: Hoerfaehigkeit und Identitaet/Gemeinschaftszugehoerigkeit.

1. Hoerfaehigkeit: wesentlich in unserem Denken und unserer Kultur ist die Hoerfaehigkeit der gesprochenen Sprache. Bei uns sind nur drei Stufen von Belang: a) vollkommene Faehigkeit des Verstehens der Sprache ohne jede Zuhilfe; b) gute Faehigkeit des Verstehens der gesprochenen Sprache mit Hilfe eines Hoergeraetes oder anderswie; und c) schwierig bis null Verstehensfaehigkeit der gesprochenen Sprache. Das Vokabular fuer diese drei Stufen sind 'hörend', 'schwerhörig', und 'taub'.

2. Identitaet: Auch ist dort in drei untergeteilt: a) vollkommen in der hoerenden Gemeinschaft und deren Kultur zugehoerig mit LS oder Deutsch als Verkehrssprache; b) vollkommen in der Gemeinschaft der tauben Leute mit GS als Hauptsprache zuegehoerig; c) sich in der "Zwischenzone" zwischen der Gemeinschaft der Hoerenden und der Tauben befindend, zugehoerig zu keiner Gruppe, oder sich in der Gruppe dieser Zwischengehoerigen befindend. Diese suchen nach einer Identitaet. Ich benutzte fuer die zwei Identitaeten die gleichen Woerter wie beim 1.: 'taub' und 'hörend'. Fuer die dritte Gruppe der Identitaetssuchenden benutze ich keine Bezeichnung/kein Etikett, aber nur verschiedene Beschreibungen, die das Suchen nach Identitaet beschreiben.

Zu 2. (Identitaet): Man kann sich sogar multiple Identitaeten zu eigen machen und leicht zwischen zwei Kulturgemeinschaften hin- und herpendeln. Man kann "multikulti" in verschiedenen Ausmassen sein: mehr "taub" als "hoerend", oder umgekehrt, oder in verschiedenen Formen: taeglich lebend in einer Kultur und ab und zu in der anderen aber mit reichlichen Kenntnissen (z.B. CODAs, zweisprachigen Ehepartner oder Partner, Eltern, GS-Dolmetscher, Lehrer usw.)

Also kann es Leute geben, die hoerend und "taub" sind, oder schwerhoerige Taube sind usw.

Es ist auch wichtig zu wissen: Niemand etikettiert euch, ob ihr nach Identitaet, Kulturzugehoerigkeit und Sprachfaehigkeit hoerend, taub oder dazwischen seid. Ein jeder arbeitet an sich. Ein jeder respektiert, wenn jemand halb dort und halb hier ist. Man erkennt jedoch am Verhalten eines jemanden, ob der einheimisch in der Kultur oder nur halb drin, also noch Aussenseiter ist. Dann kommt Toleranz ins Spiel, wie wir mit "(Halb-)Aussenseitern" umgehen.

Die Audiologen, Paedagogen und Aerzten wollen uns nach Hoerfaehigkeit weiter differenzieren, wie 'an Taubheit grenzend schwerhoerig' usw. Diese Differenzierungen sollten doch "wurscht" sein, weil die Beachtung feiner Differenzierungen der Hoerfaehigkeit fuers Leben und fuer unsere Interaktionen (auch mit Hoerenden) nicht wesentlich sind.

Die Woerter 'taub' und 'hörend' sind also zweideutig in diesem Schema. Das Wort 'schwerhörig' bezeichnet nur Hoerfaehigkeit und nicht Identitaet.

Daher spielt das Wort 'gehoerlos' in diesem Schema keine Rolle. Das Wort hat nur eine historische Bedeutung, naemlich "entstummt" oder "frueher taubstumm, aber jetzt sprechend".

Ich wiederhole, was ich frueher schon gesagt habe. Das Wort 'gehoerlos' gab schon seit 1827 oder sogar frueher. DUDEN hat das Wort erst in der Ausgabe von 1996. Ich sah keine Angabe von dem Wort in den frueheren Ausgaben, auch nicht in anderen Woerterbuechern. Dies darf als Indiz (=Anzeichen) von wie schlechtgeformt das Wort in meisten Deutsch-Muttersprachlern empfunden wird (die DUDEN-Redaktion macht Entscheidungen nach Sprachgefuehl). Ich habe frueher wiederholt erklaert, warum das Wort schlechtgeformt (= komisch fuer Deutsch-Muttersprachler) ist.


Hartmut



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@Hartmut,
„schwerhörige Tauben“? [ops] Wie interessant! Daraus könnte Weiteres im Folgenden kristallisieren: „hörende Tauben“ und „taube Tauben“ :D
In Amerika ist eine Hörende, die Deaf Way II eröffnet hatte, angeblich Deaf. Is this person a hearing Deaf? Or in the American sign language: „Speeching Deaf“?

@Karin,
deine Idee „Bund der visuell Kommunizierenden e.V.“ ist gar nicht schlecht. Sogar eine Superidee! Ausgerechnet von einer „hörenden Taube“! ;)
„Deutscher Bund der visuell Kommunizierenden“ sagt schon ALLES! Das beinhaltet schon alle möglichen visuellen Kommunikationsmittel: Gebärdensprache, LBG, Gebärdensprachdolmetscher, Untertitel, GSD-Einblendung, schriftliche Verständigung, schriftliche Medien, schriftliche Anzeigetafel, Schriftdolmetscher für Ertaubte und Schwerhörige, Fingeralphabet usw. Alles, was wir, die Tauben brauchen, ist die visuelle Sprache. Ja, politisch vielversprechend, denke ich.
Ganz selbstverständlich DARFST du mitdiskutieren! So eine Powerfrau kann doch einfach ungefragt mitmachen. Das stört mich gar nicht. ;)


„Das Universum denkt mit der Hand.“ (Fise)



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@Hartmut,
Taub ist etwa besser?
Schon gut, ich habe Lukbo Gründe gelesen, und die viel besser verstanden.
Daher kann ich nun nachvollziehen, warum man Taub wiederverwenden will.
Und das ist auch ein gutes Argument.

Dagegen hab ich nichts, werde aber ein paar Jahre brauchen, bis ich
mich daran gewöhnt habe, [lach]
Denn wenn ich lese - Taube, hab ich öfter das Vogel im Kopf... [roll]

Und noch etwas:
Dich habe ich auch beim Vortrag weitaus besser verstanden.
Bei deinem Beitrag - es fällt mir schwer, das zu lesen UND zu verstehen. [neutral]
Zum Vergleich, ein Buch lese ich ohne viel nachdenken fertig. Fällt mir nicht schwer.

Und ich glaub hier gehts viele gl so wie mir, und mal ganz ehrlich: was hast
du denn davon einen Beitrag zu schreiben, das hier fast keiner versteht ?
Mit der Meinung stehe ich ganz bestimmt nicht alleine da.

Warum dann nicht versuchen, etwas einfacher zu schreiben, oder geht das gar nicht? [roll]



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geloescht, da doppelt gepostet


Hartmut



Zuletzt geändert von Hartmut am 19.06.2007, 17:39:51, insgesamt 1-mal geändert.

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@Hans Busch,
ich habe kein Problem, Dr. I.J.King als "taub" bzw. "Tauber" zu bezeichnen, auch wenn er spaetertaubt ist, seine ASL beim ungezwungenen Plaudern stark von Englisch beeinflusst ist und in Reden immer laut mitspricht. Eine speaking Deaf Person ist auch Deaf (beachte 'Deaf' = "taube Identitaet habend"). Ist das noch ungewohnt?

Folglich, wie oben definiert, ist die Taubseinsgemeinschaft nicht homogen in der Anwendung der Kommunikationsmittel und der Hoerfaehigkeit. Nur eines: alle verwenden eine Gebaerdensprache und haben den Wert des Hoerens und des Sprechens schon relativiert, d.h. die Hoer- und Sprechunfaehigkeit wird nicht zu tragisch genommen und darf sogar begruesst werden (JDS).

@Limette,
Zitat:
Wer wenig hört, und trotzdem sich als sh definiert, und pudelwohl in
seiner Haut fühlt, warum dann nicht?

"sich als sh definiert", unter welcher Definition? Hoerfaehigkeit oder Zugehoerigkeit zu einer Gemeinschaft? Man kann sh sein und sich pudelwohl in der Taubseinsgemeinschaft fuehlen. Aber wirklich voll pudelwohl in der hoerenden Gemeiinschaft? Die Zeugnisse vieler SH lassen anders vermuten.

Ich habe an verschiedene alternative Adjektive fuer 'gehoerlos' gedacht. Sie sind alle leider nicht besser als 'taub', auch nicht das englische 'deaf' (vgl.: deafer Junge, deafe Frau, deafes Kind, deafen Kindern, Deafenschule). Man kann an den Vogel denken, wenn das Wort 'die Taube' ganz allein steht. Aber im Satz und in einigen Wortzusammensetzungen wird die Bedeutung schon klar herauskommen, "eine taube Frau" oder "das Gefieder im Taubenschlag/auf dem Dach". Auch die anderen Bedeutungen von 'taub' werden erst klar nur im Satz. Vergleiche: "Ich bin taub" und "Mein Arm ist taub.".

Ueber mein Schreibstil. Wenn ich im gleichen Stil eines Romans, eine Gedanke pro Satz, schreibe, wird mein Beitrag dreifach lang sein. Man versteht mich besser, wenn ich in Gebaerden vortrage, ja weil Gesichtsausdruck, Koerperhaltung und Schauspielerei mit dabei im Spiel sind. Ich schreibe ja ueber ungewohnte Gedanken. Freud, Marx, Hermann Hesse und Thomas Mann werden auch nicht sofort verstanden. Ihre Werke muessen mehrmals gelesen werden. Es geht auch schneller, so zu schreiben, wie ich vom Lesen gewohnt bin, als alles umzuschreiben und die Saetze in kleineren Saetzen aufzuteilen. Leider!

Ich merke, deine Entgegnungen zeigen jetzt weniger Halbverstehen. Ein Lerneffekt hat bei dir doch eingetreten!


Hartmut



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@Hartmut,
Zitat:
...Wenn ich im gleichen Stil eines Romans, eine Gedanke pro Satz, schreibe, wird mein Beitrag dreifach lang sein. ... Freud, Marx, Hermann Hesse und Thomas Mann werden auch nicht sofort verstanden. Ihre Werke muessen mehrmals gelesen werden.


[hm] ... [ugone2far]

Vergleichst du deine Beiträge jetzt mit den Werken von Schriftstellern? [lach]



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Schon mal daran gedacht? taub = kein Gehör, gut und schön. Aber habt ihr auch nicht daran gedacht was taub noch mehr bedeutet? taub gibt es auch ein zweites Definition = gefühllos.
z.B. Mein Bein ist taub.

Mir ist gehörlos lieber als taub, sonst denken viele Deutsche wir seien gefühllose Menschen. [nerv]


"Denk ich an Deutschland in der Nacht......." (H. Heine)



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[super] Tiger Woods, du hast auf den Punkt gebracht!!



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@Tiger Woods:
Was soll ich denn jetzt davon halten?
So blöd sind Hörende nun auch wieder nicht ! [nerv]
Das ist ein typisches Beispiel für Dinge, die Gehörlose in irgendwelche Begriffe reininterpretieren, auf die ein Hörender nie käme....



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Aloha Tiger Woods,

"mein Bein ist taub", dass würde bedeuten, ein nicht eingeschlafener Bein
(Gefühle am Bein noch da beim Abtasten) würde hören können.
Oder nicht? [lol]

Ich stimme Rainbow zu, man soll Hörende nicht für doof verkaufen. [super]


--
Wir sind die Mundfaulen. Na und? :D



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@Lukbo:
Genau ! Dabei weiß doch jeder, daß Beine höchstens sehen können - oder wozu waren nochmal Hühneraugen da ? [british]



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@TigerWoods,
da schreibst für Katz. Was meinst, wie oft ich das hier schon gesagt hab?

Zwecklos...

Mittlerweile bin ich flexibel, [shrug] ob das nun richtig ist oder nicht, keine Ahnung. [roll]



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TigerWoods and Smirnov,
ueber die Mehrdeutigkeit des Wortes 'taub' habe ich in meinem letzten Posting schon gesprochen. Lest es bitte nochmals durch, besonders den Absatz beginnend mit "Ich habe an verschiedene alternative ..."

Habt ihr auch Probleme mit anderen Woertern, die auch mehrdeutig sind? Warum habt ihr Problem gerade mit der Mehrdeutigkeit von 'taub'?

Rainbow,
'Huehneraugen' und 'Beine sehen', das ist stark, "a good one"!


Hartmut



Neuling



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@ Hartmut
Was stört Sie eigentlich genau an dem Wort gehörlos noch mal...sorry habs leider nicht ganz mitbekommen.

Mir kommt das ganze wahnsinnig kompliziert vor mit Einstufung in Identität, Kultur, Hörvermögen etc. Ich kann doch nicht vorher das alles überdenken bevor ich zum Beispiel auf die einfach Frage:" Bist du gehörlos?" antworte. Dann müsste ich ja sagen, nein ich bin taub, fühle mich aber der visuellen Komunikationsgemeinschaft angehörig und toleriere auch die Schwerhörigen. Oder wie? Könnte ein ziemliches Durcheinander werden.
Klar müssen die anderen Dinge auch abgeklärt werden: Kulturfrage, Zugehörigkeit, Gemeinschaft etc. Aber geht das nicht ein bisschen einfacher?
Und das Wort Taubengemeinschaft ist doch nicht euer Ernst oder?

@ Limette und Smirnov
Deshalb bin ich auch eurer Meinung, es sollte bei gehörlos belassen werden, sonst wird es unnötig kompliziert.



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@Sissi+Franz
ihr habt meine frueheren Diskussionen ueber das Wort 'gehoerlos' nicht gelesen. Ich habe die Problematik dieses Wortes x-mal breitgelegt. Lieber lest die durch und dann kommentiert ihr darueber!

Auch das Wort "taubengemeinschaft" hast du ungenau gelesen. Ich schrieb nur von 'Taubseinsgemeinschaft'.


Hartmut



Neuling



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@ hartmut
Nur der erste Satz war an dich gerichtet bzw. die Frage!

Der mittlere Teil bezog sich auf meine Meinung für die Allgemeinheit. Ich weiß, dass du das Wort Taubseingemeinschaft benutzt hast. Allerdings hat jemand anderer die Taubengemeinschaft vorgeschlagen.

Ok?!



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Ohje, [sconf] eine lange Diskussion, um einen richtigen deutschen
einheitlichen Wort für Gehörlosen, gehörlos, taub, Tauber, Hörbehinderte,
etc. zu finden und festlegen, ohne eine schlechte Bild zu haben!

Ich schlage vor:
Wie wäre, wenn "Deaf" als neue deutsche Wort eingeführt wird? Das Wort
"Deaf" soll als Leitkultur der Deafhood und Gebärdensprachler in den
deutschsprachliche Raum interpretiert wird.
Somit kann alle alte Vorurteile, Nachteile, alte Geschichte, falsche
Interpretationen durch "taubstumm", "gehörlos" und "taub" für immer aus
dem Weg zu räumen.

Übringens gibt es auch andere deutsche Wörter, die aus dem englischen
Sprachraum stammen, z.B.: "Shop, Bike, Kickboard, talk show, T-shirt,
quiz, freak, baby, party, Champions League, e-mail, mountain bike, shirt,
news, girl, kid, lover, chat, talk, fun, show, snack, pool, top, service,
event, highlights...."
So viele(!)....daher können wir "Deaf" auch bedenkenlos in den deutsche
Sprache übernehmen!



Neuling



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@ DeafMarty
Genau, keine schlechte Idee. In Firmen wird das ja auch so übernommen im Zuge der Globalisierung.



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@DeafMarty:
Um Gottes willen ! Diese ganzen Anglizismen klingen schon bescheuert genug, bloß nicht noch einen weiteren einführen ! Das ganze wirkt dann wie " Ich will ja ach so cool sein und darum red ich Englisch " - und die Briten lachen sich über uns kaputt....



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@hartmut

Zitat:
Habt ihr auch Probleme mit anderen Woertern, die auch mehrdeutig sind? Warum habt ihr Problem gerade mit der Mehrdeutigkeit von 'taub'?


Habe eigentlich kein Problem mit dem Wort taub, nur wenn der Begriff "taub" in der Öffentlichkeit verbreitet wird, braucht sich aber auch niemand von den Befürwortern des Begriffes "taub" aufregen wenn es zu vermehrten diskriminierten Wort-Reimungen wie etwa "taubstumm" vorkommt.
Schau lieber Hartmut, es gibt auch andere betroffene die vom Hörstatus nicht taub sind und sich gar nicht mit "taub" indendifizieren können, z.b. "Deaf" od. "Gehörlos" wäre eher noch zu akzeptieren in der "breiten Maße".
Wir, die Gehörlose Gemeinschaft kann uns derzeit sich nicht leisten, um noch mehr interessenten, Mitglieder etc. aus der GL-Welt zu vertreiben.
Deswegen würde ich vorschlagen, einen geeigneten Begriff so auszuwählen der unabhängig vom Hörstatus ist und auch in der Breiten Maße gut ankommt. [wink]
Es ist ja nur meine Meinung, weil ich sehe dass mit der Zeit immer mehr Schwerhörige-Vereine gibt und auch immer weniger Gehörlose zusammenkommen....




 Taube(r) / taube Person versus Gehörloser





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